Pilot von "Christoph 19" ab Mittwoch vor Gericht

  • Der ehemalige Pilot des verunglückten ADAC-Rettungshubschraubers "Christoph 19", der am 20. Januar 2003 durch ein waghalsiges Flugmanöver den Absturz der Hubschraubers verursacht haben soll, steht ab Mittwoch wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht.
    Der Pilot war auf dem Rückflug zur Station grundlos unter einer Brücke hindurchgeflogen, wobei der Heckrotor der Maschine vermutlich durch aufgewirbelte Eisstücke abgerissen wurde und die Maschine ins kalte Wasser abstürzte. Dabei kam ein 36 Jahre alter Notarzt ums Leben.


    Quelle: http://www.welt.de/data/2005/09/03/769529.html

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Das wird interessant. Überrascht mich jedesmal wieder wenn man sieht wie lange es dauert bis solche Flugunfälle abschließen untersucht sind und es zu einer Gerichtsverandlung kommt.

  • Auch wenn er "erfahren" war im unterfliegen von Brücken, so hat er m.E. diesen Unfall und seine Folgen trotzdem schon fast billigend in Kauf genommen.
    Denn das ein solches Manöver, insbesondere bei der gegebenen Wetterlage, nicht ungefährlich ist, war ihm sicherlich klar.


    Hier muss hart durchgegriffen werden. Denn immerhin ist ein ihm anvertrauter und ausgelieferter Mensch ums Leben gekommen.
    Da gibt es in meinen Augen keine Toleranz.


    Auch wenn tatsächlich ein technischer Defekt aufgetreten sein sollte, so wäre dieser bei normaler, umsichtiger Flugweise sicherlich nicht so dramatisch geendet.


    Die Ausschöpfung des maximalen Strafmasses von 10 Jahren halte ich persönlich für vollkommen angebracht.


    Diese 10 Jahre gehen um.
    Aber der Arzt ist für immer tot. Und seine Angehörigen werden unter diesem Verlust immer leiden.

  • @Medic5754:


    ...kenne genug Ärzte und Assistenten, die zu solchen Späßen sogar ermutigen und sich ein Loch in den Bauch freuen, wenn man sowas macht.


    Klar war das unvorsichtig, und er war verantwortlicher Luftfahrzeugführer, aber mit Mißbilligung seiner Crew hätte er das sicher nicht gemacht !



    Also: Ruhig Blut bewahren !

  • Lieber Thorsten,


    auch wenn es solche "Fluggäste" gibt, ändert es nichts an der Gefährlichkeit.


    Wenn es "nur" Verletzte und teuren Schrott gegeben hätte, könnte ich gerne ein Auge zukneifen.


    Doch wie bereits gesagt, der Arzt ist für immer tot.


    Ist ein Menschenleben hier mittlerweile auch so wenig wert wie in "Putinien"...?

  • Ist das konsequent ??!! Die Tat wäre doch die selbe !
    Wenn dein Fahrer dich leichtsinnig fast vor die Wand fährt, verzeihst du ihm, weil es ja gerade nochmal gut gegangen ist ????


    Wie gesagt, heisse ich das nicht gut, aber der Pilot ist nur das Ende der Kette !

  • Zitat

    ...der Pilot ist nur das Ende der Kette...


    Stimmt.


    An allem schuld ist einzig und allein der Herr Sikorsky...




    Zitat

    Die Tat wäre doch die selbe


    Aber das Out-come ist ein völlig anderes...



    Aber wir können da lange diskutieren, Thorsten.
    Du als "Schwerkraft-Widersacher", ich als "dem Boden Verbundener".


    Es gibt viele Sichtweisen.


    Aber letztlich muss der Pilot damit klar kommen, und sich morgens im Spiegel ins Gesicht sehen...

  • Das Urteil ist gesprochen:
    Wegen fahrlässiger Tötung eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und sieben Monaten auf Bewährung


    Hier mehr dazu:
    http://www1.ndr.de/ndr_pages_std/0,2570,OID1754766,00.html

  • Welch Ironie des Schicksals, daß das Urteil zum Zeitpunkt eines erneuten, schrecklichen Hubschrauberunfalls gesprochen wird :(

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Schwer zu sagen, wie ich das Urteil bewerten würde...


    Wenn der Pilot tatsächlich "Blödsinn" gemacht hat - unerheblich ob auf Aufforderung oder aus eigenem Antrieb - ist er mit 1 Jahr 7 Monate auf Bewährung m.E. zu mild bestraft worden...


    Was nützt´s aber das Urteil jetzt zu kommentieren, es ist gesprochen und wenn keine Rechtsmittel zur anwendung kommen auch rechtskräftig - den Notarzt macht´s nicht wieder lebendig...


    Was beim Absturz von Christoph 51 ursächlich war steht (noch) in den Sternen, die Stelle, an der es passiert ist, ist Flugunfall-berüchtigt. Dort ist bereits vor einigen Jahren schon ein Militärflugzeug in dern Berg geflogen - warten wir ab, was die Ermittlungen ergeben.
    Eine Gemeinsamkeit seh ich erst mal noch nicht