48-Stunden-Woche

  • Hallo zusammen,


    mich würde, aus gegebenem Anlass, mal interessieren, wann und wie bei Euch die 48-Stunden-Woche umgesetzt wird.


    Aus unseren Reihen (momentan noch 54 Stunden/Woche) gibt es wohl noch keine Ergebnisse aus den Verhandlungen mit den Kostenträgern zwecks der Finanzierung dieser Umstellung. Allerdings soll diese ab Januar 2006 durchgeführt werden.
    Es ist vollkommen unklar, wie das in Bezug auf Personal gestaltet werden soll.
    Sollen die Schichten geteilt werden?
    Wieviel Personal muss zusätzlich vorgehalten werden?
    Unsere Chef-Etage ist wöchentlich in heißen Diskussionen, allerdings fehlen momentan die Ergebnisse.


    Wie sieht es bei Euch aus? Gibt es komplett neue Schichtmodelle? Muss neues Personal eingestellt werden und kommt dieses aus eigenen Reihen wie z.B. Aushilfen die Verträge bekommen oder kommen die neuen von Extern?

  • Wir haben die 38,5 Stunden Woche und die Umstellung vor einigen Jahren brachte tatsächlich ein "mehr" an Arbeitsplätzen.
    Leider wurde dies aus finanziellen Gründen nicht so umgesetzt, wie man es sich gewünscht häte - nämlich mit festen Verträgen- sondern komplett ünber Aushilfen, FSJ und GfB abgedeckt.
    Wahrscheinlich waren sich die HiOrgs nicht sicher "wie lange es hält" bevor wieder aufgestockt wird.


    Andere HiOrgs fahren 42 Stunden Woche mit Bereitschaftszeit - auch nicht schön...

  • Wir arbeiten 56 Std. und bis nicht gerichtlich geklärt ist ob die Feuerwehr in den Bereich des KatS fällt, wird das auch so bleiben.

  • man munkelt verschiedenes, 8Std. Dienste, also Früh, Spät, Nacht.
    oder 12 Std.
    Nichts genaues. Personal müßte so oder so eingestellt werden. bei 24/48 weniger als bei anderen Systemen.


    Werden uns wohl überraschen lassen müssen. X(

  • Je nach Grösse des RD könnte sich auch eine feste Schichtzuteilung mit einem festen Partner lohnen.


    So hatten wir z.B. für jedes Team eine feste Schicht. Und nur diese.
    Mein Partner und ich fuhren grundsätzlich nur Di-Fr 9.15-21.15.


    Innerhalb des RD bestand die Möglichkeit sich eine Wunschschicht auszusuchen, und natürlich Alternativschichten falls die erste belegt war.


    Wir sind damit eigentlich sehr gut gefahren.
    Konnten auch unser Privatleben sehr gut danach ausrichten und planen.
    Zudem war ein Vorteil, dass wir nur an 4 Tagen arbeiten brauchten. Überstunden und Zusatzschichten waren immer freiwillig.
    Körperliche und psychische Probleme durch dauernde Schicht- und Partnerwechsel entfielen.


    Ein Modell auch für dt. RD?

  • Deshalb wird ja auch der grösste Teil des RD glücklicherweise nicht von den "Schlauch-Jockeys" betrieben...
    Viel zu unflexibel...

  • Provokant gefragt geht es in die Richtung (Wobei "von alle nur ein wenig" noch zu diskutieren wäre). Aber die flexiblen Einsartmöglichkeiten und die wechselnde Anzahl an Personal auf den verschiedenen Einsatzfahrzeugen macht die von dir geschilderte Variante halt nicht praktikabel für eine BF.
    Kann durchaus sein das es bei einer HiOrg gut funktioniert.

  • Ranger,


    ich würde Dir ja jetzt gerne darauf antworten.
    Aber dann stellt Vossi sofort fest, dass dieses hier mein 500. ist, und gratuliert oder so...


    Also kommt meine Antwort erst hiernach....

    Einmal editiert, zuletzt von Medic5754 ()

  • @ Ranger:


    Und genau das ist ja das Problem, dass ich eigentlich meine.
    Ihr macht zuviel gemixt, auch wenn es bei euch Spezialisten habt, und seid dadurch im RD zu unflexibel.


    Gut wäre daher bei euch eine Art "weisse BF", wie sie z.B. die BF in Oulu/Finland praktiziert.
    Obwohl die keine "weisse BF", sondern eine "hellblaue BF" haben.


    Im regulären, durch "normale" Anbieter geleisteten RD ist dieses Modell i.m. Augen recht gut unsetzbar.


    Sollte also ruhig an den entsprechenden Stellen weiter diskutiert werden.

  • medic
    Das Problem das wir im Grunde zwei, manchmal auch drei Jobs machen die andere Leute seperat ausführen ist ja auch in unseren Kreisen immer in der Diskussion.
    Ich möchte hier nicht sagen das der BF-RD überdurchschnittlich schlecht wäre, das ist er sicher nicht. Wie überall gibt es motivierte und weniger motivierte Kollegen.
    Der RD hat bei uns einen recht hohen Stellenwert in Punkto Ausrüstung und Ausbildung. Aber es kann dienstlich schon mal vorkommen, das man tagsüber auf dem Löschzug beginnt, mittags auf den Kran wechselt und nachts RTW, NEF oder ITW fährt. Dazu kommen noch Spezialistentätigkeiten wie Höhenrettung, Krisenintervention oder Tauchen.
    Für alles muss man sich fortbilden, bei allem muss man am Ball bleiben. Das ist schon nicht so einfach.


    Auf der anderen Seite muss ich aber auch ehrlich sagen, das ich jede Menge hauptamtliche RD-Mitarbeiter sehe/kenne, bei denen ich mich ehrlicherweise frage was die den ganzen Tag machen wenn sie Dienst haben?


    Ich wäre Gegner einer "weissen BF". Das sind dann Kollegen die nur für RD eingestellt werden würden, die nicht verbeamtet werden würden, die keine entsprechende Besoldung bekämen etc..
    Außerdem müsste man das komplette MAnV-System ändern wenn nicht jeder BF'ler auch RA wäre. Dazu das First Responder-System mit den Löschfahrzeugen u.v.m..


    Das wir in Bezug auf dieses Dienstmodell unflexibel sind ist richtig, aber es ist ja auch bei uns nicht notwendig. E ist ja wirklich gewollt das sich die Kollegen die in einer Abteilung sind (über alle Wachen) kennen. Das erleichtert die Abwicklung von Einsätzen ungemein.

  • Es sagt ja keiner, dass der BF-RD unterdurchschnittlich gut ist.


    Aber wie Du ja selbst sagst, wird teilweise in einer Schicht zwischen den Aufgabenbereichen gewechselt. Was ja zum Glück nicht bei jeder BF so ist.


    Das Thema Verbeamtung ist ein völlig seperates.
    Wobei ich persönlich sowieso der Meinung bin, dass es zuviele Beamte insgesamt gibt.


    Das es auch "faule" RDler gibt, steht ausser Frage.
    Hier wäre auch ein Umdenken angesagt.
    Z.B. könnten sie in ihrer Einsatzfreien Zeit eine Menge Verwaltungs- (z.B. Rechnungen) und Materialkram (z.B. Pflege, kleine Reparaturen) erledigen.
    Dieses würde sie zum einen ein wenig fordern, zum anderen könnte es helfen durch den Abbau der riesigen "Wasserköpfe" bei den Anbietern Kosten zu senken.


    Insgesamt hatte ich ja aber auch schon weiter oben gesagt, dass das von mir genannte Modell etwas für die reinen RD-Dienstleister ist.