Beiträge von VK-Retter

    Es wird scheitern, weil wir versuchen werden zu viel zu erhalten, dh so zu lassen wie es ist. Und wir sind nur bereit kleine Elemente, bzw die Elemente mit dem größten (politischen) gemeinsamen Nenner anzupacken, anstelle das ganze System zu reformieren.

    Was die Krankenhäuser angeht, es gehört nicht nur dazu kleine Häuser zu schließen, sondern es muss an zentralen Stellen dann auch ein neues (großes) Haus gebaut werden. Es geht ja nicht nur um Personal und Räume, sonder auch um Infrastruktur und die Prozesse dahinter.

    Das ist erstmal für keinen angenehm.

    Und ja, das könnte bedeuten, das auch Unikliniken vllt hinterher nicht mehr da stehen, wo sie das jetzt tun (was den meisten gut tun würde, denn zu klein sind mittlerweile alle). Ist nur doof für die Studierenden.. Denn die wohnen meist (zwangsweise) in der großen Stadt..

    Dh.. Hier muss sehr weit gedacht und geplant werden. Lösungen gibt es mit Sicherheit.. nur nicht umsonst und mont von heute auf morgen. Und vor allem nicht, wenn wir es einfach nur bequem und ohne Veränderungen haben wollen.

    Da diese Fachgesellschaften seit Jahrzehnten in diesem Fachgebiet tätig sind und bisher die Ärzte für diese Gebiet stellen, haben ihre Meinungen zu diesem Thema auch Relevanz.

    Das stimmt, ist allerdings der Tatsache geschuldet, dass es keine Alternative gibt. Zumindest in großen ZNAs hat sich mindestens auf OA, teilweise aber auch auf FA Niveau allerdings de facto schon eine eigene Fachdisziplin etabliert. Eigene Fachgesellschaft, eige Kongresse, eigene Journale, eigenes Denken, eigene Prozesse... nur halt leider kein eigenes Weiterbildungspersonal.

    Ich sehe das zwar auch so, betrachtet das allerdings nicht als Gegenargument. Denn der FA für Notfallmedizin will ja nicht FA in 5-10 Disziplinen sein, sondern eben in Notfallmedizin. Mit der Argumentation dürfte es überhaupt kein interderdisziplinäres Arbeiten geben.. Und wir dürften nicht als Notarzt arbeiten, denn so gut Schlaganfall diagnostizieren oder EKG befunden wie Neurologen, resp. Kardiologen können wir auch nicht..


    Und, so lange es den FA für Notfallmedizin nicht gibt, wird das ärztliche Personalproblem in Notaufnahme niemals zu lösen sein.

    Auch in meiner Gegend gibt es entsprechende Unterkünfte in ehemaligen Krankenhäusern, wie z.B. hier nachzulesen ist. Eine Planung die im übrigen nicht neu ist, bereits um 2015 versuchte man eine ehemalige Klinik in unserer Region für einen entsprechenden Zweck zu reaktivieren.

    Und auch wenn es von VK-Retter sarkastisch / ironisch gemeint war, mich würde es nicht wundern, wenn mancher Klinikchef tatsächlich auf eine entsprechende Idee käme. Warum nicht leere Betten die nicht bedient werden können bzw. die in alten Gebäuden vorhanden sind neu nutzen und zusätzliches Geld verdienen? Mancher könnte hierin tatsächlich ein lukrative zusätzliche Einnahmemöglichkeit bzw. Möglichkeit zur personellen Optimierung sehen.

    Es war tatsächlich nur zu 50% sarkastisch gemeint. Denn es fehlt ja tatsächlich an Unterkünften, diese sind meist in desolaten Zustand und ein kleines KH in der Gegend, dessen Ende jüngst beschlossen wird, wird ziemlich sicher (zumindest erstmal) eine Flüchtlingsunterkunft.


    Aber vllt ist es ja auch eine Chance?!

    Die Flüchtlinge können dann direkt mit anpacken, haben eine Aufgabe und langweilen sich nicht zu Tode und lernen on the Job Sprache und Nützliches...

    Wer weiß, vllt endet ja sogar der ein oder andere in Pflege oder Arztkittel?!

    Verstehe ich nicht.. ist er jetzt NotSan oder nicht?

    Eins hast du noch vergessen.. Wir verdienen kein Geld (in der Fläche), wir kosten nur Geld. "Verdient " wird an und mit anderen Stellschrauben und das Personal wirkt für den Zahlenschubser erstmal beliebig austauschbar (bis auf Ausnahmen).

    Woran liegt es eigentlich, dass Kliniken und Rettungsdienste so gerne Leih-Personal einstellen? Können die das irgendwie anders abschreiben oder steuerlich geltend machen oder gibt es dafür Sondertöpfe oder Ähnliches? Die können ja nicht wirklich alle so blöd sein.

    Danke, ich wollte tatsächlich die gleiche Frage aufwerfen. Ich würde allerdings nice sagen, dass sie es gerne tun.. definitiv aber lieber als gute Arbeitsbedingungen (inkl. adäquater Bezahlung) für das Stammpersonal zu schaffen...

    Wahrscheinlich unter dem Strich immer noch billiger..

    War es nicht so, dass aber neben der Facharztzulassung auch noch weitere Kriterien wie zB spezielle Kurse ovgl für den KV Dienst Voraussetzung waren? Oder ist das Vergangenheit bzw nur regional notwendig?

    Aber ja habe das ja auch schon mal geschrieben. Ich Rate Freuden und Verwandten vom Gang in die KV Praxis ab, wenn es nicht nur um den gelben Schein oder konkret bekannte Medikamente auf Rezept geht. Entweder es kann bis Montag warten und man geht zum Hausarzt oder es braucht mehr als Lotto und dann ist die nächste ZNA zumindest etwas besser geeignet.. traurig und nicht sinnvoll, aber wahr.

    Danke!


    Es gibt leider nicht "die" Lösung und wird es wohl auch nicht geben. Es ist unbequem, es wird noch unbequemer werden (müssen) und es sind viele kleine Mosaiksteine die dazu beitragen können eine Lösung für das Problem zu sein.

    Alles andere sind nur Versuche zu relativieren und sich aus der Lösung zu streichen.

    Ich wohne selber auf dem Land, bin Pendler, die Kinder kommen nur mit dem Auto in die Kita und in den Verein, dh ich kenne die Probleme und ich glaube auch, dass es einen Unter zwischen Stadt und Land gibt und das es hier unterschiedliche Lösungsansätze geben muss. Heißt aber nicht, dass man sich zurücklehnen kann.

    Und ja, ich fahre gerne schnell, aber ein Tempolimit bei 120 wäre trotzdem das sinnvollste und notwendigste überhaupt (auch weil total einfach umzusetzen - nein, wenn überall max 120 ist braucht man keine Schilder, die braucht man nur da, wo man noch langsamer fahren muss...)

    In der Diskussion hier ging es ja primär darum in Müllfreie Systeme zu investieren, bzw deren Entwicklung zu beforschen..

    Auf der anderen Seite, ganz pragmatisch, ich glaube bei dem was es an Atom-Abfall bereits gibt macht es auch keinen Unterschied 2 AKWS noch 3-5 Jahre länger zu betreiben (ich rede nicht von neuem AKWs)..

    Der Bau eines Druckwasserreaktors in Frankreich sollte bereits seit 2012 fertiggestellt sein und 3,5 Mrd. Euro kosten. Nach mehr als 15 Jahren Bauzeit ist er immer noch nicht fertig und die Kosten liegen inzwischen bei mehr als 12 Mrd. Euro.


    Wenn ich mir vorstelle, dass in Deutschland ein Reaktor gebaut werden soll, bei dem es bisher lediglich ein Konzept (!) gibt, dann schätze ich, dass der in 30 Jahren noch nicht steht, auch wenn wir morgen damit anfangen würden, und die Kosten im dreistelligen Milliarden-Bereich liegen würden, ohne das ein erfolgreicher Betrieb gewährleistet wäre. Das ist auf keiner Ebene sinnvoll und bringt uns die nächsten 5 bis 10 Jahren keine Kilowattstunde Strom, vergeudet aber Zeit, Geld und Material, was wir woanders deutlich besser einsetzen können.

    Ich bin auch nicht für Atomstrom unter den aktuellen technischen Bedingungen und ungelösten Problemen (wie zB Abfälle/Endlager), aber ich bin absolut dafür auf diesem Gebir wieder zu forschen und in (potentielle) zukünftige Energien zu investieren. Was anderes können wir uns am geographischen Standort Deutschland nämlich ganz einfach nicht leisten.. Auch wenn sich das viele gerade (und in der jüngeren Vergangenheit) schönreden..

    Was meinst du denn, welches Geld die Forschung finanziert hat? Alles von EON bezahlt?

    Dorsk hat recht. Und das ist auch in Zahlen belegbar. Es gab mal eine gute Lobby, was sich auch in entsprechender Forschung und Expertise niedergeschlagen hat. Da Atomstrom hierzulande keine Zukunft hat wird und wurde aber nicht mehr investiert. Dementsprechend ist die Expertise ins Ausland oder hat das Feld gewechselt. Kann man an den entsprechenden Zentren, wie zB Jülich selbst nachvollziehen. Ist übrigens nicht mehr nur ein Problem der Forschung und Zukunft, sondern stellt teilweise auch bei Problemen der noch laufenden Meiler eine Herausforderung da...

    Von der Einsatzmeldung mache ich es abhängig, wie schnell eine Übergabe oder Dokumentation ausfällt.

    Dito. Bin sogar dazu übergegangen in der Leitstelle anzurufen, zu sagen ich bin noch gebunden (ich begleite eh nur wenn es eine echte Indikation für einen Notarzt gibt und dann gehört auch Übergabe und Dokumentation für mich dazu) und mir explizit bestätigt zu lassen dass eine lebensbedrohliche Situation vorzulegen scheint und auf jeden Fall ein Notarzt benötigt wird. Sonst lehne ich tatsächlich ab oder schließe zumindest den aktuellen Fall noch in Ruhe ab. Bilder mit ein das hätte auch einen erzieherischen Aspekt, bzw das ich die Disponenten zum Nachdenken anrege, aber ich glaube da bin ich zu optimistisch ;-)

    Das leuchtet mir 100%ig ein. Und doch kann ich mich oft nicht damit anfreunden, die Patienten darunter leiden zu lassen.

    Tun Sie ja in 80-95% der Fälle nicht.. das ist ja das Schlimme. Keiner Beschwert sich für ein (tatsächlich) bewusstloses Kind, eine Reanimation, einen schweren Verkehrsunfall oder echte Dyspnoe aus der 8 alarmiert zu werden. Aber leider differenzieren die Leitstelle da nicht. Einsatz ist Einsatz..