Druck machen und streiken-Ideensammlung für ein besseres Gehalt

  • Das ist beim DRK z.B. völlig anders. Da verhandeln bundespolitisch gesehen drittklassige Niemands auf Seiten des DRK´s, die woanders gescheitert sind über die Zukunft der Bezahlung dieses wichtigen Bereiches in einer Selbstherrlichkeit wie man sie heute nicht mehr häufig findet. Einer der Mitglieder der Tarifkommission erfand das Schlagwort, das man nicht veröffentlichen wollte aber umso passender war:


    "Graf fordert Leibeigenschaft zurück".


    Je kleiner der Tarifbereich von der Anzahl der Betroffenen, um so weniger Öffentlichkeit über die Medien existiert und genau das war auch eine der Gründe, warum das DRK unbedingt einen eigenen Tarifvertrag wollte. Wir haben ja nur eine Chance: Wir müssen mit den wenigen die wir sind einfach die gleiche Arbeit und das gleiche Drohpotenzial aufbauen, was früher eine ÖTV über den BAT für uns erledigte. Und das sofort. Deshalb starte ich einen neuen Beitrag im Forum mit der Bitte, hier mögliche Ideen für Druckszenarien vor dem Streik oder während des Streiks einzubringen, damit die Auswahl an creativen Ideen weiter steigt. Ein paar gute haben wir ja schon.


    Also, wir hoffen auf eine paar schöne Gedankengänge:


    Druck machen und streiken-Ideensammlung für ein besseres Gehalt:

  • Macht im KTP Dienst nach Vorschrift.
    Haltet Dienst-, Pausen- und Ruhezeiten ein.
    Haltet euch in allen Bereichen an die StVO. Für wen lohnt es sich zu rasen und den Führerschein zu riskieren?


    Aber vor allem:
    Sorgt dafür, dass ihr die Kollegen davon überzeugt, das nur eine organisierte Arbeitnehmervertretung effektiv arbeiten kann.


    Schade, das von den Gewerkschaften ausgehandelte Tarifverträge auch für Nichtmitglieder gelten. Sonst wäre die Zahl der Unterstützer viel grösser.

  • Patienten im Krankentransport, ohne oder mit falsch ausgestellten Transportscheinen, werden nicht mehr mitgenommen!


    P.S.: Ausnahmen bestätigen dabei die Regel!

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    MfG
    Transportsanitäter

  • ist dass wir hier eine lose Ideensammlung aufbauen, egal ob neu oder alt um sie denen zur Verfügung stellen, die sie benötigen.


    Bei uns werden z.B. immer !!! Patienten mit falsch ausgestellten T-SCheinen mitgenommen, wenn es denn wahrscheinlich ist, daß sie tranportiert werden sollten.


    Fred

  • Zitat

    Original von Transportsanitäter
    Patienten im Krankentransport, ohne oder mit falsch ausgestellten Transportscheinen, werden nicht mehr mitgenommen!


    P.S.: Ausnahmen bestätigen dabei die Regel!


    Ws geben Bundesländer mit TRANSPORTPFLICHT.


  • Korrekt!


    Aber Uffbasse, das es nicht als Bummelei gilt. Das ist ein Kündigungsgrund.
    Leute mit Zeitverträge oder Probezeit werden auf gar keinen Fall mitmachen, also fällt 1/3 der Hauptamtlichen Belegschaft weg. Ebensowenig werden RaiP oder Zivis Mitmachen. Aushilfen werden aus dem gleichen Grunde nicht Mitmachen und Ehrenamtliche, die gerade in Bayern und Saarland den Grossteil stellen, noch weniger.
    Also, mit wem die Aktion durchziehen...?

  • Snoopy


    Ich glaube die Transportpflicht ist auf hilfsbedürftige Personen bezogen. Ein Taxifahrer hat auch eine Transportpflicht, die endet aber ab einem gewissen Verschmutzungsgrad oder Infektionskrankheiten. Beim qualifizierten Krankentransport / Rettungsdienst endet die Transportpflicht meines Wissens nach erst mit dem Tod!


    Ausnahmen bestätigen auch dabei wieder die Regel!

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    MfG
    Transportsanitäter

    Einmal editiert, zuletzt von Transportsanitäter ()

  • Das ist je nach Bundesland anders.
    Wir in BaWü dürfen es nicht Verweigern und mir ist es ehrlich gesagt egal, wer die Rechnung begleicht, wenn es Ärger mit dem TraPo gibt. Da soll sich das Büro drum kümmern. Ist dann halt eine Privatrechnung.

  • Snoopy


    Erkundige dich doch mal ob du wirklich alle Menschen mitnehmen musst die einen KTW oder RTW anfordern. Manche "Pappenheimer" die zum Teil schon hospitalisiert sind nutzen das System bei mir aus und blockieren durch ihr asoziales Verhalten Rettungsmittel. Bei denen kann man, nach einer kurzen rettungsdienstlichen Untersuchung, dann auch schon mal auf den Transport verzichten. Das mache ich auch ohne "Streikandrohung" so!

