HES-Studie

  • Neue Studie aus DK und Australien könnte HES - Zulassung (bei Sepsis / allgemein) gefährlich werden:


    http://www.spiegel.de/wissensc…he-forscher-a-846611.html


    http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1204242


    Hat jemand Zugang zum NJoM ? oder Infos.

    "Wer einen Fehler begeht, ohne dessen Ursache zu beheben, hat schon einen zweiten gemacht!" Sinngemäß nach Konfuzius (551 - 479 B.C.)

  • Was brauchst du denn für Infos? Das Abstract ist ja schon recht aussagekräftig. Nierenschäden etc. sind bei HES ja schon länger bekannt. Wobei das ganz interessant ist, da der Hersteller ja behauptet, dass mit der neuesten HES Generation die Nierenschäden nicht mehr so stark sind.


    Ansonsten hatten wir vor wenigen Tagen eine ähnliche HAES Diskussion, ich weiss nur den Thread nicht mehr genau.


    Ciao,


    Madde


    EDIT: Diesen Thread meinte ich: Schleifendiuretikum vs. toxisches Lungenödem

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    Einmal editiert, zuletzt von madde ()

  • Wobei das ganz interessant ist, da der Hersteller ja behauptet, dass mit der neuesten HES Generation die Nierenschäden nicht mehr so stark sind.


    Das ist ja der Hauptknackpunkt an der ganzen Studie. Zumal wurden meines Wissens nach damals inadäquate Dosierungen vorgenommen.

  • Das ist ja der Hauptknackpunkt an der ganzen Studie. Zumal wurden meines Wissens nach damals inadäquate Dosierungen vorgenommen.


    Wie sollte man Deiner Meinung nach diese Studie und die ggf. kommende der Australier bewerten? Wichtig und entscheidend oder eher unwichtig, da die neue Generation eher weniger starke Probleme aufwirft?

  • So lange es keine einheitlich wissenschaftliche Meinung zum HAES gibt, werde ich persönlich weiterhin die Vorteile dieser Substanz nutzen und sie auch weiterhin großzügig einsetzen.

  • Das ist ja der Hauptknackpunkt an der ganzen Studie. Zumal wurden meines Wissens nach damals inadäquate Dosierungen vorgenommen.

    in dieser waren es ne tägliche Maximaldosis von 33 ml /kg KG. Ist das anders als in den bisherigen Studien?


    Die Forscher vermuten übrigens eine Einlagerung im Gewebe, wodurch das Molekül vor allem langfristig toxisch wirken könnte und dadurch die Leber- und Nierenschäden hervorrufen könnte.


    Ciao,


    Madde

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  • Ich weiß die alte Dosierung aus der Studie nicht mehr. Die Einlagerung von HAES ins RES wurde schon vor Jahrzehnten als problematisch diskutiert. Habe ich schon zur Zeit meiner RS-Ausbildung gehört. Deshalb gab es damals die recht strengen Dosierungsgrenzen.

  • http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1204242


    Punkt 1:
    Es ist eine Studie aus dem Bereich der Intensivmedizin.
    Punkt 2:
    Die Studie betrifft Patienten mit schwerer Sepsis. --> Die Definition der schweren Sepsis beeinhaltet bereits eine Organdysfunktion --> Nierenversagen ist bei der schweren Sepsis "normal".
    Punkt 3:
    Man darf aus der Studie nicht den falschen Schluss ziehen:"HAES führt zu Nierenversagen." Das stimmt einfach nicht. Auch Patienten mit Ringer-Acetat "Therapie" entwickelten ein Nierenversagen. Die schwere Sepsis führt zu dem Nierenversagen. HAES erhöht aber das Risiko für ein Nierenversagen bei eine schweren Sepsis, wenn man es dauerhaft anwendet.
    Punkt 4:
    Zitat aus der Studie: "Trial fluid (6% HES 130/0.42 in Ringerâ??s acetat [Tetraspan 6%, B. Braun] or Ringerâ??s acetate [Sterofundin ISO, B. Braun]; see the Supplementary Appendix for electrolyte content) was used when ICU clinicians judged that volume expansion was needed in the ICU for a maximum of 90 days." Wenn ich das richtig lese, haben die in manche Patienten 90 Tage lang immer wieder HAES reingeschüttet.
    (Im übrigen wäre es auch interessant zu wissen, ob sich die Patienten mit oder ohne Nierenversagen im Bezug auf die Diuretikagabe und die restliche Flüssigkeitssubstitution unterscheiden...)
    --> Die Studie beschreibt folglich die dauerhafte Anwendung von HAES bei Patienten mit schwerer Sepsis auf einer Intensivstation.


    Sie betrifft und beschreibt nicht die einmalige notfallmäßige Gabe einer beschränkten Menge (500ml) HAES im Rettungsdienst, bei z.B. einem Traumapatienten.


  • Wenn ich auf unsere Einsätze zurückblicke, kommen wir meist auf 500-1000 ml gesamt . Was in der Klinik dann hinterhergeschüttet wird, entzieht sich meiner Kenntnis.

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  • Ah- jupp... jetzt hab ichs. Das Alter. Die Glatze. Die Brille. ein Drama.

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  • Zum Thema:


    http://www.spiegel.de/wissensc…he-forscher-a-846611.html



    Ein gängiges Notfallmittel ist gesundheitsschädlich - das ergab eine Studie aus Dänemark. Der Wissenschaftler bekam darauf bedrohliche Post von den Anwälten des deutschen Herstellers Fresenius Kabi. Doch jetzt nehmen auch die Arzneimittelprüfer in der Bundesrepublik das Medikament unter die Lupe.



    Grüße aus PNG

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Zitat

    Tatsächlich war im "New
    England Journal of Medicine" die Spezifikation des
    Fresenius-Notfallmittels genannt (HES 130/0.4), in der Studie aber wurde
    das Nachahmerprodukt des Konkurrenten B. Braun Melsungen mit der
    Spezifikation 130/0.42 genutzt.

    Ciao,


    Madde

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  • madde:


    Letztendlich ist es aber egal, ob das Melsungen oder das Fresenius Produkt für die Studie genommen wurde, da es sich nur maginal unterscheidet - Glucosebeimischung von 0,42 oder 0,40.


    Sonst sind beide Produkte identisch. :)


    Dennoch ist es immer noch kein Grund, sollte es so passiert sein und ich denke die Herren Professoren haben sich das nicht ausgedacht, das eine Androhung mit Rechtsfolgen hier vielleicht der falsche Schritt ist, als miteinander für den Patienten zu arbeiten. (RosaroteWelt Ende).

  • Ich hab das garnicht weiter bewertet. Ich wollte nur die interessante Info aus dem Bericht rausschreiben, nämlich was der Grund für die Beschwerde der Firma war.


    Ciao,


    Madde


    PS: Im übrigen scheint ein Journalist beim Spiegel HES ziemlich auf dem Kicker zu haben. Der Spiegel war die enzige große Tageszeitung die von Beginn an sehr ausführlich in der Boldt-Affäre berichtet hat und auch in den jetzigen Artikeln ähnliche Formulierungen benutzt wie damals (Schwerverletzte etc.)

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