Stellungnahme der BAND e. V. zu den Bachelor- und Masterstudiengängen für Rettungsassistenten

  • @cp


    Du gibst Dich hier und woanders nicht als Initiator, sondern als Leiter der Studie aus.


    Ja, weil ich das Ganze initiiert habe und alles an Kommunikation über mich läuft. Wer was leitet daran, ist doch erstmal für den Aussenstehenden irrelevant. Wissenschaftliche Leitung der Studie = Institut, Kommunikation und Gesamtleitung der Studie = moi. Noch Fragen?

  • Weiter darf man auch nicht vergessen, dass gerade Ärzte in der wissenschaftlichen Gemeinschaft einen durchwachsenen Ruf als Wissenschaftler haben. Zumindest der klassische (Not-) Arzt der ab dem 6. Semester an seiner statistischen Promotion geschrieben hat.


    Eine statistische Promotion?
    Ich fasse auf, dass du hierunter verstehst, dass irgendwelche Daten statistisch ausgewertet werden.
    Das passiert grundsätzlich in jeder wissenschaftlichen Arbeit, die Messwerte aufbereitet bzw. verwendet.
    Die Methodik der Messwert-Erhebung ist hierbei unerheblich. Man kann und muss in der Wissenschaft Daten immer unter dem Gesichtspunkt statistischer Grundregeln interpretieren, unabhängig davon, ob ich sie mit teuren technischen Apparaten (z.B. Gaschromatograph), billigen technischen Geräten (RR-Meßgerät) oder gar nur über einen Fragenbogen ermittelt habe.
    Wenn deine Logik stimmt, dass nur apparativer Aufwand gut ist, dann dürften die schlechtesten empirischen Wissenschaftler die Psychologen sein...


    Über dies vergisst du, dass beispielsweise das NEJM, welches eine international hochrenomierte Fachzeitschrift ist, eben auch viele "statistische" Untersuchungen enthält. Aber deren klinische Relevanz ist oftmals unbestritten!


    Schlussendlich muss ich aus der zitierten Aussage annehmen, dass du vom Wissenschaftsbetrieb wenig praktische Ahnung hast. Der "durchschnittliche" Notarzt wird never ever alleine irgendeine Studie auf den Weg bringen. Er wird sie höchstens in irgendeiner Form "mitbetreuen". Denn damit aus der "Studie" was wird brauchst du mindestens einen "Habilitierten" mit im Boot. Und abhängig davon, in welchem Journal das Ganze unterkommen soll, wäre es sinnvoll sich den "richtigen" Habilitierten auszusuchen.
    Aber vermutlich möchtest du medizinschen Professoren auch die Fähigkeit zum wissenschaftlichen Arbeiten absprechen.
    Bitte nicht! :fie:

  • @cp


    Im Gegenteil, der Leiter einer Studie ist die interessanteste und wichtigste Person für Außenstehende. Ansonsten widersprichst Du Dir selber in typischer Manier: mal bist Du nur der Initiator, mal der Leiter. So wie Du gerade am besten durch die Diskussion kommst, ohne Imageschaden zu erleiden.

  • Warum meint Ihr immer über ungelegte Eier und Wissenschaftlichkeit urteilen zu können, wo Ihr keine Informationen zu den Eckdaten der Studie kennt


    Vielleicht ist es Dir noch nicht aufgefallen, aber in erster Linie richtet sich die Kritik gar nicht gegen die Studie.

  • Die Einwände von Dr Mabuse dürften auf das hier ins Auge gefasste Studiendesign ebenfalls zutreffen.


    Ich war bei der Studie zur BtM-Gabe durch Rettungsassistenten, auf die sich der Beitrag von Mabuse bezieht.


    Vielleicht ist es Dir noch nicht aufgefallen, aber in erster Linie richtet sich die Kritik gar nicht gegen die Studie.


    Also ich verstehe deinen Diskussionsstyle nicht.
    Es nicht eine direkte Studie zur BtM-Gabe von Rettungsassistenten. Das die Studie Interpretationen für diese Diskussion liefern kann, steht auf einem anderen Blatt.


    Weiterhin unterstützt Du die Kritik an der Studie und damit auch an der Erstellung und dem Design (das hier keiner kennt) was offensichtliche eine Kritik gegen die Studie ist. Wenn es um meine Person geht, dann könnten wir das vielleicht mal außen vor lassen, denn es geht um die Studie und nicht um mich.

  • Es nicht eine direkte Studie zur BtM-Gabe von Rettungsassistenten.



    Zitat von rettungdienst.de

    Um eine evidenzbasierende Aussage für den Einsatz im Rettungsdienst durch Rettungsassistenten treffen zu können, wird derzeit am Aufbau einer prospektiven, randomisierten Studie zu diesem Thema gearbeitet.


