Prüfungsangst+Lernstreß

  • Hi...
    Ich hab ende September Prüfungen für meinen RA
    und leide schrecklich unter Prüfungsangst bzw.mach mir jetzt schon voll den Streß !!!


    Ich weiß nicht wo und mit was ich anfangen soll zu lernen ...


    Eigentlich müßte ich noch ziemlich fit sein was Anatomie und so angeht, (hatte erst im April mein Staatsexamen für Krankenschwester)


    Steh aber irgendwie im moment voll auf der Leitung.


    Es will gerade einfach nix in meinen Kopf hinein gehen...


    Und dann kommen auch noch private Probleme dazu mit em Freund (bzw.Exfreund)...
    Außgerechnet jetzt wo ich meinen Kopf für andere Dinge brauch...


    Wie bereitet ihr euch für die Prüfung vor bzw. habt euch für die Prüfung vorbereitet ?


    Lg Kathrin
    ?(
    Mancher Mensch wird mit den Problemen anderer leichter fertig als mit den eigenen.

  • Hey SchwesterK!


    Ich hatte gerade im Mai/Juni meine Abschlussprüfung zur Arzthelferin. Hab mir auch den totalen Stress gemacht, bin nicht mehr auf die Partys am Wochenende gegangen und habe mich total abgekapselt - sprich: Arbeiten, lernen, essen, schlafen.


    Und das ist genau falsch!


    Du musst einfach mal Pausen machen, ein Wochenende mit deinen Freundinnen/Feunden wegfahren. Und was ganz wichtig ist: Private Probleme klären. Noch hast du ja ein bisschen Zeit bis zur Prüfung. Also würde ich das mit deinem Ex-/Freund jetzt klären, damit du dann vor der Prüfung den Kopf frei hast.


    Und ganz im Ernst - du hast die Ausbildung zur Krankenschwester bestimmt gut hinter dich gebracht, dann wirst du das mit der RA Prüfung doch auch schaffen!!!


    Viel Glück und halt die Ohren steif!


    Gruß

  • Hm, ich hab zwar noch keine Prüfung zum RA gemacht, aber im Prinzip läuft die Vorbereitung idealerweise nach Schema F ab.


    - Der Lernstoff sollte idealerweise in Kapitel gegliedert sein. Ist er es nicht, dann mach Deine eigene Einteilung, z.T. mit Querverweisen auf andere Themengebiete.
    Ich glaube, wegen der Einteilung kannst Du Dich da ganz gut an den Ausbildungsrichtlinien entlanghangeln.


    - Mach Dir einen Lernplan und halte diesen ein. Dabei tut es ganz gut, nicht den gesamten Tag über den Büchern zu hängen, sondern alle 2 Stunden mal die Nase hoch zu nehmen und aus dem Fenster zu strecken.
    Die Aufteilung des Lernplans sollte erstens "lebend" sein, d.h. Du planst nicht bis zur Prüfung z.B. "27.09., 10-16Uhr MEdikamente", sondern Du planst einzelne Themen so, wie Du sie noch lernen mußt. Zweitens sollte der Lernplan eine Grobüplanung beinhalten, daß Du zum Beispiel jetzt alles durchliest, im Mittelfeld einzelne Themengebiete abhandelst und kurz vor der Prüfung noch mal den Rundumschlag machst.


    - Auswendiglernstoff lernt sich am besten mit Karteikarten. Dazu kaufst Du Dir kleine (A7) Karteikärtchen oder schnippelst Dir solche zurecht. Dann kommt die Frage/ Problemstellung auf die Vorderseite und die Antwort auf die Rückseute. Allein schon durch das Schreiben dessen kann man schon einiges im Kopf speichern. Zum Umgang: Alle Karten durcharbeiten, wo Du die Antwort weißt, auf den "fertig"- Stapel, der Rest wird abgelegt und weiter beantwortet. Wenn Du keine unbeantworteten mehr hast, nimm Dir noch mal alle vor und prüfe, ob Du wirklich alle Antworten weißt.
    Die Karten sind auch ein guter Zeitvertreib, wenn man zum Beispiel ewig mit der Nahn unterwegs ist.


