Fahren mit Sonderrechten ab wann?

  • meiner meinung nach ist es aber auch wichtig, dass ein RAiP lernt, im zweierteam zu arbeiten und allein beim patienten zu sein [egal, ob ein notarzt dabei ist oder nicht].

  • Naja,ich bin aber schon der Meinung, dass der Raip auch mal fahren sollte.
    Wann soll er es denn lernen?
    Nach der Ausbildung oder wie wird das dann geregelt.
    Während der Ausbildung kann ich wenigstens noch etwas "mehr" dazu sagen.

  • Ich finde es äußerst sinnvoll, wenn der RAiP als 3. "mitgeschliffen" wird. Er soll ja schließlich die Arbeit eines Rettungsassistenten machen und nicht die des Rettungssanitäters übernehmen. Soll heißen: Er soll den Patienten betreuen und dem Notarzt assistieren und nicht den RTW zum Krankenhaus fahren.


    Naja, für mich sollte man am Ende einer Ausbildung nicht nur assistieren können, sondern selbst- und vor allem auch eigenständig arbeiten.
    Ob man das kann wenn man immer nur dritter Mann gewesen ist?
    Daher muss ein Jahrespraktikant bei uns nicht nur fahren können, sondern nach einer Einarbeitung als dritter Mann auch eigenständig als Transportführer arbeiten.
    Und um hier den Sicherheitsaspekt für den Patienten gewährleisten zu können, falls er überfordert ist, o.ä. muss er eben auch auf die Fahrerposition tauschen können und der erfahrene Kollege übernimmt dann. Mal ganz abgesehen davon, dass "fahren können" auch zur RettAss Ausbildung dazu gehören sollte... sehe ich da also genau wie Andrechen.
    Ergo: Dritter Mann --> Fahrer --> Beifahrer - auch als Jahrespraktikant!

  • Also bei uns gibt es das 3-jährige System. Die Azubis machen im ersten Lehrjahr ihren RS und fahren danach als 2. mit. Im 2. Lehrjahr folgt der Aufbaukurs zum RA, nach dem für das restliche Jahr als 3. gefahren wird, um das dort gelernte umsetzen zu können. Danach wird das komplette Anerkennungsjahr als 2. gefahren, es soll aber soweit möglich die Funktion des Transportführers übernommen werden, sodass der RA nur noch assistiert und im Bedarfsfall eingreifen kann. Dadurch hat man eben unter Aufsicht ein ganzes Jahr Zeit, sich an den Posten als Transportführer zu gewöhnen. Der C1 wird bei uns eben während des RS-Lehrgangs gemacht und bezahlt. Vorraussetzung ist der B-Führerschein.
    Ein System, in dem man bis zum Ende der Ausbildung nie üben kann, als Cheffe zu fungieren, finde ich nicht gelungen, da man dann das Führen nicht gewohnt/in der Praxis geübt hat. Wenn man dann mit einem recht unerfahrenen Kollegen unterwegs ist, kann das sicherlich zu Schwierigkeiten und Unsicherheit führen, was der Patient dann wohl auch merken wird.

  • Ansonsten ,acht der RA die Anfahrt und der RAiP die Patientenfahrt und die Rückfahrt und das selbstverständlich immer so :pfeif:


    Das ist so eine Regel, die ich noch nie so richtig kapiert habe. Wenn man zu zweit vorne sitzt und (also bei der Anfahrt), dann fährt der Erfahrenere, wenn es Richtung Klinik geht und man nicht nur zügig, sondern auch noch patientenschonend fahren soll, ohne Beifahrer, dann fährt der Unerfahrene? ?(
    Wird das denn auch entsprechend so ins Fahrtenbuch eingetragen?


    Ich kenne es so, dass am Anfnag des Dienste entschieden wird, wer fährt und wer den Patienten betreut. Davon wird dann nur in Ausnahmefällen abgewichen.


