Beiträge von olleHoop

    Edit nach vollständigem Lesen:


    In den wenigsten Treppenhäusern ist ein liegender Transport möglich, und in einem Tragetuch ist das Bein sicherlich weniger geschützt.
    Ich soll jetzt jedes Mal 3 Stunden versuchen, einen Chirurgen ans Telefon zu bekommen, ob der liegend gekreuzte Patient im Heim in seinen Rollstuhl darf?
    Wer hat denn jemals eine ärztliche Übergabe für eine Entlassung bekommen? Auf 90% der chirurgischen Stationen ist im Tagesgeschäft nicht mal ein Arzt anwesend.


    Konsequenz wäre, liegende Transport an Privatadressen abzulehnen oder einen Transfer per DLK zu organisieren, wenn man diesem Urteil so folgt.


    Abgesehen davon: Die Schmerzen traten nach, nicht während des Transportes auf. Die direkte Kausalität finde ich dafür überraschend eindeutig festgelegt.

    Auch vor der Globalisierung sind solche Geräte von Europa aus in Richtung Osten und Süden gegangen. Innerhalb Deutschlands/Westeuropas dürften die Geräte kaum zu verkaufen sein.


    Ein Überfall ist aber schon eine ganz andere Nummer als ein Diebstahl. Ich bin leider überzeugt, dass man in den kommenden Jahrzehnten im Bereich aktiver/passiver Sicherheit aufrüsten muss.

    Bezüglich ?Risiko Kreislaufstillstand? stellt sich mir halt die Frage, ob das ein Grund für eine NA Begleitung ist. Zum einen hier auch wieder die Wahrscheinlichkeit (wieviele STEMIS haben Euch tatsächlich nach der Versorgung abgestellt?) und zum anderen, weil gerade die Rea ja DIE Disziplin des RFPs sein sollte. Das heisst ja nicht, dass dann kein NA dazukommen soll. Aber auch hier sollte die Initialversorgung durch den NotSan problemlos laufen


    Der STEMI ist nun wirklich ein schlechtes Beispiel, weil die präklinische Sterblichkeit extrem hoch ist. Das halte ich tatsächlich für eine reale Gefahr, ansonsten bin ich bei dir, es geht nicht um hätte/wäre/könnte, sondern um eine vernünftige Risikoabwägung.
    Der Krampfanfall ist da ein besseres Beispiel, die allerwenigsten Patienten krampfen anhaltend, von denen, die es tun, lassen sich viele sehr gut mit Benzodiazepinen aus dem Krampf holen. Eine Lebensgefahr besteht da in der Regel nicht.
    Hier wäre eine Nachalarmierungsregelung denkbar, denn eine kritische Schwelle zum Status epilepticus mit Indikation zur weiteren Therapie und eventuell Intubationsnarkose besteht zumeist nach 30 Minuten (S1 Leitlinie Status epilepticus im Erwachsenenalter, abgelaufen).


    Die Schwierigkeit besteht ja nicht in der Reanimation, sondern darin, diese zu verhindern. Gerade bei einem STEMI-Patienten der in eine maligne Arrythmie oder einen fulminanten kardiogenen Schock rutscht kann ein guter Intensivmediziner eine Menge bewirken und es gar nicht erst zur Reanimation kommen lassen.


    Mir hat bisher 1 STEMI abgestellt. Mitte 80 mehrweg KHK, Stent z.N ACS
    In einem NA basieten CH System! Bei zig STEMI ohne NA...


    Es gibt auch Leute, die in 25 Jahren noch nie bei der ZVK-Anlage einen Pneu gestochen haben. Trotzdem ist es eine häufige und gefährliche Komplikation.


    Etwa 15% der STEMI-Patienten haben einen kardiogenen Schock und eine Letalität von je nach Studie 10-30% vor Erreichen des Krankenhauses. Und auch bei den Reanimationen ist der STEMI Hauptursache.
    Ich finde es weiterhin gewagt, einen solchen Notfall als RTW alleine fahren zu wollen, um nicht zu sagen fahrlässig.


    Wenn ich aber sage: in (spekulativ) 80% der Fälle könnte der NotSan die Situation allein beherrschen und in den restlichen 20% bis zum Eintreffen des NAs den Pat. ?am Leben halten?


    Welche großartigen Skills und Kompetenzen hat der NotSan denn, um einen Patienten am Leben zu halten? Keine Katecholamine, keine Antiarrhythmika, keine Sedierung und keinerlei Möglichkeiten der RSI. BMV bei Atemstillstand, den man vielleicht hätte verhindern können und Reanimation bei Arrest, den man vielleicht verhindern könnte sind jetzt keine tollen Aussichten, oder?
    Zumal durch die völlig fehlende regelmäßige Anästhesiefortbildung kombiniert mit ungefähr einem NACA5-Einsatz pro Monat das Skilllevel im Durchschnitt sehr niedrig ist.


    Wobei ich dir aber zustimmen würde ist eine bessere Abbestellungsregelung. Wenn der RTW vor Ort sieht, dass nichts ist, wird schnell gefunkt und das NEF dreht bei. Oder der NA vor Ort übergibt nach der Befunderhebung direkt ans RTW-Team und meldet sich frei. Beides kommt hier zumindest bisher nur in glasklaren Fällen vor.

    RS kann ich binnen 3 Monaten neu ausbilden. Selbst wenn die nur ein Jahr bleiben lohnt sich das und füllt Lücken.


    Wenn ich RA weiterbilden will fallen diese 480 Stunden aus, das ist kaum zu kompensieren wenn ich eh schon den regulären Dienstplan nicht besetzt bekomme.


    Wenn ich nun die NEF mit RS besetze habe ich nicht unerhebliche RA-Kapazitäten frei, die ich weiterbilden kann, ohne dass ich zahllose RTW-Schichten ausfallen lassen muss.


    Unlogisch ist das definitiv nicht, nur traurig, dass es soweit kommen konnte/muss

    Deswegen fand ja auch laut Artikel eine eintägige Schulung durch einen Kinderarzt statt. Die Eltern des Kindes sind ebenso medizinisch unqualifiziert (wenn nicht noch unqualifizerter, immerhin brauchen Erzieher einen großen EH-Kurs+ Kinder-EH).
    Die Allergiker-Notfallsets sind für Laien gedacht und schließen Anwendungsfehler nahezu aus.


    Sich hier bis vor das OVG gegen lebensrettende Notfallhilfe zu wehren wirft ein erschreckendes Licht auf die Kita und die Stadt.
    Aber passt ja ins Zeitbild, wo Lehrer nicht mehr mit Schulklassen schwimmen gehen, Altenpflegekräfte für die Wundversorgung ans Krankenhaus überweisen und Unfallchirurgen bei Babies Schädel-CT nach Stürzen vom Sofa fahren. Verantwortung? Bloß nicht.

    Bei uns hat man auch mal gedacht, einen RTW statt mit zwei RAs zu besetzen, wäre es notfalls auch mal machbar, einen RS zu nehmen. Ist ja auch machbar.
    Aber so gibt man Standards auf. So werden Bedingungen nicht besser.


    Also lieber massenhaft Fahrzeuge gar nicht besetzen und Hilfsfristen bei hunderten Einsätzen nicht halten? Das sind natürlich auch tolle Bedingungen. Und 2 RS auf einem RTW finde ich ne ganz andere Hausnummer als einen RS als NEF-Fahrer. Bescheiden ist natürlich beides und die offizielle Bankrotterklärung.


    Der Anfang vom Ende....
    Hierzu sollte man auch wissen das im Hochschwarzwald der Orgl Dienst primär an das NEF geknüpft ist. Der NEF Fahrer hat die Orgl Aufgabe so lange inne bis das ELW anrückt was mitunter schon mal n bissle dauern kann ...erst dann kommt der eigentliche Orgl und übernimmt oder , sofern auf dem NEF ein Kollege die Orgl Ausbildung hat, wird der nachrückende Orgl Kollege einfach aufs NEF gesetzt und wäre slmit wieder eine Einheit.
    Es wird einfach immer lächerlicher was hier versucht wird ...


    Das ist doch ein schwaches Argument. Wir haben eigentlich gar keine qualifizierten OrgL unter den NEF-Fahrern, dann wartet man eben 25 Minuten auf den Funktionsträger. Komplett Bayern fährt mit RS auf dem NEF und Teile Hessens ebenfalls. MANV-Lagen sind die absolute Ausnahme und sicherlich ist die Auswirkung von RS statt RA dort geringer, als wenn regelhaft RTW nicht rollen können, weil es keinen RA gibt.


    Lächerlich ist es natürlich trotzdem, dass man zu solchen Maßnahmen greifen muss. Und vor allem wie man es tut.


    In Brandenburg war es Jahrelang erlaubt, dass RettSan das NEF fahren. Notärzte haben sich dagegen "gewehrt", und so kehrten alle Landkreise von dieser Praxis ab, ehe die Verordnung dahingehend geändert wurde.