    - Mach Dir keinen Streß. Wenn Du merkst, daß die Zeit knapp wird und Du mit einem Thema nicht weiterkommst, prüfe zuerst, ob es wirklich relevant ist und wie Du es ggf. zu Lasten anderer Themen vertiefen kannst.
    Aus der Erfahrung heraus sage ich mal, daß meistens die Themen, die einem leicht fallen, grundsätzlich Stolpersteine beinhalten, derer man sich dann nicht bewußt ist. Wo Du grade sagtest, daß Du in Anatomie fit sein müßtest, kannst Du mir dann ja bestimmt sagen, welcher Knochen im menschlichen Körper keine Verbindung zu einem anderen Knochen hat, oder? ;)


    Im Gegensatz dazu tauchen fiese Fragen, die man sich im Geiste vorstellt, hinreichend selten auf. Ich hab mich mal tagelang am Thema Speicheradressierung aufgehalten, dabei wollte der Professor eigentlich nur logische Schaltungen von mir wissen...


    - Nutze Ressourcen!
    An Hochschulen und Universitäten sage ich immer "Nerve den Dozenten, weil dafür wird er bezahlt" Ich denke, daß ist an der Schule, wo Du die Ausbildung machst, genauso anwendbar. Ansonsten suche Dir den LRA Deines Vertrauens, frage Ärzte, falls Du welche kennst und nutze Bibliotheken. Teilweise bietet sich da auch wikipedia an, die Inhalte dort würde ich aber nochmal verifizieren wollen.


    Nutze auch Deine Freunde oder Familie, Dir beim Lernen zu helfen. Laß Dich von ihnen abfragen, z.B. anhand der oben erwähnten Karteikarten. Oder laß sie einfach jede dumme Frage stellen und versuche, darauf eine ANtwort zu finden. Am günstigsten sind da natürlich fachkundige Lernhelfer.
    - Nachmal: Kein Streß!


    Wenn die Prüfung in greifbarer Nähe liegt, so 2-3 Tage, halte inne. Versuche nicht, neue Sachen noch in die Birne reinzuprügeln, das geht meist zu Lasten bereits abgespeicherter Inhalte. Auch wirst Du denkbar flatterig in die Prüfung reingehen, wenn Du am Abend zuvor noch mal ins Buch guckst und feststellst, daß Du was vergessen hast.
    Stattdessen setz dich auf die coauch, leg ne DVD ein, machs Dir gemütlich, vielleicht noch ein, zwei Glas Wein und gehe entspannt schlafen.


    In der Prüfung an sich : bleib cool!
    Wenn Du beim schriftlichen Test eine Frage nicht sofort beantworten kannst, nimm die nächste. Beantworte erst die, die Du aus dem Stegreif kannst und nimm Dir dann die zum Grübeln vor.


    In einer mündlichen Prüfung ist es wichtig, daß Du ein PrüfungsGESPRÄCH führst. Antworte auf Fragen nicht einsilbig, sondern in ganzen Sätzen und lasse dabei, wenn möglich, noch aufblitzen, daß Du noch weiterführende Informationen hast.
    Wenn Du eine Frage nicht beantworten kannst, verzweifele nicht und mach auf jeden Fall den Mund auf. Viele Prüflinge sitzen dann nur mit großen Augen auf dem Stuhl und sind zur Salzsäure erstarrt. Dies nimmt dem Prüfer leider die Möglichkeit, zu erkennen, ob Du jetzt nix in der Birne hast oder er Dich nur auf dem falschen Fuß erwischt hat. Stattdessen biete ihm was an. Zeig ihm, daß Du zwar diese spezifische Frage nicht zu seiner Zufriedenheit bentworten kannst, jedoch im engeren Themenbereich sehr wohl Ahnung hast. Im Regelfall wird der Prüfer, Dir Gelegenheit geben, durch Suggestivfragen seinerseits vielleicht doch noch den Faden aufzunehmen oder dich über das Globalthema an seine Frage heranführen.


    So, das sollte erstmal genügen, falls Du noch weitere Fragen hast, immer her damit, diesmal hab ich mal ein Thema erwischt, wo ich wirklich Erfahrung hab :D

  • Wow...Danke für deine Ratschläge


    Du scheinst ja echt keine Probleme mit lernen zu haben !