    Die Studie soll die Frage beantworten, ob die Nalpubhingabe durch Rettungsassistenten im praktischen Einsatz zu der gewünschten Schmerzstillung führt und ob sich das Medikament durch Rettungsassistenten auch ohne Notarztnachforderung sicher anwenden lässt.


  • Zweifelsohne; ich spreche auch nur an, was ich aufgrund von Äußerungen des Studienleiters auf die Studie rückschließe.


    Wo steht da was von BtmG oder Btm? Nalbuphin fällt nicht unter das BtmG.

  • Klar, entschuldige. Ich hatte mich in meiner obigen Antwort auf Johannes´ Beitrag vertan, weil parallel auch noch eine BtMG-relevante Studie diskutiert wurde. Ich meinte natürlich die Nalbuphin-Studie.

  • @cp


    Im Gegenteil, der Leiter einer Studie ist die interessanteste und wichtigste Person für Außenstehende. Ansonsten widersprichst Du Dir selber in typischer Manier: mal bist Du nur der Initiator, mal der Leiter. So wie Du gerade am besten durch die Diskussion kommst, ohne Imageschaden zu erleiden.


    Mal unter uns: Wer glaubt denn im Ernst, dass dieses Image noch in irgend einer Form zu retten ist? Dieses Image hat keine Kratzer bekommen, es erlitt einen Totalschaden und hat die Schrottpresse schon hinter sich.
    Hier kann man wirklich nicht mehr von Schadensbegrenzung sprechen. Es benötigt relativ viel Ignoranz, um das nicht zu spüren.


    J.

  • Ich fasse auf, dass du hierunter verstehst, dass irgendwelche Daten statistisch ausgewertet werden.
    Das passiert grundsätzlich in jeder wissenschaftlichen Arbeit, die Messwerte aufbereitet bzw. verwendet.
    Die Methodik der Messwert-Erhebung ist hierbei unerheblich. Man kann und muss in der Wissenschaft Daten immer unter dem Gesichtspunkt statistischer Grundregeln interpretieren, unabhängig davon, ob ich sie mit teuren technischen Apparaten (z.B. Gaschromatograph), billigen technischen Geräten (RR-Meßgerät) oder gar nur über einen Fragenbogen ermittelt habe.
    Wenn deine Logik stimmt, dass nur apparativer Aufwand gut ist, dann dürften die schlechtesten empirischen Wissenschaftler die Psychologen sein...


    Die Frage ist nur wie man mit Daten umgeht: Stichwörter Grundgesamtheit, Repräsentanz, Validität.
    Das muss man halt richtig machen, was sehr aufwendig ist und eine gute Methode, eine gute Drittvariablenkontrolle sowie gute Statistikkentnnisse sind unabdingbar.


    Und ich habe schon einige med. Promotionen gelesen, die Aufgrund von Fallzahlen n>90 welche in EINEM RDB erhoben wurden zu einer Globalaussage kommen.


    Schlussendlich muss ich aus der zitierten Aussage annehmen, dass du vom Wissenschaftsbetrieb wenig praktische Ahnung hast. Der "durchschnittliche" Notarzt wird never ever alleine irgendeine Studie auf den Weg bringen. Er wird sie höchstens in irgendeiner Form "mitbetreuen". Denn damit aus der "Studie" was wird brauchst du mindestens einen "Habilitierten" mit im Boot.


    Das ist ja wohl klar - habe ich auch nie bestritten.


    Aber vermutlich möchtest du medizinschen Professoren auch die Fähigkeit zum wissenschaftlichen Arbeiten absprechen.
    Bitte nicht! :fie:


    Tu ich nicht!


    Grundsätzlich:
    Die Promotion ist der Nachweis, selbstständig wissenschaftlich arbeiten zu können. Wenn ich mir nun 10 zufällig Ausgewählte, promovierte Physiker nehme und deren Kentnnisse des wissenschaftlichen Arbeiten nehme und die mit 10 zufällig Ausgewählte, promovierte Medizinier nehme und deren Kentnnisse des wissenschaftlichen Arbeiten mit den Physikern vergleiche, werden die Kentnnisse bei den Physikern unumstritten deutlich größer sein.

  • Die Frage ist nur wie man mit Daten umgeht: Stichwörter Grundgesamtheit, Repräsentanz, Validität.
    Das muss man halt richtig machen, was sehr aufwendig ist und eine gute Methode, eine gute Drittvariablenkontrolle sowie gute Statistikkentnnisse sind unabdingbar.
    Und ich habe schon einige med. Promotionen gelesen, die Aufgrund von Fallzahlen n>90 welche in EINEM RDB erhoben wurden zu einer Globalaussage kommen.


