Gefahr durch Defibrillatoren auf Rettungswagen

  • Mich würde mal interessieren, ob das Verbrennungsrisiko (relativ geringer Schaden) den Austausch von aktuellen Defibrillatoren mit Altgeräten, wie es im Artikel erwähnt ist, überhaupt rechtfertigt. Ich kann mich daran erinnern, dass z.B. biphasische Geräte monophasischen Geräten im Defibrillationserfolg überlegen sind (wir hatten diese Diskussion mal). Stichwort: Risiko-Nutzen-Analyse.


    Ich denke hier geht es auch eher um den Schutz bzw. eine mögliche Gefährdung der Anwender.
    Aber was sollte gegen den Austausch sprechen?
    Ich meine Bielefeld hatte früher biphasische E-Serien(?).
    Doch selbst wenn noch monophasisch spricht eigentlich nichts gegen die Anwendung.


    Eine Patientengefährdung ist eher nicht zu erwarten.


    Studien die das Gegenteil beweisen wären mir auch eher nicht bekannt.

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Mir ist ebenfalls keine Studie bekannt, die tatsächlich die Überlegenheit eines biphasischen Schocks abschließend bewiesen hätte. Obendrein ist nicht "nur" die Hautverbrennung ein Problem, es bleibt ja durchaus auch fraglich, wieviel Energie letztlich beim Patienten ankommt. Ich persönlich möchte, dass da die Energie ankommt, die ich gewählt habe und nicht, dass auf dem Weg eine unbestimmte Menge bereits abgebaut wird.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Stimmt Johannes. Guter Punkt.
    Die Energie die den Patienten bzw eher das Herz desselben erreicht dürfte bei Lichtbogenbildung außerhalb eher gering sein.

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  • Unser MPGist hat sich gestern dahinter geklemmt und von unserem C3-Vertreiber die Aussage bekommen, dass es sich hierbei nicht um die von GS vertriebenen CorPatches handelt, sondern um ein Produkt einer anderen Firma. GS ist der Umstand bekannt, sie nehmen ihn sehr ernst und raten derzeit von der Verwendung anderer Patches ab. Eine Untersuchung läuft. Weiterhin sei grundsätzlich das auseinanderziehen der Kabel bei den CorPatches bedenkenlos.

  • Und die Berichte werden nicht weniger:


    Pressemitteilung Neue Westfälische


    Zitat

    In der aktuellen Debatte um Elektrodenkabel von Defibrillatoren geht es nicht um Panikmache. Die Einsatzkräfte in OWL leisten täglich Erstaunliches. Und die Bielefelder Feuerwehr hat mit dem Austausch der Elektroden gut reagiert.


    Zitat

    Damit dies nicht wieder geschieht, müssen alle Beteiligten Verantwortung übernehmen: die Feuerwehren, die sich das Gerät ausgesucht haben; die Zulieferfirma, die die Einweisung unternahm und sich weigert, gegenüber der Öffentlichkeit Angaben zu machen; der Gerätehersteller, der zwar schnell für Ersatz gesorgt hat, aber noch immer keine Aussagen zum Produkt machen kann; und natürlich der Elektrodenhersteller, der nicht in der Lage ist, ein Produkt mit getrennten Kabelsträngen zu liefern.

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  • ...


    Find ich ein bisschen unsinnig den Satz. Wenn ich mit meinem Golf vor eine Wand fahre weil ein Reifen platzt würde auch niemand auf die Idee kommen mich zu fragen ob ich mir das Auto auch gewissenhaft ausgesucht habe, meinen Autohändler ob er mir auch richtig erklärt hat wie Reifen funktionieren und schon gar nicht VW weil sie sich nicht damit intensiv genug damit auseinandergesetzt haben, dass mein Auto gegen eine Wand fahren könnte weil ein von ihnen nicht hergestellter Reifen geplatzt ist. Vermutlich würde nicht mal dem Hersteller des Reifens irgendeiner was wollen, weil es einfach passieren kann, dass Reifen platzen.


    Klar muss man dem Fall hinterhergehen, aber irgendwie kommt das hier so rüber als ob das bei 80% aller Defibrillationen passiert.

  • Na ja, auch wenn ich jetzt nicht dem gesamten Absatz zustimme, ist es schon so, dass der Medizintechnikmarkt berechtigterweise deutlich stärker reguliert ist als andere Märkte. Ein direkter Vergleich mit der Automobilindustrie ist also eigentlich nicht möglich.


    Das die "Öffentlichkeit" Antworten haben will wundert mich nicht, immerhin geht es bei solchen Geräten "immer" um Leben und Tod.
    Sicher, Fehlfunktionen bei Autos können auch Leben kosten aber das fällt erstmal nicht so auf.
    Stell dir vor das VW NEF fällt aufgrund eines Herstellungsfehlers auf der Anfahrt aus und deswegen stirbt der Patient - dann hast du VW und vllt. den Zulieferer des defekten Reifens auch am Wickel.

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  • Selbstverständlich gelten andere Maßstäbe. Die will ich auch gar nicht in Abrede stellen! Ich finde nur das Maß unverhältnismäßig. Es gab einmal einen Fehler bei einem Produkt und schon sol die Kavallerie komen mit der Aufklärungssupersondereinheit, direkt dem Präsidenten des Präsidenten (mindestens, wenn nicht höher!) unterstellt und hier lückenlos aufklären. Das schreit man mir persönlich in Deutschland (und auch anderswo) zu oft.
    Klar muss man dem Fall nachgehen. Aber man sollte besonnen reagieren. Ein Auto ist gegen die Wand gefahren weil ein Reifen geplatzt ist. Es reicht also erst mal den Reifen zu untersuchen und nicht auch noch Gerät, Lieferbetrieb, Anwender oder gar die böse Wand weil sie im Weg stand.

  • Danke Eddy.


    Klingt nach vernünftigem Umgang mit dem Fehler.
    Ich finde die schnelle und umfangreiche Stellungnahme bemerkenswert.

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  • Unser MPGist hat sich gestern dahinter geklemmt und von unserem C3-Vertreiber die Aussage bekommen, dass es sich hierbei nicht um die von GS vertriebenen CorPatches handelt, sondern um ein Produkt einer anderen Firma. GS ist der Umstand bekannt, sie nehmen ihn sehr ernst und raten derzeit von der Verwendung anderer Patches ab. Eine Untersuchung läuft. Weiterhin sei grundsätzlich das auseinanderziehen der Kabel bei den CorPatches bedenkenlos.


    Die betreffenden Elektroden werden selbstverständlich von GS vertrieben, und auch in deren Auftrag von lang hergestellt.
    Wieder mal so eine Aussage, die von den Tatsachen ablenken soll, bzw. Die fehlerfreiheit von GS unterstreichen soll.
    Die Elektroden haben eine GS Artikelnummer, bestimmt nicht nur deshalb, damit diese von den "Originalelektroden"unterschieden werden können. Bevor euer C3 Vertreiber sich äußert, soll er sich doch erst einmal vernünftig informieren.
    Solche dummen Aussagen würden mein Vertrauen erheblich beeinträchtigen. :help:
    Da ist mir die Stellungnahme direkt von GS erheblich sympathischer. :positiv:
    Fehler passieren immer mal, aber direkt auf "nicht original"verweisen ist schon schwach, aber typisch für die Regionalvertreter von GS. :negativ: :aggressive: :mauer: :mauer:



    Lass mich raten: Dein C3 Vertreiber ist in NRW ansässig......

  • Das ist aber ein Problem das jeder Hersteller hat, der mit Handelspartnern arbeitet.
    Jeder Händler versucht seine Pfründe zu sichern und so werden die Aussagen inkonsistent und improvisiert.


    Wie man in diesem Fall sieht wo Aussage Hersteller deutlich nicht gleich Aussage Händler ist.

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  • Grundsätzlich gebe ich Dir damit recht.
    Irritierend für mich ist allerdings, das genau der genannte GS Vertriebspartner genau in diesem Fall involviert ist.
    Bevor von dem eine Aussage kommt, sollten die Aussagen wirklich stichhaltig und der Wahrheit entsprechend sein.
    Aus eigener Erfahrung weiß ich, das.......zensiert!

  • Glaub mir, ich weiß wie man den Satz vollenden könnte. ;-)
    Ich hab da auch so meine Erfahrungen.


    Aber die gute Nachricht: Nicht jeder Medizintechnikhändler ist ein Honk. :acute:

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  • Alles klar. Danke für die Meinung. Ich mach mich da mal schlau...

  • unserem C3-Vertreiber die Aussage bekommen, dass es sich hierbei nicht um die von GS vertriebenen CorPatches handelt, sondern um ein Produkt einer anderen Firma. GS ist der Umstand bekannt, sie nehmen ihn sehr ernst und raten derzeit von der Verwendung anderer Patches ab.

    Die Aussage von GS liest sich aber anders. Hier wird erwähnt, dass GS nicht der Hersteller der Patches ist, sonder eine andere Firma. Von Schuldzuweisungen und Empfehlungen, andere Elektroden zu nutzen, lese ich dort nichts.

  • Die Aussage von GS liest sich aber anders. Hier wird erwähnt, dass GS nicht der Hersteller der Patches ist, sonder eine andere Firma. Von Schuldzuweisungen und Empfehlungen, andere Elektroden zu nutzen, lese ich dort nichts.


    Wie schon mal hier im Thread erwähnt, der Händler ist sich oft vor allem selbst der Nächste.


    Die Elektroden sind sogenannte private label products.
    Heißt Hersteller ist Leonhard Lang aber im Auftrag und im Namen von GS - GS tritt nach außen auch als Hersteller auf.
    Auch die technischen Anforderungen und Zertifikate muss Stemple nachweisen.

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    Einmal editiert, zuletzt von GuyFawkes ()

  • Die Aussage von GS liest sich aber anders. Hier wird erwähnt, dass GS nicht der Hersteller der Patches ist, sonder eine andere Firma. Von Schuldzuweisungen und Empfehlungen, andere Elektroden zu nutzen, lese ich dort nichts.


    Richtig. Machte mich aus stutzig...
    Am Montag hab ich Dienst mit unserem Kollegen, der sich da hinter geklemmt hat. Vielleicht erfahre ich dann mehr.