Körperliche Eignung

  • Aus aktuellem Anlass ein weiterer "Mich-würde-mal-Eure-Meinung-interessieren-Thread":


    Findet ihr nicht auch, dass bei der Einstellung bzw. der Ausbildung von Rettungsdienstpersonal (RS und RA) Wert auf die körperliche Eignung gelegt werden sollte?


    Drei aktuelle Fälle (Fiktive Fälle mit Bezug zur Realität, aber so nicht passiert!!!)


    1. Ein RA aus dem Nachbarkreis spricht mich beim Mittagessen auf eine TN aus der RA Ausbildung an, die jetzt (nach Anerkennungsjahr) eine unbefristete HA-Stelle auf seiner Wache hat.
    Er findet, dass sie mit 1,52 m und knapp 50 kg nicht geeignet ist für den Job.


    2. Ein TN im RS-Kurs bringt nach eigenen Angaben bei einer Körpergrösse von 1,75 m 130 kg auf die Waage.
    Probleme mit den Gelenken hat er schon, aber er möchte unbedingt RA werden.


    3. Eine Praktikantin auf der LRW gibt beim Vorstellungsgespräch an, dass sie eine abgeschlossene Friseurlehre hat.
    Auf Nachfrage warum sie diesen Beruf nicht mehr ausüben möchte und zum Rettungsdienst kommt, erwidert sie, dass sie wegen Bandscheibenproblemen nicht mehr so lange stehen kann und über die AfA eine Umschulung finanziert bekommen habe.


    Ich frage mich:
    - Wo sollen solche Leute "aussortiert" werden?
    - Sollen sie überhaupt aussortiert werden?
    - Nach welchen Kriterien wäre das zu entscheiden (Feuerwehrtauglichkeitsuntersuchung?)
    - Wem obliegt die Verantwortung, wenn sich bestehende Leiden beim Einsatz im RD verschlimmern? Dem Betriebsarzt? Dem Arbeitgeber (Geschäftsführer)?


    - In dem der dritten Situation zu Grunde liegenden Realfall erfolgte von Seiten der LRW nach anfänglicher Zusage eine Absage, gegen die die Praktikantin juristisch vorging und auf Erteilung eines Praktikumsplatzes klagte. Was glaubt ihr wohl, wie das ausgegangen ist?

  • Hallo!
    Also zu deinen drei Fällen will ich dann ma was sagen...


    Wir haben auf der Wache auch eine RS, die nicht viel größer und schwerer ist als deine im Beispiel 1 erwähnte Kollegin! Da sie die einzige Frau auf der Wache ist, waren natürlich alle nicht besonders erfreut darüber, als sie angefangen hat! Ich selber auch nicht! Wir haben schon gewettet, wie oft sie denn Tragehilfe nachfolrdern wird! ;)


    Naja ich bin letztens eine Woche mit ihre KTW gefahren und muss sagen... RESPEKT!!! Die Frau konnte mehr schleppen, als mancher Zivi, mit dem ich bisher gefahren bin! Die geht nicht in Fitness-Studio oder stemmt irgendwelche Gewichte, was mich echt überrascht hat, als sie dann richtig angepackt hatte! Also man kann es nie pauschalisieren!


    Zu Fall 2... Ich kenne auch so einige aus meiner RA-Ausbildung, die ähnliche Gewichtsprobleme hatten! Wenn man wirklich mit jungen Jahren schon Probleme mit den Gelenken hat, dann sollte man den Beruf wirklich nicht ausüben... Aber die meisten haben dies beim RS-Praktikum bemerkt und haben frühzeitig die Notbremse gezogen! Ich selber bringe bei einer Größe von 190cm knapp 105kg auf die Wache, bin also auch kein Strich in der Landschaft! Aber ich treibe 2x die Woche Sport und hatte noch nie Probleme mit Gelenken oder dem Rücken! Und ich denke, wenn man genug Sport treibt, dann sollte dies auch nicht so schnell auftreten.


