Nachzahlungen an Rettungsdienst GmbH in Tirol - Falck prüft rechtliche Schritte

  • Nachdem am Montagabend auf der Generalversammlung der Rettungsdienst GmbH in Tirol eine Lösung zu den Mehrkosten im Rettungsdienst erzielt wurde, will der in der Ausschreibung 2010 unterlegene Bieter Falck die Vereinbarung nun prüfen und dann bis zum Herbst über rechtliche Schritte entscheiden. Falck hatte bereits im Vorfeld angekündigt rechtliche Schritte einzuleiten, sollte es tatsächlich zu einer Nachzahlung an die ehemalige Bietergemeinschaft "Rettungsdienst Tirol" und jetzt den Rettungsdienst durchführende Rettungsdienst GmbH kommen. Die Landesregierung von Tirol indes ist überzeugt, dass die Einigung ausschreibungskonform ist. Auch beim Roten Kreuz zeigt man sich gelassen: es sei bekannt, dass auch das letzte Angebot der Firma Falck weit über den Kosten, die auch jetzt am Tisch liegen, gelegen habe. Die Einigung mit dem Land sei Vergabe- und Vertragskonform. Für die Jahre 2011 und 2012 musste eine Lösung zur Nachzahlung von fast 9 Millionen Euro gefunden werden.


    Quellen und ausführlicher Text:
    http://tirol.orf.at/news/stories/2543701/
    http://tirol.orf.at/news/stories/2543577/


    Zum Thema siehe auch Österreich: Nach Ausschreibung in Tirol - Falck und deutscher Bieter mit bestem Angebot

  • Wie häufig in solchen Fällen reiten die Verantwortliche von kleinen Bereichen immer auf Veränderung bzw. Zentralisierungen von Leitstellenbereichen herum.
    Die medizinischen Vorteile durch eine strukturierte Notrufabfrage, eine bessere Koordination, eine bessere Ausfallsicherheit (z.B. keine Ein-Personen-Leitstelle) oder die telefonische Anleitung von Ersthelfen wird ausgeblendet.

  • Eine genaue Darlegung der entstandenen Mehrkosten und aus welchem Budget sie getragen werden möchten die Oppositionsparteien von Gesundheitslandesrat Tilg:


    Zitat

    [...]Damit zeige sich, dass die Vergabe des Rettungsdienstes um 27 Millionen Euro falsch gewesen und das Rettungswesen in Tirol chronisch unterfinanziert sei.[...]


    Quelle und ausführlicher Text: http://tirol.orf.at/news/stories/2562005/

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • @ red_cap nun wenn ich ihren Ausführungen folge, wäre ein staatlicher Rettungsdienst mit Beamten das Non plus ultra oder etwa nicht?

  • Zitat

    Wie häufig in solchen Fällen reiten die Verantwortliche von kleinen Bereichen immer auf Veränderung bzw. Zentralisierungen von Leitstellenbereichen herum.
    Die medizinischen Vorteile durch eine strukturierte Notrufabfrage, eine bessere Koordination, eine bessere Ausfallsicherheit (z.B. keine Ein-Personen-Leitstelle) oder die telefonische Anleitung von Ersthelfen wird ausgeblendet.


    Dann nehmen wir einmal ihre Äußerung auseinander:
    1. " eine strukturierte Notrufabfrage" wenn diese durch einen nationalen Betreiber z.B. das Bundesinnen bzw. Bundesgesundheitsministerium einheitlich per Dienstanweisung festgelegt ist, kann man die Einhaltung besser sicherstellen. Denn eine Nichteinhaltung einer Dienstanweisung bedeutet eine Dienstpflichverletzung und derzeit können die Bundesministerien und die ihnen nachgeordneten Bereiche nur Empfehlungen aussprechen. Eine gesetzliche Verankerung würde in die wirtschaftliche Autonomie der Betreiber eingreifen und könnte juristisch angefochten werden.
    2. "eine bessere Koordination" ist bei einem Betreiber ebenfalls besser sichergestellt, da der Dienstgeber den Ort der Diensterbringung festlegen kann, wobei Rücksicht auf die Lebensumstände des Beschäftigten zu nehmen ist. Allerdings einen Anfahrtsweg von 100 km zur Arbeitsstelle ist bei einem Beamten bzw. Bundesbediensteten leich zu argumentieren, man ist ja nicht "Hessenretter". Somit kann auf Spitzenbelastungen aktuell reagiert werden.
    3. " eine bessere Ausfallsicherheit " hier könnte man sogar mit 4 Nationalen Leitstellen für Feuerwehr , Polizei und rettungsdienst argumentieren, wobei der Betrieb mit 2 Leitstellen ohne Probleme aufrechtzuerhalten sein muss argumentieren.
    4. "telefonische Anleitung von Ersthelfen" stellt eine Übernahme des angloamerikanischen Systems dar und könnte selbstverständlich bei 4 Nationalen Leitstellen besser bewerkstelligt werden.
    Das dies aufgrund des föderativen Charakters der BRD unwahrscheinlich ist steht auf einem anderen Blatt. Nur die logische Schlussfolgerung zur Umsetzung ihrer Äußerung wäre eine "Bundessanitätspolizei".

  • Ich möchte eigentlich gar nicht auf soviel Interpretationen antworten.
    Die von mir angesprochenen Punkte stehen erst einmal überhaupt nicht in Verbindung mit der Verwendung von Beamten in Leitstellen, geschweige denn als Affront gegen den Förderalismus.


    Eine strukturierte Notrufabfrage kann Bestandteil jeglicher Dienstanweisung sein und die sonstige Kausalität i.V.m. Bundesministerien kann ich nicht erkennen.


    Und was die Anleitung zur Ersten Hilfe durch Leitstellen angeht, so ist es mir relativ "wurscht" aus welchem Land die Idee auch immer kommen mag. Fakt ist, es funktioniert und rettet Menschenleben. In kleinen Leitstellen mit weniger als 3 Mann ist dies nur äußerst schwer durchzuführen.


    Als Beispiel aus Österreich: www.144.at
    Und ja, auch in diesem Fall ist sicherlich nicht alles im grünen Bereich.

  • Es geht weiter im Chaos um den Rettungsdienst in Tirol :


    http://www.tt.com/Tirol/587606…arten-auf-die-rettung.csp


    http://www.tt.com/Tirol/587602…e-will-vergabe-kippen.csp


    Und zum Schluss noch ein Statement der Liste Fritz von heute :


    http://www.listefritz.at/rette…e-und-patienten-die-zeche


    Offiziell wurde nun ein Budget von 35 Millionen Euro für die Rettung beschlossen.


    Edit: Im letzen Statement der Liste Fritz ist auch der letzte Artikel aus der heutigen Innsbrucker Zeitung eingescannt.
    Laut diesem werden bei verschieden Teilhaber der Rettungsgesellschaft GmbH Mitarbeiter entlassen, um die fehlenden 700 000€ Misstand einzusparen.


    Persönlich kann ich hierzu mitteilen, dass die gekündigten Mitarbeiter mit ziemlicher Sicherheit durch neue Ehrenamtliche ersetzt werden, und deren mittlerweile hoher Anteil weiter erhöht wird. :wall

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