Medizinisch Notwendiges unbezahlbar
Die Ärztekammer warnt vor einem bevorstehenden Kollaps des Gesundheitssystems. Union und SPD müssten eingestehen, selbst das medizinisch Notwendige sei bald nicht mehr finanzierbar. Darauf wies der Hauptgeschäftsführer der Ärztekammer, Christoph Fuchs, hin. Die politisch Verantwortlichen müssten sich dieser Wahrheit stellen und dürften keine Illusion nähren.
"Wie immer die nächste Gesundheitsreform aussieht und welche Wirtschaftlichkeitsreserven auch immer eine große Koalition mobilisieren kann - es wird mittel- und langfristig nicht ausreichen, um das Gesundheitswesen zu finanzieren", sagte Fuchs der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
"Selbst notwendige Medizin wird unter den derzeitigen Bedingungen nicht dauerhaft gewährleistet werden können", sagte Fuchs weiter. Deshalb müsse jetzt erörtert werden, "ob wir uns Wartelisten leisten wollen, ob wir die Eigenbeteiligung erhöhen, private Vorsorge stärken und Leistungen ausgrenzen wollen". Es liege an der Politik, diese Entscheidungen am Ende eines "von ihr angestoßenen offenen Dialogs" zu fällen, sagte Fuchs.