    Für Fall 3 zählt eigentlich das gleiche! Die Bandscheiben werden bei dem Beruf bestimmt nicht besser! ;)


    Ich persönlich meine, dass solche Leute schon von selbst beim RS-Praktikum sehen sollten, dass es einfach nicht klappt! Die anderen werden es schon im praktischen Jahr merken, dass es einfach nicht klappt oder dass sie was an sich ändern sollten!


    Ehrlich gesagt würde ich als Chef schon beim Einstellungsgespräch aussortieren... Dass ein 130kg Zwerg [175cm] mit Gelenkschmerzen zu kämpfen hat, ist eigentlich schon klar! Von einer wirklichen Tauglichkeitsprüfung wie bei der Feuerwehr halt nicht viel... Jedenfalls nicht, wenn es wirklich soooo hart ist, wie bei der Feuerwehr! Ich persönlich bezweifele, dass ich eine solche Tauglichkeitsprüfung bestanden hätte! ;)

  • Ich muss Sonix vor allem in einer Sache zustimmen: man darf nicht pauschalisieren! Es gibt durch aus noch die gute alte "Frauenpower" :)


    wenn es mit Frauen zu div. sexistischen äusserungen kommt, dann liegt das aber meistens (!) nicht bei der Frau, sondern bei den mänl. Kollegen!


    Was die gesundheitlichen / körperlichen sachen angeht, sowohl bei männlein als auch bei weiblein: jeder muss für sich selbst wissen, ob er sich das zutrauen will oder kann!
    Bei uns müssen wir für die ausbildung ein ärztl. Wisch vorlegen, wenn man antreten will.

  • Vielleicht hab ich´s nicht richtig deutlich machen können.
    Die Kritik des Kollegen im ersten Beispiel bezieht sich eben genau darauf, dass die Kollegin aufgrund ihrer Konstitution nicht in der Lage ist die körperlichen Anforderungen zu erfüllen.


    - Sie kann nicht richtig Auto fahren, weil der Sitz nicht weit genug nach vorne geht.
    - Sie kann nicht alleine die Trage aus dem RTW holen, schon gar nicht, wenn ein Patient drauf liegt.
    - Sie kann nicht den Notfallkoffer zurück in die Halterung stellen, weil sie ihn aufrecht nicht heben kann
    etc...


    Von sexistischen Äusserungen war überhaupt keine Rede.
    Es ist reiner Zufall, dass es sich hier um eine Frau handelt - es könnte genausogut ein männlicher Kollege mit den gleichen "Ausmaßen sein".


    Was die generelle Frage nach Frauen im Rettungsdienst angeht:


    Guckst Du!

  • Achsooooo! Ich hab das so (->falsch) verstanden: Die Kollegen haben GEDACHT , dass die Dame nicht geeignet ist.


    Du meinst, dass die von dir genannten Sachen (Kann nich im RTW fahren etc) TATSÄCHLICH gegeben sind?!

  • @ Vossi:


    Kann meinen beiden Vorschreibern im Grossen und Ganzen zustimmen.


    Die Gefahr, dass entsprechend vorbelastete Bewerber in der Zukunft mitunter krankheitsbedingt häufiger fehlen als Gesunde, und somit hohe Kosten (Gehaltsfortzahlung, Personalausgleich durch Überstunden oder Aushilfen) ist für den Arbeitgeber ist einfach zu gross.


    Konnte man sich dieses in den 80érn noch bedingt leisten, ist dieses heute nicht mehr möglich und verantwortbar.



    Mich würde aber eine Frage auch noch interessieren:


    Wie sieht es denn bei euch, Vossi, und auch bei den anderen natürlich mit der Einstellung und Beschäftigung anerkannter Behinderter ( GdB =/> 50% ) aus?


    Und welche persönliche Meinung habt Ihr dazu?


