Beiträge von raphael-wiesbaden

    Hallo kochkaes !


    Bitte denke daran, dass Anrufe bei lokalen so genannten Notrufstationen auch in unserem Land noch bis Anfang der 80-er-Jahre oft im Wohnzimmer des OV-Vorsitzenden aufgelaufen sind - und oft von der Ehefrau ohne jede Erste-Hilfe-Kenntnis entgegengenommen wurden.
    Anrufweiterschaltungen etc. waren entweder noch nicht existent bzw. fern aller Vorstellungskraft.
    Auch im Süden Hessens, an der Grenze zu BaWü war dies so.


    Und wenn ich heute mir die Scheibchenvilla aussserhalb eines Balllungsraumes -in reizvoller Landschfat- kaufe, merke ich bei einem medizinischen Notfall, dass die Rettung halt auch mal 20 minuten benötigt (aber auch nur, wenn die Sonne scheint).
    Alles hat seinen Preis !
    Auch ohne ständig Krieg zu führen, hat es unser Staat dank seines förderalistischen Schwachsinns bisher nicht geschafft eine so genannte "Notrufnummer" namens 19222 zu eliminieren oder bundesweit integrierte Leitstellen einzuführen.
    Standardisierte RTW, einheitliche Ausbildung von RA... die Liste unserer Mängel lässt sich beliebig weiterführen.
    Auch das europäische Ausland (Frankreich: Feuerwehr-RTW mit EH-besetztem Personal) ist nicht immer ein Ruhmesblatt.


    Das politische System der USA ist mir auch ein Dorn im Auge - ist aber in diesem Zusammenhang nicht relevant.
    Jeder hat das System, welches er bezahlen will bzw. das er gewählt hat.

    Hallo Ani !


    Es kotzt mich halt an, wenn der "bürgerliche Mittelstand" sich an den sozialen Problemen iín unserer Gesellschaft ergötzt (die Medien bieten ja auch reichlich Material hierzu) ohne sich bewusst zu werden, dass sie selbst eifrig mittun.
    Ich unterstelle diesem Hausmeister, dass er sich für ein rechtschaffenes Mitglied unserer Gesellschaft hält, zuständig für "Recht, Ordnung und Sicherheit" in "seiner" Wohnanlage".
    Wenn er sich sicher war, nichts Unrechtes getan zu haben, kann ich nicht so recht verstehen, warum er sein Gesicht verbergen muss.
    Dies war nicht der Fall - und so interpretiere ich sein Verhalten:
    er ist sich seiner Schuld durchaus bewusst, bisher anscheinend noch nie
    auf sein Gebaren aufmerksam gemacht worden (von Selbstreflektion ganz zu schweigen) und jetzt muss er bedauerlichweise 1.200 ? zahlen.
    Dabei ist doch gar nichts schlimmes passiert !
    Er hat doch nur gemacht, was er für "Ordnung" hielt !
    Die bösen, bösen Medien, die Interesse an einem solchen Fall haben!
    All diese Zuschauer im Gerichtssaal, die ihn sehen, den armen, älteren Mann - immer gearbeitet - immer für die anderen da.
    Leider nicht in einem Notfall !


    Meine Hochachtung in diesem Fall an die RD-Besatzung, die dieses Verhalten nicht einfach ad acta gelegt hat, sondern wohl konsequent gemeldet hat.
    Unterlassene Hilfeleistung ist kein Kavaliersdelikt und sollte viel öfter thematisiert werden
    !


    Vielleicht kannst Du jetzt verstehen, warum bir deshalb (bei solchen Geschichten, die das Leben schrieb) die Pferde durchgehen...

    Hallo Ani !


    Der von Dir zitierte Rentner hatte einen regulär bezahlten Hausmeisterjob...
    gestern Abend war der Fall in der "Hessenschau" zu sehen - und natürlich mit verdecktem Gesicht, damit keiner sich das Antlitz eines Menschen mit Allmachtallüren bei gleichzeitig vorhandener total-sozialer Inkompetenz anschauen darf.


