Prüfung- Medikamente

  • securo


    Grund ist die dosisabhängige Rezeptorenaffinität an allen sympathinergen Rezeptoren von Dopamin, die eine kontrollierte Wirkung fast unmöglich macht.
    Die einzige zur Zeit als sinnvoll erachtete Indikation ist die kurzfristige Gabe (bis max. 48 Stunden) beim akuten Nierenversagen aufgrund spezifischer Dopamin-Rezeptoren im Splanchnikusgebiet im Rahmen der Intensivtherapie.


    Eine gezielte Betarezeptorenstimulation kann über Dobutamin erreicht werden, eine Alpharezeptorenstimulation über Noradrenalin oder Adrenalin (mit zusätzlicher Betarezeptorenstimulation).



    Gruß,


    Ani

  • @ Ani:
    Besten Dank


    Anmerkung: wir verwenden statt Noradrenalin das Ephedrin, ein Alkaloid.

  • Um mal wieder auf das egentliche Thema zurückzukommen:
    Für deine Prüfung solltest du aus meiner Sicht schon die Medikamente kennnen, die regelmäßig bei den Häufigen Notfallbildern eingesetzt werden (z.B. bei ACS, HI, Asthma, hypertensive Entgleisung, tachykarde und bradykarde Ryhthmusstörung, Narkose).
    Es gehört zu deinem späteren Beruf zu wissen, was als nächsten eingesetzt wird und dich entsprechend vorbereiten zu können. Und es gehört dazu, um Komplikationen zu wissen, die durch die Anwendung entstehen können. Auch auf diese kann man sich vorbereiten.
    Und aus notärztlicher Erfahrung kann ich nur sagen, dass es echt keinen guten Eindruck macht, wenn ich sich folgender Dialog ereignet bei der Versorgung eines akuten Infarktes: "Ich brauche dan bitte noch Beloc" "Haben wir nicht, heißt das vielleicht anders" "Äh, Wirkstoff ist Metoprolol" "Find ich jetzt nicht-ist wohl runter" und ich dann im RTW den Wirkstoff dann doch finde unter dem Namen "Lorpressor". Bei fünf Ausrüstern in unserem RD Bereich weiss ich nicht immer, wer gerade wo einkauft und wie das Medikament dann heißt. Bei gelisteten 62 Präperatenamen unter diesem Wirkstoff bin ich auf die Mitarbeit der RA auf dem RTW angewiesen.


    Ein etwas anderer Aspekt zu diesem Thema: Im Rahmen der Anamnese wirst du mit einer Vielzahl von Medikamenten konfrontiert. Ohne pharamakologische Grundkenntnisse (z.B Was ist ein ß-Blocker oder ACE Hermmer und was machen diese bist du manchmal gekniffen, insbesondere dann, wenn dein Patient dir nichts sagen kann oder will oder beides frei nach dem Motto "Ich bin Gesund" "Nehmen Sie Medikamente regelmäßig ein" "Nur das rote Spray wenns eng um die Brust wird und die anderen fünf- die macht aber meine Frau" ? :rolleyes:


    Pharma gehört dazu - und ich prüfe es auch
    Herzlichen Gruß
    Der Amnaesist

  • Zitat

    Original von Ani
    Adalat, Clonidin, Dopamin, Lidocain sind nach heutigen Gesichtspunkten eher Ballast und senken die Endgeschwindigkeit des RTW beträchtlich. Naja, und die ganz Mutigen erinnern sich auch daran, daß es für Auxiloson et al. keine Indikation mehr gibt und schmeißt die auch noch runter... :D


    und wer lesen kann ist klar im Vorteil :D


    Zitat

    Original von Nils
    Also, ich liste mal auf, was vor vier Jahren in OL auf den RTW war


    über die heutige Ausstattung habe ich keine Infos


    Gruß, Nils


    PS: die physikalische Berechnung zu Deiner Aussage würde mich echt interessieren :D Bem Bremsweg könnte ich in dieser geringen Grammzahl ja noch evtl. einverstanden sein, aber bei der Geschwindigkeit?

