Beiträge von Maxi

    Ah, ok. Worauf ich hinaus wollte: QM muss von der obersten Leitung gewollt sein. Sonst ist das vergebene Liebesmühe.


    In welchen Bereichen siehst du denn speziellen Bedarf für den Rettungsdienst? Die DIN EN ISO 9000er Reihe ist ja extra branchenübergreifend geschrieben. Klar, ein bisschen Input von einem erfahrenen Hasen ist toll, aber m.E. für die Grundqualifikation eines QMB nicht notwendig.


    Habt ihr bereits ein zertifiziertes QMS?

    Hi!


    Habe den QMB beim TÜV Rheinland absolviert, Vorbereitungslehrgang beim ILS als Fernlehrgang. Bedarf Disziplin und hat eher was von einem Selbststudium als von einem Lehrgang, ist aber bestens mit Schichtdienst vereinbar.


    Mangels eigener QM-Norm für den RD wird es keinen Lehrgang speziell für die Rettung geben - zumindest keinen zertifizierten.


    VG Max


    Eine kurze Frage noch: Wie ist denn deine Motivation zur Weiterbildung?

    Ich stelle mittlerweile immer wieder sehr erschreckt fest, dass Basics nicht sitzen bei neuen Kollegen. Zum Beispiel Seitenlage, Dreiecktuchverbände oder das Richten einer ETI. Wenn man sich dann mit den Kollegen unterhält, wird oft volle Lehrgänge, Dozentenmangel, Zeitmangel und zu wenig Übungsmaterial als Gründe angegeben. Und diese Aussagen sind schulübergreifend. Daher würde ein kurzer aber gründlicher Abriss der praktischen Fertigkeiten eines RettSan für mich zu einer gründlichen Einarbeitung gehören i.S. einer Lehrunterweisung / „Skillstation“.


    Als zweiter Punkt Ortskunde: Sowohl im Einsatzgebiet als auch im RTW selbst. Häufig eher mangelhaft bei neuen Kollegen ausgeprägt.

    Klar, der klassische GF San mag über das Ziel hinausschießen. Eine Grundkenntnis zur DV 100, Lagebeurteilung & Lagemeldung, Raumordnung / Erstmaßnahmen bei größeren Lagen und weiteres taktisches Vorgehen des RD sowie einen Schimmer zur Arbeitsweise und Kompetenz anderer Fachdienste wäre sinnvoll. Und wenn ich so auf meine Berufsausbildung zurückschaue, wurde dies nicht wirklich vermittelt (durch meine „weiß-rote“ Prägung inkl. Führungsausbildung vor bzw. während meiner RD-Zeit erlaube ich mir mal eine Beurteilung hierzu).


    Wie gesagt: Ob man das GF RD nennt oder Fahrzeugführerlehrgang-RD ist ja letztendlich egal - es sollte eben nur vermittelt werden in der Fläche.


    NEF ist letztendlich eine spannende Sache. Würde ich persönlich so einordnen: NotSan taktischer Führer, NA medizinischer Führer. OrgL/LNA Gespann in klein.

    Ein RTW bzw. NEF ist gemäß der Führungslehre ein selbständiger Trupp. Um einen selbstständigen Trupp zu führen bedarf es einer Gruppenführerausbildung. Also müsste ein NotSan eigentlich zum GF RD oder wie man es immer nennen möchte, befähigt werden. Unabhängig irgendwelcher klassischen MANV Szenarien. Wenn man alleine schon manche Rückmeldung des ersteintreffenden RTW bei einem 08/15 Feuer mitbekommt auf Funk, dreht sich einem der Magen um.


    Warum wehrt man sich eigentlich in der Rettung mit Händen und Füßen gegen eine vernünftige Führungskräfteausbildung?

    Eine acht monatige (8 M.?) Sanitätsfortbildung? Klingt spannend, zumindest vom Umfang her. Kann ich sofern wirklich acht Monate gemeint sind nicht einordnen.


    Ja, in meinem Breitengraden sind Schnupperpraktika im Rettungsdienst absolute Regel.


    Ein großer Player in SH ist die RKiSH. Vielleicht sind die ja in deinem Einzugsbereich. Einfach mal bei denen melden, wenn entfernungstechnisch sinnvoll - oder natürlich bei jedem anderen Leistungserbringer deiner Wahl (Habe mit dem von mir genannten Verein nichts am Hut und bekomme keine Provision ;))

    Hallo!


    Hast Du denn schonmal in den Beruf hineingeschnuppert durch ein Praktikum?


    Man hat als Externer, der noch nie mit dem Rettungsdienst etwas näher zu tun hatte, meistens immer ein falsches Bild von dem Berufszweig. Kann später zur Ernüchterung führen, wenn man im Beruf angekommen ist.


    Wenn es wirklich der RD werden soll, würde ich Möglichkeit zwei und drei parallel laufen lassen aber damit rechnen, dass es Möglichkeit 1 wird (viele Bewerber für NotSan, nicht wirklich viele Qualifizierungsstellen für RettSan). Teilzeit ist im RD durchaus üblich, in den verschiedensten Vertragsmodellen. Stellenmarkt ist etwas gesättigter als vor ein paar Jahren, man bekommt nicht mehr bei jedem Leistungserbringer einen Job, arbeitslos wird man im RD allerdings nicht.


    Viele Grüße


    Max

    @Mike


    Das Spiel nennt sich dann N-KTW:


    Man nehme zwei RS, stecke sie auf einen aufgemotzten KTW und lässt sie RTW-Einsätze ohne Blaulicht fahren.


    Und man weiß ja, wie sich manchmal ein solcher Einsatz entwickeln kann…

    Dass junge und motivierte Kollegen länger als 10 Jahre bleiben?


    Neben basalen Dingen (gute Dienst- und Urlaubsplanung, Tariflohn, betriebliche Gesundheitsförderung und Altersvorsorge, moderne Ausrüstung und Fortbildung über das Soll hinaus sowie Wasser und WLAN auf den Wachen) sehe ich da in der Tat sehr wenig Spielraum. Hier ist „das System“ gefordert.

    Wenn man halt regelhaft von vier Fahrten dreimal ÄBD spielt, frustriert das irgendwann und man studiert halt einfach Medizin oder macht was anderes.


    Meine ganz persönliche Meinung hierzu etwas plump formuliert: Ich habe mir nicht in mittlerweile 10 Jahren Sanitäts- und Rettungsdienst eine doch recht umfassende Fachkompetenz angeeignet, teils auch mit erheblichen privaten finanziellen Mitteln, damit ich bis zu meiner Rente zu Patienten geschickt werde, welche diese Fachkompetenz nicht benötigen und diese somit auch immer mehr verblasst. Und wenn man dann mit 52 Jahren nach 30 Berufsjahren was anderes machen möchte, bleibt nicht allzu viel als eine radikale Umschulung oder das Hoffen auf glückseelige Nischenpositionen.

    Als Arzt mit der Möglichkeit über 50 verschiedene Facharztbezeichnungen zu erwerben und diversen Zusatzbezeichnungen sind berufliche Veränderungen eher weniger ein Problem.