Stellungnahme der BAND e. V. zu den Bachelor- und Masterstudiengängen für Rettungsassistenten

  • Das liegt aber nicht primär an der Promotion. Sonst könnte man auch sagen: "Männliche Ärzte werden besser bezahlt als weibliche." Indirekt wäre das dann auch so, wenn man bedenkt, daß (zumindestens früher) mehr männliche Ärzte in leitenden Funktionen waren als weibliche. Deine Aussage verzerrt die Tatsache, nach der es in der tariflichen Bezahlung keinen Unterschied zwischen Promotion oder Geschlecht des Arztes gibt.

  • Daher muss man in Diskussionen manchmal einfach "Behauptungen" reinwerfen.


    Da bin ich ganz anderer Auffassung. Solch eine Herangehensweise finde ich respektlos den Diskussionsteilnehmern gegenüber: ich behaupte mal einfach was und lass die anderen die Fehler suchen. Das taucht aber in den letzten Wochen vermehrt in diesem Forum auf.


    Sorry, ich schreibe hier keine Fachbeiträge für Magazine sondern diskutiere in nem Onlineforum. Da gehören Fehler und Schwächen in der Argumentation auf allen Seiten dazu. Genauso wie schnelles Schreiben und das nicht jede Aussage vorm "veröffentlichen" 10 mal überprüft wird. Am Ende lernt jeder was draus...


    Das stimmt grundsätzlich, ist aber keine gute Begründung für eigene Faulheit. Der Lerneffekt ist für alle Beteiligten um so größer, je fundierter und nachvollziehbarer ihre Argumentation und je besser aufbereitet die Informationsquellen sind. Wenn jeder hier nur noch mit "ich glaube" ins Rennen geht, geht der Lerneffekt (und der Spaß) hier ganz schnell abwärts.


    Herzlich Willkommen!

  • Das liegt aber nicht primär an der Promotion. Sonst könnte man auch sagen: "Männliche Ärzte werden besser bezahlt als weibliche." Indirekt wäre das dann auch so, wenn man bedenkt, daß (zumindestens früher) mehr männliche Ärzte in leitenden Funktionen waren als weibliche. Deine Aussage verzerrt die Tatsache, nach der es in der tariflichen Bezahlung keinen Unterschied zwischen Promotion oder Geschlecht des Arztes gibt.


    Vielleicht drücken wir es anders aus, die Aufstiegschancen und damit auch das durchschnittlich erzielbare Gehalt dürfte auch heute noch in der Gruppe der prom. Ärzte höher sein als in der Gruppe der nicht prom. Ärzte, nichts anderes habe ich gemeint. Damit macht sich auch die Promotion im angestellten Bereich indirekt bemerkbar. Im niedergelassenen, selbstständigen Bereich dürfte der Dr. wahrscheinlich auch zu einem besseren Einkommen führen und zwar einfach aufgrund der immer noch anzutreffenden Unwissenheit bezüglich der "Nicht-Aussagekraft" eines Dr. bezüglich der fachlichen Qualifikation eines Arztes. Ich gebe Dir aber Recht, dass sich so langsam ein Wandel vollzieht (wird ja auch Zeit) und die Promotion als karrieretechnisch wichtiger Baustein in der Medizin an Wichtigkeit verliert. Für OA stellen war der Dr. vor 15 Jahren noch recht wichtig, mittlerweile ist er auf OA Ebene in den meisten Häusern/Fächern wurschtegal. Auf CA-ebene ist er aber meiner Beobachtung nach immer noch wichtig, auch wenn ich ein paar (wenige) CA ohne kenne. Bleibt zu hoffen, dass die Wichtigkeit weiter abnimmt.

  • In Zeiten des Fachärztemangels wird der Doktortitel sowieso immer weniger eine Rolle spielen. Selbst an Unikliniken ist man froh, wenn man die Oberarztstellen überhaupt besetzen kann. Ich bekomme regelmäßig Anfragen für unbesetzte Oberarztstellen und meine nicht vorhandene Promotion scheint da überhaupt keine Rolle zu spielen.

  • In Zeiten des Fachärztemangels wird der Doktortitel sowieso immer weniger eine Rolle spielen. Selbst an Unikliniken ist man froh, wenn man die Oberarztstellen überhaupt besetzen kann. Ich bekomme regelmäßig Anfragen für unbesetzte Oberarztstellen und meine nicht vorhandene Promotion scheint da überhaupt keine Rolle zu spielen.


    OA-ebene wurschtegal, CA-ebene meiner Meinung nach immer noch von Vorteil. Letztlich habe ich genau das gleiche geschrieben wie Du auch (Wichtigkeit nimmt ab, aber ich sehe (im Gegensatz zu Dir?) dass es trotzdem immer noch einen Karrierevorteil gibt). OA-stellen gibt es je nach Fach wie Sand am Meer, ich bekomme die Anfragen schließlich auch regelmäßig. OA werden ist nicht schwer Chef hingegen um so mehr.

  • Um Chefarzt zu werden, sicherlich. Da gehe ich d'accord. Aber wir entfernen uns von der Ausgangsfrage, die wir zusammenfassend beantworten können: eine Promotion kann durch Erklimmen der Karriereleiter das Gehalt positiv beeinflussen, führt aber nicht automatisch und somit für den Großteil der promovierten Ärzte zu mehr Geld während ihrer Berufszeit, weil weder Tarifverträge, noch Kassenarztverträge eine Promotion berücksichtigen. Auch bei den Honoraren meiner Zunft wird eine Promotion nicht abgebildet.

  • Um Chefarzt zu werden, sicherlich. Da gehe ich d'accord. Aber wir entfernen uns von der Ausgangsfrage, die wir zusammenfassend beantworten können: eine Promotion kann durch Erklimmen der Karriereleiter das Gehalt positiv beeinflussen, führt aber nicht automatisch und somit für den Großteil der promovierten Ärzte zu mehr Geld während ihrer Berufszeit, weil weder Tarifverträge, noch Kassenarztverträge eine Promotion berücksichtigen. Auch bei den Honoraren meiner Zunft wird eine Promotion nicht abgebildet.


    Da muss ich wieder ein klein wenig widersprechen, tut mir leid, Kassenarztveträge sind natürlich für alle gleich, der Kassenarzt verdient aber proportional zu seiner Patientenzahl (de facto sind die Kassenpatientenzahlen durch das Budget zwar nur langsam steigerbar, sie sind aber steigerbar). Ausser den Kassenpatienten verdient der niedergelassene Arzt noch an den Privatpatienten und auch hier (ausgeprägter als bei den Kassenpatienten) einfach an der Zahl der Patienten. Die Ausgangsfrage lautete: nützt Ärzten die Promotion auch gehaltstechnisch und da würde ich immer noch drauf antworten (ohne Spitzfindigkeiten): ja, da sie im Krankenhausbereich immer noch wahrscheinlicher eine Chefstelle ergattern können und im niedergelassenen Bereich auch, da sie dort tendentiell mehr Umsatz machen. "Automatisch" und im Einzelfall ist das ganze selbstverständlich Quatsch! Ich kann als niedergelassener dicken Umsatz trotz fehlender Promotion machen und kann im KH auch ohne Prom. Chef werden, das ist doch klar. So, vielleicht treibe ich irgendwo in den Weiten des Netzes mal objektive Zahlen dazu auf und wir führen unseren Disput per PM weiter, ansonsten ist das Ganze ja nun auch völlig uninteressant im Rahmen der Ausgangsdiskussion und für den Rest der Leser.
    Ani :darauf :beer:

    Einmal editiert, zuletzt von dr.mabuse ()

  • Wozu promovieren Ärzte? Ist ja doch ein ziemlicher Aufwand, oder?

    Speed is life!
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.

  • Wie in allen Disziplinen gibt es im Wesentlichen zwei Gründe, aus denen jeder seine individuelle Mischung hat: Interesse am Thema und Interesse am Titel.

  • Ok, leuchtet ein. Merci.

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