Der Rettungsföhn

  • " Vom Winde verwöhnt. So darf sich der Rasen im Fußballstadion Braunschweig fühlen. Was tun, damit sich die hoch bezahlten Spieler keine nassen Füße holen? So müssen sich die Verantwortlichen verzweifelt gefragt haben.
    Eine Partie des Zweitligisten Eintracht Braunschweig gegen Dynamo Dresden stand auf dem Spielplan. Doch der durchnässte Rasen machte Spielern und Fans - auch drei geschätzte Kollegen der HAZ wurden in der Fan-Kurve gesehen - fast einen Strich durch den Fußballabend.
    Irgendeiner muss dann das Stichwort Rettung ins zentrale Mittelfeld geworfen haben. Und man nahm es wortwörtlich.
    Rettungshubschrauber Christoph 30 zeigte neue, flexible Einsatzseiten: Kurzerhand hatte er die Lizenz zum Föhnen. Mit seinen Rotorbewegungen trocknete er das gewässerte Grün und wehte sich mit großen Bewegungen in die Herzen der Fußballfans.
    Die Krankenkassen, Arbeitgeber von Christoph 30, haben nichts gegen Fußball. Wohl aber gegen zweckentfremdete Rettungshubschrauber. Also wird die Stadt zur Kasse gebeten. Macht summa summarum 4000 Euro. Denn 55,18 Euro kostet die Minute bei Christoph 30. Gut zu wissen, falls die sandkiste mal noch nicht trocken genug ist. Oder beim Swimming-Pool die Wellentaste defekt ist. (rek) "


    Quelle:
    Hildesheimer Allgemeine Zeitung (HAZ) vom Freitag 24.02.2006