Beiträge von _BC_

    Nachdem viele und wiederholte Worte einzelner, auch in Reportagen und Interviews nicht gebracht haben versuchen jetzt die "großen Player" was zu ändern, endlich! Ob es was bringt? Wenigstens waren wir bzw. die Situation mal 1-2 Tage in den Presse, was wesentlich mehr ist wie bisher. Traurig.

    Die Äußerung mit der Transportpflicht, keine Glanzleistung und doch entspricht es leider vieler Orts der Realität. "Sie wollen jemanden Zuhause lassen? Und das mit ihrer Ausbildung?! Wenn Sie so etwas wollen, dann studieren Sie besser mal Medizin!!!", ein Pendant zu gesetzlichen Transportpflicht und leider kein seltenes.
    Beachtlicher als dieses Statement fand ich übrigens das Statement bei der Pressekonferenz bezüglich der Leitstellen und ÄLRD, hier tun sich wohl wieder die alten Gräben auf. Hoffentlich einigt man sich wenigstens hinter den Kulissen auf ein gemeinsames Vorgehen, sonst gibt es Grabenkämpfe und am Ende erreicht man genau das Gegenteil vom anvisierten.

    Alles in allem ein erster Schritt von einigen der großen Player, endlich mal etwas Aufmerksamkeit. Hoffen wir auf das Beste, vor allem auf ein sachliches und professionelles Auftreten der Beteiligten, vor allem auch in schwierigen Situationen.

    Mal vorne weg, was 98-83-1 schreibt stelle ich nicht in Abrede und es gibt da wirkliche Leuchttürme, aber in der breiten Masse scheint mir das noch nicht angekommen zu sein.

    - Arbeitszeiten --> Ist nun mal Schichtdienst, aber auch da gibt es inzwischen genug Modelle mit 8h, 10/14h, 12h, 24h (auf dem Land und nicht mit voller Anrechnung, aber trotzdem das beliebteste Modell). Wunschdienstplan, Tausch wird untereinander immer ermöglicht, 39h-Woche, min. 30 Tage Urlaub etc.

    Wenn das klappt, ist das gut. Tatsächlich tun sich aber noch einige Anbieter erheblich schwer damit Dienstpläne anzubieten bzw. eine Tätigkeit zu ermöglichen, die Rücksicht nimmt auf die Wünsche bzw. Erfordernisse des Arbeitnehmers. Ich habe es schon mehr als nur ein Mal mitbekommen, dass Mitarbeiter mit dem Wunsch nach überwiegend Tag-/Nachtdienst wegen Studium oder Familie vor die Wahl gestellt wurden. Aus meiner Sicht ein Ding der Unmöglichkeit. Auch ist das mit der Schichtlänge und der Wochenarbeitszeit so eine Sache, bei beidem wird nach meiner Erfahrung gerne das maximal mögliche angesetzt. Machts halt einfacher. Hier mal regelmäßig die Auslastung zu prüfen und die Arbeitszeit ggf. anzupassen, dass habe ich bisher kaum erlebt. Alleine bei diesen Punkten haben einige Arbeitgeber einen erheblichen Nachholbedarf, der sollte aus meiner Sicht durchaus mal angegangen werden.

    - Wertschätzung durch die Geschäftsführung mit regelmäßigen Besuchen, Personalversammlungen nur für den RD, fährt selber auf dem RTW/NEF mit, moderne Ausstattung, moderne Wachen (soweit sie der HiOrg und nicht dem Träger gehört), Mitarbeiterbeteiligung, wo es möglich ist. Arbeit wird gelobt und unterstützt.

    Wertschätzung kennen viele auch nur durch das Wort "Danke" in einer Mail und gerade bei AG wo die Führungsetage nicht mitfährt bzw. sich mehr mit dem Geld beschäftigt ist das dann auch das Maximale was rüber kommt. Evtl. gibts hier und da mal zusätzlich noch eine Kleinigkeit, aber mehr auch nicht. Und moderne Wachen? Wie Harris schon schrieb beim Bau sicherlich, wobei man sich da auch eher am absoluten muss orientiert, und danach wird schon gehen. Regelmäßige Renovierungen einer Wache habe ich noch nirgends erlebt, im Gegensatz zum Privaten wo inzwischen tlw. im Mietvertrag drin steht wann man was zu renovieren hat. Mitarbeiterbeteiligung habe ich schon mehrfach mitbekommen und auch wie Mitarbeiter aktiv dazu ermuntert wurden, man durfte seine Ideen kundtun (die dann im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten berücksichtig wurden, also eher weniger) und man durfte am Ende gerne für die künftige Wache einkaufen gehen (natürlich inkl. den Scherereien um die Lieferung und verbunden mit einem eigenen Aufbau).

    besondere Aus-/Fortbildungen nach Bedarf bzw. Ausschreibung bzw. im Rahmen Personalentwicklung. Interne Ausbildungen zu besonderen Themen (a la Bereitschaftsabend im Ehrenamt) steht jedem offen und wird auch bezahlt (Stunden geschrieben).