    Bei meinem früheren Arbeitgeber wurden bei gleicher Eignung auch Behinderte eingestellt, zzgl. ggf. eines erforderlichen, qualif. Begleiters der Teile der Aufgaben (tragen, hören, sprechen) unterstützte / übernahm.

    Einmal editiert, zuletzt von Medic5754 ()

  • Dazu kann ich direkt antworten.
    Bei meinem alten AG war diese Quote mehr als erfüllt.
    Fast die komplette Zentrale (Hausnotruf, Disposition BFD und IBFD, Telefonzentrale des Regionalverbandes, 24/7 mit 2 Mann besetzt) waren Rollstuhlfahrer.
    Der Arbeitsplatz war von Anfang an so gestaltet (also Behindertengerecht) und es gab meines Wissen keine spezifischen Probleme.
    Auch in der Verwaltung waren zwei Arbeitsplätze mit körperlich gehandycapten besetzt (1x Taubstumm, 1x Rolli) - auch hier keine Probs.
    Es wurden sogar Grundlagen der Gebärdensprache erlernt, von den Kollegen.


    Also durchweg positive Resonanz.


    Hier an der Schule isses natürlich viel kleiner und es gibt nur einen Mitarbeiter, der über ein Förderprogramm angestellt ist (Verwaltung).


    Im Rettungsdiesnt - logischerweise funzt das nicht - aber das ist ja auch nicht der Punkt.

  • @ Vossi:


    Dabei meinte ich den Einsatz Behinderter im RD.


    Und das es funktioniert zeigt meine Aussage über meinen ehemaligen Arbeitgeber.
    Denn dort wurde ein tauber Behinderter auf der Ambulance eingesetzt.
    Für die Kommunikation / Übersetzung war dann der Kollege zuständig.


    Und warum meinst Du, sollte es (unabhängig von den Kosten) hier bei uns nicht auch funktionieren?


    Dazu fällt mir übrigens gerasde noch ein, dass wir vor vielen Jahren auch einen Kollegen beschäftigten, der als RH nur für das Fahren des RTW und die Kommunikation (hatte an anderer Stelle bereits über ihn berichtet: türkischer Kollege, der uns die Kommunikation mit türk. Schwangeren erleichterte) zuständig war, da er an einer Gehbinderung litt. Der RTW war somit mit 3 Mann besetzt.
    (@ Klaus: Du erinnerst Dich noch?)

  • Körperlich Behinderte im Rettungsdienst ?
    Grundsätzlich würde ich das ablehnen, im Einzelfall kann sicherlich anders entschieden werden.


    Daß ein Taubstummer im (US-)Rettungsdienst eingesetzt wird, dafür fehlen mir wirklich die Worte (welch ein ironisches Wortspiel). Dieser ist ja permanent auf die Hilfe eines Kollegen angewiesen. Was passiert, wenn dieser einmal von ihm getrennt wird, eine Großschadenslage eintritt und der Mitarbeiter zeitweise auf sich alleine gestellt ist ? Wie verhält sich solch ein Mitarbeiter z.B. beim Arbeiten im fliessenden Verkehr oder an anderen Einsatzorten, bei denen man zusätzlich auf sein Gehör angewiesen ist ?
    Ich halte das sogar für unverantwortlich, was die Sicherheit des Mitarbeiters, aber auch die Sicherheit der Kollegen und der Patienten betrifft. Gerade die Kommunikation ist ein elementarer Bestandteil unserer Arbeit, hier einen Taubstummen einzusetzen, das kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, so leid es mir tut.


