Fachassistent/in für Pflege und Rettungsdienst

  • sondern auch die zvk anlage bringst du locker jeder hausfrau bei.


    Halte ich für ein Gerücht da es dafür doch umfangreicheres, anatomischeres Wissen benötigt etc. als das es eine Hausfrau schnell lernen kann.
    Aber das ist nur meine Erfahrung. Was sagt der Rest dazu?

  • Mal eine Frage an diejenigen mit "ZVK-Erfahrung", gehört eine Ventrikelruptur tatsächlich zu den möglichen Komplikationen bei der ZVK Anlage?

  • Puh... theoretisch ja. Hab davon aber noch nie ausserhalb der Literatur gehört. Wir legen z.B. bei sitzenden neurochirurgischen Eingriffen Sheldon-Katheter (Ein großes Lumen mit 2 integrierten 14 Gauge [oder sogar 12, weiss ich grad nicht mehr genau] und einem 16 Gauge Lumen, also wirklich was dicker) bis ins rechte Atrium um im Falle eine Luftembolie den Versuch einer Absaugung starten zu können (es liegt ein Doppler dem Herzen auf, über den hört man dann "luftbläschenartige" Strömungsgeräusche). Da der bis wirklcih weit ins Herz gelegt wird (maximale p-Wellen Erhöhung bzw. maximale Katheterlänge) ist sicher die Kontaktmöglichkeit gegeben. Aber es wird ja nix auf "Teufel komm raus" reingeschoben... Vll treff ich einen vorgeschädigten Papillarmuskel? Wenn man sich demgegenüber mal den kleinen 1-Lumen Katheter anguckt... damuss wirklich schon viel schiefgehen. Nen Pneu hab ich jetzt schon mehrfach gesehen, das hat aber nie "akute" Auswirkungen auf den Patienten gehabt (also keine akute respiratorische Dekompensation, Spannungskomponente [die meisten Patienten kriegen eh "wach" den ZVK, ICU ausgenommen). Leider gabs für den ein oder anderen eine Thoraxdrainage, was wiederrum aber mit eigenen Komplikationen verbunden ist.

  • Das mit dem Luft absaugen ist ja auch so ein Mythos. Bisher waren alle Untersuchungen dazu eher enttäuschend. Unter diesem Aspekt muß man sich fragen, ob die Anlage eines Sheldon-Katheters für diesen Zweck tatsächlich indiziert ist. Das aber nur so als Exkurs.

  • Mal eine Frage an diejenigen mit "ZVK-Erfahrung", gehört eine Ventrikelruptur tatsächlich zu den möglichen Komplikationen bei der ZVK Anlage?

    Beim passageren Schrittmacher oder Pulmonaliskatheter denkbar, beim ZVK (denke ich) absolute Rarität. Absolut gefährlich wird es wenn der Seldinger-Draht falsch herum eingeführt wird.

  • Absolut gefährlich wird es wenn der Seldinger-Draht falsch herum eingeführt wird.


    Dann hat man sich vorher aber ungeschickt angestellt. ;-)
    Denn der ist doch normalerweise "richtig" herum aufgerollt. :-)
    Und das auffädeln des Katheters macht man sich dann vermutlich auch schwerer bzw. unmöglich...

  • Schwierige Punktion mit mehreren Punktionsversuchen (V. jugularis interna rechts). Als ich endlich das Gefäß punktiert hatte, ließ sich der Seldingerdraht nicht vorschieben und war anschließend beim Zurückziehen total verbogen. Um nicht auf ein neues Set bei liegender Nadel zu warten, habe ich den Draht verkehrt herum eingeführt. Allerdings nur ein paar Zentimeter bis er sicher im Gefäß lag. Darüber habe ich dann den Katheter eingeführt. Aber auch der ließ sich wie zuvor nicht weiter vorschieben. Habe dann aufgrund des inzwischen gebildeten Hämatoms die Punktion abgebrochen und die V. subclavia punktiert.

  • Dann hat man sich vorher aber ungeschickt angestellt. ;-)
    Denn der ist doch normalerweise "richtig" herum aufgerollt. :-)
    Und das auffädeln des Katheters macht man sich dann vermutlich auch schwerer bzw. unmöglich...


