Diverse Fragen zur Ausbildung von diplomierten RS HF

  • Wunderschönen guten Tag!


    Ich recherchierte im Moment über verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten der Ausbildung von nichtärztlichen Rettungsfachpersonal im an Deutschland angrenzenden Ausland.
    Hierbei ist aufgrund der ähnlichen zeitlichen Rahmenbedingungen der diplomierte Rettungssanitäter HF der Schweiz von besonderem Interesse für mich. Neben der etwas zurückhaltenden Informationslage im Internet stellt sich bei der Recherche das Problem der Heterogenität der Organisation im Schweizer Rettungswesen.
    Könnte mir jemand der hier anwesenden Vertreter o.g Berufsgruppe einen kurzen Einblick zum Ausbildungsablauf in "seinem" Kanton / Rettungsdienstbereich geben? Das wäre große Klasse. Insbesonders würde mich interessieren:


    - Wie funktioniert die Verzahnung von praktischer und theoretischer Ausbildung? Oft liest man den Begriff "Berufsbegleiter". Wie wird eine gleiche Ausbildung von invasiven Maßnahmen in verschiedenen RD mit verschiedenen Kompetenzprofilen realisiert?
    - Wie ist die Stundenverteilung RD / Schule / Klinik / Sonstige Lehrorte?
    - Wie wird die Ausbildung finanziert? Ab wann erfolgt ein Einsatz als zweites und erstes Besatzungsmitglied?
    - Werden in den Schulen " Schuleigene", am allgemeinen Lernziel orientierte SOP gelehrt oder wird sich an regionalen Gegebenheiten orientiert?


    - Sind Ausbildungsprogramme wie ITLS, ACLS in die Ausbildung integriert?


    Ich würde mich sehr freuen wenn sich jemand die Zeit nimmt mein Bild zu "vervollständigen".


    Grüße aus Deutschland!

  • Welche Quellen hattest denn schon? Forum Berufsbildung und OdASanté sind ja recht gut.
    Die Schweiz ist übrigens genau so heterogen wie Deutschland.
    Der Berufsbildner ist der Praxisanleiter.
    Sie Stundenverteillung zwischen den einzelnen Schulen ist gering unterschiedlich, man hat eine gewisse Range.
    SOP vom Grund her sind die Smedrix 2.01, natürlich mit regionalen unterschieden.


    Grüsse erstmal



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  • Wie funktioniert die Verzahnung von praktischer und theoretischer Ausbildung? Oft liest man den Begriff "Berufsbegleiter". Wie wird eine gleiche Ausbildung von invasiven Maßnahmen in verschiedenen RD mit verschiedenen Kompetenzprofilen realisiert?


    Die Schulen geben einen Massnahmenkatalog vor, der im Rahmen der Ausbildung abgearbeitet sein muss, entweder durch Anwendung in der Praxis, oder durch Simulationstraining. Sind hier Massnahmen aufgeführt, die nicht in das Kompetenzprofil des Betriebes passen, sind sie dennoch in der Simulation zu absolvieren. Die Verzahnung wird dadurch unterstützt, dass die Schule (unterschiedlich) einmal pro Jahr die Praktikumsbegleiter zu einem Treffen einlädt, Vertreter der Schule wiederum die Ausbildungsbetriebe aufsuchen.


    Was ist deine Frage zum "Berufsbegleiter", ich nehme an, du meinst den "Praktikumsbegleiter" ?


    - Wie ist die Stundenverteilung RD / Schule / Klinik / Sonstige Lehrorte?


    In etwa jeweils 1/3 Schule/Rettungsdienst/Praktikum; in der französischen u. italienischen Schweiz ist der Anteil der Theorie etwas höher. Praktika finden in der allgemeinen Pflege, Anästhesie, Intensivpflege, häusliche Pflege (Spitex), Psychiatrie, Sanitätsnotrufzentrale statt, im Weiteren existiert noch ein Fremd-/Wahlpraktikum, entweder in einem anderen Rettungsdienst oder in einer Institution ausserhalb des RD, z.B. Polizei, Gerichtsmedizin, Kinderanästhesie etc.


    - Wie wird die Ausbildung finanziert? Ab wann erfolgt ein Einsatz als zweites und erstes Besatzungsmitglied?


    Die Finanzierung ist kantonal unterschiedlich geregelt. In der Regel ist der Wohnkanton zuständig.
    Man ist immer 2. und 1. Besatzungsmitglied, von Anfang an: Ein Einsatz als 3. ist nur in den ersten Wochen üblich und gelegentlich im Rahmen der Ausbildung. Mit Beginn der Ausbildung leitet man Einsätze der Kategorie 3, ist also hier bereits 1. Besatzungsmitglied.


    - Werden in den Schulen " Schuleigene", am allgemeinen Lernziel orientierte SOP gelehrt oder wird sich an regionalen Gegebenheiten orientiert?


    Normalerweise werden die SMEDRIC-Algorithmen verwendet, in der Realität gibt es sowieso kaum unterschiede.


    - Sind Ausbildungsprogramme wie ITLS, ACLS in die Ausbildung integriert?


    Die Schule in Nottwil bindet lizensierte Kurse in die Ausbildung mit ein.