Ein 58-jähriger Arzt aus St. Tönis bei Krefeld (NRW) wurde selbst zum Patienten und erlebte die schmerzhaftesten Stunden seines Lebens.
Nachdem der Arzt, der selbst Chefarzt am Erkelenzer Krankenhaus ist, plötzlich starke Schmerzen bekam wusste er sofort, dass es sich um Harnleitersteine handeln musste.
Nachdem er sich durch Bewegung zunächst selbst die Schmerzen nehmen konnte, musste er morgens um 5 Uhr seine Ehefrau wecken, um einen Rettungswagen zu rufen - die Schmerzen wurden zu stark. Der Rettungswagen traf zügig ein, dann jedoch kam es zu einer mehrminütigen Diskussion mit der Besatzung bezüglich des Transportzieles. Der Arzt wollte nach Krefeld gebracht werden, die Besatzung jedoch verwies darauf, das nächste Krankenhaus anfahren zu müssen. Da dies jedoch über keine Urologie verfügt, einigte man sich auf ein Krankenhaus in Kempen.
Dort angekommen, wurde er in das Aufnahmezimmer der Urologie gelegt, auf Nachfrage wurde ihm durch eine Pflegekraft mitgeteilt, dass der Urologe auf der Anfahrt zur Klinik sei und ca. eine halbe Stunde benötige. Da der 58-Jährige die Schmerzen nicht mehr aushielt, fragt er nach einem anderen Arzt, aber auch das wurde verneint - ein Arzt sei nicht verfügbar.
Nachdem seine Ehefrau eingetroffen war, lies er sich von dieser in das Krefelder Klinikum fahren, wo ihm ein diensthabender Arzt Schmerzmittel verabreicht.
Inzwischen hat sich das Kempener Krankenhaus bei dem 58-Jährigen, der das Krankenhaus nicht anprangern möchte, entschuldigt. Es handelte sich um ein Kommunikationsproblem, ein Arzt wäre durchaus verfügbar gewesen.