Beiträge von Johannes D.

    Im Grundsatz stimme ich dir zu, dass geschilderte Verhalten ist unprofessionell.


    Ich möchte allerdings mal zu bedenken geben, dass ein Zeitungsbericht wie dieser von der Dramatik lebt, denn sonst wäre das gar keine Meldung wert. Oft werden dabei nicht alle Parteien ausreichend gehört, und gerade bei Beschwerden ohne Schädigung wird ja nunmal auch gelegentlich übertrieben. Wir sollten nicht zu vorschnell einen Kollegen von Küchentisch aus verurteilen, wenn wir gar nicht dabei waren.


    Ich muss allerdings gestehen, dass ich nur aufgrund der Zusammenfassung mitreden kann.

    Die 66 Euro für den Gesellen werden in Rechnung gestellt. Das bedeutet nicht, dass der Geselle auch die 66 Euro bekommt. Es dürfte sogar ziemlich sicher sein, dass das nicht der Fall ist. Das Krankenhaus stellt ja auch nicht die 25 bis 40 Euro brutto in Rechnung, sondern, wenn das Krankenhaus ein reiner Wirtschaftsbetrieb wäre, vermutlich eher 80, 90 oder 100 Euro. Vielleicht sogar mehr.


    Hier wird der Fehler gemacht, dass die berechnete Brutto-Stunde gleich dem Lohn des Angestellten wäre.

    Nein, berechnet wurden wie von mir geschrieben 200, die 66 ergeben sich aus den von Maverik postulierten 1/3 Satz.

    Ok, ich spiele mit.


    Die letzte dringende Sonntagsreparatur, deren Rechnung ich auslegen musste bis der Vermieter sie rückerstattet hat, war etwas über 600 Euro Netto, bei etwas über 500 Brutto. Es ging um eine defekte Gastherme an einem Sonntag, es wurden 4×15 Minuten Arbeitseinheiten a ca. 25 Euro veranschlagt, die Notdienstzulage betrug - isoliert auf die Arbeitseinheiten 100%, waren also insgeheim knapp über 200 Euro. Persönlich hätte ich jetzt einen Großteil der von dir genannten Kosten im restlichen Betrag vermutet, aber gut, nehmen wir ein Drittel. Wären 66 Euro für einen Gesellen.


    Der ärztliche Stundenlohn für Assistenz- oder Fachärzte in Wochenenddienst bewegt sich meines Wissens je nach Tarif, Tätigkeit, Bereitschaftsdienstgrades und Zulagen zwischen 25-40 Euro brutto für Vordergrunddienste. Die Qualifikation und Verantwortung ist allerdings erheblich höher.


    Bevor du sagst, dass könnte mit unserem Grundgehalt überhaupt nicht stimmen: das ist richtig. Was allgemein nicht besonders bekannt ist, ist das die Tarifverträge für Dienste bei Ärzten einen anderen Stundenlohn festlegen, der viel geringer als der eigentliche ist. Dieser ist dann auch für alle Assistenten gleich, sprich unabhängig von Erfahrungsstufe und Nebenvereinbarungen. Und dieser reduzierte Stundenlohn wird dann nochmal anhand der Bereitschaftsdienstausladtungsstufe prozentual gesenkt. Das Ergebnis bildet dann auch die Grundlage, auf die sich Zulagen beziehen. Das ist, mit Verlaub, ziemlicher Beschiss. Deswegen kündigen viele Kollegen, die wenig abhängig von der Klinik sind ihren Opt-out auf, machen so wenig Dienste wie möglich, und machen diese dann stattdessen in einem anderem Haus als Honorararzt...


    Da will ich dir jetzt nicht ein noch schlechteres Bild vermitteln, aber der Einsatz von Honorar-(not-)ärzten ist wesentlich älter, als ein paar Jahre, und es war auch kein Trend der vorüber ging. Gerade in der Anästhesie leben viele, teilweise riesige, Anästhesiepraxen davon, dass Kliniken kein Personal mehr haben. Und im Gegensatz zu den in aller Regel sehr bescheidenen Honoraren im Notarztdienst wird da richtig Geld verdient. Und diese Kollegen werden dann auch meist für eher leichte und angenehme Aufgaben eingesetzt, beim drei- bis fünffachen Stundenlohn. Was die Praxis daran dann noch verdient, möchte man wirklich gar nicht wissen.


    Aber auch abseits von Honorareinsätzen muss man sagen, dass höhergestellte Ärzte meist außertarifliche Arbeitsverträge haben. Einen langjährigen Oberarzt oder Chef, der noch nach Tarif bezahlt wird, findest du selten.


