Beiträge von Blaulix

    Sagt mal, wie steht es eigentlich um den Einsatz von (echter) künstlicher Intelligenz in Leitstellen? Ich höre immer nur von Abfrage-Algorithmen, die eher an einen riesigen Standard-Fragenkatalog erinnern als die echten Möglichkeiten der aktuellen Technologie zu nutzen. Ist das nur mein Eindruck? Sowohl in der Abfrage als auch in der Disposition gäbe es da doch irre Potenziale...? Woran scheitert es? An der schlechten Spracherkennung beim aufgeregten Anrufer...?

    Das gibt es schon lange und wird auch schon verwendet. Auch in Kombination mit Abfragesystemen und sogar der Bewertung des Gesprächs hinsichtlich der Einhaltung der Standards. Direkt nach dem Gespräch für den Anfragenden Mitarbeiter.


    >> https://www.corti.ai/


    116117 und 112 vernetzen - auch in einem Gebäude. Kein Problem. Aber jeder für seinen Bereich. Der NFS und Feuerwehrmann ist nicht für 116117 Themen richtig. Andersherum ebenso. Gemeinsame Technik, gerne.


    Es ist das altbekannte 1 Thesen Thema das auch Spahn folgerichtig gefordert hat.


    Egal welchen Eingang der Patient ins System nimmt, ihm muss der richtige Ausgang zugewisen werden.


    Nichts groß neues, nur aktuell benannt.


    Aber leider gehts nicht vorwärts.

    Letztes Jahr stand ich in Polen in Breslau auf dem Marktplatz und erhielt eine SMS, dass sich ein Gewitter ankündigt. Ich habe keine Warnungen eingestellt und mich nicht angemeldet, trotzdem hat es funktioniert, sogar auf englisch, was ich verstanden habe. Bei den üblichen Warnapps habe ich die Schwellen hoch gesetzt, so dass ich auch nur eine Warnung erhalte, wenn es mehr als ein Nieselregen oder ein laues Lüftchen wird - funktioniert.

    Cell Broadcast wäre hier eine bessere Alternative. Ist keine SMS und unabhängig von der Last die im Netz verteilt werden muss. Beim Empfänger kommt es in der am Endgerät eingestellten Sprache an. Bei allen quasi in der gleichen Sekunde. Muss man mal erlebt haben. Die USA empfiehlt sich dafür. Wenn so etwas in einer großen Menschenmenge passiert ist es durchaus beeindruckend zu hören.

    ABSOLUT!! Ich nutze selber NINA und die DWD WarnWetter App und habe daher die Warnungen bekommen (Leben in einer betroffenen Region). Hat es mich interessiert? Nein! Ich habe mir lediglich (wie jedes mal) gedacht, aha, es regnet mal wieder.. Wie haben wir das bloß früher ohne WarnApps überlebt? Wer tausend mal Feuer, Feuer oder Wölfe, Wölfe schreit, den ignoriert man, dem glaubt man nicht mehr. So ging und geht es mir mit diesen Apps. Und wahrscheinlich vielen anderen Menschen auch.

    Das Problem ist nicht die Menge der Warnungen. Ab einem definiertem Schwellenwert ist es durchaus sinnvoll zu warnen. Es sind eher die Schwellenwerte die man nicht richtig wahrnimmt. Man ist immer schnell im Bereich des "extremen xxx (Regen, Gewitter, Sturm)".


    Ich denke das hier, wie als Beispiel im Rettungsdienst die Hilfsfrist, die Schwellenwerte überarbeitet und diese klarer definiert und kommuniziert werden. Sonst geschieht genau dieses Phänomen der Abstumpfung.


    Und wenn sich eine Katastrophe wie hier anbahnt, muss dies auch so wahrgenommen werden. Auch wenn nur die Möglichkeit besteht, großräumig davor zu warnen.


    Und vor allem muss die Warnung bei allen in der Region ankommen ohne das der zu warnende eine Bringschuld hat wie z.B. eine App zu installieren. Man denke nur an alte Menschen, Kinder, Urlauber, Ausländer etc.


    Aber davon abgesehen - Es wurde wenn man genau hingehört hat, schon intensiv und anders gewarnt als normalerweise. Wann gab es das letzte mal Ansagen wie - Räumen sie alles aus den Kellern und dem Erdgeschoss heraus nach oben. Gehen sie niemals in einen Keller wenn das Wasser kommt. Prüfen Sie die Möglichkeiten von innen auf ein Dach zu kommen.

