Beiträge von Blodwyn76

    Unwahrscheinlich, die Erwerbsbiographien sehen heute nicht mehr ganz so linear aus.


    Wieso denn ohne Möglichkeiten? Wer wird denn (nur weil es für genau seinen Ausbildungsberuf kein mundgerechtes "Studium" gibt) daran gehindert, sich in irgendeiner Form weiterzubilden oder seine Qualifikation breiter aufzustellen?

    Passt nicht so ganz zum Thema, aber bei einem Radiobeitrag heute früh musste ich ein bisschen schmunzeln, weil da ein Pfleger dargelegt hat, dass er die Belastung im Job keinesfalls bis zum Rentenalter durchstehen wird und deshalb jetzt nebenbei angefangen hat, Medizin zu studieren.

    natürlich kann der NotSan noch Philosophie studieren oder Automechatroniker werden.

    Das hilft dem System RD aber nicht dabei, seine MA im Job zu halten. Und natürlich ist eine Weiterqualifikation/ Studium nicht die einzige Möglichkeit dazu. Aber eben eine wichtige von vielen.

    Das heißt, man braucht den Advanced Paramedic inklusive dem Aufbau eines teuren Studienganges, damit es dem bisherigen NFS nicht zu langweilig wird? Ich dachte, die Versorgung der Patienten steht im Mittelpunkt...

    wir drehen uns mal wieder im Kreis. Ich habe einige Seiten vorher (und auch in diversen anderen Beiträgen) bereits dargestellt, welche Aufgaben der „Advanced NotSan“ medizinisch, organisatorisch und qualitätssichernd übernehmen könnte. Das wollte ich hier nicht zum hundertsten Mal wiederholen.
    und zum Beitrag davor bezüglich Aufstiegschancen: frag Deine „Bankberaterin“ z.B. mal, welche Optionen (übrigens incl. Studium) sie hätte (wenn sich da in den letzten Jahren nicht viel geändert hat).

    Ich höre seit zehn Jahren (und glaube das auch), dass die Ausbildung zum Notfallsanitäter anspruchsvoll und qualitativ sehr hochwertig ist und dazu befähigt, die allermeisten Einsätze im Rettungsdienst selbständig zu bewältigen. Daher ist mir der Bedarf einer Akademisierung nicht offensichtlich.
    Gleichzeitig bezweifle ich ganz allgemein, dass es einer Akademisierung bedarf, um Berufe dauerhaft attraktiv zu machen. Ein Beruf/Arbeitsplatz wird nicht durch einen Abschluss attraktiv, sondern durch seine Ausgestaltung.

    Und damit meine ich keinesfalls, dass es im Beruf und beim Berufsbild keine Weiterentwicklung geben sollte, im Gegenteil. Aber das sehe ich eher bei den Rahmenbedingungen als bei der Ausbildungsform.

    das heisst der 25jährige NotSan bleibt die nächsten mindestens 42 Jahre NotSan. Ohne Möglichkeiten, sich in seinem originären Job weiterzuentwickeln, zusätzliche Verantwortung (vom Materiallager etc. mal abgesehen) zu übernehmen, auch finanziell aufzusteigen usw.
    Wenn das ausreicht, die MA bis zur Rente im Job zu halten, ok (vielen würde das ja wie gesagt auch reichen aber was macht der Rest?)…

    Dem Pat. und dem NotSan würde der Advanced Paramedic dasselbe bieten, was aktuell der 0815-Notarzt bieten können sollte.

    Und da möchte die allseits frustrierte NotSanschaft erstmal fünf Jahre Scheiße schaufeln für eine Option? Eher nicht.

