Wem untersteht man im Klinik-Praktikum?

  • Hi!


    Mit dieser Fragestellung befasste sich ein Arbeitsauftrag, den wir vor unserem Klinik-Prakti ausgearbeitet haben.


    Achso: mit "lernen" ist i.F. gemeint: auch verbessern, üben, etc!!!


    Die Frage ist: Zu welchem Teil des "Personals" (Sag nem Doc mal, er sei "Personal"... 8o ) rechnet sich der RettAss-Praktikant?


    Unser Ergebnis war, dass er im Anästhesie-Bereich eher zu den Ärzten zählt, da er in diesem Bereich besonders die ärtzlichen Maßnahmen erlernen soll wie: i.v.-Punktion, Medikamentenapplikation, Masken-Beutel-Beatmung, evtl Intubation.


    Damit niemand meckert: Der RettAss ist selbstverfreilich KEIN Arzt!!!


    Ich hab festgestellt, dass sich das Anästhesie-Prakti auch gut eignet, um Medikamentenvorbereitung und steriles Arbeiten zu lernen.


    Im ITS-Praktikum gehört nach unsrem Ergebnis der RettAss-Prakti zum pflegerischen Personal, da er dort vor allem Beobachtung von Pat-Zuständen über längere Zeiträume und die adäquate Lagerung und betten zu lernen.


    Jetzt ist mein persönliches Problem, dass ich nicht direkt weiß, wer mir gegenüber weisungsbefugt ist! Ich hab das gefühl, dass sich massive Probleme entwickeln könnten. Dazu muss ich sagen, dass ich eher ein kooperativer Mensch bin, der dann zähneknirschend macht was man verlangt, und sich nachher beschwert bei Kollegen-Praktis.


    Speziell geht es mir auf den Wecker, wenn OP-Schwestern / OTAs
    mich während ner Narkose-Einleitung mich schicken, um irgendwas / irgendjemand zu holen der "dies und das" machen soll.
    Oder wenn ich für Botengänge auf andre Stationen herangezogen werd, obwohl ich grade z.B. beim Auffüllen der Schränke (andres Thema...) bin, folglich sehr beschäftigt bin!


    Ich wäre über eine konsturktive Diskussion über dieses Thema hoch erfreut, falls den gesamten Text überhaupt jemand gelesen hat...



    :D

  • Nun ja...


    rein formal haben Dich ja nicht die Ärzte, sondern die Pfleger (Pflegedienstleitung bzw. eine untergebene Abteilung) zum Praktikum zugelassen, sind also damit Deine Ansprechpartner. Natürlich sind die zu erlernenden Maßnahmen "ärztlicher Natur" im OP-Praktikum, trotzdem wird Dir jeder Pfleger weisungsbefugt sein.


    Um das zu umgehen, müsste man sein Praktikum beim Chefarzt der Anästhesie beantragen, dort landet die Praktikumsbewerbung aber i.d.R. nicht...


    Gruß, Nils

  • @ John Gage



    Die Dinge, die Du aufzählst, gehören durchaus in den Fähig- und Tätigkeitsbereich des Anästhesiepfleger.
    An der Uniklinik Münster ist es sogar so, daß die Anästhesisten die Medikamente zur Narkoseeinleitung geben, während der Anästhesiepfleger die Masken-Präoxygenierung übernimmt.
    Bei mir dürfen die Anästhesiepfleger auch intubieren und gelegentlich auch mal eine Spinalanästhesie durchführen.
    Da in diesem Tätigkeitsfeld die Aufgaben also etwas verschwimmen, kann man an diesen sicherlich nicht festmachen, wozu Du gehörst.
    Und da Du primär die Assistenz bei medizinischen Maßnahmen lernen sollst, würde ich Dich bitten, Dich doch eher in die Reihe des Anästhesieassistenzpersonales einzuordnen. :)



    Organisatorisch ist die Sache dagegen sicherlich noch eindeutiger:


    Dein Praktikum wird über die Pflegedienstleitung organisiert und nicht nach einer Bewerbung an den Chefarzt der Anästhesieabteilung von diesem. :D



    Fazit: sowohl vom Organisatorischen, der Verantwortung und der durchzuführenden Maßnahmen eher kein Arzt! ;)



    Gruß,


    Ani

  • wärend des Klinikpraktikums unterstehst du der Pflegedienstleitung.
    Mir wurde wärend meines Praktikums (7Wochen OP) ein und dergleich Pfleger zur Seite gestellt.
    War echt super habe dort viel gelernt und ebensoviel Spaß gehabt.
    Intubation wurde durch einen Oberarzt unterwiesen.
    War in meinem Fall sogar der ÄLRD.