    In Vergleich dazu ist das Honorar im Notarztdienst bestenfalls lächerlich. Der Schnitt liegt da in Bereich Assistenzarzt-Stundenlohn im 4. oder mit Glück vielleicht 5. Jahr. Wenn man bedenkt, dass man erst im dritten Jahr Notarzt werden kann, ist das nicht die Welt. Du kannst in der Klinik ja auch jederzeit zusätzliche Dienste machen. Dahin gehst du nicht um Geld zu scheffeln, da geht leichter und viel effektiver. Das machen doch die meisten, weil sie Bock drauf haben.


    Aber um mal wieder eine Lanze für die Ärzteschaft zu brechen: das ist jetzt nichts besonderes. Guck dir einmal an, was ein Handwerker für einen Dienst am Sonntag nimmt, und wieviel weniger normalerweise ein Arzt für einen Sonntagsdienst bekommt. Und dann vergleiche einmal den Aufwand und die Qualifikation. Und wenn man das gemacht hat, setz mal einen BWLer daneben..

    Ich habe im Rahmen diverser Vorträge bei der Ärztekammer regelmäßig von deren Anforderungen an die Dokumentation auch bei Notfällen gehört, die ich mit einem normalen Notfallprotokoll nicht erfüllen könnte. Dürfte man nun gar nicht davon abweichen, kann das Probleme machen. Wird es ehrlich gesagt so vermutlich auch, weil man ja schlecht zu jedem Notfallpatienten ein Dokument im Umgang eines Entlassungsbriefes schreiben kann, aber das ist nochmal ein getrenntes Thema. Danke, thh für deine Ausführungen.


    Kuestenretter ich glaube, es ist auch nicht nötig, von dem wichtigen Thema, was ich in übrigen genau wie du sehe, wie abzuweichen. Ich wollte lediglich klarstellen, dass du bezüglich der Einheitlichkeit falsch informiert bist. Warum das noch nicht so umgesetzt ist, wie du es schreibst, ist mir übrigens - außer dem ärztlichen Teil - schlicht unklar. Die Regeln in Schleswig-Holstein für die Ausbildung werden in einem Gremium aller ÄLRD gemacht, die dann lokal doch wieder andere erlassen. Da drängen sich so viele Fragen auf.

    Verzeih mir, aber das trifft nicht meine Realität - im selben Bundesland.


    Es gibt gemeinsame Algorithmen für die Notfallsanitäterausbildung. Diese werden verbindlich von allen Rettungsdienstschulen für die Ausbildung genutzt. Und ja, meines Wissens basieren die meisten Algorithmen im Land auf diesen. Die anderen wurden anhand dieser angepasst. Aber die Algorithmen der RKiSH, der Stadt Neumünster, der Stadt Kiel, der Kreise Plön, Ostholstein, Nordfriesland und des Herzogtums Lauenburg unterscheiden sich sicher. Müssen sie auch, denn sie Ausstattungen (auch medikamentös) tun dies ebenfalls.


    Eine einheitliche Dokumentation gibt es auch nicht, insbesondere weil nicht die gleichen Protokolle und nicht die gleichen Protokollsysteme genutzt werden (unterschiedliche analoge und digitale Lösungen).


    Die Bindung des Notarztes daran ist ebenfalls nicht richtig. Zum einen Verstieße eine verpflichtende Bindung gegen die Therapiefreiheit des Arztes, die gesetzlich geregelt ist. Als freier Beruf verantwortet der Arzt einen erheblichen Teil seiner (gesetzlich verpflichtenden) Dokumentation selbst, und wer etwas rechtlich verantwortet entscheidet auch erheblich darüber mit. Hier können sicherlich Vorgaben gemacht werden, aber nicht entfernt in dem absoluten Umfang, den du hier schilderst. Es besteht auch nur relativ selten ein echtes Anstellungsverhältnis zwischen dem Rettungsdienstbetreiber und dem Notarzt. In den meisten Fällen sind es Notärzte, die in Rahmen einer Personalüberlassung oder freiberuflich als Honararärzte tätig werden. Da besteht nicht der gleiche disziplinarische Druck, als wenn der Hauptarbeitgeber etwas anordnet. Aber auch da bleibt der Arzt am Ende des Tages ein freier Beruf.

    Das lässt sich nicht in ein paar Absätzen zusammenfassen, es ist unglaublich viel. Ich selbst war extrem frühes Mitglied und lange Jahre dabei. Ich bin dann ausgetreten, weil der DBRD für einen Rettungsdienst steht, den ich nicht für real und nicht für wünschenswert halte. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch als Notfallsanitäter und Dozent im Rettungsdienst tätig. Es gibt unzählige Beiträge in sehr vielen Themen hier im Forum dazu, wenn du mal sehr viel Zeit hast, findest du sie in der Suche.


