Duisburg muss aufstocken: neuer Bedarfsplan fordert sechs zusätzliche RTW sowie ein weiteres NEF

20 RTW´s für 400 000 Einwohner finde ich jetzt nicht viel. Im Main Kinzig Kreis (Hessen) mit auch etwas mehr als 400 000 Einwohnern stehen 5 NEFs und auch über 20 RTW zur Verfügung. Das bei einer Hilfsfrist von 10 Minuten und einem Stellplatzstrategiesystem.

Diese Vorhaltung wird laufend überprüft und notfalls verändert.

http://www.rettungsdienst-hanau.de/aktuelles-14102013.html
http://www.drkgelnhausen.de/Archiv%206/1_Vj_/1-1/1-1.html

Zitat von schifahrer

Du brauchst heutzutage ein Fahrzeug, was gut und gerne 1t zuladen kann. Die Anwender packen soviel Zeug aufs Auto, das es dir den Magen umdreht.

Oder mal das Zeug vom Auto schmeissen, was eh keiner benötigt.

Zitat von Ani

"Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing."

Ich kann zwischen deinem und meinem Post keinen Zusammenhang konstruieren. Kannst du es mir bitte erläutern?

Zitat von dens

Also ich bin ja der Meinung, dass man ja Leuten aus der Praxis und nicht Gutachtern (insbesondere denen die TRUST verzapfen) glauben sollte...

Welchem Praktiker denn? Also wenn ich so an meine Kollegen denke gibt es zwar einige gute RA, viele mittelmäßige und ein paar schlechte RA - aber zutrauen ein Gutachten und Berücksichtigung der rechtlichen, mathematischen, topographischen Anforderungen etc. zu erstellen traue ich keinem zu.

Zitat von dens

Also ich bin ja der Meinung, dass man ja Leuten aus der Praxis und nicht Gutachtern (insbesondere denen die TRUST verzapfen) glauben sollte...

Mal ein Beispiel von außerhalb des Rettungsdienstes:

Wenn ich den Leuten aus der Praxis mehr vertrauen würde als den Gutachtern (heißen bei mir anders, sind aber im Prinzip welche) könnte ich gar kein Material mehr irgendwohin ausliefern lassen da jeder "Fachmann" aus der Praxis mindestens fünf Gründe kennt warum Produkt xyz gar nicht so gut ist.
Unabhängige Stellen sagen aber das Gegenteil, deswegen liefere ich und siehe da: es funktioniert. Ein Wunder. Die "Fachleute" waren doch sicher das es das nicht wird.

So ist es auch im Rettungsdienst.
Natürlich gibt es gute und schlechte Gutachter, keine Frage, aber deswegen im Grundsatz die Qualifikation von Gutachtern, Unternehmensberatern oder den Sinn von Gutachten anzuzweifeln finde ich sehr gewagt.
Andererseits könnten wir dann natürlich auch Geld sparen in dem Vereine wie BfArM und TÜV eingestampft werden.

Im Bereich Rettungsdienst die Worte Gutachter und unabhängig in einen Zusammenhang zu bringen ist ja wohl der Witz des Jahres. Und das schon im März, da kann nichts besseres mehr kommen.

Zitat von Taubenzüchter

Im Bereich Rettungsdienst die Worte Gutachter und unabhängig in einen Zusammenhang zu bringen ist ja wohl der Witz des Jahres. Und das schon im März, da kann nichts besseres mehr kommen.

Und warum?

Weil die Gutachten, die ich die letzten Jahre mitbekommen habe, alle mit dem Wort Gefälligkeitsgutachten zu bezeichnen sind.

Wess Brot ich ess, dess Lied ich sing.

Man will ja mal wieder engagiert werden.

Da sind zum Teil haarsträubende Änderungen passiert, die nach kurzer Zeit rückgängig gemacht werden mussten.

In Kaffeepausen wurden Besetzungszeiten geändert, weil man sonst gegen Arbeitszeitgesetze verstossen wollte.

Und dann noch der Witz, dass man Gutachten in Auftrag gibt, um offensichtliches zu beweisen: Wenn man ein Auto näher an die Stadt heranrückt, dann ist es auch schneller dort.

Zitat von Taubenzüchter

Weil die Gutachten, die ich die letzten Jahre mitbekommen habe, alle mit dem Wort Gefälligkeitsgutachten zu bezeichnen sind.
Wess Brot ich ess, dess Lied ich sing.
Man will ja mal wieder engagiert werden.
Da sind zum Teil haarsträubende Änderungen passiert, die nach kurzer Zeit rückgängig gemacht werden mussten.
In Kaffeepausen wurden Besetzungszeiten geändert, weil man sonst gegen Arbeitszeitgesetze verstossen wollte.
Und dann noch der Witz, dass man Gutachten in Auftrag gibt, um offensichtliches zu beweisen: Wenn man ein Auto näher an die Stadt heranrückt, dann ist es auch schneller dort.

Na ja, aber das ist dieselbe Diskussion die man über viele Themen im Rettungsdienst und auch im echten Leben führen kann.
Ich habe in den letzten Jahren viele schlechte Notärzte erlebt.
Ich habe in den letzten Jahren viele Krankenschwestern gesehen die unfreundlich zum Rettungsdienst sind.
Ich habe in den letzten Jahren viele Ausfälle von Mercedes Sprinter RTWs mitbekommen.