  • Okay, danke für die AWs, wahren sind sehr hilfreich;


    @ Ani: schon klar, Asisstens etc... keine Frage.


    @all
    Mir geht vor allem darum, dass mir irgendwelche OP-Schwestern sagen ich soll z.B. fürs Desinfizieren das Bein des Pat. hochhalten (weil sie doch alle soooo klein und sooo schwach sind ;( ) und für alle z.B. Botengänge machen soll.


    Ok, das mit dem Bein-halten is gar kein Ding WENN es nich ansonsten eine derart perverse Trennung Anästhesiepfleger - OP-Schwestern geben würd. Das is richtig krass: WEHE, du kommst dem Tisch der OP-Schwestern zu nahe... :( aber für die den Hivie machen!


    Tja, und das mit den Botengängen is auch wieder so ne Sache, wo mir fast kochendes Blut aus den Ohren schiesst, wenn ich dran denke!
    Ich bin da, wie Ani und Nils schon richtig bemerkten, um Asisstenz bei ärztl. Maßnahmen zu erlernen - ansonsten hätt ich mein PRakti nich im Krhs gemacht sondern bei DPD oder bei UPS!
    :P


    Is klar, was ich sagen will?


    EDIT: Name von "Niels" zu "Nils" geändert

    Einmal editiert, zuletzt von JohnGage ()

  • @ Klaus:


    Exakt so werde ich das machen! Schön die Haxen stillhalten, und gut.


    @ Mausebaby:
    Weisst doch, dass ich auf dich hör ;)

  • Zitat

    WEHE, du kommst dem Tisch der OP-Schwestern zu nahe...


    Naja... Da haben die Schwestern m.E nach nicht ganz unrecht... Wenn jemand den OP nicht gewohnt ist, kann es leicht mal sein, daß man dem Sterilgut zu nahe kommt, bzw. etwas unsteril macht. Dies hat unter Umständen gravierende Folgen für den Patienten (infektionen), bzw. Operationsablauf (nicht alle Instrumente stehen zweimal zur Verfügung)... Und man kommt als Anästhesiepraktikant sicherlich gut an, wenn man den OP Ablauf mal so locker um 2 Stunden verzögert (bis das erforderliche Instrument wieder sterilisiert ist)... Und das muß man als Praktikant im OP eben so akzeptieren...


    Grüße 007

  • Ich meinte den -logischweise unsterilen - Tisch im Aufenthaltsraum! Das is der Skandal, wie ich finde.


    Das ich am Sterilgut nix zu suchen hab, ist klar =)

  • Hallo Ballo :D ..


    Also ich befindem ich auch gerade in meinem Klinik Prakt und bei mir läuft das so ab im OP..


    Ich untersteh der Anästhesie und nicht dem OP.. Ich höre auf die Anästhesie Schwester sowie auf die Nokose Ärtschte :)..
    Wenn mir mal eine OP-schwester sagt das ich mal ein Bein halten soll zum desinfizieren und der Zivi grad keine Zeit hat dann mach ich das auch manchmal( so wie ich lustig bin quasi, ich tu sonst einfach ob ich was anderes zu tun habe... Boten gänge mache ich fast nie ausser das ich immer morgens die Brödels für alle hole.. OP/Anästhesie is eigentlich voll entspannent.. hab in meinen 5 wochen super viel gelernt( I.V punktion, Med´s vorbeireiten und Nakose einleitung, Intubation anreichen und auch mal selber Intubiert, und die lieben lieben Ärtze hab ich so mit Fragen zugetextet.. Das fanden die janz janz dolle gut :D..
    ITS war ziemlich langweilich mit dem ganzen gewasche und gebette u.s.w hätte lieber dafür bissel OP dienst geschoben.