    Gruß, Christian

  • Hier bei der nicht näher genannten dominierenden HiOrg in MR ist das wie ich mir hab sagen lassen noch besser geregelt.
    Da fahren meist FSJ'ler (RettSann) und RettAss. Der FSJ'ler darf keine Alarmfahrten machen und nicht den Patienten betreuen.
    Ergo fährt der RettAss mit Alarm zur Einsatzstelle. Wird kein NEF benötigt, bzw ohne Alarm ins KH gefahren, dann geht der RettAss nach hinten und der FSJ'ler fährt. Muss aber mit Alarm ins KH gefahren werden ist auch ein NEF notwendig. Dann fährt nämlich wieder der RettAss-RTW, während der RettAss-NEF mit dem NA zum Pat. geht und der FSJ'ler mit dem NEF ohne Alarm hinterher fährt...


    Auf die Frage hin was man bei nem kritisch blutenden Patienten machen würde der load&go and treat ist (Dimmensionen bis Uniklinik sind hier ja nicht so groß) konnte di eKollegin mir keine AUskunft geben.... muss man wohl trotzdem aufs NEF warten...

  • Hier bei der nicht näher genannten dominierenden HiOrg in MR ist das wie ich mir hab sagen lassen noch besser geregelt.
    Da fahren meist FSJ'ler (RettSann) und RettAss. Der FSJ'ler darf keine Alarmfahrten machen und nicht den Patienten betreuen.
    Ergo fährt der RettAss mit Alarm zur Einsatzstelle. Wird kein NEF benötigt, bzw ohne Alarm ins KH gefahren, dann geht der RettAss nach hinten und der FSJ'ler fährt. Muss aber mit Alarm ins KH gefahren werden ist auch ein NEF notwendig. Dann fährt nämlich wieder der RettAss-RTW, während der RettAss-NEF mit dem NA zum Pat. geht und der FSJ'ler mit dem NEF ohne Alarm hinterher fährt...


    Auf die Frage hin was man bei nem kritisch blutenden Patienten machen würde der load&go and treat ist (Dimmensionen bis Uniklinik sind hier ja nicht so groß) konnte di eKollegin mir keine AUskunft geben.... muss man wohl trotzdem aufs NEF warten...

    autsch, autsch, autsch! :mauer: :stop:
    Das macht ja nun echt keinen Sinn. Das ist in der Theorie vll so gedacht, dass keine Unfälle durch "fahrunerfahrene" FSJ-ler gebaut werden, was den Patienten schützen könnte. Aber in der oben genannten Beispielsituation grenzt das ja an Körperverletzung durch Unterlassung... Echt hart, was es so gibt.


  • Das ist so eine Regel, die ich noch nie so richtig kapiert habe. Wenn man zu zweit vorne sitzt und (also bei der Anfahrt), dann fährt der Erfahrenere, wenn es Richtung Klinik geht und man nicht nur zügig, sondern auch noch patientenschonend fahren soll, ohne Beifahrer, dann fährt der Unerfahrene?


    Das wird allerdings erst dann so richtig spannend, wenn auch noch mangelnde Ortskenntnis hinzu kommen.
    Vor vielen Jahren in Düsseldorf selbst erlebt. Der fahrende Kollege war zwar mit dem RTW nicht unerfahren, hatte jedoch wenger Ortskenntnis als erwartet. Bei einem VU - mit zum Glück Leichtverletzten - vor einer Unterführung am Hbf fuhr er anstatt geradeaus zum Marienhospital (ca. 1,5km entfernt, und nur 2x abbiegen entfernt) wieder zurück zu unserer RW 23. Von dort ging es dann zum Krankenhaus. Auf meine Nachfrage von hinten was er da mache, kam nur ein: "Von der Wache aus kenne ich den Weg." Der geht übrigens auch am Hbf vorbei, allerdings kommt man am anderen Ende der o.g. Unterführung entlang...