    Bei der nächsten Wahl wird er dann wieder "sozial" - "christlich" - "liberal" oder sonst eine Partei mit hohen moralischen Werten ankreuzen - und sich einbilden, ein ehrenwertes Mitglied unserer Gesellschaft zu sein.


    Ich denke, LGM geht es nicht darum, den verurteilten Täter an den Pranger zu stellen.
    Tatsache ist aber, dass jeder mit erheblichen Verfehlungen mit einer Geldbusse davonkommt und der Datenschutz hier einwandfrei als Täterschutz mißbraucht wird.
    Mir als Mieter einer Wohnanlage, wo ein solches Paradebeispiel an Arroganz und Überheblichkeit seinen Dienst tut, fehlt nämlich damit die Möglichkeit, aus einem solchen verhalten Konsequenzen zu ziehen.


    Im Zweifelsfall bin ich das nächste Opfer und warte in meiner Wohnung auf den RD - der dann vor der verschlossenen Zufahrt steht !

    Hallo Ani !


    JA, ich bin ein Fossil !


    Zu meinen Zeiten gab es tatsächlich noch die "soziale Indikation"
    Heute haben wir dank des ICD sicher die Möglichkeit, das eigene Fachgebiet einmal zu verlassen und bei den seelischen Kranheitsbildern herumzustöbern.


    Ich gebe Dir recht:
    nicht jede Frau muss primär stationär aufgenommen werden.
    Aber: für eine fachkompetente Weiterleitung muss gesorgt werden.
    Das verlangt eine genaue Kenntnis der örtlichen Struktruren, also ein Denken und Wissen über den eigenen Fachbereich bzw. die eigene Klinik hinaus.


    Die Telefonseelsorge, die Du erwähnt hast, ist durchaus eine Möglichkeit. Sie hat jedoch den Nachteil der ausschliesslich telefonischen Erreichbarkeit - es fehlt der mensch, der sich dem Probanden von Angesicht zu Angesicht annimmt.
    Frauenhäuser leiden mindestens genauso unter den finanziellen Kürzungen wie der stationäre Gesundheitsbereich.
    Hier fände sich durchaus fachkompetentes Personal; in den Nachtzeiten jedoch sind die Frauenhäuser oft nur mit ehrenamtlichen Frauen besetzt, bei denen ein Fachwissen auf Sozialarbeiterniveau o.ä. nicht immer vorhanden ist.


    Kommunale Kliniken, private Gesundheitsfabriken und nicht zuletzt die freigemeinnützigen Krankenhäuser schreiben sich seitenlange Ergüsse über das ach so tolle Leitbild des Hauses, welches stolz im Klinkblättchen oder der web-site verbreitet wird.
    Im konkreten Einzelfall steht der PR-Berater allerdings nicht zur Verfügung: die Nachtschicht egal welcher fachlicher Qualifiaktion muss selbst das Leitbild des Hauses mit Leben erfüllen.
    Neben dem "Heilen" gibt es ja noch den Grundsatz des "Linderns".


    Für eine Tasse Tee und ein kurzes Gespräch, ggf. mit vorsichtigem Hautkontakt sollte auch im Nachtdienst noch Zeit sein - wenn nicht:
    ruft den Klinikseelsorger - der kann mehr tun, als Sonntags die Hostien austeilen...

    Hallo Ani !


    Der Artikel, auf den ich mich bezog und den ich dank konsequenter Altpapiersammlung jetzt nicht mehr vorliegen habe...) hat genau diesen Umstand beschrieben:
    Untersuchung, Feststellung des Befundes, "sie können jetzt nach Hause gehen..."