    Auch hier, ich stelle was du schreibst nicht in Abfrage und doch kenne ich das nur bedingt so. Hier und da mal eine finanzierte Fortbildung habe ich mitbekommen, wobei da die Kosten nur tlw. getragen wurden und meist dafür frei genommen werden muss oder getauscht, eine Freistellung war da "nicht auch noch möglich". Eigene Inhouse Weiterbildungsmöglichkeiten, sei es durch interne oder externe Dozenten kenne ich kaum und leider hatten sie wenn meist auch eher ein faden Beigeschmack. Von der "neuen" Möglichkeit zur Onlinefortbildung oder über moderne Vermittlungsmethoden will ich er gar nicht reden, das hat sich nach meiner Erfahrung noch viel weniger verbreitet, wie das oben.

    Es braucht auch niemand mit dem Obstkorb oder dem Kicker bei den Start-Ups um die Ecke kommen.

    Warum nicht? Die Forderungen eines stabilen sozialen Umfelds und einer aktiven Bemühung um ein gesundes Leben ist keine Einbahnstraße vom AG aus! Sicher sind das vll. auch lustig anmutende Dinge, aber es sind Kleinigkeiten, die etwas positives bewirken können und die man durchaus in Erwägung ziehen sollte sie zu nutzen.

    Aber mal abgesehen dem oben Punkten

    • Warum nicht tatsächlich mal 30 Tage Urlaub gewähren, auch wenn der Mitarbeiter keine 5 Tagewoche arbeitet? Gerade aktuell könnte man damit einigen Menschen ein echten Gefallen tun.
    • Warum nicht hergehen und regelmäßig Tankgutscheine Ausgeben oder ein ÖPNV-Ticket anbieten, also zumindest stark vergünstigt?
    • Warum nicht hergehen und sich um eine Kinder- / Altenbetreuung kümmern? Hier kann ich dem Mitarbeiter erheblich helfen und ihn auch besser halten, mal ganz zu schweigen vom positiven Effekt in der Außendarstellung und ggf. zusätzlichen Einnahmemöglichkeiten.
    • Ein Obstkorb, kl. Fitnessset für die Wache oder gar die komplette Übernahme der Fitnessstudiokosten darf nicht großartig zu diskutieren sein.
    • Wachen sollten innovativ und mit einem Blick in die Zukunft gebaut und vor allem auch erhalten werden.
    • Genügend Dienstbekleidung und auch moderne sollte ein guter Standard sein.
    • In der lokalen Presse mal direkt und auch ausführlich die Mitarbeiter loben und deren Situation darstellen, auch das wäre etwas, was gut ankommt.
    • Online und auch Offline sich auch als Arbeitgeber für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen, ggf. auch mal an Gegenwind gegen die höheren Instanzen wäre mal ein echter Paukenschlag.
    • Fortbildung über das normale Maß hinaus fördern wäre auch mal eine tolle Aktion, auch wenn es vll. um nicht direkt medizinische geht.
    • Ein QM nicht nur als Zertifikat an der Wand hängen zu haben, sondern es richtig zu leben wäre auch mal etwas positives.

    Und das sind nur einige wenige Punkte, die Liste ließe sich noch ein ganzes Stück lang erweitern. Sicher gibt es da wie gesagt auch Arbeitgeber die einiges davon umsetzen, was ich auch nicht bestreite. Wenn man sich die Personalnot und die Umfragen bzw. Personalgespräche aber so ansieht, dann wird das noch viel zu wenig bzw. viel zu lückenhaft in der breiten Masse umgesetzt.

    Man würde auch gerne bessere Gehälter bezahlen.

    muss man eben an den Traifverträgen schrauben.

    Genau hier ist doch der Punkt! Will man mehr Zahlen und ist an einen Tarif gebunden, dann muss man schauen, dass der Tarifvertrag besser wird. Tatsächlich scheint man in der obersten Etage aber noch nichts von den Problemen gehört zu haben bzw. man ist sich der Brisanz des Problems nicht bewusst, zumindest kommt es mir so vor, wenn ich die Meldungen zu den Tarifrunden verfolge.

    Man muss an diesem Punkt aber auch mal ganz offen und ehrlich sein, dazugehört das man eingesteht, dass 1. Geld nicht mehr alles ist und man auch mit wesentlich mehr Geld die Leute nicht wesentlich länger an den Beruf bindet und 2. der AG durchaus gewisse Möglichkeiten hat dem Mitarbeiter innerhalb der Spielregeln von Tarifvertrag und Steuerrecht einiges zu gute kommen zu lassen. Es ist also mehr Kreativität und Engagement gefragt, als nur das Gehalt in die Höhe zu schrauben. Im Übrigen nützt es aus meiner Sicht auch nur wenig, wenn man den besten und teuersten RTW und oder das entsprechende Material vorhält, wobei beides natürlich auch ein Baustein ist.
    Aus meiner Sicht würde sich als Arbeitgeber im Gesundheitswesen mal ein Blick in andere Branchen lohnen, gerade kleine Startups oder sehr moderne Unternehmen haben tlw. sehr gute Ansätze zur Bindung der Mitarbeiter und sind damit auch noch erfolgreich. Gleitzeit geht in der Pflege oder im Rettungsdienst nicht und genauso wenig Homeoffice, aber die Etablierung oder Kooperation mit einem Kindergarten wäre z.B. eine machbare Sache.

    Die Arbeiter aus dem fahrenden Volk wissen wie es um die Verweildauer aussieht, je höher man in der Hierarchie aber wandert, umso weniger wird das wahrgenommen bzw. für "Geschwätzt" gehalten. Auch ist man der Meinung das Problem einfach in den Griff zu bekommen, zu den eh schon sehr guten Arbeitsbedingungen und vor allem dem hohen Gehalt gibt man nochmal 1-2 Tage Sonderurlaub einmalig dazu, man verteilt mal sonstige Präsente und man weißt immer wieder daraufhin wie gut man es hier und wie schlecht man es wo anders hat und schon löst sich das Problem relativ kurzfristig. Alternativ und vor allem viel lukrativer versucht man genug Menschen für FSJ und Ausbildung zu bekommen, dann kommt immer "genügend" Personal nach und im positiven Nebeneffekt wird das Vorhandene nicht zu teuer, man bedenke mal was ein NotSan kostet der 10, 15 oder gar 20 Jahre in der Firma ist.

    Sollte das nicht eher für KTW gelten?

    Sollte bzw. sollte es nicht!
    Politisch gesehen ist der Fachkräftemangel noch gar nicht so groß und vor allem wird es sich sehr zeitnah die Situation recht bald bessern, da es ja zig Auszubildende pro Jahr und Bereich gibt. Ähnlich dürfte der Blick aus mancher Leitstelle sein und auch bei manchem oberen der Hiorg sein, zumal sich ja letztere immer sehr gerne und ausschweifend dafür Loben, wie gut doch die Arbeitsbedingungen bei ihnen sind.
    Mal abgesehen davon ist ein RTW wie gesagt politisch attraktiver, für der HiOrg vorzeigbarer und die Lst. ist da auch absoluter Befürworte, denn ein KTW kann halt nur Patientenfahrten und qualifizierten niederstufigen Krankentransport und ein RTW kann eben alles fahren. Der RTW ist also die Lösung für alle, außer die Mitarbeit, aber das bessert sich ja bald.;)

    Das Problem mit den zu vielen K Transporten auf den RTW ist ja nichts neues, auch das Problem mit den zu vielen "Liegend-Taxi" Fahrten in den KTW ist ja eher etwas Altes. Vor allem sind es aber beides Probleme, die so zwar viele ärgern, an die sich aber praktisch keiner wirklich dran traut und wo einige Veränderungen aktiv verhindern (inkl. Ärzten und RD-Personal bzw. dessen Vertreter). Da man das Problem nicht ändern "kann" und zeitgleich die Anfragen steigen muss man reagieren, die Vorhalteerhöhung bei den RTW ist da das einfachste und vor allem am leichtesten umzusetzende Mittel. Selbst wenn dann RTW als KTW laufen.

    Und die Sache mit den Lst., wen wundert es? BW bzw. Stuttgart und auch Heidelberg wollten die Lst. Mannheim unbedingt verhindern, man wollte im Gegenteil die Lst. RN ja auch noch größer machen. Irgendwann hat sich dann Mannheim durchgesetzt, musste aber Schlucken, dass der Krankentransport bei der Lst. RN bleibt. Das Ergebnis sieht man jetzt und das ist für die Befürworter nur einer Lst. ein gutes Argument.

    Die ursprünglich genannten Klage finde ich gut und in dem was ich hier lesen kann, zwar umfangreich, aber es zeigt gut die Probleme. Meine Hoffnung ist, dass man gerade mit dem Aufzeigen dieser vielen Probleme tatsächlich auch etwas bewegen kann.

