Krankenhaus-Studie Überlastete Pfleger erhöhen das Infektionsrisiko

  • Dafür hätte ich keine Studie gebraucht um das festzustellen. Und jetzt? Jetzt gibt es bestimmt mehr Geld für mehr Personal...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Und wen wird es einen Dreck interessieren? Die Geschäftsführung!


    Auch Komplikationen lassen sich im DRG-System kodieren...


    --> Fehler werden bezahlt und es lohnt sich betriebswirtschaftlich nicht, diese zu vermeiden. (Vom direkten Imageschaden oder rechtlichen Konsequenzen einmal abgesehen bei offensichtlichen Fehlern...)

  • Ist ja jetzt wirklich nichts neues.
    Ich weiß nicht wieviele solcher Studien mit einem ähnlichen Ergebnis ich in den letzten Jahren gesehen habe.

    "Glück ists wenn man sich dort kratzen kann wos einen juckt" - L. Hirsch
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  • Auch Komplikationen lassen sich im DRG-System kodieren...


    --> Fehler werden bezahlt und es lohnt sich betriebswirtschaftlich nicht, diese zu vermeiden. (Vom direkten Imageschaden oder rechtlichen Konsequenzen einmal abgesehen bei offensichtlichen Fehlern...)


    Ich steige durch das DRG-System nicht wirklich durch, aber ich habe auch gehört, daß ein Patient mit einer wochenlangen Sepsistherapie auf der Intensiv nach einer Appendektomie ein Geldgrab sein kann. Wie gesagt, dieses bekloppte System ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln.


    Wobei ich an dieser Stelle darauf hinweisen muß, daß ein Fehler sinngemäß nicht das Gleiche wie eine Komplikation ist.

  • Überarbeitetes Personal erhöht die Fehler- und Komplikationsrate. Wow!! Das ist genau so genial wie 'EKG lnterpretieren können verbessert das Outcome beim Herzinfarkt'.

  • Überarbeitetes Personal erhöht die Fehler- und Komplikationsrate. Wow!! Das ist genau so genial wie 'EKG lnterpretieren können verbessert das Outcome beim Herzinfarkt'.


    Es gab vor drei, vier Jahren mal eine Untersuchung, die gezeigt hat, daß eine pflegerische Unterbesetzung auf einer Intensivstation nicht zu mehr Fehlern in der Patientenbehandlung geführt hat. So logisch scheint das also nicht zu sein. Ist wie mit der Intubationsschäden durch Anfänger und Fortgeschrittene. Nicht immer ist es so offensichtlich, wie wir annehmen. ;)

  • fakl


    Ich habe schon damals die Kodierungswünsche der Abteilungsleitung konsequent ignoriert. Das werde ich jetzt auch nicht mehr ändern. ;)

  • Naja Ani, Äpfel und Birnen. Erstens, was heist unterbesetzt und wie lange? Zweitens, welche Maßnahen fallen als erstes weg bei überbelastung? Etwa Hygiene? Händewaschen, Kittelpflege, Waschen, Bettenmachen etc. Behandlungsfehler ist ne Stufe höher.

  • Ich kenne das genaue Studiendesign beider Studien nicht. Und nix Äpfel und Birnen: wäre in dieser Studie herausgekommen, daß Überbelastung zu mehr Fehlern beim Pflegepersonal führt, hätte auch alle gesagt: "War ja klar und zu erwarten!". Der Grund: Weil wir eigentlich alle davon ausgehen, daß bei höherer Belastung und Stress prinzipiell die Fehlerwahrscheinlichkeit steigt (s. Kapazitätenmodell von Richter). Im CRM gilt das grundsätzlich als Tatsache. Die Interpretation ist dann natürlich noch eine ganz anderes Sache. Dafür kann es, neben einem Bias natürlich, auch andere nachvollziehbare Gründe geben. Zum Beispiel, daß sich das Pflegepersonal übergebührlich über die Leistungsgrenzen hinaus konzentriert und handelt. Das würde dann eine fehlende Erhöhung der Fehlerquote genauso erklären wie die Zunahme von chronischen Erschöpfungssyndromen. Was man allerdings in einer anderen Studie nachweisen müßte.

  • Umgekehrt führt das DRG-System ja erst zu einer höheren Belastung des Krankenhauspersonals durch die geforderten kurze Verweildauer. Bei dem Unwort "Obere Verweildauer" zucken mittlerweile alle Stationsärzte zusammen.