    Mit Karteikarten lern ich schon...bzw.bin gerade dabei sie zu schreiben !


    Das Problem bei mir ist einfach ich nehme mir immer vor zu lernen mach es dann aber doch nicht,weil ich mich von irgend einen Scheiß ablenken laß.
    Oder ich denk "ich hab ja noch Zeit" und dann ist Panik angesagt.


    Aber das was du geschrieben hast mit einem Lernplan erstellen ist gar keine schlechte Idee...werd ich mal versuchen und dir dann das Ergebnis mitteilen...


    :pfeif:

  • Naja, wie das so ist... Theorie und Praxis.
    Ich erwische mich oft genug dabei, wie ich meine eigenen Ratschläge nicht beherzige.


    Das mit den Ablenkungen ist in der Tat ein Problem. Man muß dort einfach die goldene Mitte finden. Es bringt, wie DocAssistant schon meinte nichts, sich komplett aus dem gesellschaftlichen Leben zurückzuziehen, aber auf jeder Hochzeit braucht man auch nicht tanzen.


    Ich vermeide es eigentlich gerne, zu Hause zu lernen. Da steht mein PC und mein Fernseher, und wenn man grade nicht weiterkommt, dann sind das die Ansprechpartner. Und dann hat sich Lernen fast erledigt.


    Was bei uns an der Uni möglich ist, ist die Buchung verschließbarer Arbeitsräume in der Bibliothek, da hat man seine Ruhe und eigentlich immer alles griffbereit.


    Was auch noch eine Möglichkeit ist, ist die Bildung von sog. Lerngruppen, Du bist ja sicher nicht die Einzige, die den RA- Lehrgang macht.
    Dabei muß man aber aufpassen, daß man mit Leuten zusammenlernt, mit denen man auf einem Niveau ist. Ansonsten hängt man dann nämlich stundenlang zusammen, einer sagt was und der Rest denkt sich "genau so hätte ich es auch gesagt", aber im Endeffekt wußte man es halt nicht.

  • Ja das ist so eine Sache mit dem richtigen Ort zum lernen...
    Zuhause ist es sehr schwer weil da immer etwas los ist.."mach mal Platz wir essen jetzt, Kathrin komm mal aus deinem Zimmer und hilf mir,lernen kannst ja auch danach noch" bla bla bla


    In Lerngruppen kann ich nicht lernen...ich brauch meine Ruhe !


    Wo ich richtig gut lernen konnte war bei meinem Ex...aber da hab ichs mir leider richtig versaut.
    Wo wir gleich bei dem nächste Thema wären :
    Liebeskummer und lernen funktioniert nicht


    Ich versuch zu lernen mach mir aber Gedanken und Vorwürfe...
    jetzt hab ich mehr oder weniger das was ich wollte und bin todunglücklich...
    (Sorry mein Beziehungsleben gehört zwar jetzt nicht zu sache aber mußte jetzt einfach raus)


    Ich bin glaub ein Hoffnungsloser Fall
    ;(

  • Zitat

    Original von SchwesterK


    Liebeskummer und lernen funktioniert nicht


    Dann arbeite zielorientiert. Wenn Du die Prüfung packst, kannst Du Dir im Anerkennungsjahr nen schuckeligen RA schnappen und alles ist in Butter. :D
    Also nicht zurückschauen, da kann man eh nix mehr dran ändern.
    Stattdessen nach vorne blicken und die eigene Zukunft vernünftig gestalten. Liebeskummer hat noch niemanden umgebracht, ansonsten bräuchte ich wahrscheinlich mehr Leben als eine Katze.


    Hinfallen ist ab und an auch erlaubt, nur Liegenbleiben ist verboten.

  • Sehr interresant zu verfolgen diese Diskussion. @ Winnie: Welche Ausbildungen hast du genossen? Insgesamt gesehen meine ich... Nicht nur den Rettungsdienst etc. betreffend.