    Irgendwie mag mir der Frankfurter Ansatz richtig gut gefallen! Die Nummer mit dem San-Helfer als Assistent hat sicherlich ein gewissen Geschmäckle, allerdings überwiegt das die Option mit dem N-KTW plus NotSan vom "Erkunder" und die Konzentrierung auf ein echte "Problemgebiet".
    Bedauerlich finde ich die Dauer des Projekts, 3 Monate finde ich einfach zu kurz, um richtig Zahlen und Erfahrungen sammeln zu können.

    Ansonsten Teile ich die Meinung von M1k3. Auch wenn es anders scheint, mancher ist tatsächlich noch zu retten, zumindest ein Stück weit. Neben der üblichen Entgiftung braucht es zur Rettung aber durchaus mehr, auch eine Langzeit ist hier manchmal nicht ausreichend nach meiner Erfahrung. Tatsächlich braucht es schon initial eine Ursachenforschung und erste Therapieversuche, denn viele haben das "Problem" nur um andere Probleme zu übertünchen. Folgend bräuchte es dann wie bei Straftätern eine entsprechende Anschlussbetreuung, d.h. ggf. Wohnortwechsel, dauerhafte & echte Ansprechpartner, echte Hilfe zum Systemwechsel, Langzeittherapie und vor allem: eine Überwachung auf Rückfällen mit entsprechenden Sanktionen.
    Gewährt man den Personen andauernd wieder einen Entzug und entlässt sie dann mit ihren alten Problemen in ihre alte Umgebung, dann ist das meist wirklich nur rausgeschmissenes Geld und damit kann man quasi keinen retten.

    Im übrigen gibt es ohne Zweifel auch Personen die einfach nicht zu retten sind, dazu zählen aber zum Teil auch die, die die 112 wählen. Auch bei uns erlebe ich es immer und immer wieder, dass Leute einfach aus der Distanz (tlw. beim Autofahren) anrufen und keinen direkten Kontakt suchen. Die Angst das einem was passiert oder man was "falsch" macht, wenn man mehr macht ist einfach zu groß. Auch hier bräuchte es dringend Hilfe, dann könnte man die ganzen "Wecken-Fahrten" sicherlich erheblich reduzieren.

    Sind irgendwem schon einmal Tätigkeitseinschränkungen eines Notfallsanitäters (m/w/d) bekannt geworden, wenn er seiner Fortbildung nicht nachgekommen ist oder diese nicht bestanden hatte?

    Tatsächlich sind mir gleich mehrere Fälle bekannt in denen der Teamführer die Re-Zertifzierung nicht bestanden hat und damit nicht mehr verantwortlich eingesetzt werden durfte. Die Gründe waren, wie man gehört hat, aus ärztlicher Sicht immer das Fehlen von "Fachwissen" bzw. "falsche Handeln". Teilweise wurden den betreffenden Personen angeboten am selben Tag nochmal die Prüfung zu wiederholen, tlw. wurde aber auch gefordert die Fortbildung nochmal zu besuchen und oder einige Tage/Wochen später nochmal die Prüfung zu machen.

    Wenn ja, gab es dazu schon juristische Auseinandersetzungen?

    Bisher kam es noch nie zu echten juristischen Auseinandersetzungen, was wohl am ehesten darauf zurückzuführen ist, dass man den Frieden mit dem ÄLRD waren will bzw. keine "negativ" Schlagzeilen will. In den meisten Fällen ist es so geendet, dass die betreffende Person die Prüfung "einfach" nach einem Zeitraum X wiederholt hat und in mindestens einem Fall hat man sich darauf geeinigt, dass die Person einfach zeitnah den Betriebt verlässt.

    Was die Klinik betrifft kenne ich für das Pflegepersonal nur Fortbildungsangebote bzw. müssen ggf. einige Sachen regelmäßig theoretisch und oder praktisch wiederholt werden, ein nicht bestehen hat aber maximal die Pflicht zur Wiederholung zur Folge.

