Dementi der BF Lübeck nach Foto in Tageszeitung

  • Nachdem eine große, deutsche Tageszeitung am Montag ein Foto zweier vermeintlicher Feuerwehrbeamter am Strand der Ostseeküste bei Lübeck mit der Überschrift "So sieht das aus, wenn die Feuerwehr Bereitschaft hat" veröffentlichte und behauptete, die Retter hätten sich ein 50-minütiges Sonnenbad gegönnt, dementiert die Berufsfeuerwehr Lübeck, daß es sich dabei um zwei ihrer Mitarbeiter handelte. Vielmehr handelte es sich um zwei Rettungsassistenten des ASB, die dort ihre Pause verbrachten. Unglücklicherweise hatten die Beiden ihren RTW auch noch im Halteverbot abgestellt.


    Quelle: http://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=23655

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Das ist aber blöde gelaufen...
    Pause machen am Badestrand ist ja OK, aber die Karre im Halteverbot abstellen, nicht.
    Wusste die Leitstelle, wo der Wagen stand? Wieviel weiter ist der Anfahrtsweg im Vergleich zur Wache?


    Ach ja, ich hätte nicht die geringste Lust auf Badestrand, sondern würde eher einen Platz vor dem Ventilator suchen

  • Also wenn ich davon ausgehe, das die beiden wirklich Pause hatten, spricht doch irgendwie absolut nichts dagegen, diese am Strand zu verbringen. Das die beiden dafür natürlich im Parkverbot stehen ist nicht in Ordnung. Aber wie schon gesagt, das kommt dann davon wenn man seine Freiheiten zu oft nutzt.
    Allerdings könnte man da auch draus verstehen, das die RTW Besatzung im Falle einer Alarmierung schnell ihr Fahrzeug aufsuchen konnte.


    Letztendlich aber alles nur Mutmaßungen. Aber ich denke, es gibt schlimmeres!

  • Oliver


    Vereinfacht gesagt: der Artikel erweckte wohl den Eindruck, als ob sich die "Retter" lieber am Strand sonnen (und dabei noch ihr Einsatzfahrzeug im Halteverbot geparkt haben), als Leben zu retten. Ein Imageschaden für die Feuerwehr, sollte diese die Meldung nicht dementieren.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • ja das ist ja witzig.... hier bei mir die jungs am Strand..... ich werd mal versuchen da Infos zu bekommen.


    Wenn die Jungs aber aus Lübeck waren und in Haffkrug liegen, sind es 30 km bis in ihr Einsatzgebiet. Ich kann mir gut vorstellen (aus eigener Praxis), dass diese Herren eine Verlegung von der Uni oder sonstwo ins Psychatrium gehabt haben, und im trott gesagt haben, wir legen uns an Strand, wobei ich glaube das es wirklich 50 Minuten waren, denn die Leitstelle in Lübeck die ist mit den Einsatzzeiten sehr freizügig. Demnach kann man schon mal für ne 65 km Tour 2 - 3 Stunden brauchen.


    Und nu muss mein Lästermaul ungewollt zuschlagen: Ich glaub da werden 2 Stellen frei.


    :ironie:

  • hallöle!



    ich muss oliver zustimmen. verstehe ebenfalls nicht im geringsten, wo hier das problem liegen soll. zwei mitarbeiter, die ihre pause beim sonnenbad verbringen. sieht eher nach einer mischung aus denunziantentum und saure-gurken-zeit aus. wenn meine zeitung mir mit solch uninteressanten lapalien kommen würde, dann würde ich sie abbestellen. mich interessiert nicht im geringsten, wer wann wie lange in der sonne liegt und welches auto er/sie dabeihat.


    zum thema RTW im halteverbot


    tagtäglich begehen millionen bürgerInnen ordnungswidrigkeiten [ich sag nur WM-autocorsi] - und zwar mit schlechteren begründungen als eine RTW-besatzung, die wohl im einsatzfalle nicht erst 500 m laufen will, um zum notfalleinsatz zu fahren. wir leben in einem land, in dem sich jeder selbst gerne eine ausnahme von der ordnung genehmigt - aber bei anderen dann ganz penibel mit dem zeigefinger ankommt.



    grüsse
    SH

  • Es wird aber dann doch schon so sein, dass an dieser Stelle nciht ohne Grund ein Halteverbot ist. (evtl. Rettungszufahrt?? wenn nämlich keiner weiß, dass sie da am Strand liegen, dann werden nicht sie alarmiert, wenn an dem See was passiert).
    Und wer regt sich nicht drüber auf, wenn die Anfahrt zugeparkt ist?


    Es steht ja jedem frei, seine Pause (wenn es im Rahmen bleibt) so zu verbringen, wie er es möchte, aber wenn es eben aus logistischen Gründen am Strand nicht geht, dann muss man sich was anderes suchen.