    Na also sorry, wenn ich nicht bereit bin, den Job „von klein auf“ zu erlernen um Erfahrung zu sammeln und zu lernen, wie es an der Basis läuft, dann habe ich in dem Job nix verloren (ich würde das ja sogar noch modularer gestalten).
    An anderer Stelle diskutieren wir ja schon oft genug, wie der NotSan Beruf attraktiver gemacht werden soll. Das soll mit einer Karriereoption ja nicht aufhören.
    Würden die anderen Vorschläge des Reformpakets und andere Optionen (Kompetenzen, Arbeitszeiten etc.) konsequent umgesetzt, wäre der NotSan an sich ja kein so schlechter Job (und viele sind doch auch damit zufrieden und wollen/können vielleicht gar nicht mehr). Wenn ich dann aber entsprechend Erfahrung gesammelt habe und auch das entsprechende Niveau mitbringe, sollten mir halt eben auch Karriereoptionen ermöglicht werden.
    Auch ein Einstiegstest könnte neben dem NotSan eine Voraussetzung fürs Studium sein. Wer den nicht schafft kann sich paar Jahre später ggf. wieder bewerben.

    ich bin skeptisch, ob der Weg zu einem Bachelor/Master für einige NotSan die Zufriedenheit in der Breite erhöht. Heute hängen schon die meisten Bachelor Absolventen unmittelbar oder zeitnah einen Master dran. Landen aber im Berufsleben (vor allem im öffentlichen Dienst) erst einmal auf Stellen des gD. Dort heißt es warten auf eine Position, bei der der Master gebraucht wird. Auch bei der Pflege kann ich es beobachten, dass hier viele nach der Ausbildung Pflegewissenschaften studieren, da der Studiengang Voraussetzung für Leitungsfunktionen ist. Wenn ich nun bei den NotSan schaue (und einige hier im Forum haben ja geschrieben, dass der Anteil an Abiturenten sehr hoch sei), kann es durchaus dazu führen, dass gerade die Jungen schnell den Bachelor machen. Das Problem ist nur, dass die Stellen für Bachelor/Master endlich sind. (Wenn ich Hubschrauber und Kindernotarzt rausrechne wären das bei uns 11 NA Standorte, die durch NotSan Bachelor/Master ersetzt werden könnten). Im Endeffekt habe ich dann eine Reihe an Bachelor (oder schlimmer Master) auf den RTWs auf NotSan Stellen sitzen. Erinnert mich an die RettAss, die auf RS Stellen saßen, da es nicht genug RettAss Stellen gab. Und da war die Unzufriedenheit groß.

    das ist eben der Status quo momentan. Das heisst ja nicht, dass man das nicht ändern kann. Und das Ziel ist ja nicht, dass jeder NotSan den Bachelor dranhängt. Sondern nur die, die sich nach einigen Jahren Berufserfahrung dafür qualifizieren bzw. interessieren. Das wäre ja z.B. auch eine Option die MA zu halten: AG finanziert das Studium.
    Und die werden dann i.d.R. nicht mehr auf dem RTW sitzen.
    Es soll ja weiter den ausgebildeten NotSan geben. Das weiterführende Studium erfolgt idealerweise bedarfsgerecht.

    Das Thema hatten wir doch auch schon mehrfach. Der Pat. benötigt Hilfe und ruft irgendwo an. Egal wo er anruft, von dort muss er an die richtige Adresse weitervermittelt werden. Also die vermeintliche „Bagatelle“, die die 112 wählt soll eben keinen RTW bekommen, sondern z.B. eine ärztliche Beratung am Telefon, eine Vermittlung zum KV-Arzt oder zum Pflegedienst oder an die Notfallapotheke usw.
    das setzt aber eben voraus, dass diese Strukturen auch verfügbar sind. Wenn das (wie aktuell) nicht funktioniert, wird der Pat. weiter in der Notaufnahme aufschlagen. Idealerweise wird er dort dann ebenfalls an die richtige Stelle weitergeleitet (z.B. an die Notfallpraxis am KH; aber auch die muss es erstmal geben).

    Die Bagatellen möchten oft ja gar nicht ins KH oder den RTW vor der Tür. Sie brauchen Unterstützung. Wenn der RTW aber das einzige funktionierende Angebot ist, dann kommt halt der RTW.

    Die ILS und die Notaufnahmen müssen eine Gatekeeperfunktion wahrnehmen. Dazu wäre aber auch sinnvoll (wie teilweise geplant) sämtliche „Gesundheitsproblemnummern“ in einer Koordinationsstelle zusammenlaufen zu lassen (was nicht heisst, dass der 112 Disponent auch die 116117 disponieren soll, sondern dass er kurze Dienstwege und Ansprechpartner hat).