  • Medikamente kann und soll man nicht auswendig lernen.
    Man muss es verstehen, das ist wie beim EKG.
    Das macht es allerdings anfänglich frustrierend, aber man behält es dann auch.

  • Zitat

    Original von Amnaesist
    Bei gelisteten 62 Präperatenamen unter diesem Wirkstoff bin ich auf die Mitarbeit der RA auf dem RTW angewiesen.


    Ein wichtiger Aspekt! Ich selber bekomme bei uns immer mal wieder noch die Antwort "Ham' wa nich!", wenn ich mal wieder in Gedanken Heparin statt "Liquemin" verlange...



    @ securo


    Leider gelingt das den wenigsten, weil die in der Ausbildung vermittelten (patho-) physiologischen Kenntnisse dafür oft nicht ausreichen oder nicht verstanden werden...





    Gruß,


    Ani

  • Zitat

    Medikamente kann und soll man nicht auswendig lernen.

    Zitat

    Man muss es verstehen, das ist wie beim EKG.


    Leider dauert das häufig ein bischen zu lange. Bis dahin hilft in der Tat nur auswendig lernen und dann am konkreten Fall wiederholen.
    Auch beim EKG hilft nur lernen, auswerten und Kontrolle durch einen Erfahrenen und dann reevaluieren, was man übersehen hat.

  • Sorry Amnaesist:
    aber weder EKG noch Medikamente kann man meines Erachtens auswendig lernen !
    Wir Badener sagen: "Schmecken muss man's".
    Was man stur auswendig gelernt hat, kann man unter Stress nicht mehr anwenden. Dabei ist es egal, ob es sich um eine Prüfung oder um den Einsatz handelt.
    Daher gilt bei beiden: Verstehen, sonst geht's schief !

  • Das verstehen macht es sicher einfacher und die Qualität besser. Aber: Etwas zu verstehen dauert vielfach einfach zulange. Wie soll ein Anfänger alles verstehen. Das wir er nie (auch kein Arzt!). Es braucht einfach Erfahrung und Sehen von Patienten und Mechanismen um zu verstehen. Und so lange gilt: Auswendig lernen und sich mit diesem Wissen über Wasser halten.

  • wo wir grad die ganzen medikamente hier haben, kann mir jemand nochmal kurz und knapp den unterschied zwischen Agonist und Antagonist erklären?

  • Oh Mann...
    Soviele Medikamente, Indikationen, Wirkungen und Nebenwirkungen, Dosierungen,und, und, und.
    Bin ich froh, dass ich mir diesen rettungsdienstlichen Stress nicht mehr antuen muss. Sondern als Pharmareferent und Ausbilder in Arztpraxen, Apotheken, u.ä. mein Leben friste... :pfeif:



    @ sahra:
    Mach Dich nicht verrückt.
    Lies Dir in Ruhe Deine Unterrichtsunterlagen durch. :kaffee:
    Konzentriere Dich darauf was ihr im Unterricht behandelt habt, und wirf unnötigen Ballast über Bord. :rtw:
    Du wirst in der Prüfung sehen, wieviel Deine "Festplatte" gespeichert hat, und Dir dann wieder (fast) problemlos zur Verfügung stellen kann.
    Kopf hoch.
    Du bist ´ne Gute. Du schaffst das. :positiv:

  • Hihi habe vor meiner Prüfung auch ich glaube fast jedes gänige Medikament auswendig gelernt.
    Bin dann in der Prüfung aber nur nach den Verschiedenen Arzneimittelgruppen gefragt worden.


    Ich schwitze heute noch wenn ich daran denke. gg


    :hot:

  • Miri


    Ein Agonist löst eine bestimmte Reaktion aus, ein Antagonist genau die entgegengesetzte.
    So sind zum Beispiel Fentanyl und Naloxon Agonist und Antagonist am Müh-Rezeptor.


    Agonisten und Antagonisten gibt es aber nicht nur in der Pharmakologie, sondern auch bei Muskeln (M. bizeps vs. M. trizeps) oder Hormonen (Insulin vs. Glukagon)...



