Beiträge von sebihu

    Letztendlich entscheidet trotzdem der Fahrer ob und wann er mit Sonder- und Wegerechte nutzt. Egal was NotSan und NA sagen.


    Habe ich tatsächlich schon Mal anwenden müssen - Blitzeis ist Blitzeis und dann mit Sondern fahren ist ggf. nicht zielführend.

    Wie die rechtliche Situation in DE hierzu aussieht, kann ich nicht sagen. Allerdings hatte ich hier in CH schon interessante Gespräche zu diesem Thema u.a. mit Verkehrsrechtlern. Der Konsens hier war: Hinfahrt (und wie) zum Einsatzort ist eine Anweisung der Leitstelle, diese Anordnung muss zwingend immer befolgt werden. Ob ich aber mit Sondersignal 30 oder 100 km/h fahre, ist mir überlassen, da ich die aktuelle Verkehrssituation, resp. die Begebenheiten live sehe.

    Wie vom Einsatzort zum Ziel gefahren wird, ist in jedem Fall die Entscheidung des am höchsten Qualifizierten, den Patienten betreuenden Mitarbeiters.

    Interessanter Artikel! Dass es aber an „personellen Gründen“ an einer Versorgung von Schussverletzungen hapern würde, widerspricht der Aussage mehrerer Kollegen eines grossen Schweizer Rettungsdienstes, die dort ein Fremdpraktikum absolviert haben. Vielmehr geht es um eine schnelle Evakuierung/Versorgung im Sinne des „care under fire“. Im Sinne des Selbstschutzes wird in diesen Situationen schnell transportiert.

    Danke für deinen Input, das selbe ging mir auch durch den Kopf, wollte es aber eigentlich zuerst nochmals von selbigen Kollegen bestätigen lassen, bevor ich das so schreibe. 😉

    Scheinbar hatte ich es aber noch richtig in Erinnerung.

    Das finde ich bei meinem AG so Toll: AMLS, ITLS, ERC-ALS und EPC werden in der Ausbildung geschult, Kosten für die Rezertifizierung werden dann fortlaufend übernommen.

    bei uns ist es ähnlich. Ein Teil der Buchstabenkurse werden während der Ausbildung in der Schule besucht, danach können sämtliche Buchstabenkurse (ACLS, AMLS, PHTLS, PALS, EPC, TECC, GEMS, etc.) entweder als Provider oder Refresher absolviert werden. Ausserdem stehen Pharmakologie-, Toxikologie- oder EKG-, sowie Führungs- und Grossereignis-Lehrgänge und Fahrsicherheitstrainings zur freien Auswahl, wobei sämtliche Kurse/Fortbildungen komplett vom Arbeitgeber übernommen werden und der Mitarbeiter sich frei seine Kurse auswählen kann.

    Infusionen (Plastikflaschen) leerlaufen lassen und als Üb-Infusion nutzen. Als Ersatz für Umverpackung ZIP-Beutel nutzen. Generell nach Möglichkeit abgelaufenes Material nutzen.


    Grundsätzlich finde ich einen nachhaltigen Ansatz gut, man sollte allerdings den „Train-As-You-Fight“-Gedanken nicht außer Acht lassen, gerade bei alternativen Umverpackungen.


    Ganz praktisch in meiner Organisation: Abgelaufenes Material wird der Ausbildungsabteilung zugeführt, exklusive Pharmaka.

    bei uns identisch, allerdings inkl. sämtlicher Pharmaka (exkl. Morphin und Fentanyl).

    _BC_ ich bekomme mein nicht schlechtes Gehalt im Rettungsdienst immer pünktlich.


    Und die Erfahrung zeigt, dass gerade die „Sozialschwachen“ und chronisch Erkrankten (über die sog. IV) deswegen beraten werden und entsprechend über die Versicherungen doch abgedeckt werden.

    genau so ist es.


    Deswegen ist, zumindest mir bekannt, noch nie jemand um eine adäquate und anderen Personen gleichgestellte Behandlung gekommen.


