Beiträge von bodo#3


    Am Rettungsassistent fasziniert mich, dass ich zum Teil auch viel selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten kann, was in der Pflege eher weniger der Fall ist!

    Das ist Quatsch! Du arbeitest in der Pflege auch selbstständig, je nach Bereich mal etwas mehr, mal etwas weniger. Aber die arzthörige Bettpfannenschubse gibts schon lange nicht mehr. Ich finde es immer wieder amüsant, wenn sich Ärzte in Pflegehandlungen eingemischt haben und mir erzählen wollten, wie ich einen Pat. zu versorgen hätte. Klar entwickelt sich da viel in Absprache mit der Ärzteschaft, aber was und wie es gemacht wird, ist Dein Part.




    Und eins musst du dir wirklich vor Augen führen und zwar, dass du im RD noch ansatzweise mit Medizin zu tun hast, im Krankenpflegebereich jedoch zumindestens während der Ausbildung wirklich nur Pflege...

    Das ist genauso Quatsch! Selbstverständlich beschäftigst Du Dich zum Anfang der Ausbildung viel mit der Körperpflege usw., aber ja länger die Ausbildung fortschreitet, desto größer wird der Teil den die Krankheitslehre, Diagnostik/Therapieverfahren usw. einnehmen. Anatomie nimmt auch einen sehr großen Platz über die kompletten drei Jahre ein.




    An Deiner Stelle würde ich die Krankenpflegeausbildung machen und danach ggf. den verkürzten RettAss. Wenn Du Zeit und Lust hast, kannst Du Dich ja während der Ausbildung ehrenamtlich/nebenamtlich bei Deiner Hiorg engagieren, um nicht aus dem Tritt zu kommen.


    Eigentlich finde ich 7-8 RTW sowie 2-3 Notärzte für 200000 Einwohner doch recht hoch, zumindest im Vergleich zu mir bekannten Strukturen in NRW. Zusätzlich ca. 20 KTW, welche auch bei Bedarf FR-Fahrten durchführen können.
    Hier in meinem Kreis hat man auf ca. 100000 EW im Schnitt 3 RTW sowie 1 NEF, ca. 2-3 KTW, ungefähr in 10 - 15 Minuten Flugzeit Entfernung einen RTH. Verglichen mit Freiburg also recht wenig.

    Es geht, mit der Quote, oder? Essen z.B. hat für knapp 600000 plus Pendler 7 NÄ (+ 1 für die Spitzenabdeckung), sowie 15 RTW (+ 4 RTW-N).
    Du solltest zu den 200000 EW auch noch die ganzen Pendler aus dem Umland hinzuzählen, die tagtäglich nach Freiburg kommen. Daher finde ich die Rettungsmittelquote jetzt nicht besonders hoch.

    Ich würde nicht einsehen 2400â?? für irgendeine nicht anerkannte Fortbildung zu zahlen. Der AG wird die Kosten wohl kaum übernehmen.
    Mein AG bietet spezifische Fortbildungskurse für die einzelnen Arbeitsbereiche (auch für die Mitarbeiter in der ZNA und den anderen Ambulanzen) an. Die kann man dann kostenlos machen und als Arbeitszeit werden die auch noch angerechnet.
    Bisher sehe ich auch noch keine Notwendigkeit für einen "Fachkrankenpfleger für Notfallmedizin", dessen light-Version das ja anscheinend sein soll.



    Edit:
    Einmal kurz die Kurse aus dem Programm unserer Fortbildungakademie, die die Pflegedirektion den Mitarbeitern der ZNA und den Ambulanzen empfiehlt:
    - Reanimation â?? Erweiterte Maßnahmen
    - Reanimation bei Kindern und Säuglingen
    - psychosoziale Belastung
    - DRG â?? Grundlagen zur Krankenhausfinanzierung
    - Anästhesie und Pflege
    - Datenschutz und Schweigepflicht
    - Pflegekräfte als Opfer und Täter von Gewalt
    - Stress- und Stressbewältigung
    - Patientenverfügung
    - Rechts- und Haftungsfragen in der Pflege
    - Schnittstellenmanagement


    Ich denke, wenn man sich intensiver mit den Themen, zusätzlich zur Grundausbildung und den Erfahrungen aus dem Berufsalltag beschäftigt, ist man schon sehr gut gewappnet.

    Da schwirrt gerade sehr viel durcheinander:
    - keiner ist "von Berufs wegen" in seiner Freizeit Garant, solang er sich nicht in eine entsprechende Schutzposition begibt
    - die Hilfeleistung ist eine reine Pflicht nach § 323c
    - was bitte soll ich beim "Grilen am See" an erweiterten Maßnahmen ergreifen? Die Würstchenintubation oder die Venenpunktion mittels Strohhalm aus dem Sangria-Eimer? Normalerweise vergesse ich meinen Notfallrucksack immer versehentlich, wenn ich mit Freunden Grillen fahre. Da komm ich gar nicht in die Verlegenheit, mich zwischen machen und unterlassen entscheiden müsste.


    Ergo: völlig konstruiertes Fallbeispiel. Mehr als EH ist nicht drin, und da wirst du wenig falsch machen.

    Korrekt, nur weil man Arzt, RettAss o.ä. ist hat man nicht automatisch eine Garantenposition inne.
    Einen sehr interessanten Beitrag zu dem Thema Garantenstellung gibts in einem anderen Forum.