    Gruß,


    Ani

  • wo sitzt dieser müh-rezeptor eigentlich? Da war doch irgendwas mit Agonisten sind Stoffe die physiologische Reaktionen am Rezeptor auslösen, und Antagonisten besetzen den Rezeptor und verhindern dadurch eine bestimmte Reaktion, zb Atropin als Parasympatholytikum, hab ich das richtig verstanden?

  • Antagonismus an Rezeptoren ist nur ein Beispiel für funktionellen Antagonismus. Hier besetzen grundsätzlich sowohl Agonist als auch Antagonist den Rezeptor. Allerdings erfolgt nur beim Agonisten eine Reaktion.
    Atropin ist, wie Du schon richtig gesagt hast, ein Antagonist zum Acetylcholin.


    Müh-Rezeptoren sind Opiatrezeptoren im zentralen Nervensystem...




    Gruß,


    Ani

  • Hallo,


    für die Prüfung wird normalerweise nicht soooo rasend viel nicht verlangt. Häufig angewendete Medikamente, Hauptindikationen und Wirkstoffgruppen, vielleicht noch von den wichtigen die Wirkstoffe v.a. die der "Notkompetenz". Bei denen auch noch die wichtigsten Kontraindikationen und Nebenwirkungen. Damit bist Du schon sehr gut mit dabei...


    Mal abgesehen davon lernst Du ja vom Grundgedanken her für die Prüfung, sondern damit Du draussen weisst was Du tust, hmm?


    @Ani: Oh, jetzt lern' ich vielleicht was: mü mit "h"? Kenn' ich bisher nur ohne ;)


    Grüsse,


    Gerrit

  • Nils


    Tramal habe ich schon öfters als Analgetikum zwischen Fentanyl/Morphin und Novalgin gesehen. Sinnvollerweise sollte man das als Kurzinfusion geben. Auch bei Fernverlegungen bekomme ich öfters einen "Cocktail" mit MCP, Morphin und Novalgin mit.
    Calcium hat mal ein niedergelassener Hausarzt bei einer Hyperventilation gegeben. Er meinte, dass er so die respiratorische Alkalose wieder neutralisieren kann. Wir haben ihm die weniger invasive Maßnahme in Form von Alditütenrückatmung angeboten, aber er wollte unbedingt Calcium geben. Selbstverständlich haben wir es ihm gegeben und dann gebeten die Übergabe an den Notarzt selbst zu machen ;-)

  • Zitat

    Original von Ani
    Miri


    Ein Agonist löst eine bestimmte Reaktion aus, ein Antagonist genau die entgegengesetzte.
    So sind zum Beispiel Fentanyl und Naloxon Agonist und Antagonist am Müh-Rezeptor.


    Das war jetzt das Beispiel für den kompetitiven Antagonisten. Dann meine ich mich noch an einen funktionellen Antagonismus zu erinnern, bei dem der Antagonist nicht den besetzten Rezeptor des Agonisten "übernimmt", sondern bei anderen Rezeptoren eine Wirkung erzeugt, welche die eigentliche Wirkung des Agonisten überdeckt.
    Irgendwie fehlt mir da aber gerade das konkrete Beispiel für (und bin gerade zu ssehr in Eile, um das nachzuschlagen).


    Gruß, Nils

  • Absolut richtig, Nils. Ein Beispiel wäre für einen funktionellen Antagonismus wäre in diesem Falle Nifedipin vs. Noradrenalin...



    Gruß,


    Ani

  • Hmm....


    Jetzt versteh ich das mit dem ausweniglernen und verstehen nicht*blödausderwäscheguckt*
    Diese dämliche Milliliterangabe wieviel in der Ampulle ist und wieviel mg vom Wirkstoff und und und...
    DAS muss man doch auswendig lernen. Ebenso doch auch wieviel der NA verlangen könnte, oder?


    Was ein Calciumantagonist ist und was der macht habe ich verstanden.
    Das ist demnach nicht das Problem:)