  • @ Jupp...



    wenn ich mir das, was du sagst, zu herzen nehme, dann werde ich künftig im dienst verhungern. unsere stadt zB ist so zugepflastert mit schildern, dass ich oft keine wahl habe, wenn ich einen schnellimbiss aufsuchen möchte. aber das dürfte ich deiner theorie zufolge ja garnicht. wenn dann nämlich just in diesem augenblick auf der strasse jemand kollabieren würde, würde ja niemand den RTD rufen, denn die leute denken ja, wir wären schon da...


    mir scheint das hier ein fall von viel lärm um nichts zu sein. ich respektiere natürlich, dass du davon abstand nehmen würdest, deinen RTW in ein begründetes halteverbot zu stellen. ich persönlich bin da halt etwas nachlässiger und kann die kollegen verstehen.



    grüsse
    SH

  • @ hoeppi:


    Du wirst lachen, ich kenne Mannheim. Und ich weiß, wies da zugeht.


    Aber trotzdem ists ja immer noch was anderes, ob mal einer schnell zum Döner- oder Thailaden rennt und der Fahrer im Auto sitzen bleibt oder ob beide dann am Strand extrem-chilling veranstalten.


    Außerdem meinte ich nciht, dass niemand ruft, sondern vielmehr, dass die Anfahrt der Gerufenen erschwert wird, wenn der RTW im Halteverbot auf einer z.B. rettungszufahrt steht.


  • verstanden. trotzdem... die vorliegende frage scheint mir eine der generellen lebenseinstellung zu sein. für mich persönlich ist das leben zu kurz, um es bei der parkplatzsuche zu verbringen. quidquid aetatis retro est mors tenet [(die lebenszeit, die hinter mir liegt, gehört dem tod) l.a. seneca]. da darf man nicht so viele skrupel haben - zumal in meinem fortgeschrittenen alter, und wenn dieser thread nicht einen philosophischen beiklang hätte, würde mir die ganze angelegenheit eh am ***** [glutaeus maximus] vorbeigehen.


    eine rettungszufahrt sollte man natürlich nicht behindern [rege ich mich ja oft genug selbst drüber auf]. aber ich glaube auch nicht, dass der fotograf im vorliegenden falle ernsthaft um das wohl seiner mitmenschen besorgt war. und er ist ja auch irgendwie hingekommen, und mit dem fahrrad fährt sich die NIKON F 100 mit dem 6m langen teleobjektiv wahrscheinlich eher unkomfortabel [nennt mich holmes!]. ich finde sowieso, dass die 12,8 millionen täglich verkaufter BILD-zeitungen ein grund sind, auszuwandern.



    grüsse
    höppi

  • Zitat

    Original von hoeppi
    ich finde sowieso, dass die 12,8 millionen täglich verkaufter BILD-zeitungen ein grund sind, auszuwandern.



    grüsse
    höppi


    BILD ist KEINE Zeitung. Was es ist, kann man in Worten kaum beschreiben. Und Gründe, dieses bedruckte Stück Klopapier zu kaufen, gibt es keine. Nicht einen. Dementsprechend schließe ich mich deiner Meinung bzgl. der Auswanderung an.


    Und zu o. g. - auch so kann ein gelangweilter Vertreter der Pressekaste sein persönliches Sommerloch stopfen. So ein Unfug. Warum schreibt denn niemand etwas über die Flugverhalten von Wandervögeln im Sommerhoch? Das interessiert mindestens genauso.

  • Es geht bei dieser Geschichte nicht darum, daß sich zwei Kollegen eine Pause am Strand gegönnt haben oder daß sie hierzu im Halteverbot geparkt haben. Es geht einzig um die Aussenwirkung bzw. der Eindruck, der durch den Artikel bzw. das Foto in dieser Printausgabe beim Otto-Normalbürger hervorgerufen wird / werden könnte - das ist das eigentliche Hauptproblem.
    Hier könnte nämlich vom geneigten Leser schnell ein "Sich einen schönen Lenz machen" interpretiert werden, während "auf der Straße die Leute sterben". Man sollte sich immer seiner Aussenwirkung bewußt sein, da gerade wir (wie auch Polizei oder Feuerwehr) mit unseren "unauffälligen" Fahrzeugen Blicke und Aufmerksamkeit auf uns ziehen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Zitat

    Original von Daniel Grein
    Es geht bei dieser Geschichte nicht darum, daß sich zwei Kollegen eine Pause am Strand gegönnt haben oder daß sie hierzu im Halteverbot geparkt haben. Es geht einzig um die Aussenwirkung bzw. der Eindruck, der durch den Artikel bzw. das Foto in dieser Printausgabe beim Otto-Normalbürger hervorgerufen wird / werden könnte - das ist das eigentliche Hauptproblem.
    Hier könnte nämlich vom geneigten Leser schnell ein "Sich einen schönen Lenz machen" interpretiert werden, während "auf der Straße die Leute sterben". Man sollte sich immer seiner Aussenwirkung bewußt sein, da gerade wir (wie auch Polizei oder Feuerwehr) mit unseren "unauffälligen" Fahrzeugen Blicke und Aufmerksamkeit auf uns ziehen.


    Genau so sehe ich das auch. Erschreckend, dass kaum einer des hier postenden Rettungsfachpersonals das zu begreifen scheint.
    Der Beruf bietet im Vergleich zu manch anderen Berufen eine Reihe von Freiheiten, oder etwa nicht?
    Was hier teilweise so geschrieben wird klingt extrem nach schwarz/weiß Denken.
    Und was man bei alldem nicht vergessen sollte: Es ist Arbeit und da kann man nunmal einfach nicht immer so wie man vielleicht gern mag auch wenn man "das Gute im Schilde führt".