Beiträge von Valandil

    Was für ein Gebot denn? Und wieso wurden VW, Mercedes oder BMW noch nicht längst von den billigeren Produkten aus Fernost verdrängt, wenn es derartige Gesetzmäßigkeiten gäbe?


    Das Kostensenkungs- und Wirtschaftlichkeitsgebot. Diese üble Tendenz ist im Gesundheitswesen seit Jahren unangenehm spürbar. Wenn nicht bei euch, dann seid froh. Oder was glaubst du, warum immer nur eine "ausreichende" Gesundheitsversorgung propagiert wird? Wenn du glaubst, dass unser Krankheitssystem mit einem Mercedes vergleichbar wäre, dann darfst du selbst das Phrasenschwin füttern, ja?
    Mercedes u.ä. lebt u.a. vom Ruf des Exklusiven und hoher Produktqualität, die tatsächlich aber auch erst in den sauteuren Oberklasseprodukten wirklich zu finden ist. Die Käufer von Mercedes & Co. sind eben im durchschnitt solventer und bereit, dafür den entsprechenden Preis zu zahlen...

    Die Gretchenfrage ist doch, wer tatsächlich die Schuld trägt. Die Kostenträger, die dem Gebot der Marktwirtschaft zufolge immer den billigsten Jakob beauftragen, oder die Leistungserbringer (Sprich HiOrgs), die, um immer mehr Marktanteile (!) zu ergattern, sich gegenseitig immer weiter unterbieten, und so solche Absurditäten erst möglich werden...

    Dito zu RaWi.
    Das Problem darin besteht, dass die Anordnung von Mehrarbeit den Unwillen der Mitarbeiter schürt, und die Situation insgesamt nicht entspannt.
    Soll heißen, Krankenscheine ziehen Krankenscheine nach sich, was wieder Mehrarbeit und neue Krankenscheine und neuen Unmut nach sich zieht...

    Es gibt doch genügend Hartz-IVer mit Hauptschulabschluß. Da läßt sich doch bestimmt von der ARGE ein lecker und billig Lehrgang bekommen. Fachkräftemangel im Rettungsdienst sehe ich noch nicht. Nicht, solange die Neuordnung der Berufsausbildung greifbar wird... :evil:

    Ach ja, hätte ich ja fast vergessen! In unserer ZNA stand neulich einer der beiden "Täter". Natürlich haben wir über den Einsatz gesprochen. Er war schon sehr erstaunt, dass die Geschichte hier quasi weltweite Beachtung gefunden hat.
    Zu der Frage, ob die Bahn quasi mit "Sonderrechten" gefahren ist, hat er gesagt, dass aus betriebstechnischen Gründen in jedem Bahnhof ein kurzer Halt bis zur Signalfreigabe notwendig war. Die Türen bleiben jedoch geschlossen, so dass niemand zusteigen konnte.
    Er empfand den Einsatz auch als sehr "strange", aber einsatztaktisch sinnvoll abgearbeitet...

    Grundsätzlich mag das so nicht regelhaft und zulässig sein. In bestimmten Ausnahmefällen ist der Leichentransport mit dem RTW aber sicher notwendig und aus dieser Notwendigkeit heraus statthaft.


    Beispielsweise würde ich es - soweit es in meiner Macht steht - nie zulassen, dass ein im Fahrzeug verstorbener Mensch auf der Straße ausgeladen wird, nur um irgendwelchen Vorschriften genüge zu tun.

    Wie gesagt - ich hab die Zahlen nicht mehr im Kopf. Aber sobald ich den Gasmann treffe, der die FoBi gehalten hat, werde ich ihn nochmal fragen.
    Und ja, du hättest Recht, deine Zunft stünde schon recht gelackmeiert da. Wobei ihr zugute gehalten werde sollte, dass eine Intubation im nassen Acker sich doch deutlich von der kontrollierten Situation im OP unterscheidet.
    Dies, und der sicher deutlich höhere Übungsstand der Anästhesisten(!) unter sicheren Bedingungen wäre auch eine schlüssige Erklärung für die (zu) hohe Mißerfolgsquote der Paramedics - und ein gutes Argument für die flächendeckende Einführung der Kapnometrie als Goldstandard für die Lagekontrolle. Oder halt für ein Notarztsystem, bestenfalls einschließlich Kapnometrie... :D


    Woher beziehst du deine Info, dass 70% der in Deutschland tätigen Notärzte aus der Gasmann-Zunft stammen? Das erscheint mir doch etwas hoch. Selbst für NRW...

    Ich würde jetzt mal nicht ganz so schnell mit dem dicken Finger auf das Paramedic-Land zeigen. Erst vorgestern haben wir während der ALS-FoBi über den Umstand diskutiert, dass genau das auch in D-Land passiert. Leider habe ich jetzt keine Zahlen (der zitierten Studie) mehr dazu im Kopf, meine aber mich erinnern zu können, dass sie ähnlich waren. Bei Interesse hake ich da aber gerne noch mal nach...

    ich weiß ja nicht, wie es bei euch auf dem ländle ist, aber die meckelbörger und westfalensturköppe, die ich in der landrettung kennen lernen durfte, waren bedeutend härter im nehmen, als jedes stadtkind.
    natürlich gab es da auch eine ~18jährige mit schweren unterbauchkoliken, aber die war z.n. 40 wochen nach schützenfest und eine dreiviertelstunde später plötzlich und unerwartet mutter :D

    Ceejay: mit der stangensporty wirst du weder bei den bandidos noch bei den angels ankommen dürfen. nichtmal als selbstfahrende braut... :D


    @detective: genau darum geht es ja. ich denke, gerade dir erzähle ich kaum etwas neues, wenn ich dir sage, dass es insbesondere den onepercentern nur vordergründig um "das bikerleben" an sich geht. da stecken durchaus noch ganz handfeste wirtschaftliche interessen hinter, die durch deren gebietsansprüche deutlich werden. und natürlich möchte man gerne expandieren...

    sanitööter: Was definierst du als ländlichen Trott und was erwartest du dir spannendes von der Großstadt?
    Ich würde dir fast raten, bleib auf deinem platten Land! Wenn du daort nicht auf einer absoluten Dornröschenwache Dienst schiebst, wo ihr einmal in der Woche wach geküsst werdet, hast du dort die Chance, trotz geringerer Einsatzdichte die anspruchsvolleren Einsätze zu bekommen.
    Bedenke: Landbevölkerung ist in der Regel härter im nehmen und vertraut sehr lange auf die Fähigkeiten des Landarztes. Die Chance der ach so beliebten maximalchirurgischen Einsätze steigt proportional mit der Anzahl der Landstraßenkilometer.
    Großstadtweicheier rufen für Zahnschmerzen und diverse Befindlichkeitsstörungen gerne mal die 112 - und werden natürlich prompt bedient. Ganz besonders schnell wird die die Großstadt nachts und am Wochenende ankotzen, wo du es mit Klientel zu tun bekommst, welches es in der Form auf dem platten Land einfach nicht oder nur äußerst selten gibt.