    Auch bezüglich Lohndumping kann ich dir aus eigener Erfahrung nicht zustimmen. Mir ist in der Schweiz kein Rettungssanitäter bekannt, welcher bei einer Vollzeitanstellung Ende Monat nicht mindestens einen mittleren bis hohen vierstelligen Betrag nach Hause bringt. Dass man sich an dieses System zuerst gewöhnen muss, ist mir klar.


    Ich bin nach wie vor von „unserem“ System überzeugt und glaube, dass dieses uns die Entlastung gegenüber unseren Nachbarn bringt. Dafür ist aber viel Wille, vor allem auch politischer Natur nötig.

    Konzepte wie der GemeindeNotSan, 116117 Anrufe mit NotSan beschicken (beides NDS), Social-Ambulance nach Dänischem Vorbild (Projekt in Berlin) zeigen ja auf, das bereits jetzt Rettungsdienst-Strukturen versuchen Lücken zu füllen. Eben weil am Ende der Rettungsdienst zu all den Fällen kommen wird, zu denen andere nicht kommen (können). Und schon jetzt versucht man die RTWs zu entlasten mit B-RTW, N-KTW oder NTW und ähnlichen Konzepten.


    Ich fand es ja auch cool wenn 50% meiner Einsätze auf RTW oder NEF NACA V und mehr wären. Das werden wir mit dem System aktuell aber nicht erleben. Also am Ende bleibt es wohl bei agree to disagree. In 5-10 Jahren kram ich den Thread nochmal hervor, und dann schauen wir mal, was passiert ist. :)

    Vielleicht bin ich als Aussenstehender des deutschen RD (kenne nur den schweizer RD wirklich gut) blauäugig oder falsch informiert.


    Sollte ich falsch liegen, bitte ich um Korrektur:

    Ist es nicht so, dass in DE der Einsatz des RD direkt mit der Krankenkasse verrechnet und komplett bezahlt wird? Ausserdem wird die Vorhalteleistung durch die KK finanziert, stimmt das?


    Sollte es wie oben beschrieben sein, sehe ich genau in diesem „rundum-sorglos-Paket“ aber einen grossen Schwachpunkt im System. Wenn ich persönlich nichts (direkt) für den Einsatz bezahlen muss, ist die (Hemm-)Schwelle den RD aufzubieten sicherlich relativ klein und die Einsatzzahlen, speziell bei Einsätzen, die eigentlich nichts für den RD sind, werden sicherlich nicht zurückgehen, egal wie viele Fahrzeuge man in Dienst stellt.

    Wieso auch? Ein Taxi ins Krankenhaus muss ich selber bezahlen, den RD nicht…


    Auch wir haben immer mal wieder Einsätze, die eigentlich nichts für den RD sind, diese halten sich allerdings zumindest in meiner Region in Grenzen.

    Ein Grund dafür ist sicherlich, dass die Vorhalteleistung nicht durch die Krankenkassen bezahlt wird, sondern der RD sich selber über die Einsätze finanzieren muss (ggf. mit einer Defizitgarantie der Gemeinde/des Kantons).

    Die Rechnung für den Einsatz geht immer direkt an den Patienten, welcher den Einsatz bezahlen muss, bevor er von der Krankenkasse eine Rückvergütung bekommt. In der Regel beläuft sich die Rückvergütung auf einen relativ niedrigen, pro Jahr begrenzten Anteil, sofern man keine entsprechende Zusatzversicherung hat.

    Als Beispiel: ein Primäreinsatz kostet bei uns in der Region pauschal CHF 1‘050, zzgl. CHF 7 pro gefahrenen KM. Nachts und am WE kommt noch ein Zuschlag von 25% dazu.


    Die Hemmschwelle, den RD für leichte Erkrankungen/Verletzungen aufzubieten, ist somit relativ hoch und wir sind mit verhältnismässig wenigen RTW’s für wirkliche Notfälle verfügbar.


