Beiträge von Gregor

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    Da Hamburg die Bereichsausnahme nutzt und nicht europaweit ausschreibt wird Falck Mitte November aus der Notfallrettung ausscheiden. Angeblich können Sie dann auch Ihre RD-Schule nicht mehr betreiben und ohne Ihre Schule haben Sie massive Probleme RS für ihre Autos zu bekommen. Es wird gemunkelt, dass die Situation für Falck in Hamburg sehr kritisch sei.

    Was natürlich auch eine gewisse Komik hat wenn man bedenkt dass die Feuerwehr Hamburg ihre Anwärter tlw. (Wohl aus Kapazitätsgründen) für den RS zur Rettungsdienstschule von Falck schickt.

    Abgesehen davon dass es definitiv Feuerwehrleute gibt die keine Lust auf Rettungsdienst haben und dann auch tendenziell nicht die beste Performance bringen (was aber auch reine RDler mitunter schaffen) frage ich mich ja auch bei der Diskussion dass beides nicht geht: wie schaffen das dann der Großteil Deutschlands die ausschließlich freiwillige Feuerwehren haben? Die machen das ja auch selten in Vollzeit sondern haben noch Berufe „nebenbei“ (tlw. sogar als NotSan)

    Und gerade Kleinstädte sind vermutlich nicht so anders vom Einsatzprofil als Berufsfeuerwehren.

    Ich meinte nicht den Ausfall eines HLF. Die Reduzierung der Besatzungen von Gruppen- auf Staffelstärke und die Zusatzalarmierung von Ehrenamtlichen zur personellen Auffüllung der entstandenen Lücken.... Ja, Personal fehlt im Moment in Deutschland an allen Ecken und Enden.....Ist definitiv kein Thema allein im Rettungsdienst, Gesundheitswesen usw....

    Gibt es noch eine Berufsfeuerwehr in Deutschland die geplant mit Gruppenstärke auf den LF ausrücken möchte?

    Ich erlebe tatsächlich wenn dann dass außer Dienst nehmen von LF oder anderen Fahrzeugen der „blauen Schiene“ im Bedarfsfall. Was dann entweder zu mehr Einsätzen für die Nachbarwehr oder eben für die Freiwillige Feuerwehr führt.

    In sofern wird vermutlich bei der Berufsfeuerwehr mehr ehrenamtlich „ausgeholfen“ als in einem reinen RD.

    Das erlebe ich hier anders. Aber ja, ist natürlich schön. Ich vermute mal, dass das im größten Teil Deutschlands noch nicht so ist, dass Entscheidungen Rückhalt aus der administrativen Ebene erhalten (nicht verwechseln mit Verantwortung).

    Meinst du Entscheidungen vor Ort oder in der Leitstelle? Letzteres kann ich nicht beurteilen, aber wenn ich jemanden da lasse und ihm erkläre warum hat da meine Führungsebene glaube ich nichts dagegen. Aber die kriegen dass i.d.R. ja auch gar nicht mit.
    Und wenn ich mich falsch entschieden habe trage ich dafür natürlich die Verantwortung. (Wobei auch da in Zweifel erstmal die Amtshaftung greift)

    Zu RettAss Zeiten wurde jeder im mittleren Dienst in den nächsten Jahren zum RettAss geschickt. Von denen sind auch die allermeisten NotSan geworden. Aber momentan kommen großteils RS nach. Ganz so einfach ist das diesbezüglich auch nicht mehr. Es muss schon manchmal jongliert werden um genug NotSan für die RTW zu haben. 3 NotSan auf den HLF ist auch eher selten.

    Dazu kommen auch die angesprochenen Zusatz RTW (Kaufmann) in Doppelfunktion mit dem GW: wenn wir unterbesetzt sind wird erst der ELW außer Dienst genommen und der ZF geht aufs HLF, dann der GW und damit auch der Zusatz RTW. (Wenn noch mehr ausfallen gibts i.d.R. Personalausgleich zwischen den Wachen)

    An dem besagten Samstag waren von 17 Kaufmännern meine ich nur 3 in Dienst.


    Aber das HLF zur Erstversorgung fahren ist eher unüblich, auch an dem Samstag hatte ich bei 20 Einsätzen 0 mal ein HLF zur Erstversorgung. (Außer in manchen Außenbereichen, da fährt die FF regulär als Erstversorgung weil der nächste RTW zu lange braucht, die haben dafür aber auch mindestens einen SanH Lehrgang)

    Und wie angesprochen sind die HLF mit tragbarem Material wie RTW ausgestattet, bis auf das fehlende Beatmungsgerät und einen C1 statt C3.