    Ich hoffe sehr, dass der überwiegende Anteil der Mediziner die psychosoziale Komponente abklärt.
    "Händchen halten" ist sicher immer mal wieder notwendig - in der Notfallmedizin genauso wie im regulären stationären Ablauf.
    Nach meiner Krankenhauserfahrung reicht es den betroffenen Personen durchaus, dass die Möglichkeit besteht, einen Ansprechpartner vor Ort zu haben, ob Nachtschwester oder diensth. Arzt ist völlig egal.
    Deshalb sind pflegerische und ärztliche MitarbeiterInnen nicht die ganze Nacht an eine solche Person gebunden.


    Psychosoziale Versorgung lässt sich halt nicht tropfenweise dosieren - und ich denke, dies ist der Grund warum viele davor zurückschrecken.


    Frauenhäuser sind übrigens nicht für das von mir beschriebene Beispiel geeignet

    Hallo Ani !


    Aus rein somatischer und finanzieller Sicht (DRG's lassen grüssen...) Sicht ist es sicherlich sinnvoll, eine Schwangere wieder nach Hause zu schicken, wenn keine Herztöne mehr hörbar sind um dann für den nächsten bis übernächsten Tag einen "ordentlichen" Eingriff durchzuführen.


    Aus psychischer Sicht ist das bedenklich - aus ethischer oder humanistischer Sicht ist es eine Katastrophe, die mich an der geistigen Reife des dafür verantwortlichen Akademikers zweifeln lässt.


    Genau so ein Fall stand dieser Tage in der Zeitung, ich meine mich zu erinnern, dass sich so etwas im süddeutschen Raum abgespielt hat.
    Die Schwangere hatte nämlich keine Bezugspersonen an der hand, die sich um sie hätten kümmern können.
    Der Gedanke: "in meinem Leib ist ein totes Kind" ist eine Erfahrung, die ich dank meines Geschlechtes nie werde machen müssen.


    Medizin ist kein reiner Reparaturbetrieb, wo Ersatzteile ausgetauscht werden oder nicht mehr benötigtes auf den Schrott geworfen wird.
    Im Arzt-Patientengespräch sollte neben dem Ultraschallbefund auch die Psyche der Patientin berücksichtigt werden.

    Hallo zusammen !


    egal ob psychiatrisch erkrankt oder ein angetrunkener Profilneurotiker, der seinen Minderwertigkeitskomplex mit Waffen anheben muss:


    bei den täuschend echt nachgemachten "Spielzeugwaffen", die ich mittlerweile auf jedem Flohmarkt sehe, kann ich bei der konkreten Einsatzsituation nicht unterscheiden, ob ich tatsächlich in den Lauf einer grosskalibrigen Waffe schaue oder nur ein Spielzeug vor mir habe...


    Im Zweifelsfall heisst das dann auch polizeilicher Zugriff mit allen eventuellen Folgen ...

    Mein Weg, die Geheimnisse des Kfz-Verbandkastens zu ergründen:
    Bei meiner Arbeit in werksärztlichen Diensten kommen tgl. MitarbeiterInnen mit beruflich wie auch privat zugefügten Blessuren, die erstversorgt werden. Gelegentlich bedarf es regelmässiger Verbandwechsel. Oft müssen diese nicht durch fachkundiges Personal gemacht werden.
    Der Tagesbedarf an Pflaster etc. wird gerne durch die Abteilung ausgegeben - ansonsten habe ich mir angewöhnt zu fragen, ob der Proband ein Auto hat.
    Wenn ja: "Prima, da haben sie grosse, sterile Kompressen und saubere Mullbinden sowie eine Heftpflasterrolle. Sie brauchen also gar nicht in die Apotheke gehen. Bedienen sie sich aus der Autoapotheke und denken sie ans Wiederauffüllen. In jedem Baumarkt gibt es die Ergänzungssets..."

    Hallo !


    Im benachbarten Rheingau-Taunus-Kreis, der Wiesbaden halbkreisförmig umschliesst, gab es vor einigen Jahren ein Gutachten. Ziel war es die vorhandenen Rettungswachen zu redizieren, insbesondere auch die Anzahl der NEF-Wachen.
    Das Ergebnis des Gutachtens war die Neueinrichtung von zwei RW im Kreisgebiet, weil die Auswertung der Einsätze eindutig ergab, dass einige/etliche Ortschaften nicht die im Hessichen rettungsdienstgesetz geforderte Hilfsfrist einhalten konnen.


