Wenn ein haus alle 2 Stunden einen Schlaganfall im Zeitfenster versorgt, hält es die Ressourcen dafür deutlich öfter vor.
Ein Klinik und vor allem die Versorgung besteht aber aus mehr als nur Material bzw. materiellen Ressourcen und Zahlen (z.B. auch Personalnummern), neben Geräten, Betten und Personalnummern braucht es eben auch Personal. Nur mit ausreichend Personal bekommen wir Ressourcen auch in Nutzung und vor allem auch Betten versorgt.
Bisher basieren alle Überlegungen zur Lösung darauf, dass man mit dem wenigen Personal, und optimalerweise noch weniger Personal, die gleich Anzahl an Patienten versorgt bekommt. Wirkliche Anreize neue Menschen in den Job zu bekommen und dadurch tatsächlich vorhandene Betten und Ressourcen ausgelastet zu bekommen scheint Anteil am Plan zu haben, mal ganz zu Schweigen von der Idee dadurch weniger Komplikationen bzw. ein besseres Outcome zu bekommen. So zumindest mein Empfinden.
Das hochskalierten dieser Fähigkeiten in wenigen Zentren führt dazu, dass diese viel weniger abmelden.
Siehe oben. Viele Krankenhäuser melden sich ja nicht ab, weil die materiellen Ressourcen erschöpft sind, sondern die pflegerischen Kräfte am Ende sind. Tlw. ist das ja auch politisch so gewollt. Im übrigen geht es hier meist um die pflegerischen Kräfte ob der Arzt schon 12 Stunden durchrennt oder gar statt 70 Patienten 100 Patienten "betreut" spielt da keine Rolle. Welch ein Trauerspiel!
Und egal wie viele Krankenhäuser wir noch schließen um in "Zentren" den Patienten richtig gut versorgen zu können, solange es uns nicht gelingt das Personal als die Ressource zu erkennen werden wir weitere Krankenhäuser mit zu wenig Fallzahlen haben bzw. zu viele die zu oft abgemeldet sind. Eine bessere Versorgungen werden wir selbst mit den mal angedachten 6-12 Krankenhäusern nicht hinbekommen, weil es uns noch immer nicht gelingen wird ausreichend Personal zu bekommen bzw. zu halten.
Ein Beispiel für eine Zusammenlegung außerhalb der Komfortzone, aber hoffentlich adäquat dimensioniert, und strategisch sinnvoll platziert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Zentralklinik_Georgsheil
Hier reden wir aber auch von relativ kurzen Entfernungen! Richtig interessant wird es doch, wenn der Schlaganfall auf einmal nicht ins 20 Minuten entfernte Georgsheil gefahren werden kann (weil zu oft abgemeldet, zu wenig richtige Fachärzte, zu wenig weitere Versorgungsmöglichkeiten und zu wenig Fallzahlen), sondern standardgemäß dann nach Oldenburg oder gar nach Bremen. Solange man genug RTH hat mag das eine machbare Entfernung sein, aber bodengebunden? Mal ganz zu schweigen von den Belastungen für den Patienten und oder die Angehörigen.
Das Zentraum muss dann auch nehmen.
die mittelgroßen Häuser schicken je 8 Wochen jemanden ins Zentrum und kriegen dafür jemanden aus dem Zentrum.
Da sind wir doch genau bei dem Punkt der uns schon heute das Genick bricht, vom Personal wird erwartet auch über die Kapazitäten hinaus zu versorgen und das am besten mit einer maximalen Flexibilität was die Arbeitszeiten betrifft. Es zählt der Patient bzw. die wirtschaftliche Effizienz, ansonsten möge der Diener schweigen und seine Arbeit machen.
Sind wir nach rund drei Jahren Pandemie, exkl. den Jahren davor, und der aktuellen Berichterstattung tatsächlich immer noch an dem Punkt, dass wir zu den nahezu gleichen Bedingungen immer mehr vom Personal fordern? Wenn ja, worin soll das Enden?
Wie schon oben geschrieben, wir müssen dringend die Arbeitsbedingungen für das Personal verbessern, sonst nützt uns auch die beste und niedrigste Anzahl an Krankenhäusern nichts.