Ja, das ist alles irgendwo die Wahrheit aber deswegen nicht gleich allgemeingültig.
Ich habe z. B. auch Rettungsdienstgutachten gesehen die wirklich nützlich waren und bei den entscheidenden Stellen für Betriebsamkeit sorgten und gleichermaßen die "Fachleute" vor Ort (also die Rettungsassistenten) verblüffte.
Denn dort wurden Veränderungen angezeigt die mehr als überfällig waren und aber gleichzeitig von niemandem so konkret wahrgenommen worden sind.

In einem niedersächsischen Landkreis z. B. wurde die Vorhaltung von Fahrzeugen aufgrund eines Gutachtens (welches der Vorstellung von Kreis und HiOrg deutlich widersprach) drastisch erhöht:
+2 RTW 24/7
+2 RTW 12/6
Verlegung von Standorten (inkl. Neubau bzw. Neueinrichtung von kompletten Rettungswachen), signifikante Erhöhung der Mitarbeiterzahl usw.

Nicht jeder RettAss ist hier ein Fachmann. Klaro.

In Baden wurde in den letzten Jahren wenig bis gar nichts erhöht.
2 Ausnahmen:
-In FR ein 24h-RTW zusätzlich (nach gefühlten 20 Jahren Mangel), das Gutachten mußten zunächst die Leistungserbringer bezahlen, die Kostenträger weigerten sich.
-In der Ortenau gabs in OG ein zusätzliches NEF. In Ettenheim sollte seit langem eines stehen, aus verschiedenen Gründen gibts keins.

Der Rest ist alles Kappes.

Genauer gehe ich nicht auf die Materie ein, könnte sonst Ärger geben.

@ Taubenzüchter: den RTW Bonndorf hast du vergessen, den gibt's wieder.
Und der fehlende RTW wurde ja auf die RW-10 verschoben, darum war der Mangel zunächst schwer zu belegen.

Stimmt. Gutachter braucht kein Mensch, ich überlasse die Abnahme von Bauwerken demnächst auch dem Maurer. Statiker? Whatfor, der hat ja schließlich keinen Praxisbezug und ist kein Fachmann. /Polemik-off

Es geht doch nicht generell um Gutachter.

Es geht in der RD-Struktur in BaWü um Gutachten, die den Namen nicht verdienen, weil hier ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen Kostenzahlern, Leistungserbringern und Gutachtern besteht, in dem eigentlich keiner das Interesse hat, etwas zu ändern.

Zitat von Taubenzüchter

Es geht doch nicht generell um Gutachter.
[...]

Nicht? Klang für mich anders:

Zitat von Taubenzüchter

Im Bereich Rettungsdienst die Worte Gutachter und unabhängig in einen Zusammenhang zu bringen ist ja wohl der Witz des Jahres. Und das schon im März, da kann nichts besseres mehr kommen.

Oder generell nur um Gutachter im Rettungsdienst?

Das kam wohl falsch rüber: Ich bezog mich auf die Gutachten in Ba-Wü.

Zu den anderen kann ich mich persönlich nicht äußern.

Deshalb ja auch die Verwunderung, wie es zu der schlagartigen Vermehrung von RTW in Duisburg kommt.

Zitat von Taubenzüchter

Das kam wohl falsch rüber: Ich bezog mich auf die Gutachten in Ba-Wü.

Zu den anderen kann ich mich persönlich nicht äußern.

Deshalb ja auch die Verwunderung, wie es zu der schlagartigen Vermehrung von RTW in Duisburg kommt.

Verstehe. Dann hab ich nix gesagt.

Zu Duisburg:
Scheinbar ist der Gutachter dort nicht aus dem Freundeskreis des Auftraggebers/Kostenträgers...

Zudem ist die RD Landschaft im Westen/Norden durch die Feuerwehren eine ganz andere.

Was ja aber nichts mit Gutachtern zu tun hat, oder?

Zitat von Andrechen

Weiss jemand wie diese Gutachten erstellt werden also was dort alles Ermittelt wird?

Ich durfte ein Gutachten aus Baden-Württemberg einsehen, welches um das Jahr 2000 erstellt wurde.

Hier drängten sich der Eindruck auf, dass zunächst einmal "nackte Zahlen" ausgewertet wurden. Dies erscheint zunächst einmal legitim, so erschien es dem Gutachter unverständlich, dass in einem Gebiet mit 2 Rettungswachen mit ca. 4 RTW-Einsätzen in 24 h. zwei RTW's vorgehalten werden, dass allerdings ein sehr grosses Gebiet bei einem Einsatz schlicht "leergeräumt" ist und auch in akzeptabler Zeit kein weiterer RTW anrücken kann (Berge & Schluchten) lies sich aus den Zahlen heraus nicht ermitteln. Dies führte letztlich zu einer Rettungswache (1 RTW) in der Mitte - obwohl genau dieser Ort für sein winterliches Glatteis bekannt gewesen ist (4 Jahre und ein Totalschaden später wurde die Reform reformiert).

Im Weiteren, uns dies lies sich aus der Untersuchung ableiten, hat man einfach Entfernungen und Fahrzeuggeschwindigkeiten berechnet, für eine Ortschaft hätte der 2. RTW eine sportliche Leistung von 135 km/h im Gebirge erreichen sollen. Um solche Rechenexempel zu beweisen, hat das Gutachterteam einzelne Strecken mit Blaulicht abgefahren.

Für den rettungsdienstlichen Praktiker waren die Methoden und Ergebnisse nicht nachvollziehbar.