    Ich finde es allgemein schön wie hier jedem versucht wird geholfen zu werden. :)


    @ SchwesterK: Auch wenn es nicht unbedingt der richtige Weg ist. Ich kann dir ja mal sagen wie ich gelernt habe. 1 Monat vor der Prüfung habe ich festgestellt.... ---> Ups, ich habe ja gar nichts gelernt.... Dabei wollte ich doch immer lernen wenn ich konnte. In der freien Zeit (Urlaub etc.) , während des Rettungswachenpraktikums auf der Wache, nach der Schule mit Kollegen usw... Nichts davon habe ich gemacht. Und dann hatte ich jetzt plötzlich noch 1 Monat Zeit bis zur Prüfung zum RA. Na gut dachte ich mir, machste dir mal nen Lernplan.... Nach einer Woche hatte ich immer noch keinen... Okay, probieren wir es mit Karteikarten.... Nach einer Woche hatte ich wieder nichts auf die Reihe bekommen. Hm... Noch zwei Wochen habe ich nun... Okay.... Ruhig bleiben und tief durchatmen. Jetzt machen wir einen Rundumschlag.... Ich habe mich zwei Wochen in meinem Zimmer eingesperrt und bin alles nochmal durchgegangen. Habe alles nochmal neu aufgeschrieben und Grafiken angefertigt für die räumliche Vorstellung. Dann habe ich mich durch Fragen aus dem Internet selber geprüft.... Dann nochmal das gelernt was ich nicht wusste. Dann nochmal selber geprüft.... Dann wusste ich zu fast allen Dingen die Antworten... Und wenn ich es nicht direkt wusste konnte ich durch gezielte Fragen das wissen doch noch abrufen (hatte mir einen Fragensteller in Form eines befreundeten RA eingealden). Zu guter letzt habe ich mich gefragt... Weißt du wirklich alles? Nun ja... Man kann zwar viel Wissen versuchen zu erlernen, doch alles wird man wahrscheinlich nie wissen. Es wird immer Lücken geben die man erst später im Alltag richtig versteht. Am Tag vor der Prüfung habe ich mich entspannt in Form von Alkohol und Freundeskreis und konnte so wenigstens gut schlafen. Während der Prüfungstage konnte ich so gut wie nichts essen und rannte herum wie Falschgeld.... Schlußendlich klappte alles sehr gut und ich konnte die Prüfung "gut" abschließen.


    Das man natürlich entspannter und mit einem größeren Zeitfenster lernen sollte ist irgendwie verständlich.... Für mich persönlich ist es aber so, das ich den absoluten Zeitdruck zum lernen benötige. Ich brauche ihn quasi als positiven Streß. Unter Druck kann ich am besten arbeiten und lernen. Das ist auch heute noch im Alltag so. Setzte mich unter Streß, gebe mir eine Aufgabe und ich löse sie (für mich persönlich) dreimal besser als wenn ich drei Tage Zeit zum überlegen hätte.


    Irgendwie muß jeder seinen eigenen Weg zum lernen finden.. Ich denke du weißt doch noch wie du dich zu deiner Schwesternprüfung vorbereitet hast... Warum wendest du das gleiche nicht noch einmal an? War denn die Art zu üben nicht lukrativ?


    Die Sache mit deinem Freund ist natürlich belastend... Ein Patentrezept gibt es hierbei sicher nicht. Da mußt du selber wissen was dir wichtiger ist. Erst dein Privat Leben sortieren oder die Prüfung zu absolvieren. Die Aussage einfach einen neuen zu suchen nehmen finde ich dumm. Ich kann dazu nicht viel sagen und weiß nicht wie wichtig dir die Beziehung ist. Doch beides gleichzeitig versuchen in den Griff zu bekommen kann zur Folge haben das beides gleichzeitig danach in die Hose gegangen ist...


    Sortiere ersteinmal deine Gedanken und Wünsche und schau was dir am wichtigsten ist. Falls du keine Lösung findest ziehe deine beste Freundin oder Freund zu rate...


    Trotzalledem wünsche ich dir viel Glück und hoffe das alles so läuft wie du es dir vorstellst und wünscht.....