    In Wiesbaden wird jetzt eine neue RW gebaut (JUH und ASB kommen in eine Wache), u.a. um die Hilfsfrist in den südlichen Stadtteilen auf jeden Fall zu garantieren.
    MAnchmal haben Gesetze durchaus ihren Sinn ...

    Hallo zusammen !


    So tragisch der beschriebene Fall ist, zeigt die Diskussion wieder einbmal die unbedingte Notwendigekti von medizinisch geführten Ausnüchterungsambulanzen für Städte und Landkreise.


    Damit wäre eine Entlastung der Krankenhäuser gegeben, niemand würde in den Gewissenskonflikt geraten und Gerichte und Staatsanwaltschaften hätten weniger zu tun.
    Als Nebeneffekt hätte man sogar noch Arbeitsplätze geschaffen.
    Und wer jetzt nach der Finanzierung schreit:
    - für unsere Gesundheit geben wir Milliarden aus - und wieviel Unsinn wird davon bezahlt
    - jedes Dorffest, erst recht die grossen Volksfeste macht gute Umsätze mit Alkohol - warum nicht 10 Cent pro verkauftem alkoholischen Getränk als Umlage


    Doch ich werde wohl weiter davon träumen dürfen - dies ist kein Thema, womit Lokalpolitiker Wählerstimmen bekommen, die ihnen letztendlich die Sitzungsgelder sichern...

    Nicht der mensch mit dem Hauptschulabschluss ist das Problem, sondern das System der Hauptschule - Bestandteil eines vorsinttflutlichen dreistufigen Bildungsystems.
    Dank dem födaralen Schwachsinn wird das auch in den nächsten jahren nicht besser werden - in Deutschland wird verwaltet, nicht gestaltet.


    Die Bildungs- Sozial, Ausländer- und Ingetrationspolitik ist in diesem Land derart bescheiden, dass der Stellenwert der Hauptschule seit den 70-er Jahren konstant abgerutscht ist.
    Ein Grossteil der Hauptschüler gaht nach 9 Jahren ohne ausreichende Kenntnisse in Deutsch und Naturwissenschaften ins Leben.
    Das reicht m.E. nicht für die Erfordernisse, die ein hochwertiger medizinischer Beruf (Biologie, Physik, Chemie, Gesellschaftskunde, Englisch, Mathematik, Ethik / Religion, Deutsch in Wort und Schrift) von den Auszubildenden verlangt.

    Hallo zusammen !


    Auszug aus der Ärzte-Zeitung von heute:


    Ärzte Zeitung, 30.06.2006


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    IM GESPRÄCH
    Vor jedem Spiel sind die Helfer für Katastrophen gerüstet
    Von Patrick Hagen


    Helfer vor Ort: Wolfgang Sladek von der Kölner Berufsfeuerwehr (links) und Dr. Martin zur Nieden, Oberarzt bei der Feuerwehr. Foto: pah
    Hilfsdienste und Feuerwehr sind während der Fußball-WM in einem Riesen-Einsatz. Das Deutsche Rote Kreuz spricht gar vom größten Einsatz seiner Geschichte. Bisher ist es überall relativ ruhig geblieben. Die Tausenden von Helfern in den WM-Städten haben wenig zu tun gehabt. Dennoch sind sie stets auf alles vorbereitet, wie das Beispiel aus Köln zeigt.


    Der Parkplatz vor dem Kölner WM-Stadion ist nach kurzer Zeit nicht mehr wiederzuerkennen. Aus Feuerwehrwagen, Absperrband, Planen und Zeltstangen entsteht eine moderne Wagenburg. Routiniert bauen Feuerwehrleute und Sanitäter den Behandlungsplatz für einen möglichen Katastrophenfall auf.


    Mit etwa 30 mal 80 Metern hat das Gelände fast die Größe eines halben Fußballfeldes. "Unter Zeitdruck schaffen wir den Aufbau in einer halben Stunde", sagt Wolfgang Sladek von der Kölner Berufsfeuerwehr, der für die Organisation verantwortlich ist.


    Vier Zelte für Verletzte, zwei für Vergiftete
    Während die ersten Zuschauer ins Stadion strömen, richten sich die etwa hundert Helfer und neun Ärzte auf den Ernstfall ein. Sie sind auf alles vorbereitet. Für Massenvergiftungen stehen zwei Extra-Zelte bereit. Verletzte können in einem der vier Behandlungszelte versorgt werden.


    Zwei von den Zelten sind für schwer verletzte Opfer vorgesehen, die ohne sofortige Hilfe keine Überlebenschance hätten. In den mit einem roten Schild markierten Zelten stehen je acht Liegen. Die Kopfteile sind zur Mitte gerichtet, so daß Patienten parallel versorgt werden können. Medikamente, Verbandsmaterial und Narkosemittel liegen bereit. Operationen können auf dem Behandlungsplatz allerdings nicht vorgenommen werden.


    Deshalb müssen die Opfer auch möglichst schnell in Krankenhäuser geschafft werden. "Wir können Patienten nicht hier heilen, sondern wir machen sie transportfähig", erklärt Martin zur Nieden, Oberarzt bei der Feuerwehr und medizinischer Leiter des Behandlungsplatzes. Verletzte sollen im Katastrophenfall möglichst schnell die verschiedenen Bereiche durchlaufen und in geeignete Krankenhäuser gebracht werden.


    Für den Transport stehen fünf Rettungswagen bereit. Zusätzliche Wagen sind auf Abruf verfügbar, ebenso Rettungshubschrauber. Sollte es tatsächlich zu einer Katastrophen kommen, werden die Verletzten nach den Regeln der Triage zunächst nach der Schwere der Verletzung in verschiedene Kategorien eingeordnet.


    Trotz der Vorbereitung auf eine Katastrophe ist auf dem Gelände in Köln von Anspannung nichts zu spüren. "Der Einsatz hat ungewöhnlich große Dimensionen, aber für uns ist das Tagesgeschäft", sagt zur Nieden. "Hier ist niemand aufgeregt." Seit über einem Jahr planen zur Nieden und Sladek die Notfallversorgung während der Fußball-Weltmeisterschaft. "Wir sind auf alle Standardsituationen vorbereitet", sagt Sladek.


    Zum Glück hat es für die Helfer bisher fast nichts zu tun gegeben. "Wir haben vier oder fünf leichte Verletzungen versorgt. Aber nichts Ernsthaftes", sagt zur Nieden. Auch dieser Abend verläuft unspektakulär. Kein Patient muß auf dem Behandlungsplatz versorgt werden.


    "Bislang war die Lage sehr ruhig"
    Für die Hilfsdienste der Malteser, Johanniter, des Arbeiter-Samariter-Bundes und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) bedeutet die Weltmeisterschaft ständige Einsatzbereitschaft. Die Malteser hatten bisher über 10 000 Helfer für den Sanitäts- und Rettungsdienst im Einsatz und in Bereitschaft, darunter 205 Ärzte. Sie sind vor allem an den Public-Viewing-Plätzen aktiv. "Bislang war die Lage sehr ruhig", sagt Malteser-Sprecher Stefan Meetschen. "Viele Vorfälle sind auf das Wetter zurückzuführen und darauf, daß die Leute nicht genug trinken."


    Das DRK ist mit insgesamt 35 000 Helfern im Rettungsdienst, an den öffentlichen Übertragungsplätzen und in den Stadien tätig. In den Stadien mußten die DRK-Sanitäter bislang etwa hundert Mal pro Spiel eingreifen. "Das ist das Doppelte eines normalen Bundesligaspiels", sagt DRK-Sprecher Achim Müller. "Insgesamt haben wir mehr Kräfte im Einsatz als ursprünglich geplant." Das liegt auch daran, daß sich wegen der großen Begeisterung für die deutsche Mannschaft mehr Zuschauer auf den öffentlichen Fan-Meilen einfinden als ursprünglich erwartet. (pah)

    Hallo zusammen !


    Vielen Dank für den Artikel von Daniel Grein.


    In Italien gab und gibt es keinerlei Bemühungen um eine Berusausbildung nach deutschen (Rettungsassistent) oder anglo-amerikanischen (Paramedic) Grundlagen.
    So bleibt halt nur der verwandte Beruf der Krankenpflege als Qualifikation der notärztlichen Assistenz.


    Dem Weissen Kreiúz muss man zugute halten, dass es in den letzten Jahren das Rettungswesen in Südtirol qualitativ aufgewertet hat.
    Statt Load-and-go im eigenen KTW der Orstvereinigung unter Umgehung der Landenotrufzentrale wird jetzt z.B. das NEF aus Meran angefordert.
    Nach wie vor sind ehrenamtliche Helfer das absolute Gerüst der Notfallrettung - und damit ist eine der deutschen RS-Qualifikation angeglichene Ausbildung das Mass aller Dinge.


    Wer jetzt: "das darf doch aber gar nicht sein" ruft:
    bis Anfang der 80-er-Jahre war das auch in Deutschland allgemein so...


    Exam. Pflegepersonal mit Interesse an rettungsdienstlicher Arbeit sind eher selten anzutreffen - doch Besitzstandswahrung geht über alles.


    Da Südtrol einerseits ein sehr hohes Steueraufkommen hat und andererseits seit den 60-er Jahren energisch immer wieder die italienische Staatsregierung in ihre Schranken verwiesen hat, bin ich guter Dinge, dass in diesem Streit eine "Lex Alto Adige" gefunden wird.
    Weisse Kreuz und der Landeshauptmann (Ministerpräsident) werden
    eine Lösung hinbekommen, die auch weiterhin die alltäglichen Erfordernisse erfüllt.


    Ich könnte mir vorstellen, dass man halt Vollzeitstellen für die notarztbesetzten Rettungsmittel in Südtirol schaffen wird.
    Dabei handelt es sich um 2 - 3 (je nach Saison) RTW und NEF/NAW-Standorte in Brixen, Meran, Bozen etc.
    Grob überschlagen etwa 10 Standorte insgesamt; bei grosszügiger Stundenregelung incl. Ausfallzeiten also max. 60 Stellen.


    Der Rest der Rettung wird weiterhin ehrenamtlich bzw. mit ZDL und den wenigen auch jetzt schon vorhandenen hauptamtlichen Mitarbeitern laufen.

    Hallo zusammen !


    Eine sehr gute Idee, die es weiter zu verfolgen gilt.
    Was nützt die "anerkannte RA-Ausbildung" wenn damit kein Übergang in artverwandte Berufe möglich ist ?


    Ambulanzen / Notaufnahmen etc. sind sicher interessante Arbeitsplätze, bei denen die Berufsausbildung und Berufspraxis als RA ein sehr gutes Fundament darstellen.
    Damit wäre auch als Nebeneffekt das bessere Verständnis in den unterschiedlichen Berufsgruppen förderbar
    Als ehem. Leiter einer ZNA mit angebundenem NAW-System habe ich die Vorteile der Mitarbeit in der einsatzfreien Zeit sehr geschätzt.


    Wenn ich heute einem "Jungspund" erzähle, dass zu meiner Ausbildungszeit als Krankenpfleger ein halbjähriges Praktikum auf dem NAW Standard war, schauen die mich an, als wenn der Opa vom Krieg erzählt.

    Hallo zusammen !


