Beiträge von Harris NRÜ

    Die Krankenkassen in Sachsen-Anhalt erhöhen ihren Druck auf die Landkreise und fordern eine Reduzierung der derzeit 14 Leitstellen auf 4 - je eine Leitstelle in den drei großen Städten und eine Leitstelle für den Harz. Dies sei bereits ein politisches Zugeständnis seitens der Kassen, aus deren Sicht eigentlich eine zentrale Leitstelle für das ganze Land genügend wäre.


    so AOK-Vorstandschef Uwe Deh.


    Sehr geehrter Herr AOK Vorstandschef Uwe Deh,


    ich halte 374 (Google) Krankenkassen in Deutschland auch für zu viel! Wie weit würden Sie uns Beitragszahlern denn entgegenkommen, also einer deutlichen Reduzierung der Krankenkassen zustimmen? Denn aus Sicht eines Beitragszahlers eigentlich eine zentrale Krankenkasse für das ganze Land genügend wäre.

    Der Rettungsdienst im Landkreis Diepholz soll kommunalisiert werden. Diesen Vorschlag hat jetzt die FDP gemacht. Nach Vorstellungen der Liberalen könnte der Landkreis eine eigene Tochtergesellschaft - wie einst die Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) - gründen, die die Aufgaben des Rettungsdienstes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) mit deren Personal übernimmt. Die Partei bittet die Kreisverwaltung nun um eine Prüfung.


    Weitere Info: http://www.weser-kurier.de/Art…ienst-Privatisierung.html


    Na ob MdB Ackermann mit den Äußerungen der Diepholzer Parteifreunde leben kann?


    Nach dem Lesen des Beitrags ist mir diese Frage auch sofort eingefallen... :pleasantry:


    Das Ganze ist natürlich ärgerlich für die HiOrgs, die sich in den betroffenen RD-Bereichen etabiliert haben (im Kreis Diepholz ist das DRK ziemlich groß, wenn ich mich nicht irre), aber von Seiten der Kreisverwaltung scherlich verständlich, da dies der einzige Weg ist, einem möglichen Qualitätsverlust entgegenzuwirken oder eine Unterbezahlung von RDlern zu verhindern.


    Diese "Unterbezahlung" gibt es aber nicht nur bei den Privaten. Die HiOrgs sind da (oft) auch nicht besser!

    Worum es mir in der Hauptsache geht, ist, dass wir wirklich langsam von den "vor-sich-hin-prötzel"-Strukturen weg zu konsequenter und an den Erfordernissen orientierten Planung kommen sollten...


    Stimme Dir 100% zu !!! :this:


    Gruß

    Wenn die böööse Kreisleitstelle die Hand darauf hat, ist man plötzlich nicht mehr Herr im eigenen Hause und muß derartiges hinnehmen.


    Ja, da ist was dran! Zum Vergleich mit den Feuerwehr-Nachrichtenzentralen: Ich kenne als Azubi noch Zeiten wo die HIORG mit ihren NZ selbstständig "ihre" Notfalleinsätze abgearbeitet haben. Es war normal das ein RTW der HIORG "A" von Pontius nach Pilatus fährt, obwohl ein RTW der HIORG "B" sehr viel näher zum Einsatzort frei verfügbar gewesen wäre. Aber der kam ja von einer anderen HIORG - und diesen zu entsenden das war natürlich nicht drin!


    Es ist schon ein Unterschied, ob ich Mann und Maus aufgrund einer echten Großschadenslage (früher Katastrophe) in den Einsatz werfe (dann greifen unter Umständen ganz andere Gesetze), oder ob ich aufgrund einer Einsatzduplizität an einem stinknormalen Tag einfach mal eben so einen zusätzlichen, im Bedarfsplan überhaupt nicht vorgesehenen RTW in Dienst versetze


    Ähm, ja und nein...! Ich bezog mich dabei nicht nur auf den Katastrophenfall (bei uns gibt es diesen noch! :stick: ). Ich habe in den letzten 17 Jahren nur drei Einsätze erlebt wo eine SEG bzw. Einsatzeinheit des KatS tatsächlich bei einem Katastrophenfall zum Einsatz kam. Alle anderen Einsätze hatten ihre (gesetzliche) Grundlage im Rettungsdienst - also MANV oder Unterstützungseinsatz für den Rettungsdienst (z.B. herauslösen eines hauptamtlichen RTW und Ersatz durch einen SEG-RTW bei einer Bereitstellung Brandeinsatz). Ein OrgL kann sich an einer Einsatzstelle nicht die Gedanken leisten ob ein RTW "gut" oder "mittelmäßig" ausgerüstet ist sowie ob die Besatzung aus zwei RettAss oder einem RettSan und einem SanH besteht. RTW ist RTW! Um unseren Kunden, den Patienten, zu schützen erwarte ich das ein SEG-RTW sich an dem Standard der Zeit orientert sowie das vor allem die gesetzlichen Besatzungsvorgaben eingehalten werden.


    Das Mann und Maus bei einer Großschadenslage bzw. Katastrophenfall zum Einsatz kommen sollen unterstütze ich. Ich will auch keine SanH schlecht reden, denn auch diese sind wichtig und man kann sie sinnvoll einsetzen. Ich persönlich bin bei der Ausstattung und Besetzung von Rettungsmittel wie RTW & KTW, nicht zu verwechseln mit 4-Trage-KTW o.ä., sehr pingelig. Und solange nicht die Bomben gefallen sind, Deutschland in Schutt und Asche liegt oder ein Zombie-Virus a la Dawn of the Dead im Umlauf ist werde ich wohl meine Meinung auch nicht ändern.


    Beispiel: Wie muss sich ein AGT Trupp der Feuerwehr fühlen bevor er in den verrauchten Keller verschwindet und er wüsste das ein gut ausgerüsteter RTW mit zwei RettAss durch eine alte Schlurre, mit veralteter Technik und einem (recht unerfahrenen) RettSan und einem SanH ersetzt wird? Wahrscheinlich kennen ihn die wenigsten Feuerwehrleute. Ich kenne ihn und es würde mir Unwohlsein bereiten!


    Gruß

    ... so kommt es momentan vor, falls die Löschzüge ausreichend besetzt sind,dass einfach ein weiterer RTW zu einem Notfall ausrücken kann. Das wird mit einer zentralen Lst nicht mehr möglich sein.


    Warum nicht? Klappt bei mir in der "zentralen Leitstelle" sehr gut! Kann dann eigentlich nur ein "will oder will nicht" Problem sein.


    Ich habe persönlich nichts dagegen, wenn die Mindestwachstärke überschritten ist ein weiterer RTW entsandt wird. Meiner Meinung nach wäre ein anderes Handeln als unterlassene Hilfeleistung anzusehen. Alle Mitarbeiter werden regelmäßig fortgebildet und Fahrzeuge sind nach DIN bestückt.
    Die Äußerungen von Valandil mögen in Einzelfällen seiner persönlichen Erfahrung entsprechen, das für allgemeingültig zu erklären halte ich für eine sehr mutige Aussage.


    Und wenn schon keinen Reserve-RTW mit Löschzugbesatzung, dann wenigstens ein Löschfahrzeug als First Responder. Natürlich sollte man die Dringlichkeit des Meldebildes ein wenig im Blick haben, denn sonst würden die Löschfahrzeuge, zumindestens in meinem Bereich, den ganzen Tag rollen ohne je ein Feuer o.ä. gesehen zu haben!


    Welcher ggf. eine ausrangierte, ausgelullte, und abgespeckte alte Möhre ist, um es mal böse zu sagen.


    Solange aus Dorfwehreigenregie irgendwelche alte Karren aus der Ecke gezogen und mit atemschutzuntauglichen flaschenbefüllenden und funkenden Waschdinosauriern besetzt werden, die zuletzt 1896 an einer RD-FoBi teilgenommen (und den Stoff verstanden) haben, ist das Murks^10. Ja, das ist böse und zynisch überspitzt formuliert, aber auch leider hart an der Wahrheit.


    in Menden 1 völlig ausgeleierter Vario als Reserve RTW (laut Augenzeugen gar nicht so richtig nach DIN bestückt...) und in Iserlohn auch ein sehr alter RTW als Reserve.


    Ist ja so ne Sache mit der DIN! Man muss ja das Jahr der Beschaffung bei der Ausrüstung eines Rettungsmittels beachten. Natürlich bin ich auch dafür das Rettungsmittel immer auf dem Stand der Technik und der aktuellen DIN sein sollte. Aber das scheitert (oft verständlich) einfach am Geld. Aber das trifft ja nun auch auf die Einsatzeinheiten des KatS bzw. die Schnelleinsatzgruppen zu, denn diese kommen in der Regel ja auch "nur" mit alten Zeug, also KTW & RTW, zum Einsatz. Und in der Regel sind diese auch nicht so besetzt wie es nach dem Gesetz eigentlich sein sollte. Jedoch scheint das der (Fach-) Welt i.d.R. total egal zu sein. Ich höre jedenfalls kaum Beschwerden...


    Gruß


    Beeilen tun die sich mit der Umsetzung einer gemeinsamen Leitstelle ja nicht gerade. Vier Jahre ist eine lange Zeit...


    Was mir aber mehr unter den Nägeln brennt ist folgendes:


    1. Sollen alle Disponenten (BF Karlsruhe und DRK) alle Aufgaben, also Abfrage und Disposition im Bereich Rettungsdienst, Brandschutz und ggf. anderer Aufgaben (Ärztlicher Notdienst, Vermittlung der Bereitschaftsdienste der Behörden, usw.) gleichermaßen übernehmen oder wird es hier aufgrund Herkunft und/oder der Qualifikation eine organisatorische Trennung geben? Sofern ja würde eine gemeinsame Leitstelle ja kein Sinn machen!


    2. Sofern es keine organisatorsche Trennung geben wird, also jeder Disponent alles macht, dann stellt sich die Frage der Qualifiaktion der Disponenten. Berufsfeuerwehrangehörige aus dem süddeutschen Raum sind i.d.R. rettungsmedizinisch nicht oder nur unzureichend qualifiziert (man möge mich verbessern sofern dieses nicht so sein sollte), den Disponenten seitens des DRK fehlt i.d.R. die Qualifikation im Bereich Brandschutz. Wird hier nachqualifiziert? Und wenn ja wie?


    3. Bei gleicher Tätigkeit stellt sich auch die Frage nach den gleichen Arbeitsbedingungen! Aus eigener Erfahrung weiß ich das eine Differenz beim Gehalt und beim Pensions- bzw. Renteneintrittsalter bei gleicher Tätigkeit zur inneren Unruhen (Streit, hoher Krankenstand, Desinteresse und Motivationslosigkeit) führen werden. Ich hoffe das hier die betreffenen Verwaltungen nicht einfach den Kopf in den Sand stecken werden!

    RTW Besatzungen bei den HiOrgs mit einem Durchschnittsalter jenseits der 60 sind ja keine Seltenheit.


    Wo ich wech komme schon! Und das aus zwei Gründen: Kaum einer hält gesundheitlich bis 65 bzw 67 durch! Auch suchen sich viele Kollegen der HiOrgs aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen (z.B. Arbeitszeit und schlechte Entlohnung) und wegen Zukunftängsten (z.B. Ausschreibungen und Willkür des Arbeitgebers) irgendwann einen anderen Job!


    Es wird BF's geben, die einfach mehr alte Beamte haben, als die von Dir genannten Einsatzpositionen zur Verfügung stehen.


    Auch die im RD früher durchaus übliche Regelung: "wenn er nicht mehr fahren kann, macht er eben Leitstelle" ist heute nicht mehr möglich; Leitstellendienst ist eben mehr als Telefonhörer halten und Kugelschreiber bedienen.
    Polemisch formuliert: wer Zeit seines Lebens nicht die cerebrale Software für den LS-Dienst hatte, wird sie nicht mit dem 60. Geburtstag geschenkt bekommen.


    Ja, die gibt es! Es kommt durch aus vor, dass man nicht wusste wohin man mit nicht mehr einsatzdiensttauglichen Beamten hin soll. Und da dachte man sich "versuchen wir es doch mal in der Leitstelle". Es ist schon einige Male vorgekommen, so das diese Kollegen für ihre anderen Leitstellenkollegen keine Hilfe, sondern mehr eine Last waren. Man musste halt ständig auf diese aufpassen und ggf. korrigierend eingreifen! Irgendwann sind aber Stellen wie in der Kleiderkammer, der Bunkertruppe o.ä. voll. Aber wohin dann? Hier kann es dem Beamten dann durchaus passieren vorzeitig in die Pension entlassen zu werden. Ich weiß es nicht genau, aber ich kann mir vorstellen das die Bezüge dann nicht mehr die tollsten sein werden.


    Der Maschinist einer DLK fährt ebenso nicht einfach nur, sondert steuert die Leiter samt zusätzl. Einrichtungen.


    Und auch der Maschinist einer DLK muss eine gültige G26 haben! Und diese ist eine der häufigsten Gründe für eine Einsatzdienstuntauglichkeit.


    Leitstellendienst ist eben mehr als Telefonhörer halten und Kugelschreiber bedienen.


    Endlich versteht mich mal jemand! Danke Raphael...Danke!!! :S

    Ich könnte mir vorstellen zum Beispiel dies hier:



    Das hört sich arbeitnehmerfreundlich und damit vernünftig an.