    Ich muss sagen das die Rückfragen sehr selten sind. Höchstens kommen sie von von den Einsatzkräften, die nicht alle Infos bekommen. Der Funkverkehr hat sich auf fast null reduziert. Das ist bei einer gewissen Schlagzahl auch sonst nicht anders machbar.

    Lieber Mo, auch wenn ich nicht gefragt wurde, gebe ich meinen "Senf" hinzu. :-) Im digitalen Zeitalter sollte der Aküfi der Vergangenheit angehören. Gerade aus der Leitstelle heraus sollten viel mehr Daten heraus transportiert werden... Das gehört theoretisch auch in das digitale Rettungsdienstprotokoll hinein. :-)

    Blaulix ihr seid cool! Sucht man bei euch noch Leute?8o Nee Spaß.


    Ich bin ja schon froh wenn zum Stichwort Atemnot überhaupt noch irgendwas dazu steht. Mit Glück steht in der Bemerkung etwas wie „bekannte COPD“ oder so, aber oft kommt auch nur das Stichwort, und wenn das NEF mit kommt dann weiß man dass es wohl ernster ist. Wie viel Worte ein Patient noch sprechen kann oder ob die Lippen blau sind liest man nur in unserem Protokoll.

    Überall ist es anders.


    Einen Arbeitsplatz gibt es bei uns immer. 😀

    Genaue Diagnose brauchts ja auch nicht.

    Wäre das dann so in etwa: starke Atemnot, ansprechbar, blass, kaltschweißig, bekannte COPD, Salbutamol-Spray leer, RTW+NEF?

    Ansprechbar ist alles. Auch eine Telefonzelle. Nur antwortet sie nicht. Verzeih mir den Scherz. :-)


    Die Atemnot wird eingeteilt ob jemand nach jedem Wort Luft holen muss oder Kinder nach jedem Laut oder Schrei Luft holen müssen. Starke Atemnot ist für die meisten nicht greifbar, bzw. nicht eindeutig. Das empfindet jeder anders. Aber wie sehr der Patient dadurch eingeschränkt ist, ist einfacher greifbar. Wie z.B ob er Wach, Bewusstlos oder nicht vollkommen Wach ist. Die Hautfarbe wird abgeklärt, wobei blass nicht relevant ist. Die Lungenkrankheit wird abgeklärt Wie COPD, Asthma oder oder oder... Beim Spray geht es darum ob es vorhanden ist und ob es genommen wurde. Wenn nicht animiert die Notrufannahme zur erneuten Einnahme.

    Gibt es bei euch auch „Schmerzen oberhalb/unterhalb des Bauchnabels“?

    Natürlich. Das Protokoll ist Weltweit gleich. Wie die Krankheiten überall gleich sind. Wie bei dir, so hier. :-)


    Warum fragst du?


    Es geht dabei um die Differenzierung der Ursache. Z.B. Richtung Brust = möglicherweise Herzbedingt (zum Ausschluss, nicht als Verdacht). Was man dahinschickt ist wieder lokal geregelt. Bei uns einmal der KTW, einmal der RTW. Jeweils ohne Sondersignal. Das kann bei euch wieder anders sein. :-)

    Blaulix coole Sache! So viel Info hätte ich auch gerne...

    Aus Interesse, wie würde denn ein internistischer Notfall aussehen, z.B. eine exacerbierte COPD oder ein akuter Bauchschmerz?

    Je nach Lage.


    Bei der COPD würde die Atemsituation beschrieben werden. Hautfarbe, Bewusstsein, Medikation, schwere der Atemstörung, kaltschweißigkeit, Verwendung eines Dosieraerosols etc.. Es würden nur die Symptome beschrieben werden. Aber es wird keine Diagnose genannt oder vermutet wie es bei dir genannt wird. Es könnte ja eine andere Ursache haben die einen in der Anamnese fehlleitet. Es könnte ja eine andere Ursache haben die zur Atembeschwerde führte. Infekt, Ödeme etc.


    Beim Abdomen ähnlich. Je nach Geschlecht und Alter eine fragliche extrauterine Gravidität, Aneurysmaverdacht, Ohnmacht, Hautfarbe, Trauma etc. Je nach Lage.