    In Italien gibt es eine völlig andere Rechtsgrundlage für den RD.
    Die dortigen Gesetze sehen des Einsatz von examiniertem Pflegepersonal im RD eigentlich zwingend vor, doch im Tagesgeschäft sieht das ganz anders aus.
    "Load-andGo" ist auch heute heute vielfach die vorherrschende Versorgung - auch bei Notfällen, die eine Vor-Ort-Stabilisierung sinnvoll erscheinen lassen.


    Südtirol ist eine autonome Provinz und hat seine weitgehende Selbständigkeit (vom italienischen Schlendrian) in den 60-er-Jahren erreicht. Als Mittel hierzu dienten übrigens auch terroristische Massnahmen wie Bombenattentate !!!


    Bis zum Ende des 1. Weltkrieges gehörte Südtirol zu Österreich. Nach dem Krieg wurde es Italien zugeschlagen.
    Unter Mussolini erfolgte eine Migrationspolitik veramter Süditaliener in den Norden, während gleichzeitig Hitler versuchte, die Südtiroler zum Exodus in die neuen deutschen Gebiete in den Osten (Ukraine etc.) umzusiedeln.
    Auch nach dem 2. Weltkrieg ging der massive Druck der italienischen Regierung auf die deutschsprachige und deutsch-kulkturell geprägte Bevölkerung weiter.
    Nach Einschalten der UNO in diesen Konflikt gab es dann endlich die lang ersehnte Autonomie von "Alto-Adige", so der italienische Name von Südtirol; mit weitgehenden Rechten für die Provinz.


    Ende der 60-er Jahre gründete sich in Südtirol der Verein "Weisses Kreuz" - als Konkurrenz zum vorhandenen Italienischen Roten Kreuz.
    Unter massiver Unterstützung der Bevölkerung wurde ein ehrenamtliches Rettungssystem ausfgebaut.
    Auch heute noch ist die Ehrenamtlichkeit das Fundament der tgl. Rettung dort; auch wenn es inzwischen Hauptamtliche und Zivildiener gibt.
    Das Manko der Ehrenamtlichkeit besteht im Ausbildungsstand - Standard in der Notfallrettung ist eine Sanitätsausbildung. Den RS machen engagierte Helfer oft beim ASB in Deutschland, weil das "WK" zur weltweiten Samaritergemeinde gehört.
    Nach wie vor sind die Gemeindeärzte in das System der Notfallrettung integriert - es gibt aber auch 2 - 3 RTH in der Provinz Südtirol.
    RA-Kompetenzen sind absolute Ausnahmen.


    Der "Rettungsdienst" aus dem s+k-Verlag hat bereits Reportagen über das "WK" gebracht.
    In der web-site: http://www.bos-fahrzeuge.info findet ihr die typischen VW-Hochdach-Fahrzeuge.


    Es findet sich also eine Situation, dass es an den Krankenhäusern in Brixen, Meran und Bozen exam. Pflegepersonal gibt, die eigentlich im RD eingesetzt werden könnten (aber nicht richtig wollen), dafür aber alle gewerkschaftlich organisiert sind.


    So wie bei uns die Welt zusammenbricht, wenn der süddeutsche Metallarbeiter nicht mehr jede Stunde seinen Lungenkrebs fördern darf (Steinkühler-Pause) so wird in Italien fröhlich an den Besitzständen festgehalten.


    Und weil es ja schliesslich so im Gesetz steht (obwohl Rom weit weg ist...), wird halt geklagt.


    Literaturhinweis über die Autonomiegeschichte Südtirols:
    Feuernacht - Südtiroler Bombenjahre
    Bozen 1992
    ISBN: 88-7283-010-9

    Hallo zusammen !


    Vossi, Du hast recht:
    es hat mich weder erschrfeckt noch überrascht.
    Dieses unsägliche Politikergesülze geht mir dermassen auf den Sack !!!
    Leider gibt es keine wirksamen Mittel gegen unsere "Volksvertreter", das Strafgesetzbuch verhindert es (Grins...);


    Wolf Dombrowsky kenne ich persönlich, seinen Aussagen ist nur zuzustimmen.