    PS: und das wäre tatsächlich die wichtigere Reform statt des NotSan-Paramedic-Bachelors (auch wenn ich weiterhin Aufstiegschancen für dringend notwendig erachte 😉).

    Ich sehe den "studierten" Paramedic-NotSan weiterhin in einer Supervisions- und Supportfunktion (med. Kompetenz, Unterstützung, Supervision, Einsatzleitung, Qualitätssicherung usw.). Nicht jeder NotSan wird auch mit TeleNA-Unterstützung routiniert Massnahmen durchführen können, die er vielleicht 1x/Jahr benötigt (bzw. frage ich mich halt, warum man so auf dem Konstrukt "Tele-NA" beharrt; ist das wirklich das, was wir für die Zukunft überall standardmässig wollen bzw. wirklich brauchen?).

    Warum keinen "Senior-Paramedic" der durch seine langjährige Erfahrung in Kombination mit dem zusätzlichen Wissen und Können durch eine Zusatzausbildung /-studium zusätzlich Expertise und Manpower an den Einsatzort bringt? Warum wehrt man sich so gegen eventuelle Aufstiegsmöglichkeiten für die NotSan?

    Wer mit der Tätigkeit als NotSan für 40 Arbeitsjahre zufrieden ist, kann ja NotSan bleiben. Ein 25-jähriger NotSan braucht aber Perspektiven und diese v.a. im eigentlichen Job. Sonst wandern uns die Mitarbeitenden weiterhin nach einigen Jahren ab. Das funktioniert hier in CH in einigen Bereichen mit dem RS/Anästhesie noch ganz gut. Allerdings sehe ich eben genau das NDS Anästhesie nicht unbedingt als die ideale Weiterbildung für den RS bzw. NotSan. Vieles, was in dem NDS gelernt wird, braucht man für "draussen" einfach nicht. Wenn man diese Inhalte durch präkinisch relevante Inhalte ersetzen würde, hätte man einen Experten, der eben diese Unterstützung an den Einsatzort bringen könnte.

    Ob das aktuell der NA ist, ist mir ziemlich egal. Wir müssen schauen, wie wir unseren Job langfristig attraktiv machen und die kompetenten MA halten können. Und da ist so eine Karriereoption halt eine Option von vielen. Und auf diese Funktion aufbauend könnte dann langfristig eine Weiterentwicklung (Master?) Richtung Führung und Management aufgesetzt werden.

    Dann hätte man Personal in den Führungspositionen, die den Job "von klein auf kennen", sich durch Ihre Zusatzausbildungen aber auch entsprechend weiterqualifiziert haben.

    Rein medizinisch käme ggf. neben der reinen Intubation noch die Narkose dazu (als Beispiel), ggf. Antiarrhythmika etc.

    Ich persönlich halte aber davon abgesehen viel von einem Supervisor System, das ein erfahrener und dann eben entsprechend weiterqualifizierter NotSan bieten könnte. Der muss den Einsatz ja nicht zwingend übernehmen, sondern im Dialog das Team nach Bedarf unterstützen.
    Das Problem, das wir hier z.B. haben, ist, dass wir tatsächlich viele Einsätze incl. Narkose, Rea, Trauma usw. im 2er-Team abarbeiten. Das geht natürlich, aber ein bis zwei zusätzliche qualifizierte Händepaare helfen da halt deutlich weiter.

    Wenn in Zukunft kein NA mit Fahrer mehr kommt, würde das die Versorgung schon aufgrund fehlender (Wo)Menpower verschlechtern. Und gerade bei diesen Einsätzen reichen da halt First Responder oder Feuerwehler nicht aus.

    Warum sollte man eine 3jährige Ausbildung zum NotSan machen, wenn man stattdessen auch ein 3jähriges Studium absolvieren kann? Das macht ja wenig Sinn.

    Das kann man ja, u.a. in dem man als Regelbesetzung für die ZNA oder Intensivstation auch studierte Notfallsanitäter oder Pflegefachkräfte vorsieht. Das spart soviel ärztliches Personal in der Breite ein, dass man an die wenigen noch notwendigen Ärzte entsprechend höhere Anforderungen stellen kann.