    Mir stellt sich nun die Frage, ob eine Systemanpassung oder eine Änderung der Finanzierung u.U. zu einer deutlichen Entlastung des RD führen könnte, wo dann auch eine allfällige Akademisierung des NFS eher Platz hätte, da dann auch die Wahrscheinlichkeit von mehr Einsätzen mit NACA 5+, wie von dir gewünscht, steigen würde und sich somit Forschungsfelder z.B. für die (Mit-)Erarbeitung von RD-spezifischen Leitlinien und SOP‘s auftun.

    ...und entspricht ja auch genau den Vorgaben des BAG. Wir fahren damit bisher auch sehr gut. Zwei (vermutlich) externe Ansteckungen im RD. Innerhalb des Teams bisher soweit nachvollziehbar keine Infektionen. Dafür aber auch konsequente Nutzung der Massnahmen (v.a. MNS durchgehend).

    Gefühlt ist FFP3 in der Schweiz allgemein eh nicht soooo verbreitet (oder ist das regional unterschiedlich!?).

    genau.


    Ich hab bisher noch kein FFP3 entdecken können

    FFP2? Kein FFP3?

    ist bei uns bereits seit mehreren Monaten noch krasser, obwohl mehr als genug Schutzmaterial vorhanden ist und auch nie knapp war.

    Gemäss unseren Spitalhygienikern und Virologen sind MNS ausreichend, weitere Schutzmassnahmen nur bei besonderen Situationen (Kontakt mit Blut oder Sekret (Schutzanzug/-Kittel) oder aerosolgenerierende Tätigkeiten (FFP2)).

    Natürlich darf man sich freiwillig besser schützen, dies wird aber nicht vorgegeben.


    Dies wird in sämtlichen Abteilungen und Disziplinen so gehandhabt (inkl. Corona-IPS) und Erkrankungen des Personals sind extrem selten (wir hatten im RD einen einzigen Fall und da war die Ansteckung während des Urlaubs des MA).

    Die Vitalparameter bekomme ich auf das Protokoll übertragen, kein Problem. Nur leider ist das SAGA nicht mit dem Protokoll zu verknüpfen. Aber anscheinend ist man daran, eine Lösung zu finden.

    rein theoretisch sollte das ja keine wahnsinnig grosse Sache sein. Grundsätzlich können diese Werte per Bluetooth oder WLAN übertragen werden. Hierzu müsste man nur eine entsprechende Berechtigung im sendenden und im empfangenden Gerät hinterlegen.

    Die grosse Frage ist halt, ob die Geräte, resp. die Programmierung ursprünglich dafür gedacht war...

    Der Gedanke, dass die von der Leitstelle erhobenen Erkenntnisse bereits automatisch ins Protokoll übertragen werden finde ich spannend. Leider können wir bis jetzt noch nicht die Einsatzdaten vom Fahrzeug-PAD ins elektronische Protokoll übertragen.

    Ich fände es gut, wenn sich zumindest Einsatzadresse, Transportziel und Zeiten synchronisieren liessen.
    Immerhin erhalten wir alle gestellten AMPDS-Fragen auf das PAD übertragen, mit ständiger Aktualisierung.

    funktioniert mit Rescuetrack und AmbulancePad relativ problemlos. Das AmbulancePad bekommt sämtliche Infos inkl. Adresse und sämtliche Zeiten automatisch vom Rescuetrack. Ausserdem übernimmt das Gerät sämtliche Vitalparameter direkt vom Monitor. Der Schreibaufwand hält sich so ziemlich in Grenzen.


    Edit: AmbulancePad ist in der Schweiz schon ziemlich verbreitet. Spontan fallen mir SRZ, Rega, Winterthur, STGAG, Rettung St. Gallen, usw. ein.

    Zeit bis Status 3 wird überwacht und der genaue Fahrzeugstandort bei neuen Einsätzen abgefragt.