    Neben der Beherrschung des Fz. (durch möglichst viele Fahrten ohne SR) und Ortskenntnis sollte der angehende Fahrer auch über eine gewisse Stressresistenz verfügen.
    Für nicht verkehrt halte ich auch Fahrerschulungen auf einem entsprechenden Gelände (Übungsplatz).
    Wann jemand allerdings wirklich geeignet ist Alarmfahrten durchzuführen, ist m.E. schwer zu beurteilen. Manche werden es nie sein. Und manche fangen sich vielleicht nach Jahren an zu überschätzen. So gab es in FFM einen Ralley-Begeisterten älteren Kollegen, der dementsprechend fuhr. Dabei mit SR häufig nur wenige Zentimeter von den Autos die er vor sich hertrieb entfernt, Kurven tatsächlich fast auf 2 Rädern nahm. Mir war bei ihm immer Angst und Bange. Was mir sonst nur sehr selten passierte.

  • Hm.. ich hab nen Kollegen der tatsächlich Rennfahrer ist - der fährt im Einsatz langsamer und vorausschauender als die meisten anderen Kollegen (und kommt genau so schnell an).
    Und das obwohl er auf der Strecke tatsächlich bewiesen hat, dass man mit nem RTW driften und auf zwei Rädern fahren kann :D
    Ich nehme an da unterscheiden sich dann wieder Profis von denen, den Reißzähne und Klauen wachsen sobald der Gong geht :pfeif:

  • Hm.. ich hab nen Kollegen der tatsächlich Rennfahrer ist - der fährt im Einsatz langsamer und vorausschauender als die meisten anderen Kollegen (und kommt genau so schnell an).
    Und das obwohl er auf der Strecke tatsächlich bewiesen hat, dass man mit nem RTW driften und auf zwei Rädern fahren kann :D
    Ich nehme an da unterscheiden sich dann wieder Profis von denen, den Reißzähne und Klauen wachsen sobald der Gong geht :pfeif:


    Jup, also da fällt mir ein Fahrsicherheitstraining ein, bei dem auch ein "KofferRTW" durch den "Instruktor" sehr nah an seine Grenzen gebracht wurde.. Aber sowas sollte man wirklich nur auf einem abgeschlossenen Gelände im richtigen Rahmen testen... :hallo:

    Der Inhalt des Textes, möchte keine Lehrmeinung vertreten er stellt eine rein persönliche Ansicht des Autors da. Die Nutzung ausserhalb des Forums ist nicht gestattet.
    * 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz, Aus Liebe zum Menschen * :rtw:

  • Das wird allerdings erst dann so richtig spannend, wenn auch noch mangelnde Ortskenntnis hinzu kommen.


    Ohne Zweifel. Aber so etwas gehört zum Glück dank Navigationsgeräten (hoffentlich) der Vergangenheit an.


  • Ohne Zweifel. Aber so etwas gehört zum Glück dank Navigationsgeräten (hoffentlich) der Vergangenheit an.


    Navi hin oder her. Aber gute Ortskenntnis kann durch kein Navi - welches auch mal ausfallen kann - ersetzt werden. Und sich dann alleine an der Straßenkarte "entlang zu hangeln" ist da auch nicht das Optimale.
    Zumal ich bereits die Erfahrung gemacht habe, dass (dank der Navis?) inzwischen nicht nur Frauen (...klimper...das war der 5er für die Chevy... äh Chauvi-Kasse...) ihre Probleme mit dem Lesen von Straßenkarten haben.

  • Navi hin oder her. Aber gute Ortskenntnis kann durch kein Navi - welches auch mal ausfallen kann - ersetzt werden. Und sich dann alleine an der Straßenkarte "entlang zu hangeln" ist da auch nicht das Optimale.
    Zumal ich bereits die Erfahrung gemacht habe, dass (dank der Navis?) inzwischen nicht nur Frauen (...klimper...das war der 5er für die Chevy... äh Chauvi-Kasse...) ihre Probleme mit dem Lesen von Straßenkarten haben.


