Beiträge von MarkusB

    Es gibt ja auch viele Frauen, die bewusst zu einem männlichen Gynäkologen gehen, als zu einer Gynäkologin, von daher glaube ich, dass es in unserem Kulturkreis mit deutlich weniger Problemen behaftet ist, als man denkt.
    Allerdings gibt es durchaus andere Kulturkreise, wo dem nicht so ist - und es gibt sicherlich auch einen Teil der Frauen aus unserem Bereich, die auch eine weibliche Hebamme wünschen. Probleme mit einem Entbindungspfleger sehe ich von daher eher in kleineren Einrichtungen, in denen nur eine Hebamme Dienst tut - da kann dann bei absoluter Ablehnung des männlichen Geburtshelfers halt nicht auf eine Kollegin zurückgegriffen werden. Ansonsten glaube ich, dass in einer größeren Abteilung ein Entbindungspfleger völlig unproblematisch ins Team zu integrieren ist.

    heute kam bei uns ne Info, dass im RD nun zusätzlich zum Aspisol auch ASS Granulat verlastet ist, die Reste Aspisol i.v. sollen nur bei zwingender Indikation (z.B. beatmeter Patient ohne Möglichkeit der oralen ASS Aufnahme) in Anbetracht der schwindenden Bestände verwenden werden


    Desweiteren kam auch von Bayer eine Info, dass Aspisol i.v. nur die Zulassung als Analgetikum/Antipyretikum hat, nicht als parenteraler Thrombozytenaggretationshemmer hat, von daher dieses ein offLabel-use ist.

    aufgemacht. durchgescrollt, bei krampfanfall stehen geblieben. 10mg diazepam i.v., wieder zugemacht.


    Wobei das kannst du der Fibel ja nicht anlasten, vmtl. gibt es in ganz sachsen unter dem Einfluss versch. ÄLRD auch versch. Medikamentenvorhaltungs-Listen. Dass dann eine Empfehlung herausgegeben wird, die auch Alternativmedikamente zu Lorazepam nennt, finde ich eigentlich gut.


    Einige RD-Bereiche halten z.B. Lorazepam nicht vor, weil andere Benzodiazepine nicht kühllpflichtig sind (Diazepam, Clonazepam, Midazolam).

    ich glaube, dass es nicht nur die Telefon-Rea ist, einen geringen Einfluss haben auch die Programme, die in den Schulen EH-Pflichtfortbildungen eingeführt haben. Allerdings sind das ja mengenmäßig nur sehr kleine Bereiche (Mal z.B. im Rahmen von Studien z.B in Münster, oder auch einige wenige Schulen), so dass sich dieser Effekt wohl noch nicht deutlich messbar in einer deutschlandweiten Gesamtstatistik wie dem Reanimationsregister niederschlägt.Natürlich erkennt man das halt nur in Bereichen, in denen es auch in den Schulen ausgebildet wird und nicht deutschlandweit.


    Was natürlich besonders fürs Outcome schlecht ist:
    "Wir stellen immer wieder fest, dass in ländlichen Gegenden zu wenig über die Wiederbelebung bekannt ist."
    Dort, wo der Rettungsdienst lange Wege hat, ist es besonders schlecht ....

    Fehlen von Akrinor? Zum Beispiel intraoperativ?


    Ich weiß es jetzt nicht konkret, wie die Kollegen es machen
    als Alternative mit ähnlichem Profil käme das Ephedrin als Möglichkeit in Betracht (http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00101-006-1033-4) allerdings ist es finanziell sicherlich dem Akrinor ebenbürtig.
    preislich deutlich interessanter ist die Gabe von Noradrenalin als potenter Vasopressor, hier muss man jedoch mit Bolusgaben sehr vorsichtig sein, es bietet sich eher die Applikation mittels Spritzenpumpe an (aber selbst mit Perfusor und Zubehör noch günstiger als Akrinor, spätestens wenn man davon ausgeht, dass der Patient mehr als eine Ampulle Akrinor gebrauchen würde).

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    es offensichtlich ein Problem gab. Diese gab mir dann eine wesentlich kleinere Packung mit 12 Tabletten, weil die größere Packung, wie durch den Arzt verordnet, durch die Krankenkasse meiner Frau nicht bezahlt würde


    Mit dem Antibiotikum war ja ne andere Sache und hat mit den Modalitäten der Kasse, nicht aber mit der Lieferfähigkeit zu tun.


    Fakt ist nunmal, dass viele Arzneimittel in Niedriglohnländern produziert und dann international vermarktet werden - zum einen ist das System dann viel fragiler, wenn Infrastruktur (Fabrikbrand ect) zerstört wird, andere Probleme auftreten (Qualitätsprobleme bei nur einem weltweiten Produzenten) oder sich die Verschreibungspraxis/Leitlinien in manchen Ländern ändern und dann plötzlich ein einzelnes Land ein vielfaches des vorherigen Bedarfs hat (Beispielsweise Milzbrandhysterie und Einlagerung von Ciprofloxacin in den USA).


    Auch die Verfügbarkeit von Generika (somit mehrere Hersteller die das Präparat vertreiben), ist kein wirklicher Schutz vor einem Mangel, da diese oftmals die Rohstoffe aus der gleichen Bezugsquelle beziehen, wie der Ursprungshersteller und es von daher zwar nicht absolut mehr Stoff zur Verfügung steht sondern die gleiche Menge nur unter unterschiedlichen Labels.


    Ich kann mir vorstellen, dass diese Problematik, gerade bei Antibiotika, antiviralen Medikamenten ect, noch zunehmen wird - durch Erschließung weiterer Märkte wird halt das Medikament woanders besser vermarktet, erzielt dort einen höheren Preis und wird dorthin verkauft.


    Wir leben in einer globalisierten Welt und es wäre naiv anzunehmen, dass dieses vor Medikamenten Halt macht.

    Ich halte das für einen sehr guten Schritt in die richtige Richtung. Und ich kann mir vorstellen, dass dadurch auch Kosten gespart werden.


    Das bisherige, angeprangerte Vorgehen muss ja nicht nur in die Richtung "vorschnell falsch "natürlich"" bedeuten, kann ja auch die andere Richtung "übertrieben vorsichtig "unklar"" bedeuten - die Situation habe ich im Rettungsdienst oft - ich kenne den Patienten, die Anamnese und die Umstände nicht, zudem habe ich als Notarzt auch einen gewissen Zeitdruck und kann nicht lange herumtelefonieren, um eine qualifizierte, valide Leichenschau mit Festlegung einer Todesart durchzuführen. Daher ist das von mir praktizierte Vorgehen meist das Kreuz bei "unklar" und Hinzuziehen der Kripo. Wenn es den Weg gäbe, die Leichenschau an einen entsprechend geschulten Kollegen zu delegieren, so kommen zumindest deutlich weniger zu vorsichtige "unklare" zustande und somit würde der ganze Apparat um Polizei, Staatsanwaltschaft ect. entlastet. Spart Geld und alle Beteiligten sind zufrieden.


    Allerdings bezweifle ich, dass diese perfide Mordserie (Intensivpatienten, absichtlich Herzstillstände herbeigeführt) dadurch eher unterbunden worden wäre

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    Jedoch schützt "mittlere Reife" nicht vor einem Studium. Auch nicht vor einem Medizinstudium. Gerade der RettAss bzw. der NotSan ist dafür doch von Vorteil, oder nicht? Aufgefallen ist mir in der Vergangenheit, dass RettAss und NotSan Kollegen recht oft über ein Abitur verfügen.


    Schützen nicht, aber die Hürden sind halt höher und die hierfür benötigten Zeiträume länger, ich habe z.B. auch recht spät mit dem Studium angefangen, weil ich "nur" "mittlere Reife" hatte, dann Krankenpfleger gelernt habe und dann den Weg übers Abendgymnasium gehen musste - in der Zeit habe ich halt auch noch als Krankenpfleger gearbeitet. Ich hatte glücklicherweise keine Wartezeit, käme allerdings noch Wartezeit hinzu, so hätte man die Arbeitskraft deutlich länger im Bereich von 10 Jahren.
    Studieren ohne Abitur ist mit extrem großen Hürden verbunden, ob es aktuell noch Universitäten anbieten, weiß ich nicht, damals hatte ich mich informiert (vor dem Abendgymnasium), da gab es nur eine Uni in Deutschland, allerdings brauchte man als Zugangsberechtigung halt ein sehr gutes Examen, musste einen Test über Naturwissenschaften (Umfang Oberstufenwissen - also selbst zu erarbeiten) und über Anatomie (Umfang erstes Semester - also selbst zu erarbeiten) absolvieren und hatte dann, falls man einen Studienplatz erhalten hätte, auch nur die Regelstudienzeit (4 Semester) bis zum Physikum, d.h. einen Schein nicht zu schaffen wäre mit einem Ende des Studiums verbunden gewesen. dWie es heute aussieht, weiß ich nicht, denke aber, dass die Hürden nicht gerade kleiner geworden sind. Ich habe mich daher damals für den Weg über das Abendgymnasium entschieden und lieber meine Energie dafür investiert, um ein entsprechend gutes Abi mit sofortigem Studienplatz zu erhalten.



