SPON "First Responder: Wenn Freiwillige Leben retten"

  • http://www.spiegel.de/gesundhe…ben-retten-a-1182700.html


    Was ich in dem Artikel das erste mal gelesen habe - die App "Mobile Lebensretter" - das scheint ja gänzlich unorganisiert zu arbeiten, jeder kann sich registrieren und wird bei (reellem oder vermeintlichem) Bedarf alarmiert - bislang kannte ich ähnliche Apps wie "Mobile Retter" (ähnlicher Name vmtl. gewollt?!?), die als Zwischeninstanz noch die Rettungsleitstelle haben, die halt die First Responder/Mobile Retter nur bei entsprechenden Indikationen, ausgeschlossener Eigengefährdung alarmiert und auf Helfer mit einer Basisausbildung setzt.


    Bei den "mobilen Lebensrettern" sehe ich neben der Möglichkeit, dass sich hier neugierige und/oder ungeeignete Personen registrieren und dann alarmiert werden, sehe ich noch das Problem, dass ggf. der Notruf verzögert wird und dass es ein hohes Missbrauchspotential gibt.

  • Ich bin im Großen und Ganzen bei dir, allerdings rufen wohl auch die "Lebensretter" den Notruf

    Zitat

    Wer in Not ist, kann den Notfall-Button drücken. Die App wählt die Nummer des Rettungsdienstes und benachrichtigt gleichzeitig bis zu fünf Menschen in der Nähe, die ebenfalls die App installiert haben.


    Kritisch sollte man das schon betrachten, gut ist die erhöhte Aufmerksamkeit, die langsam entwickelt werden soll.

  • Ja - das hab ich verstanden, aber es ist doch schneller, die 112 zu wählen als sich durch das Menu des Telefons zu wühlen und die App zu suchen und dann darüber den Notruf abzusetzen. Die wenigsten werden sie an prominenter Stelle auf dem Smartphone platzieren.
    Und wenn man den Notruf nicht über die App absetzt, gibt es ja auch keine Alarmierung der Helfer.


    Ich persönlich finde Konzepte der Ersthelferalarmierung über Smartphones gut, dann aber bitte im professionellen Rahmen über die Leitstelle über entsprechende Kriterien als Ergänzung zum professionellen Rettungsdienst. Und das fehlt mir an der App doch sehr - die "mobilen Retter" sind da halt deutlich organisierter und strukturierter.

  • Ich finde das Konzept schwierig. Wenn die App grundsätzlich nicht zwischen aktivem und passivem Teilnehmer unterscheidet. Wenn die Enkel das bei ihren Großeltern installieren, kann es sehr gut sein, dass die nächsten fünf Teilnehmer körperlich gar nicht in der Lage sind, Hilfe zu leisten. Eine Lösung wie "Meine Stadt rettet" und co halte ich dann schon für sinnvoller. Insbesondere auch wegen der juristischen Absicherung, wenn die Kommune / Leitstelle als Auftraggeber auftritt. Dazu gab es einen interessanten Vortrag auf dem Symposium in Berlin...

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!