    Kuestenretter

    Der von dir verlinkte Artikel zeigt doch sehr schön eine Seite des Problems, Beispielhaft werden hier die Überstunden aufgeführt. Sicherlich haben bzw. hätten auch jüngere Menschen kein Problem damit Überstunden zu machen, im Gegensatz zu den Babyboomern sehen sie das aber nicht als selbstverständlich und als ganz eigene Aufgabe an. Die Babyboomer sehen die Überstunden als quasi selbstverständlich an, da geht es ja um den eigenen Arbeitsplatz und mal etwas mehr Zeit in der Firma verbringen ist ja nicht so schlimm, Zuhause wartet da ja auch eher weniger wer. Bei den Jüngeren wartet Zuhause halt durchaus eine Familie oder Freunde und da will man hin, zumal man sich eben nicht wie früher von den Überstunden mal eben wirklich was leisten kann, diese tatsächlich auch mal frei bekommt oder es sich nur um einen kurzen Zeitraum handelt.
    Gerade wenn man sich die Arbeit im sozialen Sektor betrachtet werden auch langfristig Überstunden eher zum Alltag gehören wie eine Ausnahme sein, das ist unter anderem ein Problem und das wird durch Arbeitgeber eher geleugnet oder wenn versucht finanziell "auszugleichen". Für jüngere Menschen sind die Überstunden deshalb nicht selbstverständlich, es geht halt eben nicht um nur mal und zusätzlich besteht die hohe Gefahr einmal angefangen gleich zur nächsten gezogen zu werden. Im Gegensatz zur Genration Babyboomer achten die jüngeren mehr auf sich, was sich auch an geänderten Lebenszielen ablesen lässt und wie schon von Anderen angedeutet, mit Überstunden selbst in höherer Anzahl kann man sich heute nicht mehr so einfach ein Haus, nur alle paar Jahre ein neues Auto oder auch nur alle 1-2 Jahre ein Luxusurlaub leisten.

    Strengt halt nur an. Schweiß kann man abwischen...

    Würden bei uns im Betrieb alle Vollzeit arbeiten, bei denen keine soziale Indikation es notwendig macht, dann hätten wir vermutlich einen gut gefüllten Dienstplan....

    Beides klingt für mich nach arg harten Tobak und obendrein nach etwas, was man vom "lockeren" Schreibtisch aus leicht sagen kann.

    Sicherlich kann man Schweiß auch abwischen, aber mal bildlich gesprochen: Schwitzt man sich auf der Arbeit schon kaputt und dann noch auf dem Bau, dann kann da nichts anderes wie ein Krankenhausbesuch bei rum kommen.
    Tatsächlich ist es doch so, dass man in vielen Regionen heute schon beinah zwei volle Gehälter braucht um halbwegs gut zu leben. Vom eigenen Gehalt will ja nicht nur Vaterstaat was, da sind auch noch Versicherungen, Vermieter, die Altersvorsorge,... die alle auch noch ihren Teil von ab haben wollen und damit dezimiert sich das Geld sehr sehr schnell. Mit einfach mal einer 100% Stelle plus 3-4 Schichten extra bzw. einem 450€ Job lässt sich nicht genug Geld ran bringen um sicher und bequem bauen zu können, gerade wenn man organisatorisch oder fähigkeitsmäßig nicht noch viel selbst machen kann. Am Ende ist auch die Frage ob es sich persönlich und sozial lohnt 100% + "Nebenjob" + Eigenleistung am Bau zu machen, spätestens wenn Kinder mit im Spiel sind wird man da sich früher oder später was anhören dürfen bzw. selbst Vorwürfe machen.

    Recht ähnlich sieht es bei der anderen Situation aus, sicher mag es beim Einem oder Andere fragwürdig erscheinen warum er reduziert hat. Aber muss das nicht jeder für sich entscheiden? Ganz davon ab, was sind denn die sozialen Indikationen die eine entsprechende Reduktion rechtfertigen können? Gilt da die Pflege von X mal wieder als einziges Argument durch oder ist da nicht einfach auch mal etwas mehr Schweiß gefordert?
    Betrachte ich mir bei uns wer reduziert hat, dann ergibt sich da ein recht klares Bild mit drei Gruppen. Gruppe 1: Junge Menschen mit Kindern, meist sind es die Mütter. Gruppe 2: Junge Menschen die nebenbei studieren um weiter zu kommen im Rettungsdienst, meist aber eher raus. Gruppe 3: Ältere Kollegen, die sich bzw. dem Körper etwas mehr Ruhe gönnen wollen. Die gerne vorgezogene Gruppe 4, bei der es rein um das mehr Leben, mehr genießen und relaxen geht dürfte auch allgemein eher die Minderheit sein, gerade in den Berufen ohne "großes" Geld (im Hintergrund).

    Komplett sagen wie die Ticken kann ich nicht, da ich dafür erstens nicht die passende Ausbildung habe und zweiten zu wenige kenne. Von dem was ich beobachten kann, kann ich aber sagen, dass die jungen Leute die mich umgeben definitiv nicht für die Arbeit leben wollen. Aus meiner Beobachtung heraus kann ich berichten, dass viele darauf setzen im Leben weiter zu kommen, gelerntes auch tatsächlich umsetzen zu wollen und eine gute Work-Life-Balance bzw. Vereinbarung von Beruf und Familie zu haben.

