Krankenhaus-Odyssee eines Arztes

  • Ein 58-jähriger Arzt aus St. Tönis bei Krefeld (NRW) wurde selbst zum Patienten und erlebte die schmerzhaftesten Stunden seines Lebens.
    Nachdem der Arzt, der selbst Chefarzt am Erkelenzer Krankenhaus ist, plötzlich starke Schmerzen bekam wusste er sofort, dass es sich um Harnleitersteine handeln musste.
    Nachdem er sich durch Bewegung zunächst selbst die Schmerzen nehmen konnte, musste er morgens um 5 Uhr seine Ehefrau wecken, um einen Rettungswagen zu rufen - die Schmerzen wurden zu stark. Der Rettungswagen traf zügig ein, dann jedoch kam es zu einer mehrminütigen Diskussion mit der Besatzung bezüglich des Transportzieles. Der Arzt wollte nach Krefeld gebracht werden, die Besatzung jedoch verwies darauf, das nächste Krankenhaus anfahren zu müssen. Da dies jedoch über keine Urologie verfügt, einigte man sich auf ein Krankenhaus in Kempen.
    Dort angekommen, wurde er in das Aufnahmezimmer der Urologie gelegt, auf Nachfrage wurde ihm durch eine Pflegekraft mitgeteilt, dass der Urologe auf der Anfahrt zur Klinik sei und ca. eine halbe Stunde benötige. Da der 58-Jährige die Schmerzen nicht mehr aushielt, fragt er nach einem anderen Arzt, aber auch das wurde verneint - ein Arzt sei nicht verfügbar.
    Nachdem seine Ehefrau eingetroffen war, lies er sich von dieser in das Krefelder Klinikum fahren, wo ihm ein diensthabender Arzt Schmerzmittel verabreicht.


    Inzwischen hat sich das Kempener Krankenhaus bei dem 58-Jährigen, der das Krankenhaus nicht anprangern möchte, entschuldigt. Es handelte sich um ein Kommunikationsproblem, ein Arzt wäre durchaus verfügbar gewesen.


    Quelle: http://www.wz-newsline.de/sro.php?redid=193969

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Irgendwoher kenn ich das mit "es ist kein Arzt verfügbar" und "Schmerzmittel" X(
    Hatte auch Anfang des Monats das zweifelhafte Vergnügen die Fronten wechseln zu müssen (das KH hat den Ruf das schlimmste KH in ganz München zu sein). Naja, wenn es Einem aber erst mal besch... genug geht, dann denk man sich es kann ja nimmer schlimmer werden... weit gefehlt! Trotz 5 x klingeln nach der Schwestern innerhalb von 3 Std. und der Bitte nach Schmerzmitteln passiert erst mal garnix, dann bekam ich 2 x Ben-u-ron und noch irgendwas in der selben Stärke (bei Schmerzen 1 Tag nach der OP sehr effektiv *Ironie*)... leider hatte ich nicht das Glück wie der Doc, dass ich meinen Freund anrufen konnte, dass mich der in ein anderes KH bringt, da er in der Arbeit war...Eins weiss ich genau, so lange ich mich artikulieren & wehren kann, kriegen mich keine 10 Pferde mehr in das KH!!!!!!!!!

  • Daran merkt man doch wieder einmal dass Ärzte auch nur ganz einfache Menschen sind.


    Ich hab letztes Jahr auch eine ähnliche Erfahrung gemacht. Wär am liebsten nach 20 Minuten wieder aus der ZNA rausgelaufen.
    Der Grund für meinen Besuch dort war eine Intercostealneuralgie -worauf ich aber zu dem Zeitpunkt nicht gekommen bin. Mir war nur wichtig dass ich ein 12-Kanal-EKG geschrieben und den Thorax geröntgt bekomme. Also kam ich eines Nachmittags in die Aufnahme wo mir Blut abgenommen und ein 12-Kanal-EKG geschrieben wurde. 10 Minuten später kam dann die zuständige Ärztin, die dann erst mal nen Bodycheck machte - bei atemabhängigen Brustschmerzen. Aber gut. Zu einer Verdachtsdiagnose kam sie nicht. Sie meinte nur, dass wir noch auf die Laborergebnisse warten müssten. Also wartete ich.
    Durch die Kabine habe ich mitbekommen, dass nebenan jemand mit heftigen Bauchschmerzen und Übelkeit rein kam. Der Schwester hat die Ärztin gesagt, sie solle ihm 1 Pantozol gebein und 1 Ampulle Novalgin in die Infusion spritzen. Da spricht ja auch nichts dagegen.
    Doch dann kam die Ärztin zu mir, legte mir ebenfalls 1 Pantozol Tablette vor, und meinte ich solle diese gegen die Schmerzen schlucken. -Hallo?!? 8o PANTOZOL BEI ATEMBESCHWERDEN GEGEN DIE SCHMERZEN?
    Nach 50 Minuten auf die Laborergebnisse warten, was verständlich ist, meinte die Ärztin ich könnte noch hoch zum Röntgen gehen. Zu meiner Erleichterung kam dabei dann nichts auffälliges raus und ich war bezüglich der Schmerzen beruhigt. Nachdem meine Laborwerte, die ebenfalls prächtig aussahen :], da waren, verabschiedetet ich mich von der Ärztin und ging zum Nachtdienst arbeiten.

  • Zitat

    Original von Hilope


    Was hattest du denn vermutet, was du haben könntest?



    Es war eine Intercostealneuralgie. So wies ganz am Anfang geschrieben steht.

  • Zitat

    Original von Amantadin



    Es war eine Intercostealneuralgie. So wies ganz am Anfang geschrieben steht.


    Meine Frage war nicht, was du letztlich hattest, das habe ich ja gelesen, sondern mit welcher Vermutung, was du haben könntest, bist du ins KH gegangen? Schließlich war dir wichtig, dass ein 12-Kanal-EKG abgeleitet und ein Thorax-Röntgen gemacht werden sollte.

  • also ich gehe davon aus, da sie auf dem atemabhängigen Brustschmerz rumreitet, dass sie an eine Lungenembolie dachte...
    Das Pantozol war und ist bei der Intercostalneuralgie doch super angesetzt...
    ich gehe mal davon aus, dass Du dann weitere Analagetika p.o. bekommen hast, oder?
    Dann war das Pantozol schon mal prophylaktisch in Bezug auf Magen-Darmgeschwür / -Blutung ... oder ??
    ;)
    Gruß,


    Marcus

  • Zitat

    Original von fliege
    ich gehe mal davon aus, dass Du dann weitere Analagetika p.o. bekommen hast, oder?



    habe danach nichts mer bekommen, außer meine Laborergebnisse.