    Aktuell kenne ich es so, dass Rettungsdienste hier die Ausbildungsplätze eher an engagierte Personen mit mittlerer Reife gehen, als an Abiturienten, eben um der Abwanderung etwas gegenzusteuern. Allerdings schützt das nur vor den Abwanderungen hin zur Uni, ich glaube, es gibt deutlich mehr Gründe, warum die Leute nicht mehr im Rettungsdienst fahren möchten.

    15kg?
    Das wäre in meinen Augen für einen FR vermessen.
    Aber wir wissen es nicht.
    Ich finde das jedenfalls übertrieben, aber wünsche allzeit gute Fahrt.


    ich glaube, dass man, auch bei sparsamer Ausrüstung mit Basishilfsmitteln Airway (Beatmungsbeutel, Guedel, SGA), einem AED, etwas Diagnostik, Verbandmaterial (in Israel sicher auch für Terrorlagen adaptiert und vmtl. umfangreicher als bei Uns), ggf. Medikamente/Infusionen schnell bei 5 kg ist, falls noch Sauerstoff dazu kommt, sind es nochmals einige kg mehr. Dazu kommt natürlich auch ein Taschensystem, welches das Material sicher verstaut, auch bei einem Sturz schützt und gleichzeitig am Einsatzort gut zu tragen ist. Desweiteren braucht es Kommunikationstechnik und PSA (auf jeden Fall fürs Radfahren, ggf auch für die Einsatzstelle).
    Bei einem solchen Rad würde ich einige Extras verbauen, die auch etwas wiegen (z.B. Zweibeinfahrradständer, schnell zu bedienenes Rahmenschloss, Lenkerdämpfer bzw. System, dass ein Umschlagen verhindert)
    In der Summe sind 15 kg zum Vergleich zu dem Serien-Pedelec sicherlich nicht zu großzügig.


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    Ein normales E-Bike eines renommierten Herstellers bringt problemlos 50 km/h.


    In Deutschland gibt es solche S-(Speed)Pedelecs auch, sind aber relativ ungebräuchlich, da sie im gegensatz zu den langsameren 25 km/h Vertretern versicherungspflichtig sind und einigen weiteren Bestimmungen unterliegen

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    Generell musste ich aber auch feststellen, dass es beim LT einen erheblichen Trainingseffekt gibt. In Phasen mit häufigen Reanimationen ist das Platzieren meist etwas unproblematischer, als wenn es länger her ist. Gut, das ist letztlich mit allen Dingen so. Es ist am Ende ja aber nicht der Tubus, der den Patienten rettet.


    Das teile ich nicht so - wenn man mit dem LT klarkommt, lässt sich durch mehrfache Anwendung zwar Zeiten Verbessern und ein paar Tricks mit der Einlage verbessern, allerdings wird das an der Anzahl der "Therapieversager" vmtl. relativ wenig ändern.


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    Es gibt eine gewisse Prozentzahl von Personen, bei denen sich ein LT schlicht nicht platzieren lässt. Je nach Angabe schwanken diese zwischen 1,5 - 5%, ich habe das auch schon erlebt.


    An den Versagern wird sich auch durch Training wenig ändern, das ist halt ein Problem des LT, der im Device ansich liegt.


    Konsequenz ist halt, auch Alternativen zu üben und auch die Möglichkeit vor Ort im Kopf haben, dass der Patient vor einem gerade halt überhaupt nicht vom Larynxtubus profitiert, sondern man auf eine andere Art Luft reinbringen muss. Und ich habe etwas den Eindruck, dass dass nicht durchgängig bei allen Rettungsdienstlern präsent ist - auch von den Schulen wird im Setting halt oft der LT genommen, an der Puppe funktioniert es ja wunderbar, aber das bereitet halt nur eingeschränkt auf das Leben vor.
    Dazu trägt natürlich auch die massive Marktpräsenz des Produktes, der Einzug des LT bereits in Bereichen mit einem geringen Ausbildungsniveau und die recht einfache Handhabung bei.
    Mein Rettungsdienstbereich hat z.B. aufgrund neuerer Studien die LT in pädiatrischen Größen komplett verbannt und gegen LM getauscht, bei den Erwachsenen-LT zwingend eine Cuffdruckmessung eingeführt - die erste Euphorie scheint also vorbei zu sein.

    Ist nicht die Dokumentation der Kapno für den weiteren Verlauf relativ Hupe? Beim RR oder der Frequenz, klar, da ist natürlich auch der Trend wichtig. Aber die Kapno ist doch vor allem ein Hilfsmittel um zu checken, dass der Tubus liegt, bzw. dass man ein bisschen an der Beatmung drehen muss?!


