Das DRK Karlsruhe hat aber schon seit langer Zeit mit Personalproblemen zu kämpfen. Dazu gab es auch mal einen TV Bericht von 2010 (?), in dem der Vorsitzende Stellung zu den vielen Überstunden genommen hat. Das war ja deutlich vor der Vorhaltungserweiterung. Außerdem war es doch auch dort so, dass MA den NFS Lehrgang selber bezahlen müssen/mussten und das Geld nur wiederbekommen, wenn Sie bestanden haben. Für mich macht es daher den Eindruck das die Vorhalteerweiterung lediglich das bereits vorherrschende Problem verstärkt, aber nicht verursacht hat.
Der o.g. Fernsehbeitrag war im Jahre 2014 - Da war die Welt auch noch Bunt und nicht so trist wie heute - Damals gab es diesen Personalmangel auch nicht so ausgeprägt wie heute. (Ich erinnere mich mit einem Schmunzeln an eine Mitgliederversammlung vom FC Bayern München als der Uli Hoeneß mal so richtig Dampf abgelassen hat) Es gab auch schon Zeiten da waren keine Stellen frei im KV.
Thematik NFS EP - der Kurs wurde schon bezahlt, man musste nichts vorrausstrecken.
Die Problematik am Personalproblem ist halt fakto einfach, dass man früher auf RA. i.P. zurück gegriffen hat, welche natürlich nach ihrer Ausbildung auch noch 1-2 Jahre da blieben bevor diese dann studieren gegangen sind. Allein dieses wegbrechen von 15-20 Personen pro Jahr macht halt einiges aus. Des weiteren sind halt leider auch Kollegen, die Jahrzehnte da waren, sich ein neues Arbeitsumfeld gesucht haben ausserhalb des Rettungsdienstes. Hinzu kommt dann auch noch die natürliche Auslese in Form von Rente.
Bei einem Mitbewerber (sofern man das im Rettungsdienst sagen kann) gingen zum 1 Oktober direkt 6 Personen. Dieser füllte halt auf Grund seines guten Marketing seine Stellen mit RS wieder auf. Aber wie im anderen Post geschrieben, was Versprochen wird und was daraus wird steht auf einem anderen Blatt.
Der Kv hatte wie auch bei den anderen HiOrgs den "Luxus" die Fzg. mit 2 RA zu besetzen , was halt heute nicht mehr möglich ist auf Grund von fehlenden RA, also wird auf das System RA & RS zurück gegriffen. So und nun haben wir das malör, auch diese müssen ausgebildet werden.
Bevor jetzt hier die Stimmen laut werden, dass es eine Unverschämtheit ist, einen RA als RS einzustufen und diesen auch so zu bezahlen. Seien wir ehrlich - jeder ist sein eigener Herr. Man zwingt niemand so eine Stelle anzunehmen.
Um noch anzumerken - ich kenne viele Kollegen aus anderen angrenzenden Kreisverbänden. Hier herrscht genauso Personalmangel, die KV sind teilweise in finanzieller Schieflage - wir können uns hier nicht beschweren bzgl. Fahrzeugen/Ausstattung, freie Hand in vielen Bereichen, der Lohn ist überpünktlich auf dem Konto - wir haben auf allen Wachen eine 42h Woche - der AG bezahlt den Kaffee (bitte nicht lachen, Kaffee kann je nach Konsum kräftig in den Geldbeutel schlagen) - es gibt eine Geundheitsförderung - man ist an einem JobRad dran - an was es halt fehlt ist einfach das "Personal".
Nun ja - jetzt kommen wir halt an den Punkt wo der ein oder andere in sich geht und sagt - "jjjjaaaa dann muss man NFS ausbilden". Auch hier wurden damals im Jahr 2015 mit 7 Azubis begonnen, da dachten manche anderen noch nicht einmal daran - Heute, sind meines Wissens insgesamt 34 Azubis in der Ausbildung (nur DRK) - im Vergleich zum Kreisnachbarn welcher nur 6!!! ausbildet. Und auch hier ist immer die Frage - will man nach seiner Ausbildung in diesem Beruf bleiben oder gehe ich danach studieren?! Eine bessere Option gibt es ja nicht - habe ich zb. 7 Jahre Wartezeit auf mein Medizinstudium so kann ich heute 1. eine Ausbildung machen, wo ich noch Geld bekomme und 2. habe die nächsten Jahre einen sicheren Job, der meines Erachtens auch noch gut bezahlt ist (ich habe damals, nach meiner Ausbildung mit selbiger Verantwortung keine 2700 Euro Brutto bekommen(EG9 St.1&2). Was besseres kann mir ja im Gegenzug zu früher nicht passieren. Damals musste ich alles selbst zahlen.
Nun waren die ersten Abschlussprüfungen der Azubis - komischerweise fielen hier von insgesamt 18 Prüflingen 10 durch - hierbei waren auch gestande RA welche die Vollprüfung ablegten. Eine Rate von 55 % Prozent. Im Gegenzug fielen auf der LS DRK sowie ASB komischerweise einer bzw. keiner durch. Nach Gesprächen mit den Azubis, und ganz ehrlich, es waren wirklich gute Azubis dabei, sagte man, dass die Messlatte extrem hoch angesetzt wurde.
Ich will um Himmelswillen nichts schön reden - auch im Süden von Deutschland gibt es Probleme, aber die sind wie in vielen anderen Rettungsdienstbereichen gleich groß. In einem RDB im Hessischen wird zb fehlendes Personal mit Bufdis bzw.
FSJ ausgeglichen welches lt. Gerichten, Spengler und Kollegen so nicht
machbar ist da dies nicht Arbeitsmarktneutral ist, aber es interessiert da auch niemanden.
Man muss halt das beste draus machen und den "Karren aus dem Dreck" ziehen.