    Das sehe ich auch so! Besser als alle 6 Jahre um seinen Job zu zittern...


    Da wird sich Vergaberechtler Braun sicher schon jetzt drauf freuen. Die Vergabe an aufgabenfremde Leistungen zu knüpfen, dürfte nach europäischem Vergabeverständnis nicht haltbar sein.


    Mal vom Vergaberecht abgesehen - Was wären das Land, die Kreise und die HiOrgs denn bereit in ihre Leistungsfähigkeit bei Großschadenslagen und Katastrophenschutz zu investieren? Oder wird da etwa wieder nur ein Grund vorgeschoben? :hmm:

    Sollte dein Kürzel NRÜ für Neustadt am Rübenberge stehen und solltest du dort beim DRK arbeiten,
    würde dich das doch auch betreffen. Warum also die Aufregung?


    Hey, nicht schlecht (wegen dem NRÜ)! Arbeiten tue ich in NRÜ allerdings nicht sowie auch nicht hauptberuflich bei einer HiOrg. Ich wohne dort aber! Ist übrigens sehr schön in NRÜ! :D

    Vergütet wird nicht mehr als wenn der Dienst normal im DPL geständen wäre


    Ich verstehe das nun so: Ein Springer-/Kurzzeitspringer der nicht zum Dienst gerufen wird bekommt somit keine Rufbereitschaftsvergütung weil er quasi keinen Dienst hatte! Oder wie jetzt? Und wenn er gerufen wird, dann wird der Dienst "normal" vergütet. Also keine Zuschläge?


    Gruß

    Zitat von ?Medic5754? Zitat von ?Nils?
    Ich weiß ja nicht, wo du so gearbeitet hast. In meinen bisherigen Firmen war die Fortbildung stets AG-Aufgabe, so dass die Pflichtfortbildungen im Umfang von 30h/Jahr stets von allen besucht wurden.


    Könnte ich Dich ebenso fragen. Denn meines Erachtens reicht es bei Weitem nicht nur in der 30-stündigen Pflichtfortbildung zu sitzen. Die von etlichen Kollegen leider genauso wahrgenommen wird, wie von vielen Fahrschülern der LSM-Kurs - gelangweilt in der hintersten Ecke. Fortbildung heisst für mich aber eben mehr als nur das Pflichtprogramm zu erfüllen. Dieses ist nur das Minimum. Oder siehst Du das etwa anders?


    Fortbildung heißt zunächst, den Mindeststandard zu erfüllen. Und das sind die 30 Stunden.
    Ob (und wie) die Teilnehmer mitgehen, hängt oftmals vom Dozenten ab.

    Ob und wie die Teilnehmer mitgehen, hängt oftmals aber nicht nur vom Dozenten ab. Selbst ein guter Dozent kann an einer Teilnehmerschaft scheitern, wenn diese an der Aus-/Fortbildung teilnehmen MUSS, aber eigentlich gar nicht will. Das kann das Tun des Dozenten auch recht schwer machen. Teilnehmer die freiwillig und motiviert an einer Aus-/Fortbildung teilnehmen kleben häufig dem Dozenten an den Lippen. Niemand stört, niemand schläft, alle fragen und leben den Unterricht mit.


    Von den 23 Leuten, die mit mir vor 11 Jahren die Ausbildung begonnen haben, arbeiten meines Wissens nach gerade mal noch die Hälfte im pflegerischen Bereich. Gerade in Jobs, die traditioneller weise nicht sofort nach dem Examen besetzt werden, fehlen dann einfach die Leute.

    In meiner Ausbildung (Krankenpflege) waren wir 25, wenn ich mich Recht erinnere, von denen jetzt noch 4 in dem Haus arbeiten in dem sie (wir) gelernt haben. Einige haben auch das Haus gewechselt, wie viele heute aber tatsächlich noch in der Krankenpflege arbeiten entzieht sich meiner Kenntnis. Auch ich habe die Pflege recht schnell aufgegeben, manchmal vermisse ich ein wenig die Anästhesie und Intensivpflege, denn das war der schönste Arbeitsbereich in der Pflege und auch in der Ausbildung. Heute aber verdiene ich doch deutlich besser, was aber auch keine Kunst ist, der Freizeitwert meiner Freiphasen ist deutlich lebenswerter als in der Krankenpflege und spannender finde ich meine jetzige Tätigkeit in der Leitstelle und im RettD auch. ABER auch HIER gibt es noch viel zu tun wie ich finde!


    Gruß