    Nein, die Kapno ist ein indirekter Parameter fürs Herz-Kreislaufsystem (z.B. Effektivität der HDM, ROSC...), der Beatmung in korrellation zum Stoffwechsel (hypo/Hyperkapnie), ggf. auch Dokumentation einer Therapie (milde Hyperventilation bei V.a. Hirndruck) usw. - bei einem spontanatmenden Patienten kann damit auch die Atemfrequenz überwacht werden - Von daher finde ich die Dokumentation der Werte schon sinnvoll.

    Ich habe schon den Eindruck, dass in den letzten Jahren die Ausrüstung des primär mitgenommenen Koffers/Rucksackes/Tasche immer umfangreicher wird und eben auch oftmals Rückfallebenen (Zugang i.v. und i.o, MAD/Intubation und SGA, StandardVerband und TQ...) enthält. Sicherlich eine Folge von mehr CIRS, Qualitätsmanagement und auch der Überarbeitung der DIN für den Notfall-Arztkoffer, der oftmals als Basis genommen wird.


    Bei dem REBEL-Material kommt man aufgrund der Menge (mehrere TQ, mehrere Sonderverbände, Schienen, SamSling, ...) nicht umhin, es separat zu lagern, zu trennen oder sich anderweitig Gedanken zu machen. Einen TQ und meinetwegen noch eine Tx-Entlastungskanüle in das Erstangriffs-Behältnis ist wünschenswert, alles andere wird vmtl. am Platz scheitern.

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    Meiner Meinung nach liegt das auch mit daran, dass es heute nicht mehr so einfach ist, während der normalen Sprechzeiten zum Arzt zu gehen: In vielen Familien gibt es Doppelverdiener, kleine Kinder müssen betreut werden etc.
    [...]
    Vielleicht schafft man ein außerklinischen System, dass die Vorzüge der Krankenhausbehandlung leisten kann [...] und die Möglichkeit, auch außerhalb der üblichen Sprechzeiten behandelt zu werden. D


    Forderst du auch den 24/7 Schornsteinfeger, Autowerkstatt und Klemptner?


    Gerade diese "Vollkaskomentalität" jederzeit für Bagatellen (ich habe es schon drei Wochen, aber jetzt passt es mir gerade ganz gut) sollte man nicht fördern und dafür noch neue Strukturen schaffen, sondern eher unterbinden.

    Sinnvoll wäre ja ein System, bei dem der Lehrinhalt bei vielen Gesundheitsfachberufen fürs erste Jahr ident ist (von Altenpfleger über Hebamme zum Rettungsassistenten), nur so wäre ein sinnvoller Quereinstieg/Verkürzung möglich - zudem könnte man ggf. noch während der laufenden Ausbildung das Ausbildungsziel Switchen. Ist z.B. in der Medizin auch so, dass in der Vorklinik viele Dinge gemeinsam mit den Zahnmedizinern gemacht wird (Physik, Chemie, Bio, Anatomie mit etwas anderer Ausrichtung, Biochemie), so dass man vom Wechsel Humanmedizin auf Zahnmedizin nahezu alles anrechnen lassen kann.


    Hier haben aber vmtl. die Ausbildungsbetriebe wenig Interesse dran, weil die ja ein Interesse haben, die Leute schnellstmöglich fachgebunden sinnvoll praktisch einsetzen zu können (oft ja - erstes Ausbildungsjahr endet mit "Rettungssanitäter)

    Würde mich mal interessieren wie viel man für Fachkrankenpfler Intenisv/Anästhesie anzurechnen bereit wäre?


    Ich kann mir vorstellen, dass es da kaum einen sinnvollen Weg zur Anrechnung gibt, ein Fachpfleger A/I hat sicher immense Vorkenntnisse bei vielen notfallmedizinisch relevanten Themen (sicherlich - auch durch die Praxis - Kenntnisse und Fähigkeiten die darüber hinausgehen), jedoch ist ja die dreijährige Ausbildung nicht in 1 Jahr Grundlagen, 2. Jahr Notfallmedizin, was aber ein Fachpfleger A/I auch schon kennt und 3. Jahr "Rest" gegliedert, so dass man da eine noch weitere Einstiegsmöglichkeit sinnvoll schaffen könnte. Allerdings glaube ich (und die Niederlande zeigen es, dort macht man, um im Rettungsdienst als Fahrzeugführer zu arbeiten, eine Einjährige Ausbildung, die allerdings nur Fachkrankenpflegern aus einschlägigen Bereichen zugänglich ist), dass ein Fachkrankenpfleger mit einem Jahr reine Ausbildung für den Präklinischen Sektor sicherlich einem Notfallsanitäter gleichgestellt werden kann