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    MfG
    Transportsanitäter

  • Wenn jemand hier auf einen Transport besteht, müssen wir ihn fahren. Ausnahmen bei Eigenschutz, geeignetes Transportmittel, etc

  • Zitat

    Original von Transportsanitäter
    Manche "Pappenheimer" die zum Teil schon hospitalisiert sind nutzen das System bei mir aus und blockieren durch ihr asoziales Verhalten Rettungsmittel. Bei denen kann man, nach einer kurzen rettungsdienstlichen Untersuchung, dann auch schon mal auf den Transport verzichten.


    Ok, nach dem kleinen Exkurs "so ists bei uns", komme ich mal zurück zum "Druck" und den Ideen für ein besseres Gehalt.


    Ich finde es wichtig, dass sich die Leute über ihre Aufgaben wieder klar werden. Dabei kann der Arbeitsvertrag oder die Stellenbeschreibung hin und wieder geeignetes Mittel sein.


    Es ist hier mMn wie bei der NK Diskussion immer gesagt wird: erstmal die Basics, dann sehen wir weiter. Ich erlebe regelmäßig Personal, dass die Basics des Berufs (hier ist nicht das Handwerk Medizin gemeint) nicht beherrscht bzw. sich direkt für Höheres berufen fühlt.


    Das oben zitierte ist so ein kleiner Beleg dafür.
    Rettungsdienstpersonal ist erstmal nicht dafür da, zu werten und zu urteilen.


    Wikipedia schreibt zum RettAss u.a.
    Die Aufgaben des Rettungsassistenten umfassen die Notfallversorgung von Patienten bis zum Eintreffen des Notarztes, Assistenz bei Maßnahmen des Arztes und eigenverantwortliche Durchführung von Einsätzen, bei denen bis zum Eintreffen im Krankenhaus nicht die Anwesenheit eines Arztes, aber eine qualifizierte Betreuung nötig ist. Auch das fachgerechte Durchführen von Krankentransporten ist Aufgabe des Rettungsassistenten.
    Quelle


    Was auch nicht zu den primären Aufgaben gehört, ist sich um die Sicherstellung der Notfallversorgung zu kümmern.


    Ein Rettungsmittel kann nicht blockiert werden, es wird an entsprechender Stelle benötigt- Basta.
    Ganz einfaches Schema:
    Einsatzauftrag bekommen -> Einsatz abarbeiten-> Einsatzende


    Meine Idee ist also, zeigt den Arbeitgebern, dass Ihr Eure Aufgaben verstanden habt.


    zeigt, dass (jetzt klingt es etwas polemisch) qualitativ gute Arbeit auch dann selbstverständlich ist, wenn man mal nicht knietief im Blut steht und/oder die Dachfanfaren den Einmarsch der Gladiatoren verkünden.



    Ich meine, im Grunde ist es doch ganz einfach. Man muss sich vielleicht nur mal fragen, was würde ich mir, als AG von meinen Angestellten wünschen oder auch "wie mache ich mich für meinen Chef wertvoll?"


    Die dominante Frage ist aber wohl eher "wie mach ich mir den Tag so angenehm wie möglich."


    Und damit das klar ist, hier anwesende Leser natürlich ausgeschlossen.

  • Einmal editiert, zuletzt von Medic5754 ()

  • Zitat

    qualitativ gute Arbeit auch dann selbstverständlich ist, wenn man mal nicht knietief im Blut steht und/oder die Dachfanfaren den Einmarsch der Gladiatoren verkünden.


    :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus:


    Der Druck sollte nicht unbedingt auf die AG ausgeübt werden sondern auf die Kostenträger. So zumindest bei denen die Beauftragt sind.


    Die folge von Druck auf den AG ist, das ich das Unternehmen in dem ich arbeite in ein schlechtes Licht rücke.


    Mein AG wird bei Druck durch die MA versuchen den Kostenträgern mehr Geld aus der Tasche zu locken.


    Folge ist das die Kostenträger auf Ausschreibungen drängen und andere Anbieter mit Dumpinglöhnen auf den Markt kommen.


    Man kann nur was schaffen wenn man AG übergreifend handelt und den druck über die Öffentlichkeit auf die Kostenträger ausübt.


    Siehe streik der Ärzte.


    Wenn ich meinen Pat. / "Kunden" schade egal ob KTW oder RTW wird er meinen AG doof finden, aber nicht die eigentlichen Verursacher der suboptimalen Arbeitsbedingungen im Rettungsdienst.


    Gefragt wäre hier auch die Politik.
    Bei uns in Nds sind die Landkreise Träger des Rettungsdienstes.


    Nettes Thema für die Landtagswahlen.


    Qualität durch Billiglöhne und Ausschreibungen?


    Geiz ist Geil auch im Rettungsdienst?


    Hilfsfristen von 15 Minuten sparen Kosten! :rolleyes:


    Die Folgen sind Kollateralschäden, welche ja aber auch wieder Kosten sparen. :ironie:

  • Eines haben wir inzwischen erkannt:


    Viele beim DRK Beschäftigte wissen gar nicht, was das DRK geboten hat. Deshalb der Vorschlag: Hängt überall in DRK Einrichtungen, also auch in Eurer Verwaltung folgendes Schreiben aus oder gebt es den Leuten in die Hand. Schließlich kann kein Arbeitgeber DRK lokal was dagegen haben, dass seine Mitarbeiter wissen, was die Bundesverhandlungsgruppe des DRK gutes angeboten hat nach 4 Jahren ohne Lohnerhöhung.


    http://newsletter-betriebsrat.de/__onecl...eihnachten1.pdf


    Die Reaktion wird nicht warten lassen, das Thema wird auch in der Verwaltung Gesprächsstoff und die sind ja noch näher an den Chefs dran, wobei ich wieder sagen muss, selbst unser Chef ist bei weiterm nicht begeistert von diesem "Angebot" und ich glaube er schämt sich. Je mehr sich im KV oder Ähnlichem empören, umso eher gelangtt über die DRK AG Hierarchie der Ruf nach Kurswechsel bis nach Berlin.


    Ich glaube nach einem Gespräch von gestern, bei dem 50 AN noch gar nichts davon gehört hatten, daß das newsletter verteilen ganz ganz wichtig ist.


    Fred


    Fred.


  • Ja. Ich seh da schon ein gewisses Druckmittel. Allerdings nix auf kurzfristiger Schiene.

  • Ich seh da ein Problem...


    Dienst nach Vorschrift? Klingt ja gut, so nach dem Motto: nur noch das Nötigste, oder wie? In meinen Arbeitsvertrag lautet es aber: ...der Mitarbeiter kann entsprechend seinen Fähigkeiten beliebig beim DRK kreisverband eingesetzt werden...


    Heißt für mich: mach ein bischen den Affen, dann kannste direkt zum Behindertenfahrdienst u.ä.


    Zudem bin ich mir nicht wirklich sicher, ob man den "Druck" an der richtigen Stelle ansetzt.


    Und Lasse zu deinem Vorschlag: sollte man so nicht sowieso denken, wenn man im Rettungsdienst arbeite, sollte das nicht eigentlich selbstverständlich sein. Ich bin nicht wirklich happy, wenn ich nachts zum 5. mal wegen Magen-Darm-Geschichten rausfahren muss (ja, wir werden zu soetwas von unsrer RLST geschickt), aber die Leut brauchen auch Hilfe. Und auch diese Leute haben einen Anspruch auf qualitativ hochwertiges Rettungsdienstpersonal.


    Traurig finde ich einfach, dass diese Arbeit an den höheren Stellen nicht anerkannt und dementsprechend honoriert wird. Sicher ist ein "Danke" vom Chef/In nett, aber davon kann ich auch keine Miete zahlen.


    Streik im KTW-Bereich, na ja... der private steht hinter der Ecke und reibt sich die Hände. Da ist also guter Rat teuer.


    Warum nicht durch vermehrte "Öffentlichkeitsarbeit". Berichte (egal ob TV, Zeitung usw.) über das Leben im Rettungsdienst, mit Einblicken in das Privatleben der "Retter".

  • @ fred:


    Schön, dass Du beim DRK bist. Doch nur gemeinsam sind wir stark und können etwas für unseren Berufsstand erreichen. Also bitte nicht nur die DRKler, sondern alle - egal ob HiOrg oder Privater - müssen an einem Strick ziehen.



    @ bluelight:


    Du als Arbeitnehmer - auch zusammen mit einer Gewerkschaft oder BV - hast nicht die Kostenträger als Verhandlungspartner, sondern immer den Arbeitgeber. Folglich muss auf ihn der Druck ausgeübt werden.


    Natürlich wird der AG nicht begeistert sein. Und auch die Öffentlichkeit wird merken was schief läuft. Genau das aber ist das Ziel des Drucks der AN auf die AG. Nur dann bewegen sich die AG.
    Und der AG muss es sein, der über seine Vertretungen bei den Kostenträgern das "Mehr" für Dich als AN heraus holt.



    @ zwergenretter:


    Dein AG kann und wird nicht das gesamte Personal in den BFD versetzen.
    Selbst wenn er es könnte. Na und? Dort wirst Du z.B. weiter streiken bzw. an den Aktionen teilnehmen. Es geht nicht um den Bereich in dem Du eingesetzt wirst, sondern um Deine Berufsgruppe.


    Klar. Du kannst Dir für ein "Danke" vom Chef nichts kaufen. Aber es erhöht die Motivation der Mitarbeiter, weil ihre Leistungen (an-) erkannt werden.
    Und ich schrieb bereits, das eine Honorierung nicht immer nur eine Gehaltserhöhung sein muss. Es können auch Kostenübernahmen für Weiterbildungen, etc. sein.



    @ Alle:


    Was macht Euch allen soviel Angst?
    Würden Ihr endlich einmal zusammen halten, dann könntet Ihr auch etwas erreichen.
    Aber davon seid Ihr wohl doch noch zu weit entfernt. Schade. So geht Euer Berufsstand vor die Hunde.

    Einmal editiert, zuletzt von Medic5754 ()