Krankenhauspraktikum

  • Hallöchen,


    hätte da mal ne FRage.
    Mache im Moment den Aufbaulehrgang vom RS zum RA und befinde mich momentan im Klinikpraktikum.
    Da ich wie gesagt den RS schon gemacht habe, bin ich bereits etwas Krankenhauserfahren.
    Nun muss ich aber zu meiner großen Enttäuschung sagen, dass ich in keinem der drei Krankenhäuser in denen ich mein Praktikum gemacht habe freundlich empfangen worden bin.
    Jedes Mal war ich nur "die, die den RA macht". Das Pflegepersonal war chronisch schlecht gelaunt und wenn ich meine Hilfe angeboten habe, bekam ich nur den Kommentar zurück: nee, kannst du nicht. guck lieber zu. da lernst du auch was.
    Auch als ich nachfragte, ob ich einmal die Vigo legen dürfte wurde mir geantwortet: nee, lass mal, falls da was passiert... du kannst ja zugucken. da lernst du ja auch ne menge.
    also hieß es immer wieder zugucken und nie selber machen.
    dass ich vorher aber schon einige hundert stunden rd gefahren war und somit doch über ein gewisses maß an praxis verfüge, war egal.
    ich bin behandelt worden, wie eine Schulpraktikantin, obwohl ich mein theoretisches wissen oft bewiesen habe.


    Bis jetzt habe ich wie gesagt leider kaum etwas mitgenommen.
    Ich bin mir in keiner Weise zu schade, um auch mal "Drecksarbeit", sei es Urinbeutel leeren o.ä., zumachen. das ist für mich absolut kein problem und eigentlich selbstverständlich.
    nur finde ich, dass spülen und putzen nicht unbedingt in meinen aufgabenbereich fällt.



    nun aber zu meiiner frage:
    ist es bei euch genauso (gewesen)?
    wie ist man mit euch umgegangen und hat sich euer Praktikum wirklich gelohnt?



    schonmal jetzt vielen dank für eure antworten!


    viele grüße,
    beih

  • So etwas kommt sicherlich mal vor. Auf keinen Fall solltest du es persönlich nehmen.


    Auf was für einer Station bist du jetzt gerade?


    Ich würde mich mit der Staionsleitung unterhalten und ihr deine Ausbildungsziele erklären, also was du machen und lernen sollst. Außerdem kannst ja auch erwähnen, dass schon Erfahrung hast. Ich würde acuh sagen, dass ich nichts gegen "Drecksarbeit" habe, nur sollte diese nicht im Vordergrund stehen.


    Falls das auch nicht fruchtet, würde ich versuchen über die Pflegedienstleitung auf eine andere Station zu kommen.

  • Ein Grund, dass Du wie eine Schülerpraktikantin behandelt wurdest, könnte gewesen sein, dass das Pflegepersonal überhaupt keine Ahnung hatte, was der Azubi im Rettungsdienst lernen bzw. später können muss. Traurig, aber wahr.


    Ich hatte diese Probleme nicht, weil ich zu meiner Praktikumszeit bereits Krankenpfleger war. Allerdings wusste, trotz vieler Erklärungen, niemand warum ich als "Pfleger" noch ein Pflegepraktikum machen muss... Ich habe irgendwann aufgehört, es zu erklären...

  • Darf bei mir im Krankenhaus nicht Intubieren, ist dort allgemein nur den Anästhesisten erlaub vom chefarzt. Dafür hab ich in der Notaufnahme nach ein paar Tagen die Räume quasi alleine betreut weil die 2 Pfleger bei den Patientenbergen überlastet waren und dann auch je nach Pfleger/Arzt der da war gesagt bekommen schau mal ob du n Zugang legen kannst(Was ich imerhin schon aus dem RS gelernt hatte).

  • Hallo,
    bin im Moment auf der Intensivstation, also auf der Station von der alle Schulen/Ausbilder etc. immer sagen. man müsse dorthin weil man da ja soooo viel lernen würde.


    ja, das merke ich, wieviel ich da lerne...
    immerhin kann ich jetzt schon anal fiebermessen und die katheterbeutel entleeren. keine schlechte leistung für ein mittlerweile fast frei wochen lang dauerndes BERUFSpraktkum...


    :-(

  • Auf der Intensivstation wurde ich auch wie ein unerwünschter Depp behandelt, wie alle anderen Praktikanten auch.
    In sämtlichen anderen Abteilungen war es genau umgekehrt!



  • Das war bei mir leider auch so :(. Das Praktikum war pure Verschwendung..... :(

  • Zitat

    Original von Smart
    Ein Grund, dass Du wie eine Schülerpraktikantin behandelt wurdest, könnte gewesen sein, dass das Pflegepersonal überhaupt keine Ahnung hatte, was der Azubi im Rettungsdienst lernen bzw. später können muss. Traurig, aber wahr.


