Zitat
Original von alan
Erstens:
Es klingt tatsächlich sehr pathetisch.
Zweitens:
Bekommen die Patienten aktuell Deiner Meinung nach keine optimale Versorgung?
Zu Deiner zweiten Anmerkung:
NEIN, sie bekommen keine optimale Versorgung !
Spontan fallen mir mir einige Dinge ein:
16 unterschiedliche RD-Gesetze, die z.B. völlig unterschiedliche Eintreffzeiten vorgeben und in Süddeutschland den NA als Alleinfahrer losschicken, es sei denn, die betreibende Hiorg "bastelt" ein eigenes System, welches "natürlich" nicht von den Kostenträgern finanziert wird.
Wildwuchs in der Ausbildung des Fachpersonals, obwohl hier eine wichtige Steuerungsfunktion hinsichtlich Überlebens- und Rehabilitationsrate besteht.
Wer wo eine wirklich fundierte Ausbildung bekommt und zu welchen Preisen, schein Glücksfall zu sein - wieder einmal ein Beleg dafür daß jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kochen darf.
Immerhin ist die Kranken- und Altenpflege sowie die Human- und Veterinärmedizin einheitlichen Grundlagen unterworfen und das ist auch gut so.
Rettungsleitstellen, die auch heute noch (zeitweise ?) im 1-Personen-Betrieb unterhalten werden.
Notrufe über 112, die bei der Polizei auflaufen.
Nebeneinanderbetrieb von Leitstellen der Feuerwehr, des RD und der Polizei - und damit Verschwendung von Steuermillionen, bloß weil Hiorgfürsten und FW-Lamettaträger nicht miteinander können und das ganze angeblich "immer schon" am besten so war.
Ärztemangel bzw. Abwanderung hochqualifizierter ärztlicher Spezialisten in Form von Praxisschließungen oder Kündigungen im Klinikbetrieb - damit eklatanter Versorgungsmangel in der Basisversorgung und serienweises "Abmelden" von Hochleistungskliniken.
Dies erschwert die rettungsdienstliche Versorgung m.E. in einem unerträglichen Maß.
Daraus resultiert wiederum ein "Intensivverlegungstourismus" sowie blutige Ohren der LS-Disponenten, die dringend ein Intensivbett, eine operationsfähige Neurochirurgie, einen PTCA-Platz usw. benötigen.
"Golden Hour" - in vielen Gegenden und zu vielen tageszeiten induLa ein einziger Witz.
Und abgesehen von einigen Ausnahmefällen scheinen auch alle das Maul zu halten - bloß den mündigen Bürger (das Stimmvieh) nicht erschrecken und ihn weiter zulabern mit dem "besten Gesundheitssystem dieser Welt" .
Pflegekräftevereinigungen (die gibt es auch) und ärztliche Standesorganisationen haben für so ein Thema kein Gehör - sieht man einmal von der BAND ab - es würde also nichts schaden, wenn 47.000 Fachkräfte der notfallmedizinischen Versorgung in Form eines Berufsverbandes in sachlicher Form der Bevölkerung mal sagen würden, was tatsächlich Sache ist.
Blockierung wertvoller, weil imer kleiner werdenden, Bettenkapazitäten für Komasaufpatienten anstelle der Einrichtung von medizinisch überwachten Ausnüchterungszentren (zumindest in Ballungsräumen machbar) für diese Klientel -damit Entspannung des zwischenmenschlichen Klimas zwischen Klinik- und RD-Personal und Freiwerden umfangreicher personeller und logistischer Kapazitäten in den Notaufnahmen dieses Landes.
Behörden, die zu ihrer Überwachungsfunktion auch noch identisch sind mit dem Betreiber des RD und damit immer wieder "Ausnahmeregelungen", "Übergangslösungen" und anderes ermöglichen.
Die rettungsdienstliche Versorgung ist deshalb gut bis sehr gut, weil das hierin eingesetzte ärztliche und nichtärztliche Personal täglich sein bestes gibt. In immer wieder neuen improvisierten Lösungen wird tgl. versucht, die o.a. beschriebenen Mißstände zu umgehen und auszugleichen.
Christliche Kultur (nennen wir es mal Nächstenliebe), berufliches Ethos und viele andere emotionsbedingte Grundlagen sorgen dafür, daß es unserer Bevölkerung besser geht wie in den meisten Teilen dieses Planeten -
und dennoch bleibt noch viel zu tun !!!