    Es scheint also schon einen Unterschied zu machen, in der Praxis.


    Ich glaube, das bezweifelt auch niemand. RS ist wahrlich keine dolle Qualifikation. Aber für die Kernaufgaben im NEF-Geschäft doch durchaus machbar. Für mich weniger schlimm als NAW in der Fläche oder NEF-Alleinfahrer, oder?

    Und ein GuK ist für Notfälle (solls ja geben) geeignet? Der muss doch auch mindestens noch ein wenig geschult werden bis das halbwegs was wird.
    Und weils so schön funktioniert, lassen wir es gleich so und machen wie vor 20 Jahren weiter?
    Die Realität ist nun mal-verpennt-nun müssen die damit leben, wie in jedem anderen BL auch.


    Werden Gesetze oder Vorschriften in der freien Wirtschaft / Handwerksbetriebe geändert, müssen die sich auch einen Kopf machen-und das rechtzeitig. Da gibts auch kein zurück was von "oben "unterstützt wird.
    Grüße Dani


    Natürlich müssen GuK geschult werden. Aber der Umfang dürfte bei Fachkrankenpflegern I/A oder Notaufnahmepflegekräften überschaubar sein und sich im Rahmen von Wochen bewegen. So könnte man zeitnah für Entlastung sorgen und eine gute Versorgung aufrecht erhalten. Und lieber Krankenpflegekräfte als RS.


    Wir sind aber nicht in der freien Wirtschaft, sondern in der öffentlichen Daseinsvorsorge. Und hier treffen Regelungen von oben (RA-Ausbildung auslaufen lassen, ohne dass nahtlos ein 1. NFS-Jahrgang fertig wird) auf hausgemachtes Versagen des DRK, das dann gepaart mit Veränderungen der Rahmenbedingungen (massive nahezu jährliche Erhöhung der Vorhaltung).
    Garniert mit der Schweiz, die ihr eigenes Ausbildungsversagen mit ausländischen Fachkräften abfedert.


    In der freien Wirtschaft würde ein Unternehmen pleite gehen, das geht als Rettungsdienst aber nicht. Irgendwer muss kommen, und da wird man in den nächsten Jahren improvisieren müssen. Die Fehler lassen sich jetzt nicht mehr auffangen.
    Natürlich muss für die Zukunft ein Umdenken her, und eine solche Ausnahmegenehmigung sollte an strenge Vorgaben bezüglich Aus- und Weiterbildung von NotSan gebunden werden.



    Ich bin absolut dagegen, hier Regeln aufzuweichen, Fristen auszusetzen und alten Murks durch neuen Murks zu ersetzen.
    Der Arbeitsmarkt ist ein Markt und unterliegt deshalb auch den Gesetzen eines Marktes.
    Das Wichtigste Marktgesetzt besagt, dass Angebot und Nachfrage ihren gleichgewichteten Austausch über den Marktpreis finden.
    Zu wenig Personal? Mehr Geld bieten - - > Genügend Personal.
    Ich habe gerade nur ganz kurz darüber nachgedacht und mir sind 5! Kollegen eingefallen, die nur wegen dem Geld schweren Herzens die Rettung verlassen haben. Die könnte man sicher zurück gewinnen... Und noch einige mehr.


    Ah ganz toller Vorschlag, einfach andere Regionen leerziehen und das Problem verlagern. Das ist natürlich durchdacht! Ich bin mir nicht ganz sicher, meine aber, dass man dort nach DRK-RTV zahlt. Damit ist man als Notsan definitiv nicht unterbezahlt und viel mehr Luft nach oben ist da auf absehbare Zeit nicht.
    Und die Kollegen werden nach Umschulung sicherlich wieder freudeschreiend in die NotSan-Weiterbildung gehen und nebenbei 46h auf dem Bock knechten. Das glaubst du doch selbst nicht?
    Die Personalreserven im Rettungsdienst sind ungefähr 0, gerade in Anbetracht der immensen Vorhalteerhöhungen.
    Realistisch betrachtet lässt sich so nur Flickenschusterei betreiben, im Großen und Ganzen muss einfach mehr Personal ausgebildet werden, und das dauert nunmal mindestens 3 Jahre. Vermutlich eher 5-6, bis sich wieder ein stabiles Gleichgewicht eingependelt hat.
    Und so lange müssen eben Lösungen her. Glücklich ist sicher niemand mit der Situation.