Wer in der BOS-Szene aktiv ist, kennt die im Herbst angesetzten Übungen hinlänglich.
Am SA, den 28.Sept. war es in Wiesbaden wieder einmal so weit.
Die Übungslage sah einen Amoklauf an einer US-Schule mit Schusswaffengebrauch und zwei Bombenexplosionen vor.
Wiesbaden ist seit Jahrzehnten US-Stützpunkt; mit dem Abzug von US-Einheiten aus dem Bereich MA/HD hat sich die US-Community erheblich vergrössert.
Die US-Army verfügt auf ihrem Flugplatz zwar über eine eigene FW - die in der AAO der BF bspw. für Waldbrände aufgeführt wird - hat aber keinen eigenen RD bzw. eine stationäre medizinische Einrichtung.
Die anrückenden ersten Einsatzkräfte (HLF der BF + RTW der JUH) wurden von der zweiten Bombenexplosion überrascht und schieden damit aus.
Vier FW-Kräfte waren Übungstote, weitere vier FW-Kräfte (Darsteller) waren (schwer)verletzt.
Die RTW-Besatzung war in die Kategorien GELB bzw. GRÜN unterteilt und damit auch nicht mehr im Einsatzgeschehen.
Wie sehr die zweite Explosion das Verhalten der Einsatzkräfte beeinflusste, zeigte sich deutlich:
ein herumstehender Fotokoffer eines anwesenden Journalisten wurde als mögliche 3. Bombe interpretiert.
Dies war aber gar nicht so geplant bzw. vorgesehen!
Folge davon war dann eine Crashrettung vieler, bereits aus dem Gebäude geflüchteter/geretteter Personen.
Insgesamt beinhaltete das Szenario 30 unverletzte Kinder, die von ihren Eltern nach Anrufen abgeholt wurden - so sieht es das Konzept der Schule vor.
Dazu kamen ca. 50 verletzte Personen aller Sichtungskategorien (hiervon 6 Einsatzkräfte) plus 4 Übungstote.
Rettungsdienstlich kam der örtliche RD, verstärkt durch Ü-MANV-Komponenten und örtliche SEG zum Einsatz.
Die BF wiederum legt starken Wert darauf, daß hier auch die Vorort-FW in die Übungen eingebunden sind.
Neben zwei örtlich zuständigen FF kamen zwei weitere FF zum Einsatz, in deren Wachenbereich sich auch US-Einrichtungen befinden.
Die früher auch bei uns übliche Selbstbeweihräucherung nach einer Übung ist der gründlichen Fehleranalyse gewichen.
So wurde bspw. ein Übungsbeteiligter im Schulgebäude auch über eine Stunde nach Herstellen einer sicheren Lage nicht gefunden.
Das, was aber überwiegend kritisiert wurde, war die diesjährige bescheidene Qualität des anschliessenden BBQ.
Die fachkundigen Zuschauer, darunter ca. 30 Ärzte als Teilnehmer eines zu Ende gehenden LNA-Lehrgangs, werden mit Sicherheit noch andere Schwachstellengefunden haben.
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