San A - San C Ausbildungsübersicht ?

  • Moin! Moin!


    Ich wollte mal fragen, ob jemand eine Überischt hat, was genau man in den SanA, SanB und SanC Lehrgängen beigebracht kriegt.
    Inwiefern kann man damit dann als Dritter im RD mitfahren bzw. mithelfen, also in einer gewissen ehrenamtlichen Tätigkeit, oder geht das erst "richtig" ab R-Helfer ?


    Wäre nett, wenn ihr mich da ein bisschen aufklärt :)


    mfG,
    Hauke

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Es kommt darauf an, was man bei Dir im OV oder KV verlangt. In dem KV in dem ich hauptamtlich tätig bin, muß man alle drei Module haben, um als 3. mitfahren zu dürfen. In dem OV (nicht gleicher KV) reicht der San A. Im Bereich NRW wird der RH NRW benötigt, um als Fahrer des KTW dienen zu können und der RS als Fahrer RTW/NAW.


    Wende Dich am besten mal an Deinen Rotkreuzleiter, was verlangt wird. Den San A, B und C gibt es nur beim DRK! Die anderen Organisationen haben andere Ausbildungen, welcher allerdings ähnlich sein sollen.

  • Hallo Hauke,


    nach meiner persönlichen Erfahrung in meiner Heimatstadt Berlin bekommt man bei den Lehrgängen die Grundlagen für den Sanitätsdienst des KatS beigebracht.


    Der San-A ist eine Art erweiterter EH-Lehrgang, bei dem zusätzlich auf die Verwendung von Beatmungsbeuteln und das Messen des Blutdrucks eingegangen wird.


    Der San-B legt den Grundstein für die Verwendung des Sanitätshelfers als Helfer des Arztes im Sinne der Assistenz (Medikamente vorbereiten, Intubation vorbereiten), als auch für die selbsttätige Erhebung von Vitalparametern und der erweiterten Versorgung über die "klassische" Erste Hilfe hinaus (Frakturversorgung durch Schienung, Umgang mit Schufeltrage und Vakuummatratze, O2-Applikation).


    Der San-C geht auf pflegeriche Maßnahmen (Hilfe beim Be- und Entkleiden, Hilfe bei der Verrichtung der Notdurft) und auf technische Details (Wechsel von O2-Flaschen) ein.


    Wie das jetzt einzelne RD-Bereiche oder HiOrg-Gliederungen regeln, ob man damit als Dritter auf einem RTW mitfahren darf, kann ich mit Sicherheit nicht Allgemeingültig aussagen.


    Ich hoffe, dass ich Dir dennoch mit meinem Beitrag weiterhelfen konnte und ich soweit auch alles aus dem Kopf richtig wiedergegeben habe. Die Liste der einzelnen Unterrichtseinheiten habe ich leider in Berlin und nicht an meinem derzeitigen Wohnort in Chemnitz.


    Grüsse,


    Ghostrider

  • Hey, ihr beiden!


    Erstmal vielen Dank. Ja, ich hatte ohnehin vor, das mal zu fragen. Aber wollte nicht ganz ohne Vorwissen nachfragen. ;) Der SanA - C Lehrgang wird uns nämlich bald ermöglicht, und ich will ihn auf jeden Fall machen. Für einen R-Helfer reicht es einfach noch nicht, zeitlich (geh ja noch zur Schule, spiele Handball, usw.). Die Lehrgänge passen mir jedoch sehr gut in den Zeitplan.


    Ich hatte gehofft, dann endlich öfter, auch wenn "oft" sicherlich ziemlich übertrieben ist, im RTW oder KTW zu sitzen (KTWs wären erstmal echt ok!)