    Darum ist es ja auch durchaus sinnvoll, dass die Grundausbildung weiter der „normale“ NotSan bleibt. Was danach kommt ist durchaus in einem Mix aus Theorie und Praxis zu vermitteln. Und das ist doch eigentlich der perfekte Weg. Grundausbildung „für alle“ und wer noch mehr möchte kann das Studium draufsetzen.

    Aber es böten sich halt (hoffentlich) attraktive Aufstiegschancen für NotSan, (hoffentlich) sowohl bei den Kompetenzen als (hoffentlich) auch finanziell.

    Ein paar Jahre als NotSan Erfahrung sammeln und dann auf dieser Kompetenz aufbauend eine medizinische Zusatzqualifikation und danach geht’s noch Richtung Führungsfunktion.

    Ja, ich weiss dass da mehrmals „hoffentlich“ steht :p

    Konkret darüber habe ich mich erst vor ein paar Wochen mit einer erfahrenen Fachärztin und Universitätsprofessorin für Gynäkologie unterhalten, die auch als Freelancer-Notärztin tätig ist. Ich habe sie gefragt, ob sie das ggf. in Erwägung ziehen würde, und ihre Antwort war ein ganz klares Nein. Begründet hat sie das damit, dass es quasi überhaupt keine realistische Überlebenschance für das Ungeborene gebe und sie die Maßnahme daher als unethisch empfinde.

    meines Wissens geht es da ja nicht (nur) um das Überleben des Ungeborenen, sondern um die einzige Überlebenschance von Mutter und Kind (als „reversible Ursache“). Eben auch hier: „ultima ratio“… innerklinisch wäre die Blitzsectio ja auch das Mittel der Wahl.

    Die Frage ist doch, von welchen Massnahmen reden wir da: eine Clamshell-(Not-)-Thorakomtomie sollte jedem NA problemlos vermittelbar sein, eine unschöne Notamputation (wenn zeitkritisch) geht auch mit Werkzeug der Feuerwehr, was bleibt denn dann noch? Notsectio bei Kreislaufstillstand der Schwangeren könnte ich mir noch vorstellen.

    Hier reden wir ja von absoluten ultima-ratio-Massnahmen. Alle nicht schön, aber entweder machen oder Pat. sicher tot.

    Deshalb auch Massnahmen, die sicher nicht jeder zur Routine erlernen kann aber (aufgrund fehlender Alternativen) trotzdem durchführen sollte. Deshalb mentale Vorbereitung und Erlernen soweit halt irgendwie möglich (Simulation, Tierpräparate, Leichen etc.). Weil wenn die Situation halt mal kommt, führt kein Weg dran vorbei (ausser der tote Pat.).

    Die o.g. Cannot-intubate-cannot-ventilate-Situation, eine Thoraxdrainge oder Perikardpunktion hingegen stellt für mich ein absolutes Muss für jeden NA dar. Weil das ist Grundhandwerkszeug und damit muss der Experte umgehen können und sich das auch zutrauen wenn’s mal soweit ist.

    Wenn ich die Zeit habe (wie im ursprünglichen Fall) mir entsprechende Experten an den Einsatz zu holen, „immer her damit“. Und da die Wahrscheinlichkeit eben fast dem Lottogewinn entsprechen dürfte, wird das immer improvisiert sein (KH abtelefonieren, Zubringer organisieren usw.).

    Genau danach sollten wir die Ausbildung ausrichten: Nach den Notfällen, die auch mit einer gewissen Häufigkeit auftreten und nicht nach denen, die so selten sind, dass jedes Mal bundesweit darüber berichtet wird.

    Dass solche Ausnahmesituationen sicher nicht den Schwerpunkt der Aus- und Fortbildung darstellen sollen, ist glaube ich klar.

    Sie aber ganz auszublenden halte ich auch für falsch. Weil eine mentale Vorbereitung und einen Plan und durchaus mal ein Praxistraining für solche Situationen sollte man haben (das fängt bei der cannot-intubate-cannot-ventilate-Situation an und hört halt bei solchen Extremen auf). Und da helfen halt auch Tips von Kolleg:innen, die solche besch…. Fälle schon mal durchgemacht haben.

    Warum werden MANV Situationen und die dort entstandenen Probleme in Fortbildungen z.B. immer wieder vorgetragen?

    Weil auch wenn es unwahrscheinlich ist, es kann jeden von uns jeden Tag treffen (als RDler oder als Pat.).

    Und das erwarte ich von einem Notfallmediziner, dass er nicht nur den 08/15 Pat. abarbeitet (da braucht es nicht viel für), sondern eben auch für die wenigen Fälle dann einen Plan hat und das Beste gibt.

    Auch beim Ketamin geht es anderswo gut mono...


    Davon ab erlebe ich eine Schwierigkeit: selbst wenn ich nun den Patienten gut verbal führe, und die Analgesie gut ist, in der ZNA wird der Patient der auf dem Flur liegt vermutlich keine gute Betreuung bekommen können, und nun mit seinem Tripp allein gelassen. Hinzu kommt die kurze Wirkzeit. Da fänd ich es genial vor der ZNA mit 5mg Morphin etwa ein bisschen länderwirkende Analgesie und anxiolyse mitzugeben. Ob das bei strenger Auslegung des Gesetzes zulässig wäre ist fraglich.


    Ich werde wohl weiter mit Metamizol oder Esketamin die meisten Analgesien durchführen.

    würde ja auch nichts dagegen sprechen. Ketamin für den Spitzenschmerz (Reposition, Umlagern usw.). Dann z.B. mit Fenta, Paracetamol etc. weiter. Funktioniert gut und eine entsprechende Delegation sollte halt mehr sein als „bei Aua 25 mcg Fenta bis fast kein Aua mehr“…

    Diese Denkweise halte ich für gefährlich.
    Naloxon hilft weder, wenn ich durch zu forsche Fentanylgabe den Blutdruck bis zur Reanimationspflichtigkeit in den Keller gespritzt habe noch wenn der Patient nach opiatbedingter Asphyxie aufgrund Hyperkapnie in der CO2-Narkose ist noch wenn er erbrochen und aspiriert hat.

    Außerdem habe ich nach Antagnoisierung wieder das Ausgangsproblem: Einen schmerzgeplagten Patienten, der zudem nun nicht mehr gut auf Opiate anspricht.

    Nota bene: Ich habe alles schon erlebt - allerdings bei Notärzten. Insofern ist mein Einwurf keinesfalls als Argument gegen Opiatgaben bei NotSan zu werten. Sondern lediglich als Reminder, dass Komplikationen trotz Naloxon antizipiert und beherrscht werden müssen.

    in der Anästhesie nimmt man bei (vermutetem) Fenta-Überhang ja gern mal Nalbuphin zum Antagonisieren. Wäre evtl. auch eine Überlegung wert. Weil in der Richtung scheint es ja doch recht gut zu funktionieren.

    Aber ja, wie bei allen Massnahmen sollte man primär mal Nebenwirkungen durch geschickte Anwendung vermeiden (da ist man ja mit den 50 mcg Schritten meist auf der sicheren Seite) und die NW antizipieren und rechtzeitig darauf reagieren. Meist reicht bei Opiaten ja schon eine Aufforderung zum Atmen.
    Bei mittlerweile rund 1000 Analgesien, die wir die letzten Jahre untersucht haben, gab es nicht eine lebensbedrohliche Komplikation (und da werden die Medis tatsächlich wild kombiniert teilweise ;)).

    Wie verhält sich das denn genau mit Nalbuphin und anderen Opiaten in praxi? Was beobachtet man tatsächlich?

    meiner bisherigen Erfahrung nach völlig problemlos. Meist hat Nalbuphin tatsächlich gereicht (weil halt auch i.d.R. nur bei mittelstarken Schmerz eingesetzt) und bei Kombination mit z.B. Fenta hatte ich nicht den Eindruck, dass die Wirkung schwächer wäre.
    Da habe ich schon mehr Probleme bei Fenta auf Morphin gesehen (weil man ja unbedingt beim Trauma Schmerz NRS 10 erst Morphin spritzen wollte und bei bescheidenem Erfolg dann schliesslich doch zu Fenta gegriffen hat…und sich dann gewundert hat, dass der Pat. in der Notaufnahmen nicht mehr atmen wollte X().