    Und ich habe schon von einem User gelesen, der aufgrund einiger medizinischer Dissertationen, die er gelesen hat und die sich auf Fallzahlen von N>90 (vermutlich <90) beziehen, dass dieser zu einer Globalaussage bezüglich medizinischer Promotionen kommt...
    Merkste was? :pfeif:
    Die Begriffe der "internen Validität" und "externen Validität" sind dir aber bekannt?
    Ebenso, dass man eine Studie grundsätzlich diesbezüglich bewertet?
    Und vermutlich wirst du dir auch im klaren darüber sein, dass die zitierte Promotion sicherlich nicht mit einem "summa cum laude" benotet worden ist...


    Die Promotion ist der Nachweis, selbstständig wissenschaftlich arbeiten zu können. Wenn ich mir nun 10 zufällig Ausgewählte, promovierte Physiker nehme und deren Kentnnisse des wissenschaftlichen Arbeiten nehme und die mit 10 zufällig Ausgewählte, promovierte Medizinier nehme und deren Kentnnisse des wissenschaftlichen Arbeiten mit den Physikern vergleiche, werden die Kentnnisse bei den Physikern unumstritten deutlich größer sein.


    Und wieder eine Pauschalaussage mehr...
    Entweder man arbeitet wissenschaftlich oder man tut es nicht.
    Nur weil es stellenweise methodische Schwächen gibt, glaube ich nicht, dass man hierbei von unwissenschaftlichem Arbeiten sprechen könnte...

  • Ich kenne die verschiedenen Begriffe der empirischen Forschung sehr wohl. Soll ich sie alle aufzählen?


    So lange der Wissenschaftsrat meine Pauschlaussage deckt kann ich damit super leben.Habe gehört das seien DIE Wissenschaftsprofis in Deutschland!

  • @ Herrn Doktor Ani:

    Zitat

    Zitat Ani:
    Ist ja eigentlich nix Neues hier im Forum: Argumente der Ärzteschaft sind ausschließlich berufspolitisch und im Interesse des ärztlichen Standes von Angst um Verlust der Vorherrschaft geprägt, während derRettungsassistent (hier: shavakur, Mütom, VK-Retter, cerebralperfusion etc.) ausschließlich und hochmoralisch die Bedürfnisse des Patienten im Auge hat und ihn in letzter Instanz sogar vor dem durchschnittlich unfähigen Notarzt schützen will.

    Ach ne... ^^


    Nur ich frage mich was der ganze Schmarrn soll? Warum fahren Rettungswagen, Notarzteinsatzfahrzeuge mit Sonderrechten durch die Straßenlandschaft von Deutschland?


    natürlich....deshalb:

    Zitat

    Wir sind - völlig im Gegensatz zu den Studienanbietern - eben nicht der
    Meinung, dass "...schneller eintreffende Rettungsassistenten mehr
    therapeutische Maßnahmen übernehmen können, um das therapiefreie
    Intervall zu verringern." (Werbung der Mathias Hochschule Rheine)

    :hmm:


    ...und wenn alle Deine Meinung wären, verehrter Ani, wäre es erstens langweilig hier im Forum, zweitens der Notarztmangel eine granz große Lüge (bestimmt von Mütom und Co, weil irgendwas muss man sich ja einfallen lassen) und drittens würden in anderen Ländern die EMT, Paramedics und wie sie sich schimpfen alles nur Looser sein, da sie ja keine notwendigen Doktoren haben.


    Und natürlich ist die Stellungnahme der BAND rein gar nicht berufspolitisch, die wollen ja nur die Patienten vor den Möchtegernrettungsrambos in Deutschland schützen.


    Ich plädiere dafür, das so schnell wie möglich in Deutschland die Notfälle nur noch von einem RA (natürlich weil ich einer bin) und einem Notarzt abgewickelt werden. Alles andere sollte gesetzlich verboten werden. Und alle Rechtsanwälte für Ärztehaftung haben sofort ein anderes Fachgebiet, z.B. Familienrecht zu wählen, damit auch in Zukunft die Arztkutte weiß bleibt und nicht aussieht wie ein Dalamatinerfell.

    Zitat

    Zitat BAND
    Die BAND sieht als Lösung des momentanen Bildungsdilemmas bei Rettungsassistenten letztlich nur die Umsetzung eigener Vorschläge bei der Novellierung des Rettungsassistentengesetzes, die darin bestehen, eine Kompatibilität zu anderen medizinischen Assistenzberufen (dualer Ausbildungsgang, Dreijahresausbildung, etc.) herzustellen.