    Einen körperlichen Eignungstest würde ich auch für den Rettungsdienst begrüßen, dieser müsste selbstverständlich an die tägliche Arbeit angepasste Kriterien aufgreifen.
    Leider gibt es auch bei uns den einen oder anderen Fall der mehr als kritisch zu betrachten ist, was die körperliche Eignung betrifft. Da es sich hierbei aber nicht um Personal handelt, das permanent im Rettungsdienst eingesetzt wird, sieht man hier wohl großzügig darüber hinweg. Es ist allerdings mehr als befremdlich, wenn man sich im Einsatzfall überlegen muss, wem man nun zuerst Sauerstoff verabreicht - dem Patienten oder dem Kollegen, der gerade hat in den 3. Stock laufen müssen und nun aus dem letzten Loch pfeift.... :(

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Nun, wir müssen hier um überhaupt zur Prüfung antreten zu können ein ärztliches Attest vorlegen.
    Jedoch geht damit jeder Doc anders um. Meiner z.B. hat mir das Ding unterschrieben, Stempel drunter und dann meinte er: "Viel Spaß damit".


    Und von einer Kollegin weiß ich , das deren Doc sie erstmal von Kopf bis Fuß durchgecheckt hat.......


    Also, ein ärztliches Attest vom Hausarzt ist nicht unbedingt glaubwürdig....

  • @ Daniel:


    Sicherlich ein Extremfall. Aber "over the pond" war / ist auch das möglich.


    Aber wieso immer Behinderung mit körperlichem Handicap gleichsetzen?
    Und ein körperliches Handicap kam auch schon ein fehlender Finger sein.
    Oder ein durch Thalidomid geschädigter Mensch.


    Aber auch sie können im RD arbeiten.
    Es muss ja nicht immer eine extreme Beeinträchtigung der körperlichen Fähigkeiten sein.


    Was ist mit all´den anderen Behinderungen?


    Z.B. Hypertonie, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, psychische Störungen, Allergien, Adipostas, Bulämie, COPD, Sehschwächen,und, und, und,...


    Sollen die beim RD alle "draussen vor der Tür" bleiben...?


    Und was ist mit den Kollegen, die eine Behinderung im Laufe der ZEit entwickeln?
    Sollen die von Dienst suspendiert, oder gar entlassen werden?

    Einmal editiert, zuletzt von Medic5754 ()

  • Ich antworte mal unabhängig zu den drei geschilderten Beispielen.


    Ich würde eine gesundheitliche Tauglichkeitsuntersuchung für RD-Mitarbeiter, aber insbesondere RA's, sowie eine gewisse regelmässige Wiederhlung sehr begrüßen.
    Das ganze bei einem Arbeitsmediziner nach arbeitsrechtlichem Grundsatz. Eventuell vergleichbar mit der G26/3 für Feuerwehr'ler. Wer die nicht schafft der darf nicht. Egal ob Mann, Frau, dick, dünn, schlau oder doof.
    Eine gewisse Wiederholung wäre dann auch sinnvoll (bei der G26 alle drei jahre) um den kollegen auch daran zu erinnern das es seine Gesundheit ist um die er sich zu kümmern hat.
    Ein RA der mit Mitte 30 schon 130 kg auf die Waage bringt, die Koffer nicht in den zweiten Stock getragen bekommt (ohne das man Angst hat das man durch das Keuchen einen Tinitus bekommt), mit Pat im Bergetuch in kein Treppenhaus mehr passt etc. , ist einfach eine Gefährdung für seine Kollegen (auch aus sicht seiner eigenen Gesunheit - HI etc.).

  • Hoppsa!
    Jetzt läuft der Thread zwar gerade in eine völlig andere Richtung, aber allemal spannend.


    Was den Einsatz körperbehinderter Menschen im RD angeht - ich gebe zu, der Post vom Medic war das erste was ich dazu je gehört hab - schliess ich mich voll und ganz Daniels Meinung an.
    Integration - Ja bitte! Unbedingt! Wo immer es geht - aber überall???
    So schlimm es für den Einzelnen ist mit einer Behinderung leben zu müssen und so sehr ich auch Leute bewundere, die trotz eines körperlichen Handicaps Dinge tun, die manchem "gesunden" nicht gelingen (Paralympics etc.) - alles geht eben nicht.


    Jemand der blind ist, kann nicht am Strassenverkehr teilnehmen, jemand der gelähmt ist kann nicht zur Feuerwehr und ein Gehörloser kann nicht in der Telefonzentrale arbeiten.
    Provokant gefragt - wozu auch?
    Es gibt für manche Berufe einfach "Schwellen", die nicht jeder überwinden kann.
    Völlig losgelöst vom Thema "Behindert oder Nicht-Behindert".
    Banalstes Beispiel: Wer nach dem Hauptschulabschluss die Schule schmeisst, kann nicht Medizin studieren.
    Wer die Sportprüfung nicht schafft, kann nicht zur Polizei.


    Nur damit mich keiner falsch versteht - Ich möchte nicht ausdrücken, dass Behinderte nicht genausogut und erfolgreich in ihrem Beruf sein können - es sollte aber der richtige sein.


    Hoffentlich kommt das richtig rüber!

  • HAllo!!!


    Ich mache ab 1.9.05 die Ausbilsung zur Rettungsassistentin!!!
    Ich bin zwar eine frau aber gewillt das durch zuziehgen da es immer heißt: ach ihr Frauen könnt das doch gar nicht!! Ich bin 165 cm un wiege kanppe 105kg aber Probleme habe ich bis jetzt nicht!!!


    Also jeder sollte das werden was er will und was er sich zutraut!
    Wie war das auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn!!!


    Eure Koller2109

  • @Koller2109
    kein problem: Es spricht dir keiner die Befähigung zum RettAss ab. Aber RettAss ist ein Beruf in dem es vordergründig um zwei Aspekte geht. a) harte körperliche Arbeit und b) Verantwortung gegenüber dem Patienten, gegenüber dem Kollegen und gegenüber sich selbst.


    Und wenn es einen "Fitnesstest" geben würde, dann wäre es doch egal wie groß oder welches Gewicht ein Bewerber hat. Er muss nur gewisse Werte erfüllen (für die man ja auch trainieren kann). Und sowas ist politisch und geschlechtsspezifisch neutral!


    Mal davon abgesehen ist Adipositas im RD mener Erfahrung nach durchaus ein Nachteil. Habe ja schon ein paar Aspekte benannt. Aber das gillt für viele Faktoren.
    Ob ein Kolleg männlich oder weiblich ist ist erstmal egal. Ich habe weibliche Kollegen (jaja, sowas gibts auch bei Berufsfeuerwehren) die absolut tough und fähig sind und denen ich meine Gesundheit gerne anvertraue! Man kann sowas nicht verallgemeinern.

  • Ebenso wichtig halte ich die geistige Belastungsfähigkeit, auch nach jahren von Profirettern. EInige werden ja mit den Jahren recht seltsam.....

  • Ich führte es ja bereits an: es können bzw. müssen meines Erachtens immer Einzelfallentscheidungen getroffen werden, was die Beschäftigung Behinderter (welcher Art auch immer) betrifft.
    Gerade in Berufen im Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei und Ähnliches werden spezielle Anforderungen gestellt, die an spezielle Aufgaben geknüpft sind.
    Vossi erwähnte es ja, es gibt eben Grenzen, die gerade in oben genannten Tätigkeitsbereichen schnell erreicht sind.
    Es ist eben ein Unterschied, ob jemand für Waren oder Material verantwortlich ist, oder aber für Menschenleben. Hundertprozentige Professionalität kann nur erbracht werden, wenn das eingesetzte Personal auch hundertprozentige Leistung erbringen kann, so hart dies nun auch klingen mag.