    Lass dich nicht unterkriegen mein Freund :D..
    Meld dich einfach per mail wenn du noch ein paar fragen hast oder wenn wir mal was austauschen wollen und so..
    flitzus@web.de

  • simon


    Danke, Danke fürs Angebote!
    Habs ja bald hinter mir. So wie bei dir mitm Lern etc is es bei mir auch. i.V. -Punktion, Intubation anreichen / vorbereiten, und natürlich Meds vorbereiten.


    Werd auch ma sehn, dass das nich weiter einreisst; ich seh echt nicht ein, dass ich STÄNDIG für die den Hivie machen muss.


    Liegt aber auch größtenteils am Arbeitgeber: bei uns muss schon der Anästhesist flitzen, weils kein Geld für nen Anreicher für die OP-Schwester gibt, der ihr was holt (Nahtmaterial o.ä.) 8o

  • Sieh´s mal aus der Sicht des Personals.
    Die sind, wie Du in Deinem letzten Post schreibst, ja wohl selbst so eingespannt, dass schon die Docs sich ihren Kram selbst zusammenrichten müssen.
    Was liegt da näher, als einen unqualifizierten, entbehrlichen Praktikanten mal ins Labor zu schicken?


    Wie kommt denn das rüber, wenn Du Dich da "verweigerst"?
    Dann muss eine qualifizierte Kraft, die sicher einen festen Platz in irgendeinem Ablauf hat, diesen Gang übernehmen und fehlt dann...


    Natürlich kann es nicht sein, dass Deine gesamte Ausbildung darunter leidet, aber den Eindruck hatte ich nachdem, was Du geschieben hast, eigentlich nicht.
    Ich hab mehr das Gefühl, Du fühlst Dich persönlich angegriffen, weil Du diese "niedrigen" Tätigkeiten machen musst.
    (Es heisst übrigens HiWi, das steht für "Hilfswilliger")
    Wenn Dich die OP-Schwester bittet, das Bein des Pat zu halten brichst Du Dir bestimmt keinen Zacken aus der Krone.


    Ich hab auch eine Zeit lang -- aushilfsweise - in der Anästhesie gearbeitet und obwohl ich einen "eigenen" Saal hatte, also eine Fachkraft ersetzen musste, war ich erst mal nur der "Rettungsdienstler", der mal für zwei Monate aushilft.
    Ich bin auch ins Labor gewetzt, hab Beine (und noch ganz andere Körperteile...brrrr...) hochgehalten, assistiert, angereicht und rumgekaspert und nebenher noch meinen Job erledigt.
    Nach zwei Wochen war ich fester Bestandteil des Teams und durfte in der Mittagspause sogar am "chirurgischen" Tisch sitzen.


    Also sieh es einfach als Nettigkeit Deinerseits, wenn Du diese Zusatzaufgaben übernimmst und denk mal, wer Dir später mal den Notfallkoffer hinterhertragen wird, oder das Auto checkt, während der RA JohnGage "nur noch schnell" seinen Kaffee austrinkt.


    Bleib auf dem Teppich, Mann!!

  • @JohnGage: Erstma, in welchem Krankenhaus machste denn dein Praktikum (komm ja och aus Berlin) und zweitens was erwartest du denn da?


    Du bist grundsätzlich den Anästhesiepflegern und Schwestern unterstellt. Die Ärzte können dir aber auch Anweisungen geben bzw. sollten dir schon einiges beibringen.
    Vonna OP Putzfrau brauchste dir natürlich nix sagen lassen. Du kannst höchstens mal kurz freundlich sein wenn man dich fragt ob de da noch wat kurz wegschieben kannst oder so.


    Bei mir haben die Schwester und die Pfleger das Wort gehabt und ich hab das gemacht was sie gesagt haben. Ausserdem kamen dann noch die Ärzte dazu, die mir natürlich mehr oder weniger beigebracht haben.


    Manchmal hab ich aber auch den OP Schwestern oder den Chirurgen geholfen in dem ich einfach mal was steril angereicht habe, runtergefallendes Besteck aufgehoben und weggelegt habe oda mal n Kopf festgehalten für das Gestell für ne Hirn OP oder oder oder. Alles kein Ding, hauptsache die Leute waren freundlich zu mir und ich konnt arbeiten. Und es hat Spaß gemacht.
    Man soll ja bei dem OP Praktikum beide Seiten kennenlernen, die der Anästhesie und die des OP Personals und das konnt ich alles kennenlernen bei mir.