    Das würde ich mir nicht wünschen. Ich glaube, dass zu Führungslehrgängen nicht jeder geschickt werden sollte, sondern eine persönliche Vorauswahl getroffen werden müsste. Weiterhin möchte ich nicht an einer Einsatzstelle führen müssen, an dem jeder glaubt er wäre Häuptling und keiner indianer.

    Viele Berufsfeuerwehren bilden alle Beamten des mittleren Dienstes zum Gruppenführer aus ohne sie primär als solches einzusetzen. Da klappt das mit der Führung (meistens) auch.

    wie bereits beschrieben ist der Rettungssanitäter lediglich eine Qualifikation, keine Berufsausbildung. Daher ist es nicht möglich, mit dem Rettungssanitäter und einem Hauptschulabschluss die Notfallsanitäterausbildung zu beginnen. Wenn es gerade noch machbar ist, wär die Empfehlung, dringend zu versuchen einen Realschulabschluss zu erreichen.


    Hamburg ist leider insgesamt nicht gerade fit gute Arbeitsbedingungen bekannt, die Berufsfeuerwehr mal ausgenommen. Es soll sich inzwischen bei den Hilfsorganisationen gebessert haben, aber auch hier gibt es viele nachlesbare Skandale. Da muss man sehr genau darauf achten, nach welchem Tarif man bezahlt wird. Bei dem privaten in Hamburg kann man keine Übersicht behalten. 2012 waren es 52 verschiedene Anbieter. Natürlich wurde auch viel Gewinnmaximierung zulasten des Personals betrieben.


    Generell sollte man wissen, dass die Notfallrettung in Hamburg maßgeblich durch die Berufsfeuerwehr gestellt wird. Dann kommt sehr lange nichts, dann kommen die Hilfsorganisationen, dann wieder eine Weile nichts und dann kommt die G.A.R.D. / Falck. Sprich man muss sich mit dem Gedanken anfreunden, dass der Job im wesentlichen Krankentransport sein wird, wenn man nicht bei der BF ist. Es gibt sicherlich kleine Ausnahmen, aber da kommt man als neuer RS nicht so ohne weiteres dran.

    Wobei sowohl die HiOrg als auch Falck inzwischen mehrere RTW (DRK und JUH auch je ein NEF) haben die ganz regulär über die Leitstelle der BF disponiert werden und entsprechend auch nur Notfälle fahren.

    Es gab in HH bisher schon einen KV ärztlichen Bereitschaftsdienst. Seit einer Weile gibt es den aber 24/7 und nicht mehr nur Nachts und am Wochenende. Auch gibt es nach und nach mehr Anlaufpraxen, z.t. auch an Notaufnahmen angegliedert.
    Im Zuge dessen hat die KV eine relativ große Werbekampagne gestartet.
    Das ist für den RD schon eine Besserung, wenn ein Patient nicht zum Arzt kommen kann rufen wir da unkompliziert an (oder der Patient selber) und die sind eigentlich immer innerhalb von 1-2h da. Und der Arzt kommt mit einem Einsatzfahrzeug samt Fahrer mit rettungsdienstlicher Ausbildung und Notfallausstattung. Dieser kommt derzeit von Fa. Falck.

    Ja, zur Übergabe der Wohnung ist die Polizei durchaus sinnvoll. Ansonsten bei Vorliegen von erheblichen Emissionen die aus der Wohnung dringen(Wasser, Leichengeruch, Rauch etc). Und zur Leck geschlagenen Rohr im Mietshaus muss ja keine Polizei kommen. Zu einer Türöffnung mit vermisster Person kommt aber auch in HH die Polizei.

    Zur Eingruppierung als RettAss im TV-L: http://www.tdl-online.de/tv-l/tarifvertrag.html und dann Anhang A, unter Punkt 18. RettAss in einer Leitstelle ist dort z.B. automatisch EG7, RS EG4. Die BF Hamburg zahlt auf jedenfall danach, und hat im November gerade wieder neue Angestellte eingestellt. NotSan Azubis sollen übrigens eine Ausbildungsvergütung gemäß TVA-L Pflege, was immerhin 930,70€ bis 1103,00€ sind http://www.hamburg.de/notfallsanitaeter/