    Unsere Fahrzeuge sind rund um die Uhr in jedem Status in Echtzeit sichtbar, die Überwachung erfolgt direkt bis Status 3 durch die Zentrale, damit je nachdem nachgehakt/nachalarmiert werden kann.

    Sämtliche anderen Stati werden später in der Einsatzerfassung überprüft, resp. ausgewertet und müssen tlw. begründet werden (Bspw. sehr lange Zeit von Status 4 zu 7).


    Ich persönlich sehe hierin absolut kein Problem, einerseits habe ich nichts zu verbergen, andererseits kann ich mich mit dem RTW grundsätzlich frei im angestammten Einsatzgebiet bewegen und so auch mal auf Nahrungssuche usw. gehen. Da die Disponenten mich so jederzeit sehen, kann die Alarmierung direkt und ohne Nachfrage erfolgen und es geht keine Zeit verloren.

    Habt ihr Vollarbeitszeit oder könnt Ihr euch hinlegen?

    Tagsüber sind bei uns 60 Sekunden locker machbar.

    Nachts, aus dem Tiefschlaf, brauch ich solange um zu wissen wo ich bin und aufzustehen ohne umzufallen. Und dann hab ich mich noch nicht erleichtert.

    Wir arbeiten in 24h-Diensten (die Diskussionen pro/contra lassen wir jetzt mal weg ;)) in Vollarbeitszeit. Wir können und dürfen uns jederzeit hinlegen, vorausgesetzt die täglichen Aufgaben, welche i.d.R. ca. 1h beanspruchen, sind erledigt.


    Die 90 sek schaffe ich (noch ;)) inkl. anziehen. Klar, erleichtern ist da nicht, allerdings kann ich ja nach dem Einsatz im KH, normalerweise kann man es ja solange locker halten.

    Sicherlich sehr anhängig von der eingesetzten Technik, meine / unsere Erfahrung ist die gleiche.


    Funken kannst du in aller Regel mit Maske komplett abhaken was im moment draussen das größere problem ist.

    Meine Erfahrung ist hier völlig anders. Weder mit Telefon noch mit Funk konnte ich bisher Einschränkungen feststellen.

    Ich war bisher immer gut zu verstehen (hat nie mehr Rückfragen gegeben als „früher“ ohne Maske) und auch mein „Gegenüber“ konnte ich immer gut bis sehr gut verstehen.

    Die Zeiten klingen spannend.

    Aber eine ketzerische Frage:

    Wären eine telemedizinische Befundung und Therapiebeginn mit anschliessender Verlegung (u.U. dann auch Bodengebunden, die "absolute Akutphase" ist vorbei, resp. eine Therapie eingeleitet) nicht noch schneller und der Benefit für den Patienten nochmals um einiges grösser?

    Von den Kosten für die Flüge mal ganz zu schweigen...

    Was mich an dieser Stelle ernsthaft interessieren würde: welche Möglichkeiten bieten denn die Berufsverbände in der Schweiz und Österreich zur Diskussion mit ihren Mitgliedern?

    Hier in der Schweiz habe ich es bisher so erlebt, dass Mitteilungen im Heft „star of life“, sowie auf der Homepage publiziert werden.

    Ausserdem ist der Verband in diverse Sektionen gegliedert, deren Vorstand in erster Linie Ansprechpartner für die Mitglieder ist.

    Für Abstimmungen usw. gibt es die jährlichen Hauptversammlungen der Sektionen.

    Da die Szene aber bei uns in der Schweiz recht überschaubar ist, kennt man die Vorstandsmitglieder oft gut und persönlich. Von daher sind auch Gespräche/Kritik/Anregungen zwischen „Tür & Angel“ fast jederzeit möglich.

    Ausserdem gibt es in unserer Sektion jährlich einen gemeinsamen Ausflug. Wie es da in den anderen Sektionen aussieht, weiss ich allerdings nicht.


    Ansonsten findet man aber auch noch Infos unter http://www.vrs-asa.ch