    Und ja, das 50% derer die ein Herzinfarkt haben nicht mit dem RTW in die Klinik kommen ist erschreckend. Betrachtet man sich die Vielfältigkeit der Symptome wundert es mich aber wenig, im Bezug auf den Rettunsgdienst wäre es daher spannend zu erfahren ob die Leute selbst ins Krankenhaus sind weil a) Symptome vorlagen die durch den Laien nicht mit einem Infarkt in Verbindung gebracht wurden? b) die Hemmschwelle den Rettungsdienst zu rufen zu hoch war? c) Das Krankenhaus quasi um die Ecke war? oder gar d) Der Rettungsdienst eingeschätzt oder relativ nicht schnell genug da war?. Aber sich mit dem Thema zu beschäftigen macht hier eine weitere Baustelle auf und die gehört hier nicht hin, hier geht es um den Fachkräftemangel. Mal wider. Dementsprechend sollte man sich eher Gedanken machen wie man Fachkräfte im Beruf hält und wie man den Bedarf nicht "unnötig" noch größer macht bzw. verschiebt.

    Wir reden in verschiedenen anderen Threads davon, dass der RettSan eher weniger "kleine Notfälle" alleine Versorgen kann, die Ausbildung für den Einsatz auf dem RTW auch nicht mehr zeitgemäß ist und dann soll er dem Notarzt auf dem NEF adäquat assistieren können? Vor allem soll er das können, wenn man sich überlegt, dass der Trend eher weg geht vom langjährigen erfahrenen und oder gut ausgebildeten RettSan?
    Bei einem NEF-Fahrer erwarte ich mir, dass er mehr kann, wie nur Auto fahren und das Klemmbrett bzw. das Material den Anderen hinterher zu tragen. Gerade wenn es um hoch kritische Einsatzsituationen geht sollte der NEF-Fahrer entsprechend fit sein um der RTW-Besatzung und vor allem auch dem Notarzt assistieren zu können, dazu gehört dann auch mal die Assistenz bei der Anlage eines chirurgischen Atemweg; einer Thoraxdrainage oder auch der Umgang mit verschiedenen den Kreislauf stützenden Medikamenten. Aus meiner Sicht kann man das einem RettSan auch bei bringen, dafür braucht es aber quasi eine extra Ausbildung. Beim NotSan sollte entsprechendes Wissen durch die Ausbildung vorhanden sein, so dass es ggf. nur noch eine Einweisung und vor allem halt Training braucht für das auf dem NEF vorgehaltene Material.

    Wir haben doch aktuell aktuell nicht nur das Problem die Generation Z im Beruf zu halten, sondern auch die nachfolgenden Generationen und die setzen noch viel mehr auf Work-Life-Balance, Geld ist nicht alles und allgemein gute Arbeitsbedingungen. Der Kampfeswillen der Arbeitgeber ist für mich da aber noch immer nur bedingt erkennbar, was eben den Fachkräftemangel anheizt.
    Und ja der Rettungsdienst muss sich den Gegebenheiten anpassen, das kann und darf aber nicht heißen immer mehr Aufgaben zu übernehmen und einfach immer mehr Fahrzeuge aus dem Boden zu stampfen. Gerade beim aktuell vorherrschenden Fachkräftemangel ist es wichtig auch mal "Nein!" zu sagen und Aufgaben die dem Rettungsdienst nicht angehören entsprechen abzulehnen, dazu kann zählen, dass der Rettungsdienst nicht den Ersatz für den ÄBD bzw. Hausarzt stellt, dazu kann aber auch zählen, dass der Rettungsdienst nicht den Erstaz fürs Taxi spielt. Um nur mal zwei Beispiele zu nennen. Mal ganz davon ab bildet der Rettungsdienst aktuell auch einiges an Personal für Dritte aus, ganz vorne sind hier einige Kliniken zu nennen die gerne NotSan einstellen um ihrem Fachkräftemangel und Kostendruck zu begegnen.

    Nun hat es auch Dortmund erwischt, wobei man auch hier nicht der letzte sein wird dem es so geht und das auch noch nicht die Spritze der Eskalation sein dürfte. So lange es keinen ernsthafte Veränderungen im ganzen System gibt (Arbeitsbedingungen; Ausbildung; weiche Faktoren; wenige "unnötige" Einsätze,..) wird das ganze auch nicht zu stoppen sein. Es gibt zwar entsprechende Gedanken dazu, die gibt es aber schon lange und das einzige was sich bewegt ist die Vorhaltung.

    Solange in Deutschland NotSan als Fahrzeugführer eines NEF für erforderlich gehalten werden, scheint es ja auch nicht wirklich eine Mangelsituation zu geben.

    Das passt für mich irgendwie nicht. Auf der einen Seite reden wir davon, dass das NEF nur noch zu Einsätzen soll bei den es echte Spezialisten braucht und wir reden davon, dass die Ausbildung zum RettSan nicht zeitgemäß ist und auf der anderen Seite sollen dann RettSan das NEF besetzen? Das ist ja quasi auch nur ein Produkt des letzten verzweifelten Versuchs dem Personalmangel her zu werden und hat mit Professionalisierung und Qualitätsicherung nur wenig zu tun.

