Bundeswehrreform: Fachschule Rettungsdienst (Hamburg) wird geschlossen

  • Von den gestern verkündeten Standortschließungen ist auch die Fachschule Rettungsdienst betroffen (Quelle: Hamburger Abendblatt v. 27.10.11, S.1).

  • Es werden alle Fachschulen Rettungsdienst der Bundeswehr geschlossen. Betroffen sind hiervon:
    - Hamburg
    - Koblenz
    - Berlin
    - Ulm
    - München
    Wie die Ausbildung der Einsatzrettungssanitäter in der Zukunft erfolgen wird, wird noch diskutiert.
    Die Frage ist halt BW - Intern oder Extern bzw. einkauf von RettSan vom zivilen Markt. Da dem
    RettSan nach der neuen Stellenbeschreibung wieder der Dienstgrad eines Stabsunteroffiziers
    zusteht.
    Die 40 h Weiterbildung des RettAss sollen möglichst Standortnah erfolgen
    um die Trennungsgeldansprüche der RettAss zu minimieren. Nur wird mir jeder bestätigen,
    dass die Malteser anders als die Johanniter und diese anders als die ... ausbilden und
    zwischen Traunstein und Tarp massive Unterschiede bestehen und das ist für den Bund
    etwas problematisch, auch wenn man jetzt PHTLS an der SanAk implementiert.

  • Ich kann mir das aber gut als Stufenausbildung vorstellen:


    Der RS wird zivil Ausgebildet und dann gibt es noch eine darauf Aufbauende Schulung durch die Bundeswehr.


    Und bei den RettAss die ihren Monat Auffrischung im zivilen RD machen: Selbst zwei unteschiedliche Schichten im selben Rettungsdiensbereich kann total Unterschiedlich sien, von daher sehe ich aucvh ier das Problem nichgt wirklich.

  • Selbst zwei unteschiedliche Schichten im selben Rettungsdiensbereich kann total Unterschiedlich sien,


    Ich glaube, in den Einsatzgebieten der Bundeswehr ist es ebenfalls nicht üblich, normierte Einsätze abzuarbeiten. Meist hält sich der Feind nicht an die Spielregeln...

  • Wenn man die Ausbildung mal bundesweit nicht nur auf dem Papier vereinheitlichen würde, so würde ich mitgehen. Nur habe ich schon bei den RettAss das Problem das die aus 16 Bundesländern kommen und zusätzlich aus 40 verschiedenen Rettungsdienstschulen und als ob dies noch nicht genug wäre unterscheiden sich die Lehrgänge an den einzelnen Schulen zum Teil auch noch.
    So können RettAss die ihre Ausbildung 2010 abgeschlossen haben an der Schule dies und das noch gelernt haben 2011 war es gestrichen. Sollte es ein bundeseinheitliches Curriculum geben hätte ich kein Problem. Nur so muss ich erstmal wochenlang versuchen die RettAss auf ein Niveau zu bringen und die Zeit fehlt mir ihnen dann einsatzspezifische Grundlagen beizubringen und es ist wohl nicht unbedingt Kostengünstig, wenn ich nach den 2 Jahren RettAss noch 6 Monate Grundlagen heranhängen muss um ein gleiches Level zu erreichen.
    Gut das sieht Zivil nicht anders aus, aber darüber müssen sich die Rettungswachenleiter ihren Kopf zerbrechen.

  • In der Praxis hat die BW bundesweit Verträge mit mehreren Schulen. Da werden dann auch teilweise komplette Kurse nur mit BW-Angehörigen besetzt. Insofern ist da durchaus eine gewisse Einheitlichkeit gegeben. Die differierenden Kenntnisstände resultierenden da eher aus persönlichem Engagement.

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Bei den über ZAW (zivile Aus- und Weiterbildung) qualifizierten stimmt ihre Aussage. Nur bemüht sich die Bundeswehr derzeit eher fertige RettAss einzustellen, da sie sich dann die 2 Jahre sparen kann und der Soldat eine längere Verwendungszeit hat und da hat man halt x - Schulen die in Qualität sehr variieren.

  • Bei den über ZAW (zivile Aus- und Weiterbildung) qualifizierten stimmt ihre Aussage. Nur bemüht sich die Bundeswehr derzeit eher fertige RettAss einzustellen, da sie sich dann die 2 Jahre sparen kann und der Soldat eine längere Verwendungszeit hat und da hat man halt x - Schulen die in Qualität sehr variieren.

    wenn ich nicht zu alt und verheiratet wäre würde ich mir das schon überlegen, denn die vielseitigkeit der arbeit ist spitze...ich kenne das aus dem bwk in hamburg....na dienst, naw dienst, auslandseinsatz.....und das gehalt stimmt auch, vor allem die betreuung nach ablauf der dienstzeit.....zumindest das was ich mitbekommen habe

    Ich grüße meinen Vater, meine Mutter und ganz besonders meine Eltern :hallo:


    retrovaginale, cerebrale diarrhoe :pfeif:

  • @ hk-um: Ah, jetzt verstehe ich das Problem. Allerdings wäre mir dann doch ein RA aus der "freien Wirtschaft" mit Berufserfahrung lieber, als der, welcher über die ZAW abkommandiert wurde und nun 1. keine Berufserfahrung und 2. eigentlich gar keinen Bock auf den Job hat.