    Der Draht kann durchaus wieder auf den Adapter aufgefädelt werden, dass man ihn zu früh rauszieht ist mir auch schon öfter passiert (und erst kurz danach realisiert dass der Draht danebenliegt)Am häufigsten tritt das Problem eigentlich bei der Arterie auf (kurzer gerader Draht), und da gibt es wirklich fatale Komplikationen.
    Mittlerweile prüfe ich die Lage des Seldinger immer kurz mit dem Ultraschall. Lässt sich super darstellen und eine intraarterielle Fehllage kann zu 100% ausgeschlossen werden, was gerade beim Shaldon dem Patienten und mir viel erspart. Zudem habe ich seitdem keinen Katheter mehr para vorgeschoben, was mir grad am Anfang und ohne Ultraschall häufiger passiert ist.

  • passageren Schrittmacher


    Also die passageren SOnden sind noch flexibler als ZVK-Katheter und haben vor allem ein stumpfes Kontaktende, da sind eher die permanenten Sonden (mit "Gewinde") gefährlicher.

  • Am häufigsten tritt das Problem eigentlich bei der Arterie auf (kurzer gerader Draht), und da gibt es wirklich fatale Komplikationen.


    Oh ja... man sollte sich den Draht immer in einführrichtung hinlegen... pro Jahr kommen meist 4 oder 5 Patienten der ICU hoch in den Gefäß-OP... mit arteriellen Verschlüssen oder Aneuyrismen nach mehreren Punktinsversuchen und eben vorschieben des Drahtes mit Kraft und dem falschen Ende voran...

  • @//stefan84


    Ein schönes Beispiel für die Notwendigkeit einer strengen Indikationstellung. :)


    In einem Krankenhaus, in dem ich regelmäßig arbeite, ist gewünscht, daß bei größeren Darmeingriffen ein Arterienkatheter zur Blutentnahme gelegt wird. Zusätzlich zum ZVK, bei dem die Blutentnahmen aus hygienischen Gründen "verboten" ist. Ich habe mich bisher immer geweigert, weil die Indikation in meinen Augen nicht gegeben ist.

  • Zusätzlich zum ZVK, bei dem die Blutentnahmen aus hygienischen Gründen "verboten" ist. Ich habe mich bisher immer geweigert, weil die Indikation in meinen Augen nicht gegeben ist.


    So ein ZVK ist schon eine tolle Sache. Nur leider werden die meiner Erfahrung nach oftmals sehr, sehr schlecht gepflegt.
    Da werden Pflaster getauscht und unter dem Pflaster sifft der Eiter aus der Einstichstelle, aber man sagt dem Arzt nichts... :negativ:
    Oder Patienten haben fast tagelang die Marmelade ihres Frühstücks an den Schenkeln des ZVK kleben.


    Das es unter solchen Bedingungen zu einer Katheter assozierten Sepsis kommen kann, darf einen doch nicht verwundern. X-(

  • Guten Morgen,
    danke für die Antworten. Ich fragte weil Quiesel auf Seite eins die Ventrikelruptur als möglihe Komplikation angeführt hat undich dergleichen bisher weder gehört noch gelesen habe.
    Ich fasse also für mich zusammen: Bei fach und sachgerechter Durchführung der ZVK Anlage ist das Risiko dieser Komplikation eher akademischer Natur, richtig?


    Zur Luftabsaugen-Sheldon Thematik @Ani,
    weil die Luft nicht wirklich aspirabel ist oder weil selten eine wirklich relevante Menge Luft eindringt?

  • Zusätzlich zum ZVK, bei dem die Blutentnahmen aus hygienischen Gründen "verboten" ist. Ich habe mich bisher immer geweigert, weil die Indikation in meinen Augen nicht gegeben ist.


    Habe mich schon immer gefragt wie man da wohl eine zentralvenöse Sättigung bestimmt? Ein CeVOX bei jedem Patienten?

  • Dem Doc wird das Material vorbereitet, steril eingekleidet und dann macht der sein Ding alleine.


    Falscher Ansatz: Dem Doc wird bei der Einweisung in die Station gezeigt, wo das Material liegt. Und dann richtet er sich sein Zeugs alleine - und entsorgt es vor allen Dingen auch wieder alleine. Klappt bei uns einwandfrei. Lediglich für die intrakardiale Ableitung braucht man kurz Assistenz.


    Ich fragte weil Quiesel auf Seite eins die Ventrikelruptur als möglihe Komplikation angeführt hat undich dergleichen bisher weder gehört noch gelesen habe.
    Ich fasse also für mich zusammen: Bei fach und sachgerechter Durchführung der ZVK Anlage ist das Risiko dieser Komplikation eher akademischer Natur, richtig?


    Wahrscheinlich schon. ich habe es zweimal erlebt, und zwar bei am Herzen voroperierten Kindern.


    Gruß, Christian