    Aber ein Beispiel: in der frühen Phase des "Bayern Konfliktes" hat der DBRD dazu aufgerufen, dass Rettungsassistenten in Bayern für wirklich alles einen Notarzt nachfordern, als Protestform. Dieses Verhalten ist hochgradig unprofessionell und ggf. patientengefährdend. Ansonsten ist auch ein großer Anteil ihrer, teils unsäglichen, Stellungnahmen auf ihrer Homepage veröffentlicht. Dann gab es noch diverse Verquickungen mit eher ... schwierigen ... Arbeitgebern im Rettungsdienst und massiver Werbung für deren Stellenangebote. Gerade obwohl diese nicht gerade für die Ziele eines professionellen, progressiven Rettungsdienstes und seiner Mitarbeiterentwicklung stehen. Sicherlich darf man hier gewerkschaftliche und berufspolitische Inhalte nicht verwechseln. Aber die Förderung ist etwas anderes als das tolerieren, weil es nicht das eigene Feld ist.

    Bei kleineren Unstimmigkeiten hättest du Recht. Hält man das Gebaren aber für schädlich für den Berufsstand und dessen Ruf, ja für maximal unprofessionell und dilettantisch, dann sollte man einfach NICHT Mitglied sein. Sonst sagt noch jemand, dass er mit 12.000 Mitgliedern eine ordentliche Repräsentanz ist und nicht eine ursprünglich wirklich gute Idee, die dann völlig gegen die Wand gefahren wurde.


    Aber ja, du hast recht. Vielleicht ist das zu viel Meta. Ganz offen: das was der DBRD tut und sagt, kann man nicht mehr guten Gewissens durch Mitgliedschaft unterstützen, wenn einem etwas an Professionalität des Rettungsdienstes liegt.

    Manchmal sollte man einem bestimmten Berufsverband aber auch nicht beitreten, weil man die Art, wie er den Beruf repräsentiert, nicht unterstützt. Manchmal sollte man deswegen sogar austreten. Und manchmal schicken sie einem auch nach dem Austritt einfach weiter ständig Mails.

    [...]


    Es ist international üblich, dass die Gesundheitsfachberufe akademisiert sind, und eine deutliche Selbstständigkeit haben. Aber international ist es auch seltener zu beobachten, dass Ärzte annehmen sie könnten die Fachlichkeit der anderen Berufsgruppen abschließend bewerten.

    Eine duale Berufsausbildung, wie wir sie haben, ist international auch wirklich selten. Ich persönlich finde die im Rettungsdienst nicht so falsch. Wir sollten der Notfallsanitäterausbildung, die ja noch anrollt, wenn wir mal das große Ganze betrachten, durchaus eine Chance geben. Insbesondere in dem man die Absolventen der ersten Dekade beurteilt, die die Vollausbildung durchlaufen haben und eine gewisse Berufspraxis erlangt haben. Ich glaube, dass dass gegenüber früheren Zeiten einen deutlichen, positiven Unterschied macht.


    Den zweiten Satz, dass Ärzte international seltener Gesundheitsfachberufe beurteilen, halte ich für sehr gewagt. Kannst du das an irgendwas festmachen? Ich habe ein deutlich anderes Gefühl. (Allerdings ist es erstmal auch nur ein Gefühl.)

    Viele Rettungsdienste stellen dich auch ohne die 100 Einsätze ein und bezahlen dich in der Zeit. Auch das würde ich beim potenziellen Arbeitgeber einfach mal anfragen. Aber ich glaube, du überschätzt die Zeit auch, die man benötigt um 100 Notfälle zu sammeln. Früher waren es 200 Einsätze (Notfall und KBF) und auch die hatte man normalerweise binnen 2 Monaten voll, auf einer mittelmäßig ausgelasteten Landwache. "Sammler" lässt man ja auch gern mal zwischen den Autos springen, damit sie auf die Zahlen kommen.

    Viele Berufsfeuerwehren bilden alle Beamten des mittleren Dienstes zum Gruppenführer aus ohne sie primär als solches einzusetzen. Da klappt das mit der Führung (meistens) auch.