    Ein Handicap, das sich erst im Laufe der Zeit entwickelt, müsste konsequenterweise genauso gehandhabt werden, wie ein Handicap am Anfang der erhofften "Karriere". Ist ein Mitarbeiter aufgrund seiner Erkrankung/Behinderung nicht mehr zu 100% im Rettungsdienst einsetzbar, müssen für diesen Alternativen gefunden werden. Ihn "mitzuschleppen" ist fahrlässig und nicht zu verantworten.
    Wir wissen aber alle, daß es gerade im Bereich des Rettungsdienstes nur wenig Alternativen für die Mitarbeiter gibt und das ist wiederum ein Handicap. Hier sind Arbeitgeber, aber auch die Mitarbeiter selbst gefordert, mögliche alternative Beschäftigungen zu finden bzw. sich für diese zu qualifizieren.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Zitat

    Original von Daniel Grein


    Ein Handicap, das sich erst im Laufe der Zeit entwickelt, müsste konsequenterweise genauso gehandhabt werden, wie ein Handicap am Anfang der erhofften "Karriere". Ist ein Mitarbeiter aufgrund seiner Erkrankung/Behinderung nicht mehr zu 100% im Rettungsdienst einsetzbar, müssen für diesen Alternativen gefunden werden. Ihn "mitzuschleppen" ist fahrlässig und nicht zu verantworten.
    Wir wissen aber alle, daß es gerade im Bereich des Rettungsdienstes nur wenig Alternativen für die Mitarbeiter gibt und das ist wiederum ein Handicap. Hier sind Arbeitgeber, aber auch die Mitarbeiter selbst gefordert, mögliche alternative Beschäftigungen zu finden bzw. sich für diese zu qualifizieren.


    Genau-Wer zu fett ist für den RTW geht eben auf die Leitstelle. :ironie:


    Oder so:
    Wahre Geschichte: Der Posten eines RWL ist zu besetzen.
    Der bisherige Stellvertreter (mit entsprechender Qualifikation) bewirbt sich und wird abgelehnt.
    Es wird ein Kollege bevorzugt, der in Folge seines inzwischen auf fast 150 kg gestiegenen Gewichtes im RD nicht mehr eingesetzt werden kann und der die enstsprechenden Qualifikationen nicht hat.
    Ja und der ist heut Chef!


    Wenn´s dann so ausgeht... Ich weiss nicht...

  • Na das ist doch dann überhaupt die Antwort schlechthin, wie sich Karriere im Rettungsdienst machen lässt - friss dich fett !! :tongue:


    Leider hört man immer wieder von solchen einfachen "Lösungen" und leider immer nur von den großen Hilfsorganisationen. Da wird gerne mal ein Posten ohne entsprechende Qualifikation besetzt, um jemanden einen Gefallen zu tun oder den Mitarbeiter von einer anderen Stelle "wegzuloben". Oder eben, wie im von dir geschilderten Fall, um eine Alternative für den Mitarbeiter zu haben.
    Funktioniert aber auch nur dort, wo noch kein QM Einzug gehalten hat...


    Anstatt auch von Seiten der Arbeitgeber präventiv zu agieren, wird lieber reagiert, wenn es zu spät dafür ist - mit oft fraglichem Ergebnis. Hier besteht noch viel Lernbedarf, gerade auf Seiten der HiOrg. Letztlich aber leider auch wieder eine Frage von Geld, wovon es im Rettungsdienst ja bekanntlich nicht gerade viel davon gibt.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • In einer der letzten Ausgaben vom Johanniter- Kampfblatt "aktiv" war ein Artikel just zu dem Thema drin.
    Der Mann arbeitet zwar nicht im RD, sondern wird bei SanDiensten tätig, ist aber blind.
    Laut Aussage seiner Kollegen soll das allerdings nicht wirklich ein erhebliches Problem darstellen. Leider kann ich das aus meiner beschränkten (sehenden) Sichtweise nicht nachvollziehen. Ich weiß zwar, daß Blinde mit anderen Sinnen kompensieren können, aber ich stelle es mir sehr schwierig vor, Verletzungen und Erkrankungen ohne Augenlicht zu diagnostizieren und zu behandeln.