Nein, das ist nicht richtig...
Ärztliche Spitzenverbände erteilen einer generellen Delegation ärztlicher Tätigkeiten an nichtärztliche Mitarbeiter eine Absage
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Nur mal auf die Schnelle in die Satzung des Berufsverbandes Deutscher Internisten geschaut:
Zitat
§ 2 Zweck und Aufgaben1. Der Verband ist ein freiwilliger Zusammenschluss der Fachärzte für Innere Medizin/Internisten zur Wahrung, Förderung und Vertretung der berufspolitischen und sonstigen gemeinsamen Belange.
2. Zur Erreichung dieses Zweckes ist es insbesondere Aufgabe des Berufsverbandes, die berufliche Fort- und Weiterbildung der Fachärzte für Innere Medizin/lnternisten zu fördern und die Mitglieder in der Erfüllung ihrer ärztlichen Aufgaben zu beraten und zu unterstützen. Zur Erfüllung dieser Aufgaben ist der Vorstand ermächtigt, besondere ständige oder einmalige Einrichtungen zu schaffen.
3. Der Berufsverband arbeitet eng mit der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin zusammen.
Quelle: http://www.bdi.de/allgemeine-infos/der-bdi/satzung.htmlDie Satzung des Berufsverband Deutscher Anästhesisten sagt
Zitat§ 2 Zweck und Aufgaben
1. Der Berufsverband Deutscher Anästhesisten hat den Zweck, die weitere Entwicklung der Anästhesiologie im allgemeinen Interesse zu fördern, die beruflichen Belange der im Fachgebiet Tätigen zu wahren sowie die zuständigen Behörden und Stellen in allen einschlägigen Fragen zu beraten. Ziele des Verbandes sind insbesondere
a. die Berufsvertretung innerhalb der Ärzteschaft, Ärztekammern und Kassenärztlichen Vereinigungen;
b. die Orientierung seiner Mitglieder über berufsständische Fragen;
c. die Erweckung und Hebung des allgemeinen Interesses und Verständnisses für die Anästhesiologie in der Öffentlichkeit;
d. die Mitarbeit bei allen die Anästhesiologie betreffenden öffentlich-rechtlichen Fragen;
e. die Aufnahme der Verbindungen mit anderen Fachverbänden;
f. die Sicherung des Aufgabengebietes der Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie gegen Einengung und Schmälerung;
g. die berufliche Fortbildung im Einvernehmen mit der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI).
Quelle: http://www.bda.de/02_2_0satzung.htmDer Schwerpunkt des Berufsverbände dürfte eindeutig sein. Und auch wenn du dies anders darstellst: ich bleibe dabei, dass die Ziele eines Berufsverbands primär im eigenen, berufspolitischen Interesse liegen. Ich sage nicht, dass nicht auch eine Verbesserung für Patienten zu den Zielen gehört, aber sicher nicht vorrangig. Auch nicht bei den Ärzten.
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Ich könnte einen Abriss über die Historie von DGAI und BDA machen, aber das würde hier zu weit führen. Deshalb: Sieh' es, wie Du magst...
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Sieh' es, wie Du magst...
So ähnlich mache ich das - wie du auch :beer:
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Trotzdem bestehe ich auf das letzte Wort! :beer:
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Das dachte ich mir schon. Deshalb hatte ich ja auch noch einmal darauf geantwortet
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Ich möchte meine Aussage aber doch noch gerne etwas plakativ untermauern: wenn der Berufsverband der Internisten plötzlich mit Zahlen und Fakten nachweisen würde, dass ein Notfallpatient im Schnitt durch einen Internisten besser versorgt wird, als durch einen Anästhesisten und daraus die Forderung ableiten würde, nur noch Internisten als Notarzt einzusetzen - würde das dein Berufsverband akzeptieren, zum Wohle der Patienten? Oder würde er nicht eher versuchen, den Beweis des Gegenteils anzutreten und mit allen Mitteln die Position der Anästhesisten stärken?
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Einigen wir uns so: betrachtet man die Seites des Berufsverbandes, hast Du recht, betrachtet man eher die Fachgesellschaft, liegt der Schwerpunkt auf meiner Ansicht. Medizinische Berufsverbände verknüpfen in der Regel beides, was auch nicht selten zu Konflikten führt. Nicht nur wie bei uns gerade hier...
Das Beispiel ist etwas schwierig, weil gerade der BDA und die DGAI Konsensbeschlüsse mit anderen Fachrichtungen durchgeführt hat und auch Tätigkeiten abgibt: so wird z.B. die Versorgung eines Neugeborenen nach einer Sectio primär dem Gynäkologen überlassen.
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so wird z.B. die Versorgung eines Neugeborenen nach einer Sectio primär dem Gynäkologen überlassen.
ist dies grundsätzlich so, oder nur in Häusern, wo es keine Pädiater gibt ?
Resp. der Anästhesiedienst sichpersonell eingeschränkt primär um die Versorgung der Mutter kümmern muss ? -
Einigen wir uns so: betrachtet man die Seites des Berufsverbandes, hast Du recht, betrachtet man eher die Fachgesellschaft, liegt der Schwerpunkt auf meiner Ansicht. Medizinische Berufsverbände verknüpfen in der Regel beides, was auch nicht selten zu Konflikten führt. Nicht nur wie bei uns gerade hier...
Das Beispiel ist etwas schwierig, weil gerade der BDA und die DGAI Konsensbeschlüsse mit anderen Fachrichtungen durchgeführt hat und auch Tätigkeiten abgibt: so wird z.B. die Versorgung eines Neugeborenen nach einer Sectio primär dem Gynäkologen überlassen.
Ok, das kann ich nachvollziehen. Es besteht sicherlich immer eine Diskrepanz zwischen dem, was berufspolitisch wünschenswert, andererseits aber auf die Patienten bezogen sinnvoller ist. Was sinnvoller ist, darüber streiten sich ja letztlich und bekanntlich immer wieder die Geister :hmm: