Tod wegen Ärztestreik

  • Hallo Leute,
    dies habe ich heute bei AOL gelesen,



    nachzulesen unter: http://channel1.aolsvc.de/inde…684716097&sg=News_Politik


    ich finde es traurig und unverantwortlich, das sowas geschieht. Auch wenn eine Verschiebung des Termins in Absprache mit der Patientin geschehen ist, so ist es Vorwurfsvoll zu sehen.
    Streik wegen der Finanziellen und Arbeitssituation der Ärzte OK, aber nicht zu lasten der Patienten.


    Was haltet Ihr von dem Vorfall? Eure Meinungan dazu würden mich und vielleicht auch Andere hier bestimmt interessieren.

  • Zitat

    Original von Chief Carsten
    Was haltet Ihr von dem Vorfall? Eure Meinungan dazu würden mich und vielleicht auch Andere hier bestimmt interessieren.[/FONT]


    Schicksal. Es ist ja ein elektiver Eingriff gewesen. Ich glaube nicht, dass man den Streik dafür verantwortlich machen kann (nach diesem Artikel). Gottseidank.

  • Zitat

    Die Verlegung des Termines sei mit Einverständnis der Patientin erfolgt, erklärte Weller weiter.



    Der Satz ist mal wieder der Hammer, wenn ich jemandem erzählen würde das man so ne Untersuchung ohne Probleme auch in einer Woche machen kann dabei aber vielleicht die Riskiken nichtnennen oder nur unzureichend oder der andere es nicht richtig verstehensollte, würde der andere auch sagen das es in seinem einverständnis war.


    aber naja sind halt wie immer alles nur mutmaßungen und keiner weiß waqs genaues. Also abwarten was dabei raus kommt


  • Ich finde in Kombination mit dem Satz:

    Zitat

    ...habe ihr der behandelnde Arzt einen sofortigen stationären Aufenthalt empfohlen, den sie allerdings abgelehnt habe...


    klingt das schon danach, dass die Patientin aufgeklärt wurde und den Eingriff auf eigene Verantwortung abgelehnt hat.


    Solche Dinge passsieren immer, zu jeder Zeit - nicht nur beim Ärztestreik.
    Der Unterschied besteht einzig darin, dass die Presse derzeit nach solchen Meldungen lechzt und gezielt danach fahndet...

  • Da kann ich Dir nur zustimmen Vossi, sehe das Ganze vielmehr als reine Pressepolemik an, da zur Zeit einfach pressetechnisch zu wenig geboten ist. Glücklicherweise ist ja jetzt die Fußball - WM, da werden wir so einen Schmarrn vorerst wohl nicht mehr aufgetischt bekommen.

  • So ein Blödsinn. Kein Mensch muß in Deutschland sterben, weil in NRW sechs Unikliniken streiken...



    Gruß,


    Ani

  • Eure Ansichten sind gut und bestimmt auch berechtigt, aber ich persönlich finde es nicht gut, das es so gekommen ist, auch, wenn es zu anderen Zeiten, in denen nicht gestreikt wird, genauso passieren kann.
    Dennoch darf man die Aussage, dass der Termin WEGEN des Ärztestrreiks verschoben wurde, dabei nicht ausser Acht lassen. Und allein Aufgrund dieser Tatsache, sollte man den Vorfall, sehr genau unter die Lupe nehmen und entsprechend beurteilen.

  • Und wer ist schuld, dass die Ärzte das Mittel Streik einsetzen müssen?
    Die Arbeitgeber.
    Folglich haben sich nicht die streikenden Ärzte, sondern die Arbeitgeber den Schuh für diesen Vorfall anzuziehen.

  • Über wie journalistische Qualität der Bildzeitung braucht man gar nicht zu reden, diese sollte allgemein bekannt sein.


    Und mit dem Streik hat der Tod der Frau anscheinend ja nicht wirklich viel zu tun, wenn sie freiwillig wieder nach Hause geht obwohl sie stationär aufgenommen werden sollte!

  • Zitat

    Original von Medic5754
    Die Arbeitgeber.



    Es ist die Politik, nicht der Arbeitgeber.


    Die halten sich nur an uralte Verträge für Angestelltentarife. Damals von den Tarifkommissionen erstellt für den durchschnittlichen, angestellten Sesselfurzer und nicht für den hart arbeitenden Assistenzarzt 40 Jahre später, der schon ein siebenjähriges Studium mit in den Beruf bringt...



    Gruß,


    Ani

  • So kann man es natürlich auch formulieren.
    Aber im Rahmen des hier und in den Medien herrschenden Tonfalls fand ich es wie von mir gesagt auch ganz gut.

  • Du hast sogar auch irgendwie recht, Axel.


    Letztendlich waren es ja auch die Arbeitgeber, die über Jahre ihre Ärzte geknebelt haben und jedes Aufmucken sofort im Keim erstickt haben. Sei es durch Hinweise auf den damals noch mit Ärzten gesättigten Markt oder den üblichen kleinen Sanktionen wie zum Beispiel der OP-Ausschluß...



    Gruß,


    Ani

  • Ein Sachverhalt, wie es ih hunderte Male im Jahr überall in Deutchland gibt. Patient kommt in die Klinik, Doc sagt ihm/ihr: "Sie sind so krank, dass sie eigentlich hier bleiben müssten" - und der Patient will's einfach nicht wahrhaben. Wer mit seiner eigenen Gesundheit so fahrlässig umgeht, sollte bestraft werden, sofern nicht, wie hier, eine andere Instanz bereits dafür gesorgt hat...


    Pech nur, dass sich tatsächlich ein Todesfall daraus ergibt, den man aber wohl kaum dem behandelnden Kollegen anlasten kann - der hat seinen Job trotz Streik gemacht...


    Bild, Bild, Bild ist unsere tolle Zeitung ?(

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

  • Zitat

    Original von Mowl
    Wer mit seiner eigenen Gesundheit so fahrlässig umgeht, sollte bestraft werden, sofern nicht, wie hier, eine andere Instanz bereits dafür gesorgt hat...
    (


    Die Aussage gefällt mir.

  • Zitat

    Original von Mowl
    ... Wer mit seiner eigenen Gesundheit so fahrlässig umgeht, sollte bestraft werden, sofern nicht, wie hier, eine andere Instanz bereits dafür gesorgt hat...


    Pech nur, dass sich tatsächlich ein Todesfall daraus ergibt, den man aber wohl kaum dem behandelnden Kollegen anlasten kann - der hat seinen Job trotz Streik gemacht...
    (


    Die Ärzte haben mit Sicherheit ihren Job gemacht, als sie die Patientin anfangs aufnehmen wollten, aber das der geplante Aufnahmetermin dann wegen dem Streik verschoben wurde, das ist es, was mich persönlich an der Sache etwas Nachdenklich macht. Wäre der Streik nicht gewesen, wäre die Patientin noch aufgenommen worden und man hätte reagieren können, bevor Schlimmeres passierte, was in diesem Fall leider der Tod der Patientin war.

  • Zitat

    Original von Chief Carsten


    Die Ärzte haben mit Sicherheit ihren Job gemacht, als sie die Patientin anfangs aufnehmen wollten, aber das der geplante Aufnahmetermin dann wegen dem Streik verschoben wurde, das ist es, was mich persönlich an der Sache etwas Nachdenklich macht. Wäre der Streik nicht gewesen, wäre die Patientin noch aufgenommen worden und man hätte reagieren können, bevor Schlimmeres passierte, was in diesem Fall leider der Tod der Patientin war.


    Da hast Du aber etwas missverstanden...
    Lies es mal genau durch - die Dame hätte aufgenommen werden sollen - hat dies aber gegen ärtztlichen Rat abgelehnt...


    Was die Presse daraus macht is was anderes, aber Du bist das beste Beispiel dafür, wie das bei den Leuten ankommt, wenn man nur eben mal so drüber liest.
    Gutes Beispiel für Stimmungsmache / Meinungsbildung...

  • Sorry Vossi, aber ich glaube Du hast den Fall nicht richtig gelesen...


    Die Dame hat am 9.Mai die Aufnahme abgelehnt. Der Termin am 2. Juni wurde von Seiten der Klinik, wegen des Streiks, um eine Woche nach hinten verlegt. Die Dame verstarb am 4. Juni. Somit ist juristisch die einzig interessante Frage, ob die Patientin noch leben würde, wenn sie am 2. Juni aufgenommen worden wäre und die Katheteruntersuchung durchgeführt worden wäre.

  • Ich hab das schon richtig gelesen - die Diskussion ging ja darum, dass die Dame die Aufnahme am ersten Termin trotz ärztlicher Empfehlung abgelehnt hat...


    Dass sie anschliessend soweit stabil war, dass der zweite Termin dann von Klinikseite verschoben wurde, hätte sie ja verhindern können, indem sie gleich geblieben wäre...

  • Aber das spielt doch keine Rolle. Zu dem Zeitpunkt an dem sie den Termin gehabt hätte, hat sie ja noch gelebt, so dass es diesbezüglich keinen Unterschied macht, ob sie am 9.5. oder 2.6. ins KH geht.