Grundsätzlich finde ich den Ansatz, dass die gesamte Zeit, die der Rettungsdienst beeinflussen kann, betrachtet, erfasst und optimiert werden soll, keine schlechte Idee. Typischerweise erfolgt nur dann eine Verbesserung, wenn der gesamte Prozess in Summe optimiert wird. Wobei aus Patientensicht das Erreichen des Krankenhauses "A" nicht notwendigerweise einen Vorteil bringt, wenn das Erreichen des Krankenhauses "B" länger gedauert hätte.
Darum gehört natürlich die Auswahl des korrekten Zielkrankenhauses für die jeweilige Diagnose genauso zur o.g. Qualitätssicherung. Aktuell kann ich Dir z.B. sagen, dass 2022 bisher alle unsere Stroke Patient:innen in ein ihrem RACE Score angemessenes Spital (Stroke Unit bzw. -Center) transportiert wurden. Alle Pat. mit Diagnose STEMI kamen in ein Zentrumsspital mit PTCA Abteilung (und die EKG Diagnose STEMI war in 85% der Fälle retrospektiv beurteilt korrekt).
Und genau dafür ist ja dann wieder die Interventionszeit wichtig. Wir haben z.B. relativ lange Fahrtstrecken zu den Zentrumsspitälern. Und dennoch schaffen wir es im Durchschnitt die 60min. aus dem "first-hour-quintett" einzuhalten.