    mfG,
    Hauke

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Hallo Hauke,


    also bei uns dürfen die Leute aus der Bereitschaft immer mitfahren, wenn ein 3. Platz auf dem RTW frei ist. Letztens hatte ich eine Praktikantin dabei, die zwar San A-B-C hatte, aber sonst immer in der Verpflegungseinheit ehrenamtlich tätig ist. Sie wollte einfach mal einen Einblick in den Regelrettungsdienst gewinnen. Das finde ich absolut in Ordnung und sogar sehr lobenswert.
    Was die Leute der Bereitschaften angeht, die auf Sanitätsdiensten arbeiten, so würde ich es sehr gut finden, wenn diese Leute noch öfter bei uns mitfahren würden. Da bei uns kaum ein Kollege etwas mit den Bereitschaften zu tun hat, und das Gebäude der Bereitschaft sich auch nicht auf unserem RW-Gelände befindet, haben wir leider nur sehr wenig Kontakt, was sich im Ernstfall u.U. sogar negativ auswirken könnte.
    Eine andere Frage ist natürlich das Alter. An anderer Stelle hier ja bereits diskutiert. Viele Leute aus den Bereitschaften sind noch sehr jung, also sogar noch minderjährig. Meines Erachtens gehören die aus altergründen noch nicht auf einen RTW, auch nicht als 3. Meistens ist unser Job ja auch nicht belastender als andere, aber ab und an kracht es dann eben doch ganz gewaltig oder man fährt zu einer Kinderrea o.ä. und das halte ich dann für Minderjährige, die bislang mal ein Pflaster geklebt (etwas überspitzt, nicht böse gemeint) haben für zu heftig.
    Aber wie gesagt, die Frage ab wann man für den RD geeignet ist , gehört in einen anderen Thread.


    Liebe Grüße
    Nicky

  • Da fällt mir gerade noch was zu ein. Mal eine Frage an die RS/RA + LRA`s:


    Wenn ihr Praktikanten mit SAN A-B-oder C-Ausbildung mit an Bord habt, wie geht ihr dann mit denen um ??? Ich habe immer so ein bißchen das Problem, daß ich nicht genau weiß, wieviel man denen zutrauen kann. Man will sie ja auch nicht vor dem Patienten blamieren...


    Nicky

  • Hi Nicky et al.
    Da man rein vom Ausbildungsstand sehr schwer auf die tatsächlichen Fähigkeiten / den aktuellen Leistungsstand schliessen kann (dieser entwickelt sich ja gerade in dieser Phase sehr rapide - quai mit jedem Einsatz...), halte ich für am besten, einfach mal mit dem Praktikanten darüber zu sprechen, was er schon kann, was er schon öfter mal gemacht hat, was er sich zutraut, und was er noch gar nicht kann. Wo sieht er selbst Übungsbedarf, was möchte er nochmal erklärt bekommen, usw...
    Damit kann man sich ja schonmal ein grobes Bild machen. Dann übertrage ich ihm/ihr bei den Einsätze einfach mal entsprechende Tätigkeiten und schaue mir das Ganze einfach mal an. Dann weiss ich schon mehr. Entsprechend dem individuellen Leistungsstand und der persönlichen Entwicklung wird der Praktikant dann immer stärker in die Abläufe eingebunden.
    Aufgrund verschiedener negativer Erfahrungen möchte ich die Praxisanleiter aber davor warnen, zu viel auf einmal erreichen zu wollen. Man neigt manchmal dazu (übrigens gerade bei Praktikanten, die sich "ganz gut anstellen"), zu viel auf einmal zu machen. Das geht beim Erklären los; wenn ihr dem Praktikanten irgendwas im RTW zeigt oder erklärt, beschränkt Euch bitte zunächst mal auf die wichtigsten Dinge (für die Ausbilder: Didaktische Reduktion). Beispiel EKG: Zeigt dem Praktikanten, wie man die Standardableitungen aufklebt, aber nicht gleich das 12-Kanal-EKG oder die EKG-Interpretation für Anfänger 8o, sonst weiss der arme von allem nur noch die Hälfte - inclusive der Klebepunkte für die Standardableitung...


    Fazit: Einbindung der Praktikanten nach individuellem Leistungsstand, diesen kontinuierlich aber langsam und Schritt für Schritt ausbauen - dann können alle Beteiligten davon profitieren!


    LG, Jörg

  • Ich halte das bei meinen Praktikanten, egal welchen Ausbildungsstand sie haben, zu Anfang immer gleich. Erstmal sollen sie bei einfachen Maßnahmen assistieren, bzw. selbsständig ausführen. Dazu gehört das Messen des Blutdrucks, BZ bestimmung, vorbereiten von Zugängen, usw. Wenn ich mir dann ein Bild von ihren Fähigkeiten gemacht habe, kann man dann darauf aufbauen. Ich denke, auch ein frischer RA-Praktikant, welcher den direkten Weg genommen hat, ist zu Anfang im Einsatz mit dem Kleben eines 12-Kanal ähnlich überfordert, wie ein San A-C. Man lernt ja schließlich im Einsatz unter Streß und nicht in Ruhe, wie in der Schule oder der Klinik.