Körperliche Eignung

  • Dazu kann ich folgendes sagen:


    mein Mann ist blind und er ist San-Helfer der JUH. Er wird bei San-Diensten zur Betreuung eingesetzt und dabei von einem sehenden Kollegen begleitet der ihn auf evtl Probleme aufmerksam macht. Mein Mann gibt die entsprechnde Anweisung, der Kollege führt sie aus und nennt ihm z.B. die RR-Werte o.ä.
    Sollte es sich um ein Problem das mit einer Lagerung nicht mehr behoben werden kann handeln, so holt er entsprechend höher qualifizierte Hilfe dazu!


    Lieben Gruß
    Nicole

  • Rettungshexe



    Bin beeindruckt! Müssen die San-Helfer bei der JUH keine Gesundheitsprüfung vorher machen?



    Gruß,


    Ani

  • @ Ani, was für eine Gesundheitsprüfung sollte man machen müssen, um SanHelfer zu werden? Bei uns gibts da keine speziellen Voraussetzungen außer EH-Kurs und Mindestalter von 16.


    Jörg


    PS: Stellt sich nicht eher die Frage, ob jemand krank genug ist, um bei ner HiOrg tätig werden zu wollen/können?? :ironie:

  • @ Ani


    Eine Gesundheitsprüfung im Sinne von Herz-Kreislauf Check, Blutabnahme und HepA+B Impfung.
    Die Erblindung ist nur insoweit relevant, das er das Praktikum auf dem RTW/KTW nicht absolviert hat, sondern ausschliesslich auf San-Diensten mit Betreuungseinheit eingesetzt wird. Zur Betreuung kommen bei uns nur Personen, die vorher durch einen höher qualifizierten Mitarbeiter (RettAss und/ oder Doc) gesehen wurden und als nicht medizinisch behandlungsbedürftig eingestuft wurden.
    Ausserdem ist er ja nie alleine sondern immer in Begleitung eines sehenden Kollegen der auf eventuelle Probleme, die erst später auftreten, aufmerksam macht. Dann wird dafür gesorgt das der Betroffene wieder "hochgestuft" wird und in die Betreuung durch med. Personal kommt.
    Liebe Grüße
    Nicole

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  • Rettungshexe & Jörg


    Beim DRK entspricht der Sanitätshelfer der San A-/B-/C-Ausbildung. Das erfordert eine theoretische und praktische Sanitätsausbildung mit praktischer und theoretischer Prüfung. Für einen Blinden nicht zu absolvieren. Da die Sanitätshelfer im Sanitätsdienst eingesetzt werden, muß auf alle Erkrankungen geachtet werden, die die Gesundheit oder das Leben des Helfers im Einsatz gefährden. Dazu würde auch der Verlust des Augenlichtes gehören.


    Handelt es sich beim San-Helfer der JUH um eine andere Ausbildung als beim DRK oder liegt da gerade bei mir ein Denkfehler vor?



    Gruß,


    Ani

  • Zitat

    Handelt es sich beim San-Helfer der JUH um eine andere Ausbildung als beim DRK oder liegt da gerade bei mir ein Denkfehler vor?


    Nein, die Ausbildung ist vergleichbar, auch bei uns mit Prüfung (schriftlich/praktisch/HLW). Aber es gibt keine ärtzliche Untersuchung/Eignungstest vorher...


    J.

  • @Ani
    Auch beim SanH der JUH wird eine schriftliche/mündliche und praktische Prüfung verlangt.
    Für die schriftliche Prüfung wurden die Prüfungsbögen in Braille übertragen und mein Mann hat sie mit Hilfe einer SChreibmaschine beantwortet. Die mündliche Prüfung stellt gar kein Problem dar. Während der Praktischen wurde meinem Mann ebenfalls ein sehender Kollege an die Seite gestellt der seine Anweisungen ausführte. Und keinen Handschlag mehr. Wenn er gefragt hat wie sieht der Pat aus dann bekam er z.B. zu hören er ist blass und schwitzt.Wenn er nach dem RR fragte dann hat der Helfer gemessen und ihm den Wert genannt, etc...Wenn er Puls zählen wollte hat sein Helfer für ihn die Uhr abgelesen und gesagt los und Stop...
    Wie gesagt das Einsatzspektrum ist für ihn sehr begrenzt. Normalerweise machen die SanH ein zweiwöchiges Praktikum auf RTW und KTW. Das konnte er logischerweise nicht machen. Schliesslich kann die Besatzung ja nicht auch noch auf ihn aufpassen das er nicht irgendwo reinrennt. Bei San-Diensten wird er halt nur innerhalb des Betreuungszeltes eingesetzt wo er sich in einer für ihn einigermaßen sicheren Umgebung befindet.Will er das Zelt verlassen, begleitet ihn sein "Schatten" z.B. zur Essensausgabe, bis zum WC etc...
    Das funktioniert mittlerweile ganz gut da oftmals wenn die Umstände es zulassen ich selber bei solchen Einsätzen sein Schatten bin... ;-)


    LG
    Nicole

  • Ungewöhnlich trifft es ganz gut... ;)
    Meist verfolgen uns zunächst skeptische,dann fragende und zuletzt bewundernde Blicke. Haben bisher nur positives Feedback bekommen auch von den betreuten Personen.


    Gruß
    Nicole


  • Ja, ich wäre voll und ganz dafür!
    Wo man solche Leute aussortiert ist eine schwierige Frage!
    Ich halte einen Einstellungstest/Eignungtest für garnicht so verkehrt, denn viele gerade junge Menschen gehen ganz schön naiv in diesen Job!
    Man müste einen schriftlichen "Test" machen, in dem man die Zukünftigen nach ihren Vorstellungen, Berufsvorstellungen etc. fragt.
    Auch nicht verkehrt wäre ein kurzer Check der EH-Fähigkeiten bzw. wie man mit Patienten (Mimen) umgehen kann.
    Last but not least ein kurzer Fitnesscheck, den manche Patienten wiegen nicht gerade 70 kg.
    Als Letztes darf dann noch der Doc seinen Senf zu Allem abgeben und es kann losgehen!