    Ich meine u. a. die Rettungsdienste, die ihre Ausbildungsquote seit Jahren konstant zwischen 4-6 Personen halten,

    Naja, tlw. bekommt man aus verschiedensten Gründen auch einfach nicht mehr genehmigt bzw. gestemmt. Die Anzahl der Azubis ist übrigens ein relativ geringes Problem und einfach mehr Azubis einzustellen wie die Nummer mit dem RettSan auf dem NEF nur eine Verzweiflungstat. Tatsächlich bringt es uns doch auch recht wenig, wenn wir einfach immer mehr Leute ausbilden. Einfach mehr Leute ausbilden ist solange eine pure Verzweiflungstat, solange wir es nicht hinbekommen die Vorhaltung (ink. Gemeindenotfallsanitäter) einzudämmen und die Leute im Rettungsdient (!) zu halten. Erst wenn wir das schaffen können wir es hinbekommen den Fachkräftemangel einzudämmen, dafür braucht es aber sowohl auf lokaler Ebene, wie auch politisch den Willen zur Veränderung.

    Der Passus ist bekannt, genauso wie der §1 der StVo, nur sind die Örtlichkeiten über die wir reden nicht definiert und das macht es dann extrem schwer fair zu urteilen.


    108 km/h zur Rushhour in der Stadt oder gar zu entsprechenden Zeiten an der Schule, dem Kindergarten oder was ähnlichem vorbei ist mehr als nur Leichtsinn, gleiches gilt mit "nur" 50 km/h bei an entsprechenden Stellen und zu den entsprechenden Zeiten.
    Hat man das malerische Landörtchen vor sich wo man am Ortseingang tatsächlich schon im Lichtkegel des Fernlicht das Ortsausgangsschild sehen kann und es ist nachts um 1 Uhr und man sieht weit und breit niemanden, dann finde ich es jetzt weitaus weniger verwerflich. Aber auch wie es andere schon gesagt haben, es kommt auf viele Faktoren an und einfach eine Geschwindigkeit und eine allgemeine Örtlichkeitsbeschreibung ins Verhältnis zu setzen und dann ein Urteil zu fällen, das finde ich persönlich gesagt sehr unprofessionell.

    Moin ;)
    Logisch wird es auch immer ein paar Hauptamtler im Ehrenamt geben, diese mit zu schulen wäre sicherlich kein Schaden. Macht man es seitens der Behörden bzw. der Ortsvereine gut, dann verwendet man diese Haupamtler ggf. zumindest unterstützend für die Schulung und schafft so ein echten Mehrwert.
    Bezüglich der Hauptamtler die fahren wie .... , die wird man immer haben und hier macht es ggf. auch einen Sinn allgemein alle zu Schulen. Hier sollte man aber ggf. ganz anders Schulen, wie im Ehrenamt. Auch ist es die Frage ob Kollge X bzw. Y tatsächlich so schlimm fährt oder ob das tlw. nur an der eigenen Unsicherheit liegt, wobei ich damit niemanden zu nahe treten will und auch nicht ausschließe das es Kollegen gibt die einen zu heißen Fahrstil haben.

    Dann können wir wieder mit der Sanitätskutsche - ganz ökologisch- unsere Patientinnen und Patienten aufsuchen.

    Mal doof gefragt, was wäre denn daran so schlimm? Okay die CO2 Bilanz der Pferde ist nicht unerheblich und es sollten Alternativen geprüft werden, aber so ganz allgemein? Die Pferde sind wesentlich umweltfreundlicher wie Autos (ein Pluspunkt), die Reichweite der Pferde ist auch höher (ein weiterer Pluspunkt), die Pferde sind langlebiger (... ihr kennt das schon ;) ), aufgrund der limitierten Geschwindigkeit könnten so einige wirtschaftlich wenig sinnvolle Interventionen verhindert werden, was folgend eine sinnvollere Belastung der Krankenhäuser und eine geringere Bettenzahl bedeuten würde (...). So ganz schlecht ist die Nummer mit den Pferden also nicht.:D:see_no_evil_monkey:

    Zu klären ob Sonder- und oder Wegerechte in Anspruch genommen werden, das finde ich nicht verwerflich. Nur ob die Prüfung durch die Führerscheinstelle ob das "viel zu schnell" tatsächlich "viel zu schnell" war finde ich fragwürdig, da hier ggf. Personen ohne medizinisches Fachwissen vom Schreibtisch aus entscheiden. Würde ein ÄLRD oder ähnliches prüfen und anschließend zur Sensibilisierung bzw. Schulung der Mitarbeiter nutzen, dann könnte ich der Sache eher etwas abgewinnen.
    Persönlich bin ich auch nicht fürs rasen, aber auch nicht für die übertriebene Vorsicht und das sollte doch eigentlich selbstverständlich sein. Ansonsten würde ich mehr begrüßen, wenn sich das Landratsamt um die Blaulichfahrweise der Ehrenamtlichen kümmern würde, wie um die der Hauptamtlichen. Ich glaube bei den Ehrenamtliche und gerade bei den mit wenigen km / Jahr unter Nutzung von Sondersignal dürfte es erheblich mehr zum Aufklären und Schulen geben, da dann allerdings mit Kosten und nicht mit Einnahmen verbunden.

    Das will mich auch nicht wirklich erschrecken, was vor allem an den Pressemeldungen liegt dies es schon im Vorfeld gab. Und sind wir man ganz ehrlich, dass die "Impfpflicht!!!" im medizinischen Bereich nicht funktionieren wird, dass dürfte doch zumindest jeder mit Sachverstand schon im Vorfeld gewusst haben.
    Politisch und vor allem PR technisch sah diese "Impflicht!" ja ganz gut aus, aber sie bleibt halt einfach nicht umsetzbar und ist damit ein Schlag ins Wasser. Auf der einen Seite fehlt es an Personal um die ganze Sache überhaupt richtig prüfen zu können und auf der anderen Seite fehlt es massiv an Personal um das Berufsverbot tatsächlich durchsetzen zu können. Bei diesen beiden Voraussetzungen kann das nichts werden.
    Das Schlimme ist nur, dass die Gegner einer Impfpflicht und ähnliche Personen sich jetzt insgeheim ins Fäustchen lachen und die Sache bei nächster Gelegenheit als Argument für sich bzw. gegen die "Anderen" nehmen werden. Politisch hat man also diesen Personen ein größeren Gefallen getan, wie allen anderen und erreicht hat man eigentlich nichts.

    Wir arbeiten jetzt auch schon länger mit der Stryker Powerload und ich bemerke keine Ausfälle, vor allem nicht mehr wie bei der M1. Das einzige Manko was ich bislang festgestellt habe, dass die Trage sich bei Patienten mit mehr als 150kg KG schon etwas schwer tut. Letzten Endes hat die Trage bisher aber alle Patienten gepackt die drauf lagen.

    Sehe nicht ein, alle schlechter zu versorgen, weil manche über 250kg wiegen. (Die Kartsana Bravs kann 300!)

    Nunja, die einzelnen Tragen haben verschiedene Vor- / Nachteile und die muss man immer für sich ganz individuell abwägen, aber zu behaupten es würde zu einer schlechteren Versorgung kommen?
    Für mich hat die Kartsana im direkten Vergleich zu Stryker zwei erhebliche Nachteile, das ist einmal die höhere Kippgefahr im voll ausgefahrenen Zustand und zweitens das geteilte Trittbrett mit erhöhter Unfallgefahr bei RTW. Solang Kartsana daran nicht arbeitet erkenne ich keine ernsthafte Konkurrenz zur Stryker, einzig die Ferno iNX könnte eine interessante Alternative sein.

    Längere Diskussionen sind kontraproduktiv und die weitere Mitarbeit des "Unterlegegen" dürfte im weiteren Verlauf sehr unmotiviert sein, wenn man der Auffassung ist, gerade das Falsche zu machen.

    Die Frage die sich im Umkehrschluss stellt, ist ob es besser ist wenn einer rein vom "Ausbildungsmodell" her die Verantwortung trägt? Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass das auch richtig schief gehen kann.
    Logisch sollte am Ende einer der Hut aufhaben, sonst endet es schnell im Chaos. Es sollte aber dennoch ein Team Handeln und da kann es nicht schaden, wenn zwei Fachleute für ihr ganz eigenes Fachgebiet sich beraten und ergänzen.
    Bekommt eine Person nur des Standes halber die Verantwortung übertragen kann es sehr gut und schnell passieren, dass sich andere darauf berufen und sich deshalb zurück ziehen bzw. "unterlegen" verhalten. Negative Beispiele zu einem solchen Fall dürfte es einige geben, aus meiner Sicht vor allem zu viele ohne Konsequenzen. Gerade weil es negative Beispiele für die eine und die andere Variante gibt sollten alle Beteiligten im Rahmen der Ausbildung und auch in der Tätigkeit auf ein gutes Miteinander geschult werden, dann würde sich dieses aus der Verantwortung ziehen bzw. Eskalieren sicher in einigen Fällen vermeiden lassen.