    Das ist mir bekannt, halte ich persönlich aber nicht für vergleichbar. Im Gegensatz zum Rettungsdienst ist der blaue Bereich das Arbeiten in Hierarchien und mit wechselnden Funktionen durchaus gewohnt. Der Rettungsdienst ist ja meist doch eher ein sehr ...individualistisch... angehauchter Verein. Das empfand ich immer als den größten Unterschied zwischen einer Hiorg und der BF. Aber es ist natürlich nur mein persönlicher Eindruck und kein Fakt.


    Zum Thema, dass der NEF Fahrer zunächst einmal den OrgL gibt: ist mir bekannt. Ich würde die hier in Forum schon häufiger lang und breit diskutierte Variante, die NEF fahrenden Kollegen dann einfach zum OrgL auszubilden, präferieren. Der Schritt aufs NEF ist vielerorts ohnehin eine Zäsur, mancherorts auch bereits mit einem Lehrgang verbunden, das ließe sich sicherlich machen. Und der Gruppenführer Rettungsdienst... ich finde, er passt nicht mehr recht in die Zeit. Das Feuerwehrstrukturmodell mag auf die KatS Züge vielerorts noch halbwegs passen, bei den SEGen ist es sehr regional, aber oft passt es gar nicht mehr. Weil das errichten von S30 Zelten anderen Konzepten gewichen ist. Und mit der Regelrettung wird es noch schwieriger.


    Meiner Meinung nach würde eine vernünftige Einsstztaktiklehre im NotSan schon durchaus reichen.

    Das würde ich mir nicht wünschen. Ich glaube, dass zu Führungslehrgängen nicht jeder geschickt werden sollte, sondern eine persönliche Vorauswahl getroffen werden müsste. Weiterhin möchte ich nicht an einer Einsatzstelle führen müssen, an dem jeder glaubt er wäre Häuptling und keiner indianer.

    wie bereits beschrieben ist der Rettungssanitäter lediglich eine Qualifikation, keine Berufsausbildung. Daher ist es nicht möglich, mit dem Rettungssanitäter und einem Hauptschulabschluss die Notfallsanitäterausbildung zu beginnen. Wenn es gerade noch machbar ist, wär die Empfehlung, dringend zu versuchen einen Realschulabschluss zu erreichen.


    Hamburg ist leider insgesamt nicht gerade fit gute Arbeitsbedingungen bekannt, die Berufsfeuerwehr mal ausgenommen. Es soll sich inzwischen bei den Hilfsorganisationen gebessert haben, aber auch hier gibt es viele nachlesbare Skandale. Da muss man sehr genau darauf achten, nach welchem Tarif man bezahlt wird. Bei dem privaten in Hamburg kann man keine Übersicht behalten. 2012 waren es 52 verschiedene Anbieter. Natürlich wurde auch viel Gewinnmaximierung zulasten des Personals betrieben.


    Generell sollte man wissen, dass die Notfallrettung in Hamburg maßgeblich durch die Berufsfeuerwehr gestellt wird. Dann kommt sehr lange nichts, dann kommen die Hilfsorganisationen, dann wieder eine Weile nichts und dann kommt die G.A.R.D. / Falck. Sprich man muss sich mit dem Gedanken anfreunden, dass der Job im wesentlichen Krankentransport sein wird, wenn man nicht bei der BF ist. Es gibt sicherlich kleine Ausnahmen, aber da kommt man als neuer RS nicht so ohne weiteres dran.

    Vorweg: Neben der notwendigen Ausbildung ist auch die erforderliche Fahrerlaubnis zu bedenken. Die meisten Rettungsdienstfahrzeuge wiegen zwischen 3,6 und 7,5 Tonnen und erfordern damit die Klasse C1. In Schleswig-Holstein wurde gesetzlich verankert, dass jedes verpflichtende Crewmitglied über die erforderliche Fahrerlaubnis für ihr Rettungsmittel verfügen muss. Ohne Führerschein ist also letztlich nur ein Praktikum oder ein Ausbildungseinsatz als zusätzliches Besatzungsmitglied möglich. Das Problem entfällt, wenn noch ein alter Führerschein der Klasse 3 vorhanden ist, dieser deckt Klein-LKW bis 7,5 Tonnen ab.


    Grundsätzlich: NotSan-Ausbildungsplätze sind meistens etwas knapp. Bewerben würde ich mich dennoch, es ist keinesfalls unmöglich. Ein Quereinstieg ist im Rettungsdienst nichts wirklich Außergewöhnliches. Da kann nach schon Glück haben. Natürlich ist eine dreijährige Ausbildung eine Hausnummer, aber wenn man es beruflich machen möchte, an Ende sinnvoll. Das Gehalt während der Ausbildung ist natürlich schmaler, dafür hinterher besser. Und nach darf nicht vergessen, dass dann auch häufig der erforderliche LKW Führerschein gezahlt wird.


