Beiträge von Tio

    Warum ich 41°C als vitale Bedrohung einschätze? Zunächst einmal, weil es so im Lehrbuch steht. Ist für mich aber auch intuitiv begreifbar, wenn man sich vor Augen hält, dass die Literatur die überlebbare Grenze bei ca. 42°C ansetzt - da fehlt nicht mehr viel. Außerdem muss man sich vor Augen halten, dass das Fieber Symptom einer zugrundeliegenden Erkrankung ist, die uns auch noch völlig unbekannt ist. Von Hitzschlag über Sepsis bishin zu Meningitis kann das alles sein - wir wissen es erst mal nicht.
    Wenn medizinisches Fachpersonal vor Ort einen Transport per Taxi für vertretbar hält, hab' ich wenig dagegen einzuwenden. Aber so…?
    Ich weiß, das ist jetzt unsachlich und polemisch, aber: Wenn ich zu einer brennenden Mülltonne mit Lalülala fahre, dafür aber einem hochfebrilen Kleinkind das Taxi empfehle, läuft was falsch.

    (Fett durch mich)


    Hallo Pillenhändler,


    gehörst Du zum medizinischen Fachpersonal? Ich kann das leider Deinem Profil nicht entnehmen. Bitte sei so nett und ergänze die entsprechenden Felder.
    :prost:

    Ich denke, richtig spannend wird es dann, wenn wirklich mal was passiert. Wenn nicht "nur" die Genesung eines Patienten im Raum steht, sondern daneben hohe Versorgungskosten für Angehörige bestehen. Beispielweise der nicht berufstätigen Ehefrau mit drei Kindern, die studieren oder ähnliches. Wo vorher der Mann als Vorsitzender eines Kapitalunternehmens richtig viel Geld nach Hause brachte.
    Wenn man also seitens der Versicherungen einen haftbaren Verursacher braucht. Das etwaige Leid der Betroffenen habe ich außen vor gelassen, da es sich um einen rein fiktives Beispiel handelt. Ich hoffe, ich liege falsch mit meiner Annahme.

    Als Judikative würde ich auch versuchen, die Umstände in Betracht zu ziehen. Ein RTW ist ein LKW, ein NEF meist ein PKW...
    http://www.internetratgeber-re…hner/rechner-bremsweg.htm



    Hier ist einer der Kommentare aus FB (mit freundlicher Genehmigung des Verfassers):


    Zitat

    Meines Erachtens sind hier Totschlagargumente wie "Da ist aber ein Menschenleben in Gefahr!" nicht angebracht, da es um simples Risk-Management geht. Minimal muss die Maßnahme indiziert sein und - ein angemessenes Mittel darstellen, welches ich auch zumindest annähernd beherrschen sollte. Die Menge der Rettungswagenfahrer ist heterogen, die Einen mit mehr, die anderen mit weniger Erfahrung. Wo also welche Geschwindigkeitsgrenze ziehen? Nehmen wir einfach mal einen 4,5 Tonnen Rettungswagen. Jeder stellt sich den LKW vor und fährt auf ein Hütchen zu. Mit angenommenen 80 km/h ( Ausweichtrainings mit dem PKW wurden bei meinem Sicherheitstraining mit 50 km/h gefahren) fährst Du nun auf einen Pylonen zu. Jetzt das Ausweichmanöver... Spannende Momente ergeben sich in Deinem Kopf und vielleicht die Eine oder andere Schweißperle gesellt sich dazu. Ok, das war einfach. Jetzt nehmen wir eine Standardsituation aus dem realen Leben: 12 Stunden Dienst gehabt, es war ein stressiger Tag, wir sind in der Überstunde. Wetter? kein Problem. Keine glatte Strasse, keine Sichtbehinderung durch tiefstehende Sonne, kein unterschiedlicher Grip. Wir sind wieder mit 80 km/h unterwegs. Doch diesmal wissen wir nicht, dass da vorne ein Pylon steht und das Ausweich- und Bremsmanöver kommt plötzlich... welch Glück, es war nur ein Pylon.

    Nur Hypothetisch: Angenommen, Du bist jung und hast neu den FS. Jetzt gehst Du zu privat Deinem Versicherer und sagst ihm, dass Du einen 4,5 Tonnen LKW mit Sondersignal und Wegerecht durch den Verkehr bewegen willst. Er wird Dich wahrscheinlich irgendwo bei 1201% ansiedeln. Genauso sehe ich es, wenn ein Fahranfänger mit Blaulicht fährt. Und das sind Bufdis/Fsj in der Regel. Zu Glück sind die Meisten, die ich bisher kennen gelernt habe, sehr vernünftig im Umgang mit Ihrer 4,5 Tonnen - Waffe.

    Wer soll denn sowas kontrollieren?


    Ich weiß von einer Hilfsorganisation aus Hessen die am Flughafen Köln/Bonn einen Patienten abgeholt hat. Die Mitarbeiter der HiOrg waren so freundlich sich bei der Leitstelle der Feuerwehr zu melden und nach der richtigen Zufahrt zu Fragen.


    Das hat die Hilfsorganisation mehrere Tausend Euro Strafe gekostet.

    Irgendwie steh´ ich grad auf dem Schlauch. Die Frage nach dem Weg hat die Strafe verursacht? Oder hatten sie keine Genehmigung für das Flugplatzgelände? Wer hat da was kontrolliert?