    Also muss man sich fragen, ob ein KH-Praktikum für beide Seiten überhaupt sinnvoll ist, bzw. etwas bringt?
    So wie es aussieht in sehr vielen Fällen offenbar nicht.

  • Ich habe eigentlich nur gute Erfahrungen im KH Praktikum gemacht. Wurde sowohl auf Intensiv als auch in der Anästhesie gut behandelt, und durfte eigentlich fast alles und auf Intensiv hab ich meinen eigenen Patienten betreut.

  • Vielleicht sollte man dem Pflegepersonal einfach auch mal sagen was man alles praktisch durchfühlen muss/sollte, wenn man nichts sagt wird man wohl auch nix machen, is eher selten dass ein Pfleger der nix vom rd weiß sagt "jetzt komm leg du mal n Zugang"

  • Zitat

    Original von Medic5754
    Also muss man sich fragen, ob ein KH-Praktikum für beide Seiten überhaupt sinnvoll ist, bzw. etwas bringt?
    So wie es aussieht in sehr vielen Fällen offenbar nicht.


    Da im Rettungsdienst klinische Praktiken zum Einsatz kommen, es ein Ort ist, wo man unter Aufsicht relativ risikolos meist unter guten Bedingungen diese Techniken lernen kann, ist es sehr wohl sinnvoll.


    Der Rettungsdienst als verlängerter Arm der Klinik, der aber keine Ahnung hat, was in einem Krankenhaus gemacht wird?


    Es müsste eben nur besser organisiert sein. Fester Ansprechpartner, klares Konzept, was wie gelernt und gemacht werden soll, dann wird das auch etwas.

  • Zitat

    Original von mhn-paramedic
    Vielleicht sollte man dem Pflegepersonal einfach auch mal sagen was man alles praktisch durchfühlen muss/sollte, wenn man nichts sagt wird man wohl auch nix machen, is eher selten dass ein Pfleger der nix vom rd weiß sagt "jetzt komm leg du mal n Zugang"



    Naja das tut man ja automatisch,da man ja einen Katalog abarbeiten muss.....
    Aber meiner blieb irgendwie verdammt leer auf ITS.... :rolleyes:


  • Ein Wunschdenken.
    Die Realität aber scheint offensichtlich eine ganz andere zu sein. Was Leni auch irgendwie bestätigt.
    Alternativen zum KH? Oder sogar völliger Verzicht auf das KH-Praktikum?
    Doch was weiss ich schon...

  • das kann schon sein, nur hatman ja auch sein "praktikumsbuch" in da man einträgt, was man gemacht hat. nur was soll ich dann da ankreuzen? ich hab ja nix gemacht...


    die eine schwester meinte in einer meiner ersten schichten zu mir: nee, du kannst mir nicht helfen, ich arbeite lieber alleine!
    damit wurde ich dann stehen gelassen und durfte die gesamte Schicht im Aufenthaltsraum verbringen (hatte mir zum glück einbuch zum lernen mitgebracht).
    danach wurde ich dann angesprochen, warum ich denn nur so rum sitzen würde. ich hätte anscheinend wohl gar kein interesse usw..
    ich würde auf jeden fall eine schlechte beurteilung bekommen.


    das kann doch nicht sein, oder?
    wenn ich kein interesse an einem beruf habe, dann erlerne ich ihn auch nicht, aber wie kann eine frau, die mich seit drei tagen kennt, so etwas beurteilen?



    geht es nicht in einer beurteilung auch darum, wie "gut" oder "schlecht" ein praktikant ist oder vertue ich mich da?


    ich behaupte jetzt mal ganz geradeaus, dass eine krankenschwester, die noch nie rd gefahren ist, auch nicht beurteilen kann, was ich in meiner ausbildung brauche und was nicht und nicht das recht hat mir zu sagen, ich hätte kein interesse und keine ahnung (was ich durch mein rs-zeugnis mit der abschlussnote 1,6 durchaus widerlegen kann)!



    was aber kann ich tun?
    mir vergeht da langsam die lust. kann ich mir unter umständen die bereits vorhandenen stunden anrechnen lassen und das kh wechseln?

  • Was erwartest du als Antwort? ?(


    Nur weil es jetzt nicht gut läuft, heißt es ja nicht, dass man es nicht verbessern kann. Passt ja auch in den Zusammenhang mit einer möglichen geänderten Ausbildung zum RA. Da kann man das ja auch gleich mit aufnehmen.