    Zur RS Ausbildung: die kann man selbstorganisiert machen, erforderlich ist es derzeit aber eher nicht. Viele Rettungsdienste bieten eine bezahlte Ausbildung an mit folgender Übernahme. Das Angebot kann man ruhig nutzen, allerdings sollte nach dem Vertrag gründlich prüfen, welche Gegenleistung gefordert wird (zeitliche Bindung, Gehalt, Vollzeitpflicht?). Es gibt aber seriöse Angebote, sogar viele. Es kann auch lohnen zu schauen, mit welcher Rettungsdienstschule gearbeitet wird. Gelegentlich wird auch hier der Führerschein bezahlt.


    Zum Thema RKiSH: die Rettungsdienstkooperation in Schleswig-Holstein ist ein Verbund mehrerer kommunaler Rettungsdienste zu einer gemeinsamen Organisation. Es ist durchaus ein innovativer Laden, bei dem auch auf sinnvolle Arbeitsbedingungen geachtet wird. Sie bieten alle genannten Ausbildungen an und sind ob der Größe hier auch mit vielen Plätzen ausgestattet. Sie betreiben eine eigene Schule und kooperieren mit vielen Einrichtungen, das kann auch sicherlich lohnen. Sie bieten auch eine Beratung zur Bewerbung bei sich in der gängigen sozialen Medien an, man kann sich da einfach melden.


    Sonstiges: auch wenn in Schleswig-Holstein noch viele NotSan gesucht werden, benötigt man auch RettSan und es ist kein Problem eine Stelle zu finden. Teilzeit ist sicherlich möglich, als Einsteiger aber vielleicht nicht ganz leicht. Zumindest nicht in der Zeit der Ausbildung. Man muss auch bedenken, dass viele Gründe für Teilzeit eher problematisch werden. Der Rettungsdienst wird traditionell mit einer verlängerten Arbeitszeit auf 48h wöchentlich mit langen Schichten betrieben, die üblichste ist die 12 Stunden Schicht. Gerade in Schleswig-Holstein gibt es sehr viele "7-23 Uhr" Fahrzeuge, die bei den meisten Betreibern in einer 16 Stunden Schicht geleistet werden. Generell ist Wechselschicht der Standard. Die Personalsituation ist wie überall in der Medizin angespannt, man wird also häufiger mal zusätzliche Schichten übernehmen dürfen. Einen garantierten pünktlichen Feierabend gibt es nicht, wenn ein Einsatz ungünstig knapp vor der Ablösung kommt, wird man Überstunden machen, und das kann lang werden. Und es ist nicht selten. Das sollte man in jeden Fall bedenken.

    Ich bitte hier zu beachten, dass das eine deutschlandweite Regelung ist, und solche Spitzen wie in Sachsen nicht überall die Regel sind.


    Bei uns im echten Norden, wo die AFD übrigens gerade mit 4,4 Prozent aus dem Landtag geflogen sind, kann man sich solche Zahlen nicht einmal vorstellen. Hier wird die Pflicht auch umgesetzt, zugegeben, wenn die Quote im niedrigsten, einstelligen Prozentbereich ist, ist es auch unproblematisch. Das geht in der normalen Personalnot ohne besondere Kenntnisnahme einfach unter.


    Aber ich habe gerade mal wieder das Gefühl, was mich ja mal nach Norden zog, dass hier wirklich das Land ist, in dem Ringer und Glucose fließen.

    Im echten Norden (Werbeslogan von Schleswig-Holstein) - Lübeck ausgenommen, da gibt es absurd viele NEF - ist eine Quote von 1:10 deutlich üblicher. Wobei die RTW hier als Mehrzweckfahrzeuge laufen und der Einsatz nicht 100% in der Notfallrettung erfolgt.


    Aber ja, jetzt verstehe ich den Unterschied in der Sichtweise auch. Es kann so einfach sein...


    Ich verstehe immer noch nicht recht, wie du auf diese Argumentation kommst. Vielleicht habe ich es irgendwo überlesen, aber ich habe es nicht erinnerlich, dass irgendwer behauptet hätte, dass ein RTW nur echte Notfälle führe oder jeden Tag mindestens einmal das NEF sähe. Ich persönlich halte beides für völligen Unsinn. Die resultierende NEF Auslastung wäre auch enorm, wenn es durchschnittlich jeden RTW jede Schicht einmal sehen sollte. Ich zähle jetzt explizit das Sehen auf der Wache nicht mit dazu.