  • Hey, Kathrin, Kopf hoch!
    Mir gings bei der letzten Prüfung ganz genau so...totaler Lernstress, weil ich wieder viel zu spät angefangen hatte, und gleichzeitig der schlimmste Liebeskummer meines Lebens (und ich bin immerhin schon dreissig...)! Was mir geholfen hat: absolute Konzentration auf das momentan wichtige, und das ist nunmal Dein Leben und Deine Prüfung, und sonst gar nichts. Der Liebeskummer wird nicht besser, wenn Du die Prüfung schlecht abschliesst. Wenn Du es aber gut machst, gibt Dir das enormen Auftrieb. Also: jeglichen Gedanken an die beendete Beziehung sofort aus dem Kopf verbannen und lieber lernen. Das ist zwar sehr schwer, aber wenn Du Dich konzentrierst, dann funktioniert es, und Du hast auch noch was davon gehabt, weil Du Dich vom Kummer ablenkst.


    Viel Glück, Du machst das schon!!

  • Zitat

    Original von Blaulix
    Sehr interresant zu verfolgen diese Diskussion. @ Winnie: Welche Ausbildungen hast du genossen? Insgesamt gesehen meine ich... Nicht nur den Rettungsdienst etc. betreffend.


    Eine Laufbahnprüfung für den gehobenen Dienst der Landesverteidigung mit, auf 3 Jahre verteilt, vermutlich so um die 20-25 Einzelprüfungen.
    Dann 3 Jahre ein Wirtschaftsingenieurstudium mit durchschnittlich alle 3 Monate 4-6 Einzelprüfungen.
    Und jetzt aktuell ein Studium, wie man Sicherheit und Gefahren abwehrt, da hab ich, wie ich grade erstaunt feststelle, bereits mehr als die Hälfte aller Prüfungen hinter mir, es werden wohl so um die 20 sein.
    NAtürlich nicht zu vergessen die Sanhelferprüfung, die ich zu eigener Überraschung mehr oder weniger aus dem Stand bemacht hab.
    Demnächst kommen im Studium noch ein paar dazu und natürlich die Prüfung zum RS.



    Zitat

    Für mich persönlich ist es aber so, das ich den absoluten Zeitdruck zum lernen benötige. Ich brauche ihn quasi als positiven Streß. Unter Druck kann ich am besten arbeiten und lernen.


    Der Standardingenieurspruch: "Gäb es die letzte Minute nicht, würde garnix mehr fertig werden"

  • Zitat

    Und jetzt aktuell ein Studium, wie man Sicherheit und Gefahren abwehrt...


    Muss ich dich jetzt dem BND melden ? ;)

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Zitat

    Original von Daniel Grein


    Muss ich dich jetzt dem BND melden ? ;)


    :D
    Der hat mich schon in der Kartei, da mich der MAD mal für ne Aussage brauchte und ich garantiert in der Schule wegen konterrevolutionärer Aussagen an die Stasi gemeldet wurde...


    Nee, im Ernst, der Studiengang heißt "Sicherheit und Gefahrenabwehr" und findet in Magdeburg statt.
    Ist nur leider von einer Riesenmenge freiwilliger Feuerwehrleute überlaufen, die der Meinung sind, sie würden mit Studienabschluß sofort KBI werden. Daneben noch ein paar Leute, die man in Köln bei "Rescue Engineering" nicht wollte (hurraa, ab diesem Wintersemester gints endlich auch bei uns ne Zulassungsbeschränkung) und ein HAufen Schulabgänger, denen das "Hab noch keine Ahnung was ich weden will"- Fach BWL nicht bekommen haben und deswegen SGA studieren.
    Ansonsten recht interessant, wenngleich ich mich manchmal frage, warum ich wertvolle Renteneinzahlungszeit mit studieren verbringe...

  • Welche konkreten Ziele kann man mit solch einem Studium denn verfolgen ? Klingt ja nicht uninteressant. Gibt es da eine Verwandschaft mit Rescue Engineering ?