    Ein wenig was anderes:
    Ich habe heute mittag zufällig RTL laufen gehabt, als die ersten Bilder eintrafen und RTL hat diese so gesendet. Auf den Bildern war zu sehen, wie das Auto Menschen überfährt und durch die Luft schleudert und anschließend blutüberströmte Menschen. Also eindeutig Bilder, die nichts im TV zu suchen haben. Habe dann fix ein Fax an RTL geschickt, worauf auch eine schnelle Reaktion kam und das Video war dann auch von der RTL Homepage verschwunden. Fast wollte ich RTL loben, da kam ein weiterer Bericht in diesem Mittagsmagazin, bei den Bilder aus max. 2m Abstand von laufenden Reanimationen gezeigt wurden. :mauer: :S


    Zum Thema Einsatzfahrrad: http://bos-fahrzeuge.info/deta…3b2f5563e0fecdcba38642089

    Passt nicht so ganz zum Thema, aber schockiert mich irgendwie:


    Zitat

    Einen großen Teil machen unnötige Rettungseinsätze der Sanitäter und Notärzte mit 39.781 Fehleinsätzen aus. Und in 3647 Fällen wurde die Feuerwehr alarmiert, obwohl es gar nicht brannte.


    Durchschnittlich rückt 100 mal am Tag der RD unnötig aus und 10 mal die Feuerwehr. Die Zahlen finde ich beägstigend hoch...da muss man sich nicht wundern, wenns im Berliner RD hapert... :fie:

    Auch nochmal ein Abschluss dazu von mir:
    Praktikanten sind gut und hilfreich, wenn sie nett, fit und bereit zum lernen sind. Trantüten und Alleskönner nerven eher...
    Das Problem ist einfach, dass wenn sie so gut eingearbeitet sind, dass sie wirklich weiterhelfen, sind sie schon wieder weg.







    Praktischerweise bringen die RD'ler auch Patienten mit - Und damit auch bares Geld ...


    Manch KTW/RTW fährt aber zum Pause machen extra dieses Krhs an... ;) :P

    Klaro, nach ein paar Tagen sind die meisten so fit, dass sie teilweise selbstständig arbeiten können. Zumindest die von Dir aufgezählten Tätigkeiten. Nichts desto trotz spart das Krankenhaus ja kein Personal: Es bleibt ja niemand vom "normalen" Team zuhause. Das dem PP Arbeit abgenommen wird und die Arbeit etwas stressfreier ist, steht außer Frage. Nur das finanzielle Benefit fürs Krhs sehe ich nicht.
    Wie das genau mit der Kleidung aussieht kann ich nicht genau sagen...manche RDler holen sich halt Wäsche aus dem Schülerpool, der Großteil trägt aber die normale Einsatzhose und meist ein T-Shirt von der HiOrg. Wie die das dann regeln kann ich leider auch nicht sagen...aber ich kann gerne mal nachfragen. Ich arbeite in der ZNA. (Alles was ich zu Wäsche gesagt habe, gilt auch für die ZNA. Für das Praktikum auf der Int. erhalten die Praktikanten selbstverständlich blaue Dienstkleidung, die dann auch vom Krhs gereinigt wird).
    U.a. der Cafeteria wegen ist unser Haus auch sehr beliebt beim Rettungsdienst, manchmal sieht man vor lauter RDlern die Hand vor Augen nicht... ;)

    Ich weiß. Gerade bei den Krankenhauspraktika ist das oft beliebt. Meiner Meinung nach dennoch ein Unding! Man verrichtet unentgeltlich Arbeit - die je nach Arbeitsplatz den Arbeitgeber direkt Nutzen bringt und Geld spart - und soll dafür auch noch bezahlen?! Wenn ich an all das Blut, das ich abgenommen hab und all die Betten, die ich geschoben hab, denk und was die Kliniken dadurch an Pflegekräften gespart haben... Im Rettungsdienst hat der Arbeitgeber zwar nur bedingt direkten Nutzen (schnellere Einsatzbereitschaft?) von Praktikanten, jedoch sind diese (meistens) doch eine Entlastung für das Personal (Tragehilfe, Desinfektion, Fahrzeugcheck, Weiterbildung, ...) und spiegelt sich in der Mitarbeitermotivation wider.


    Natürlich hat auch der Arbeitgeber gewisse Unkosten (Versicherung, Einarbeitung, Kleidung) - diese werden jedoch ohne weiteres durch o.g. Ausgaben wieder reingeholt. Ganz davon zu schweigen, dass es eigetlich selbstverständlich sein sollte Nachwuchs anzuleiten und auszubilden. Mir persönlich erscheint es auch recht paradox, dass der Arbeitnehmer für Arbeitskleidung selbst aufkommen soll.


    Das Ganze ist ein System, dass ich nicht unterstützen werde. Zumindest nicht solange es noch Alternativen gibt.

    Im Grunde genommen spart das Krhs kein PP ein. Du läufst ja nur nebenher und ersetzt niemanden. Im Grunde bindest Du zunächst noch Personal, da Du erst eingearbeitet werden musst. Bei mir im Haus dürfen sich die RD Praktikanten kostenlos am Wäschepool der Krankenpflegeschüler bedienen (und erhalten pro Tag einen Gutschein über 1,50â?? für die Cafeteria). Die meisten Tragen aber die Kleidung ihrer HiOrg, die dann auch von dieser gereinigt wird...