    Die in den kritisierten Bachelor- und Masterstudiengängen den Rettungsassistenten versprochene eigenmächtige heilkundliche Tätigkeit ohne ärztliche Approbation wird von der BAND abgelehnt, weil sie den
    Heilberufsgesetzen der Länder widerspricht.

    :?: hmm...nichts ist denen aber auch recht...Ani, kannste mir mal erklären was Deine Kumpels von der BAND denn nun wirklich wollen?

  • So lange der Wissenschaftsrat meine Pauschlaussage deckt kann ich damit super leben.


    Der Wissenschaftsrat hat gesagt, dass in der Medizin bei den Promotionen oftmals "dünne" Bretter gebohrt werden.
    Das bezog sich aber auf den Aufwand der Promotion. Sie nannten es Türschild-Forschung.
    Der Wissenschaftsrat hat aber nicht gesagt, dass diese dünnen Bretter den Grundregeln wissenschaftlichen Arbeitens widersprechen.
    Du versuchst die ganze Zeit latent, aber pauschal Medizinern die Fähigkeit zum wissenschaftlichen Arbeiten abzusprechen.


  • ...und wenn alle Deine Meinung wären, verehrter Ani, wäre es erstens langweilig hier im Forum, zweitens der Notarztmangel eine granz große Lüge (bestimmt von Mütom und Co, weil irgendwas muss man sich ja einfallen lassen) und drittens würden in anderen Ländern die EMT, Paramedics und wie sie sich schimpfen alles nur Looser sein, da sie ja keine notwendigen Doktoren haben.


    Nur um das richtigzustellen: ich habe weder Probleme in der notärztlichen Versorgung bestritten, noch sehe ich Paramedics als Losertypen (schreibt man nur mit einem 'o'). Und mein Bier trinke ich lieber mit ausgewählten Rettungsassistenten als mit meinen Kumpels von der BAND.

  • Der Wissenschaftsrat hat gesagt, dass in der Medizin bei den Promotionen oftmals "dünne" Bretter gebohrt werden.
    Das bezog sich aber auf den Aufwand der Promotion. Sie nannten es Türschild-Forschung.


    Übesetzt bedeutet dies, dass die medizinischen Promotionen oftmals nicht der Qualität von Promotionen in anderen Fachberiechen entsprechen.


    Der Wissenschaftsrat hat aber nicht gesagt, dass diese dünnen Bretter den Grundregeln wissenschaftlichen Arbeitens widersprechen.


    Wo habe ich denn das Behauptet?


    Du versuchst die ganze Zeit latent, aber pauschal Medizinern die Fähigkeit zum wissenschaftlichen Arbeiten abzusprechen.


    Das mit dem Pauschalurteil kam eigentlich von dir, denn im meinen Beitrag weiße ich darauf hin das es durchaus SInn macht einen Medizinier bei einer Studie dabei zu habe. Dies wiederlegt deinen Vorwurf der Pauschalkritik eindeutig.


    Naja, mann kann auch medizinische Studien initierien ohne Arzt zu sein. Daniel will damit nur sagen, dass die aktuellen Studien in der Notfallmedizin oftmals Forschungsfragen haben die biased sind, da die Initatoren (Not-)Ärzte sind. Bei der Durchführung/Umsetzung ist es sicherlich sinnvoll einen Medizinier mit dazunehmen, ob dieser allerdings ein NA zu sein hat verneine ich hier.


    Ich habe geschrieben:


    Weiter darf man auch nicht vergessen, dass gerade Ärzte in der wissenschaftlichen Gemeinschaft einen durchwachsenen Ruf als Wissenschaftler haben. Zumindest der klassische (Not-) Arzt der ab dem 6. Semester an seiner statistischen Promotion geschrieben hat. Wenn ich mich nicht täusche vergibt die DFG daher auch keine Forschungsstipendien mehr an Dr.med. Absolventen.


    In anderen Worten bedeutet dies, dass der durschnittliche promovierte Medizinier der klinisch tätig ist, ein wissenschaftlicher (deine Worte) Dünnbrettbohrer ist. Und wenn ich eine Studie mache brauche ich eben keine Dünnbrettbohrer sondern Leute die sich an dicke Bretter gewagt haben. Und nur um das nochmals klarzustellen, dass heißt nicht ALLE. Außnahmen gibt es immer wieder.

  • @ani:
    Du trinkst Bier? ;)


    @cp:
    Auch auf die Gefahr hin, dass dies mächtig nach hinten losgeht: Wie ist überhaupt die These zu "deiner" Studie? Was möchtest du initiieren, was bewiesen werden soll? Diese Antwort hast du, glaub ich, noch nie gegeben.