    Ich muss dazu sagen das das Neuköller Klinikum trotz seiner teils Chaotischen Zustände ein richtig geiles Krankenhaus is für Praktikanten...

  • Zitat

    Original von Klaus
    Mache es doch einfach. Zum einem gehts vorbei und zum anderen wirst Du dort auch bewertet....


    Dazu will ich auch kurz was sagen. Das trifft auf Praktikanten von Zivil durchaus zu. Aber in meinem Fall durfte die Pflegedienstleitung mich nicht bewerten. Sie hatte mir nur zu bescheinigen das ich das jeweilige Praktikum absolviert hatte. Warum?
    Weil Angestellte Beamte nicht beurteilen dürfen!


    @john
    Weisst du, ich hab auch diese "niederen" Arbeiten gemacht. So lange man nicht nur dazu herangezogen wird ist das okay. Dafür hat man dann i.d.R. ein gutes Verhältnis zum Personal und das ermöglicht einem wieder mehr medizinische Lehrvarianten.
    Du weisst was ich meine?

  • Naja... Bei uns waren sich auch manche Praktikanten zu "fein" mal ein Bein zum desinfizieren zu halten oder mal was ins Labor zu tragen... Begründung: "ich mach hier ein Praktikum und soll z.B. das Viggolegen lernen... Und nicht wie man die Blutprobe ins Labor trägt..." Als Konsequenz daraus hat die betreffende Person bis zum Ende des Praktikums nichts mehr machen dürfen...


    Leute, ihr seid Gäste im Krankenhaus die zum Hospitieren und Helfen kommen. Was erwartet ihr? Die gut ausgebildeten Schwestern und Pfleger machen die "Drecksarbeit" und die Herren / Damen Praktikanten suchen sich das heraus was ihnen gefällt??? Kein Praktikant kann erwarten nur die für ihn schönen Arbeiten zu verrichten sondern muß auch mal etwas machen was ihm nicht passt, eben diese "niederen" Aufgaben. Und wenn sich jemand integriert und seine Motivation zeigt mitzuhelfen, darf er auch was machen... Ich persönlich hab diese "Rosinenpicker"- Mentalität (dies ist allgemein gemeint und nicht auf den Themenstarter bezogen!!!) echt satt.


    Grüße, 007


    P.S. auch ich musste zig OPs irgendwelche Beine halten (und zwar studnenlang und nicht nur zum desinfizieren), bis ich mal ne ME machen durfte....

  • 007: Ich stimme dir voll zu. Es ist nur positiv für das Arbeitsklima, wenn man engagiert ist und auch "niedere" Arbeiten verrichtet.


    Zum Beispiel war es für mich kein Problem Nachmittags wenn nix los war, die Schränke zu putzen und alle Einleitungssäle aufzufüllen (manchmal bis zu 10 Stück). Da lernt man die Materialien kennen und wird danach in höchsten Tönen gelobt, wie fleißig man ist.
    Nich ohne Grund und da will ich mich nicht als Angeber abstempeln lassen, hab ich die fast beste Bewertung bekommen....

  • @Punki: Und ich bin mir sicher du durftest in deinem Praktikum viel machen, hast einiges gesehen und erlebt und dir wurde viel erklärt...


    Zitat

    Nich ohne Grund und da will ich mich nicht als Angeber abstempeln lassen, hab ich die fast beste Bewertung bekommen....


    Und Engagement stempelt niemanden zum Angeber ab!!!

  • Jup, hab sehr viel gesehen und sehr viel machen dürfen. War ja auch imma nett und freundlich und dann ging das schon.


    Ein Anästhesist sagte zu mir, dass er ein gutes Gefühl hat, was meinen weiteren Weg angeht...


    War auch mit das beste Praktikum bisher, wobei ich ja eingehe wenn ich ständig und jeden Tag immer am selben Ort bin ^^

  • Generell gebe ich euch recht, wenn es eben halbwegs ausgeglichen ist; dass man halt hilfsbereit ist und dementsprechend viel erklärt bekommt/machen darf - leider ist es aber oft so, dass dies dann ausgenutzt wird, indem solche Sachen passieren wie s. o.


    U. a. dass man halt als Bote eingesetzt wird bzw. als "kostenlose stumme Schwester".


    Den Aussagen meiner Vorredner stimme ich zu, kein Zweifel!