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Nur in dem Sinne, als daß sich SGA "auch" mit Themen wie MANV beschäftigt.
    Hauptaugenmerk liegt aber in einer ingenieurtechnischen Ausbildung, ich vergleiche das gerne mit nem angebrütetem Bauingenieur, der auch soziale Kompetenz hat, weiß wie toll Calciumcarbid in Verbindung mit Wasser knallt und mit MAK- Werten umgehen kann.
    Im Praktikum erstelle ich zum Beispiel gerade Explosionsschutzdokumente, Betriebsanweisungen (nein Hinnack, auch wenn Isopropanol ein Alkohol ist, darfste den nicht schlucken, sonst kommt der Onkel Doktor uns steckt Dir nen Schlauch innen Hals) und werde mich demnächst an ein Branschutzkonzept machen.
    Ansonsten haben wir öfters Besuch von wichtigen Leuten, die eine bekannte Helm-, BEatmungs- und Alkotestfirma engagiert, die uns so aus ihrem Leben erzählen.
    Dabei war zum Beispiel der Chef vom Ranger, der uns erzählt hat, wie er die WM nächstes Jahr absichern möchte, oder der Kollege Pfarrenkopf aus Hamburg, der stolz erzählt hat, daß er den größten und schönsten ELW3 in Deutschland hat, und davon nicht nur einen.
    Später kommen noch mehr Menschenführungsthemen sowie Wahlpflichtfächer je nach Interesse vor.
    Im Prinzip kann man sagen, daß man nach Abschluß Sicherheitsingenieur ist, auch wenn einige meiner Komilitonen denken, mit der Abschlußurkunde kriegen sie ne A9- Einweisung in einer BF ihrer Wahl...

  • Es gibt ja doch durchaus interessante Studiengänge, die ich bisher nicht kannte. Danke für den kurzen Ausflug in dein Studium.
    Welche Zugangsvoraussetzungen muss ein Bewerber denn erfüllen ?
    Gibt es spezielle Informationsseiten im Internet zum Studiengang ?

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Klar gibts Informationen:
    http://www.bauwesen.hs-magdeburg.de/sga/index.html
    Eingangsvoraussetzungen gibt es, von der Schulbildung mal abgesehen ab diesem Jahr.
    Es wird ein Feststellungsverfahren gemacht, wo die Eignung überprüft wird.
    Dabei gibt es 3 Teile, Allgemeinwissen, Physik/Chemie/Mathematik und Soziale Kompetenz.
    Aber so, wie die Probanden letzten Monat über den Bögen geschwitzt haben (war Aufsicht, ich liebe das) wird die Studienanfängerzahl wohl rückläufig werden.
    Highlights:
    Was ist schweres Wasser?
    "Schwere Kohlenwasserstoffverbindungen"
    Was ist hartes Wasser?
    "Gefrorenes Wasser"
    Was ist das EEG? (mit Eingrenzung: nicht medizinisch)
    "Das klebt man auf die Brust und wenn es nicht piept, wird da Starkstrom durchgeleitet, dann lebt der Mensch wieder"


    Sehr schön war auch der verwirrte Gesichtsausdruck eines Patron Pro- Trägers, welcher anscheinend verzweifelt die Frage "Was heißt LF 16/12?" gesucht hat.


    Okay, der Test war nicht ohne, ich denke aber, wenn man grade frisch sein Abi hat und keine Vollhirnis als Lehrer hatte, sollte es machbar gewesen sein. Ausgenommen natürlich solche, die mit Deutsch/Bio Leistungskurs ein Ingenieurstudium machen wollen, da fehlen halt die Voraussetzungen.

  • :D


    Ohne sarkastisch sein zu wollen - ich mag es, wenn sich die Spreu vom Weizen trennt...


    Nochmals vielen Dank für die interessanten Informationen. Ich bin sicher, diese sind für den ein oder anderen Nutzer hier im Forum von Interesse.


    Nachtrag: Das auf den Info-Seiten abrufbare Kurzvideo ist sehenswert und informiert in Kürze über den Studiengang.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ich denke das Du in einer mündlichen Prüfung die Fragen die gestellt werden beantworten solltest und nicht groß dabei abschweifen.


    Einer unserer Dozenten sagte uns "nur die Frage beantworten nicht ausschweifen" denn dann kann man versuchen Dich auf etwas in deiner Antwort fetszunageln. So nach dem Motto "ah ja und wie ist das denn so erklären Sie mal", da hat man sich unter Umständen schnell was mit versaut.


    Zur beruhigung 2-3 Baldriparan für die Nerven.


    IDS. viel Glück bei Deiner Prüfung


    Jörg

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