  • Muss sagen der Krankenhausalltag ist nicht so wirklich was für mich, besonders das viele Pflegen auf der Intensiv war nicht so meins. Aber es hilft die Arbeit der Pfleger zu verstehen, mittlerweile hab ich ein Verständnis dafür wenn mich die Leute in der Notaufnahme leidvoll angucken wenn ich mit nem Patienten ankomme, habe sie doch schon den Flur mit Patienten vollstehen.


    Auch kann man dem Pflegepersonal die Probleme des RD etwas näher bringen, da wir zusammen arbeiten müssen ist es sicher nie schlecht in einem Praktikum die Arbeit und den Alltag des anderen kennen zu lernen. So könnten ja auch Pfleger mal Rettung fahren, ich bin mir sicher dann würden viele Reibereien zwischen rd und Aunfahmepersonal a'la "die bringen ja schon wieder einen" oder "man war die Schwester heut wieder 'gut' drauf" auch aufhören

  • Ich glaube, es ist wie immer im Leben: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.


    Oft scheitern diese viel bemängelten Praktika einfach an der fehlenden oder schlechten Kommunikation, und zwar von beiden Seiten.


    Reden hilft!
    Klar wissen die Praxisanleiter und das Pflegepersonal in den Kliniken oft nicht, was der Rettungsdienst genau macht, was wir lernen und können sollen, was wir schon gelernt und gemacht haben. Woher auch?
    Oft wissen die nicht, ob der Praktikant RS oder RA wird oder was der Unterschied zwischen RS und RA ist.


    Reden hilft!
    Um all diese Probleme auszuräumen, hilft oft ein informatives Gespräch, in dem man den Leuten erzählt, wer man ist, was man macht und was man hier soll.
    Dabei stören Forderungen, überzogene Ansprüche und unrealistische Erwartungen.
    Die Frage nach der Intubation am ersten Tag ist genauso fehl am Platz wie die Verweigerung von Hilfstätigkeiten. Eins nach dem Anderen...


    Wir kennen doch die Situation von neuen Praktikanten auf dem RTW: Die schauen wir uns auch erst mal in Ruhe an, bevor wir ihnen Aufgaben übertragen. Wenn mich ein RS-Praktikant auf dem RTW am ersten Tag fragen würde, ob er die Zugänge legen darf, würde er vermutlich auch für das restliche Praktikum keine Nadel in die Hand nehmen. Da kann man sich ruck.zuck schon am ersten Tag das ganze Praktikum versauen...


    Wie auch immer: Langsam machen, locker angehen lassen und: Reden hilft!


    Jörg

  • @beih:


    Versuch doch mal den Rat zu befolgen, den ich als erstes gegeben habe. Mit der Stationsleitung sprechen, wenn dass nicht hilft Pflegedienstleitung und versetzen lassen. Da es das selbe KH ist, gehen die Stunden auch nicht verloren.

  • @Beih mach die Pflichtstunden der Intensiv halt fertig. Wenn ein Pfleger dich nicht haben will such dir einen der netter ist. Wenn dich niemand was machen lässt dann lern halt, ggf wirklich mit der Stationsleitung/Pflegedirektion besprechen, immerhin sind die ja auch für deine Ausbildung verantwortlich. Möglicherweise gibt es ja auch jemanden der ein wenig mehr zum rd weiß dem du fest zugeteilt werden kannst.


    Muss aber auch sagen auf der Intensiv hab ich kaum etwas getan was mir für den rd irgendwie nutzen würde, war leider einfach nix los

  • Zitat

    Original von Hilope
    Was erwartest du als Antwort? ?(


    Nur weil es jetzt nicht gut läuft, heißt es ja nicht, dass man es nicht verbessern kann. Passt ja auch in den Zusammenhang mit einer möglichen geänderten Ausbildung zum RA. Da kann man das ja auch gleich mit aufnehmen.


    Die beste Ausbildungsnovellierung bringt nichts, solange die Azubis sich nicht engagieren und etwas lernen wollen.
    Sie lieber nur herumsitzen und abwarten.
    Sich hinterher beschweren sie hätten nichts gelernt.
    Sich nicht einmal selber dazu bequemen aufzustehen und auf die Arbeit zuzugehen, anstatt immer nur auf Aufforderungen zu warten.
    Von scheinbar erwachsenen Azubis darf man erwarten, dass sie sich um ihre Ausbildung bemühen. Und sich Gehör verschaffen bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist.
    Ihr seid 12 Wochen im KH-Praktikum. Und habt - wolltet - ihr nichts lernen?
    Sollte ein KH dennoch so Anleitungsunwillig sein, so müsst - und das ist euer Recht und eure Pflicht - das KH wechseln.
    Wer das nicht tut, will ganz augenscheinlich garnicht ausgebildet werden. Und sollte lieber nur am Schreibtisch - bei einer Krankenkasse? - arbeiten.