    Super-OT:
    Faceb**k, Sk*pe und G**gle Maps. Abgesehen von der Datensicherheit wäre die Alarmierung(-sgeschwindigkeit) und Wegstreckenfindung schnell und effektiv. Und Gruppen kann man da auch schalten. Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier ein Ironie-Symbol machen soll. Für diese Firmen sind reduzierte oder verzögerte Datenströme pures, verlorenes Geld. Manchmal frage ich mich, ob wir uns nicht mit der Technik und dem berechtigten, aber manchmal hinderlichen Datenschutz ein Bein stellen. Sequenzielle Alarmierung und -wie von Harris angesprochen- Verzögerungen in Abhängigkeit des zu übertragenden Datenvolumens- gehören meiner Meinung nach in letzte Jahrtausend.
    Naja, wollte mir nur mal Luft machen. Sorry, wenn ich Euch damit belästigt habe. Aber Danke für´s Ertragen.

    Das Problem mit der 19222 ist auch heutzutage noch recht aktuell. Letzte Woche hatte ich in einem Kuhkaff im Kreis Eichstätt (Bayern) einen Notfall, der bei mir hier oben im schönen Niedersachsen aufgelaufen war (da unten wird wer krank und wen ruft man an? Richtig, den Verwandten in Norddeutschland. Und der ruft dann den Notruf an...). Alles schön aufgenommen, Vorwahl des Kuhkaffs genommen und 19222 dazu gewählt. Kein Anschluss unter dieser Nummer. Da der nette Verwandte aus Norddeutschland nicht wusste innerhalb welchem Landkreis sich das Kuhkaff befindet habe ich einmal Tante google bemüht (und das bei Internet und Smartphoneverbot in der Leitstelle). Siehe da: Landkreis Eichstätt. Also die Vorwahl der großen Kreisstatt Eichstätt in den Leitrechner gehämmert und 19222 dazu gewählt. Kein Anschluss unter dieser Nummer. Toll! Und nun? Richtig: Tante google erneut belästigt. Suchanfrage: Leitstelle Kreis Eichstätt. Siehe da: ILS Ingolstadt.Vorwahl Ingolstadt und 19222. Aha, es klingelt. Ja, grüß Gott euch auch. Hier der Harris aus der Funkbutze von weit weit wech. Ich habe da mal was für euch. Kennst Du das Kuhkaff da bei Eichstätt? Bist Du auch dafür zuständig? Ja? Na, gott sei dank...


    Gruß

    Ist ohnehin meine Gegend. Ruf mich das naechste Mal einfach direkt an und ich uebernehme :)

    Doof nur, dass man früher dazu immer die passende Vorwahl wissen musste, um die medizinische Hilfe zu bekommen...

    Eine automatische Vorwahl-App mit Pulszähler wäre gut. Die Sache mit der Vorwahl ist sicher unglücklich, wenn ich als Urlauber einen Notruf für einen anderen absetzen möchte. Ansonsten schadet es sicher nicht, ein wenig Eigenverantwortung zu übernehmen und sich um die eigene Sicherheit zu kümmern. Meine Idee hakt an manchen Enden. Das ist mir bewusst. Kurz, Du hast recht.

    Hallo Pillenhaendler,


    leider kann ich entgegen der Forumsnetiquette Dein Profil nicht einsehen. Bitte korrigier das, vielleicht ist einfach ein Haken am falschen Ort.

    Die Bevölkerung wird da schon mitspielen, der Widerstand wird vermutlich aus anderen Ecken kommen.

    Der Hubschrauber hat sich nämlich inzwischen zu einem ganz schönen Politikum entwickelt und dazu geführt, dass an zwei Notarztstandorten inzwischen viele Ärzte keine Lust mehr haben, da ihnen der Hubschrauber alle Einsätze vor der Nase wegfliegt.

    Viele Ärzte an zwei Standorten? Welche sind das?
    Meinst Du die selbstfahrenden, niedergelassenen Allgemeinärzte, von denen Du hier geschrieben hast? Oder hat sich daran in den letzten Jahren etwas geändert (ist ja schon etwas älter, der zitierte Post).

    Außerdem sind es viele leid, jedes Mal eine Stellungnahme an den Zweckverband zu schreiben, wenn man den Hubschrauber ablehnt und lieber bodengebunden transportieren möchte.

    Viele sind es leid?

    Auch das der Hubschrauber viele Patienten zunächst mal in ein eher weniger geeignetes Zentrum fliegt, von wo aus die Patienten dann wenig später weiterverlegt werden müssen (natürlich durch den Hubi) könnte man sicherlich geschickter lösen.

    Viele Patienten werden in ein "weniger geeignetes Zentrum" geflogen. Welche Patienten und wohin?

    Einige Politiker haben das auch schon angesprochen, aber auf gut deutsch einen Maulkorb verpasst bekommen.

    Zumindest nicht viele....

    Denn seit der Christoph 65 fliegt IST ALLES GUT!

    Ja?



    Ich kann meine Kollegen mal fragen, warum sie den Notärzten die Patienten vor der Nase wegfliegen und sie dann auch noch in eine weniger geeignete Klinik bringen. Aber vielleicht genügt auch eine direkte Frage hierzu an Dich, denn Du scheinst viele Flugbewegungen von A-Z genau zu kennen. Irgendetwas scheint Dich an dem Hubschrauber auch subjektiv zu stören, anders kann ich mir den emotionalen Beitrag nicht erklären. Aber vielleicht verstehe ich es auch nur falsch. :prost: