Welche Lehrgänge müsste man den da durchlaufen, wenn man erst mal nur im Ehrenamt/Sandienst bleiben möchte?
Wie weiter oben schon geschrieben sollte wenn es streng nach Vorschrift geht zu nächst ein aktueller EH-Kurs und ein Rotkreuz Einführungsseminar gemacht werden, darauf aufbauen kommt dann die Helfer Grundausbildung im Ortsverein und darauf aufbauend dann die Fachdienstgrundausbildung mit allgemeiner Grundausbildung und dann die Fachdienstausbildung. Hat man all diese Lehrgänge hinter sich, dann dürfte man laut dem was auf dem Papier steht eigenständig mit auf Dienste bzw. Einsätze, vorher geht das nur als Praktikant bzw. vor der abgeschlossenen Helfer Grundausbildung eigentlich gar nicht. Soweit zur aktuellen Theorie. Das Ganze dauert in aller Regel 1 1/2 - 2 Jahr, wenn man denn immer Zeit hat und die Lehrgänge passend angeboten werden.
Praktisch gesehen macht das aber heute kaum noch ein Ortsverein, denn 1. akzeptiert man, dass nicht jeder alles lernen/machen will, 2. fehlt es an den entsprechenden Ausbildungsangeboten und 3. ist das alles viel zu kompliziert und langwierig. Aus meiner Erfahrung heraus macht man die Lehrgänge die man machen kann/will und wird dann zunehmend in die Arbeit vor Ort eingebunden.
Zu alt ist man für den Einstieg nach meiner Erfahrung im übrigen nie, das erlebe ich auch bei uns immer wieder.
Kann man selbst enscheiden ob man zum Sanitätsdienst oder Technik und Sicherheit möchte? Ich bin Elektromeister und Eletroniker aber würde lieber in den Sanitätsdienst gehen..?
Hier gibt es ein klares Jaein, da es hier darauf ankommt was vor Ort angeboten wird. Je nach Land(kreis) gibt es Standorte die nur auf ein oder zwei Sachen spezialisiert sind, will man etwas anderes muss man dann wo anders hin. Grundsätzlich würde ich hier den Kontakt zu den Kollegen vor Ort empfehlen, denn die können einen vorstellen was vor Ort angeboten wird und man kann schauen wie es passt. Sollte es vom Fachdienst her nicht passen, dann können einem die Kollegen vor Ort sicher auch Tipps bzw. Kontakte geben wo es evtl. eher passt.
Was wären so die Einsatzmöglichkeiten als Ehrenamtlicher der kein RS oder RH ist? Ich stelle mir (laienhaft) Übungen, größere Unglücke, und Sanitätsdienst bei Konzerten, Veranstaltungen usw. vor. Wäre ggf. auch eine Schicht am WE als dritter auf einem RTW möglich?
Du hast schon recht gut aufgezählt was so möglich ist, wobei auch hier wieder die örtlichen Gegebenheit zu berücksichtigen sind. Die Ortsvereine sind immer sehr unterschiedlich aufgestellt und eingebunden, daher hilft hier auch der Kontakt zu den Kräften vor Ort.
Grundsätzlich kann man mit einer abgeschlossenen San-Ausbildung bei allem was du oben aufgezählt hast mit dazu, auch eine Hospitation auf dem RTW sollte möglich sein. Zusätzlich sind dann noch Aktivitäten im Bereich Helfer vor Ort / First Responder o.ä. möglich, wenn es dass denn vor Ort gibt.
Ist das wirklich noch so ?
Ähm....ja leider, das DRK versucht immer noch ein einheitliches Auftreten durchzusetzen und mit einem Helfer quasi alles ab zu decken. Diese Art der Philosophie mag für die Führung einfach und logisch erscheinen, an der Basis sorgt sie aber für massive Probleme.
Mit einem etwas kritischem Blick muss ich dem DRK leider unterstellen sich nicht (ausreichend) den aktuellen Gegebenheiten angepasst zu haben, was sowohl die Ausbildung im Bereich Ehrenamt, wie auch das optische Auftreten betrifft. Man hat vor 1-2 Jahren mal das gewünschte einheitliche Erscheinungsbild überarbeitet, hat dabei aber vergessen dort wirklich etwas zu ändern (Beispiel: RTW nach aktuellem CI) bzw. das auch so zu machen, dass es die Untergliederungen einfach umsetzen können. Auch im Bereich Ausbildung tut sich nach meiner Erfahrung zu wenig vieler Orts, meist liegt es daran, dass es an Ausbildern fehlt und oder Lehrgänge nicht Schichtdienst freundlich angeboten werden. Auch die Lehrgangsinhalte und die Art und Weise ist manchmal noch extrem ausbaufähig, wobei hier vereinzelt extrem hohes Eigenengagement gezeigt wird um daran etwas zu ändern.