    @ KK: Die Kollegen aus dem BWK-HH sind aber auch zu einem nicht unerheblichen Anteil Gesundheits- und Krankenpfleger und Fachkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie. Da ist der RA nur noch eine kleine Zusatzqualifikation, um die roten Plünnen anzuziehen.
    Anders sieht es da natürlich bei den RAs im Auslandeinsatz aus.

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • das stimmt, die meisten sind Fachkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie mit der zusatzquali ra und nicht andersrum.....aber trotzdem das beste kh in hh, und die leute sind einfach spitze, ich war da immer sehr gerne :hallo:

    Ich grüße meinen Vater, meine Mutter und ganz besonders meine Eltern :hallo:


    retrovaginale, cerebrale diarrhoe :pfeif:

  • Die Paar RettAss die das Glück haben auf den RTW's / NAW's usw. an den BWK zu sitzen sind auch tatschlich in ihrer Funktion ttig und ich kenne das BWK Hamburg auch aus der Ausbildung und finde es sehr gut.
    Nur die meisten RettAss der Bundeswehr sind im Jahr 160 h in den zivilen Rettungsdienst kommandiert und müssen 40 h Theorie machen. Mit dem kein Bock auf die Tätigkeit muss ich mich wiederholt herumärgern und ärgere mich eigentlich nur das ich sie nicht wie im Zivilen entlassen darf.
    Aber der Punkt ist die werden mit 17 eingekauft und gehen mit Ende 20 in den BFD in den Jahren zwischen Abschluss ihrer ZAW und ihrem BFD haben sie die Einsätze und die 200 h sie können sich denken, wie sich da der zivile Arbeitsmarkt freut.

  • Gut das sieht Zivil nicht anders aus, aber darüber müssen sich die Rettungswachenleiter ihren Kopf zerbrechen.


    Müssen sie nicht. Im "richtigen" Leben finden Firmen es gut, wenn kein gleichgeschaltetes Personal existiert, das ist nämlich extrem innovationshemmend. Einige Firmen haben daher sogar eine entsprechende Einstellungspolitik, bspw. das Ziel "10% Verrückte" (gemeint sind damit Leute mit nicht-linearem beruflichem Werdegang), um eine einseitige Problembetrachtung innerhalb des Hauses zu vermeiden. Wie schlecht eine lediglich eigene Produktion von Nachwuchs sich auf die Belegschaft, den Arbeitsalltag und die Innovationsbereitschaft auswirkt, habe ich in einem Laden selbst erleben dürfen: dort waren ca. 80-90% der Rettungsassistenten von der gleichen Schule ausgebildet. Furchtbar, wie unglaublich eindimensional dort einige Dinge betrachtet wurden, weil eben kein frischer Wind in den Laden kam. In der Biologie nennt sich sowas Inzucht. In beruflichen Zusammenhängen scheint es mir nicht weniger schädlich zu sein. Ähnliches gibt es übrigens auch an einigen Universitäten: das Verbot einer Inhouse-Professur (also das Verbot, Professoren einzustellen, die an der gleichen Uni studiert haben) soll genau diesem "im eigenen Saft schmoren" entgegenwirken.


    C-Performer sind eine ganz andere Frage, das ist aber eine Typenfrage und kein Problem des Ausbildungsortes.

  • "richtigen" Leben finden Firmen es gut, wenn kein gleichgeschaltetes Personal existiert, das ist nämlich extrem innovationshemmend. Einige Firmen haben daher sogar eine entsprechende Einstellungspolitik, bspw. das Ziel "10% Verrückte" (gemeint sind damit Leute mit nicht-linearem beruflichem Werdegang), um eine einseitige Problembetrachtung innerhalb des Hauses zu vermeiden. Wie schlecht eine lediglich eigene Produktion von Nachwuchs sich auf die Belegschaft, den Arbeitsalltag und die Innovationsbereitschaft auswirkt, habe ich in einem Laden selbst erleben dürfen: dort waren ca. 80-90% der Rettungsassistenten von der gleichen Schule ausgebildet. Furchtbar, wie unglaublich eindimensional dort einige Dinge betrachtet wurden, weil eben kein frischer Wind in den Laden kam. In der Biologie nennt sich sowas Inzucht. In beruflichen Zusammenhängen scheint es mir nicht weniger schädlich zu sein. Ähnliches gibt es übrigens auch an einigen Universitäten: das Verbot einer Inhouse-Professur (also das Verbot, Professoren einzustellen, die an der gleichen Uni studiert haben) soll genau diesem "im eigenen Saft schmoren" entgegenwirken.


    Kann man auch in der Theorie des institutionellen Isomorphismus nachlesen.