    Nun ja, ich bin aber auch sehr froh drum, gerade beim NEF ein Navi zu haben. Ein Teil der Akademiker kann nicht (Karten)lesen und der Einzugsbereich eines NEF ist ein ganz anderer im Gegensatz zu dem eines RTW. Will heißen ich bin auch schon mit meinem SÜD NEF im Norden des RD Bereiches unterwegs gewesen. Es ist unmöglich sich in manch großem RD Bereich überall auskennen zu wollen! Seinen Wacheneinzugsbereich sollte man allerdings kennen... :hallo:

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  • Hier bei der nicht näher genannten dominierenden HiOrg in MR ist das wie ich mir hab sagen lassen noch besser geregelt.
    Da fahren meist FSJ'ler (RettSann) und RettAss. Der FSJ'ler darf keine Alarmfahrten machen und nicht den Patienten betreuen.
    Ergo fährt der RettAss mit Alarm zur Einsatzstelle. Wird kein NEF benötigt, bzw ohne Alarm ins KH gefahren, dann geht der RettAss nach hinten und der FSJ'ler fährt. Muss aber mit Alarm ins KH gefahren werden ist auch ein NEF notwendig. Dann fährt nämlich wieder der RettAss-RTW, während der RettAss-NEF mit dem NA zum Pat. geht und der FSJ'ler mit dem NEF ohne Alarm hinterher fährt...


    Auf die Frage hin was man bei nem kritisch blutenden Patienten machen würde der load&go and treat ist (Dimmensionen bis Uniklinik sind hier ja nicht so groß) konnte di eKollegin mir keine AUskunft geben.... muss man wohl trotzdem aufs NEF warten...


    Würde bei uns schon nicht gehen,weil wir Apoplex keinen NA dabei haben..
    Sprich hin mit Alarm und ist es ein Apoplex ohne kritischen Werten,dann fahren wir den in die Stroke.
    Natürlich mit Alarm,denn time is brain!

  • Papier ist geduldig, aber es gab wohl Leute, die sich darüber beschwert haben, dass bei uns die RAiP zur Patientenbetreuung eingesetzt werden. Allerdings wollten wir den Frischling auch nicht von Anfang an Alarmfahrten machen lassen. "Ironie an" Also wird selbstverständlich immer der RA den Patienten betreuen und sich nie und nimmer dafür entscheiden, selber die Fahrt ins KH zu machen, sondern immer den RAiP nach vorne schicken. "Ironie aus"
    Davon abgesehen sind Anfahrten deutlich schneller als Patientenfahrten, ergo auch deutlich gefährlicher und die sollen erst mal das Auto kennen lernen, bevor mal mit Tempo gefahren wird.

  • Das Fahren mit Sonderrechten hab ich in der RS Ausbildung gelernt, dort hab ich angefangen wie oben beschrieben, Leerfahrten, Fahrten mit Patient, Signalfahrten.


    Fürs RA Praktikum lagen die Ausbildungsschwerpunkte dann in den anderen Bereichen.


    Bei den jetzigen Praktikanten machen wir es genauso. Erst mal Medizin und Betreuung, in der zweiten Woche dann immer mehr Fahrten. Das gilt allerdings nur für die RH / RS Ausbildung, die RAiP sind bei uns in aller Regel schon RS gewesen.

  • Also wenn ich mir mein Ziel setze wo ich den Azubi nach dem praktischen jahr haben will dann muss ich unterscheiden ob ich einen "banalen" RA haben möchte oder einen Handlungsfähigen/-kompetenten, vielseitig einsetzbaren Rettungsdienstmitarbeiter. Bei der zweiten Option komme ich um eine vernüftige Fahrerausbildung nicht rum...!

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw: